Frankfurt – Whitehorse – Dawson


21.08.2016 – Anreise von Frankfurt nach Whitehorse
Heute war der langersehnte Tag – unsere Reise quer über den Globus startete. Leider ging der Condor-Direktflug erst am Nachmittag, also ließen wir den Tag recht entspannt angehen. Am Flughafen in Frankfurt angekommen, erwartete uns vor den wenigen Condorschaltern eine riesige Schlange. Zum Glück hatten wir so etwas schon befürchtet und ausreichend Zeit mitgebracht.

Der Flug selbst war ganz in Ordnung (bei Condor befürchtet man ja Schlimmeres…)… Ok, die Frage „Pasta oder Chicken“ gab es nicht, da es für alle Einheitspasta gab. Und Beinfreiheit ist dort in der “Holzklasse” auch eher ein Fremdwort… Zwischendurch hatten wir tolle Ausblicke auf Grönland und auch den Yukon. Leider hatten wir keinen Fensterplatz, aber trotzdem gelangen einige Fotos.

Mit leichter Verspätung erreichten wir Whitehorse. Nach recht langwieriger Immigration und Wartezeit am Gepäckband übernahmen wir unseren vorgebuchten Mietwagen und steuerten unser Hotel am Ende von „Downtown Whitehorse“ an, das “Coast High Country Inn”.  Kurz die Taschen aufs Zimmer (sehr geräumig) gebracht und dann wieder gestartet, um ein wenig die Stadt zu erkunden und Abendessen zu gehen. Mittlerweile war es halb sieben.

Das Essen gehen war schwerer als erwartet, da wir eine Weile nach einem geöffneten Restaurant suchen mussten. Irgendwann entdeckten wir das “Klondike Rib & Salmon“, das wir vorher auch schon bei Tripadvisor ergoogelt hatten und das recht gut sein sollte. So war es kaum verwunderlich, dass der Laden komplett voll war. Man nahm uns auf die Warteliste – ca. 30 min Wartezeit. Die nutzten wir, um zum Yukon-River hinunter zu schlendern. Wow, war der Fluss breit und schnell. Wir hatten ursprünglich über eine mehrtägige Kanutour nachgedacht … und waren jetzt ganz froh, uns dagegen entschieden zu haben.

Zurück zum Restaurant wurden wir dann recht schnell aufgerufen. Innen ging es sehr urig zu. Wir haben Fish & Chips probiert + kanadisches Bier, alles sehr lecker.

Später in der Abendsonne ging es nochmal zum Fluss. Toll, dass hier die Sonne so lang scheint. Immer am Fluss entlang gelangt man irgendwann  zur S.S. Kolondike.

Einige Fotos später steuerten wir das sehr nahe gelegene Hotel an. Was für ein langer Tag. Und so fielen wir gegen 21:30 völlig erschöpft ins Bett.

 


22.08.2016 – Der Tag der Womo-Übernahme

StartWhitehorse
Campground ZielFox Lake CG, Yukon, Canada
gefahrene Kilometer86

Wie so oft war die erste Nacht sehr durchwachsen – schlecht geschlafen und viel zu früh wach. Bei Canadream gibt es keine frühe Übernahme (oder nur mit recht hohem Mehrpreis), also wollten wir den Vormittag nutzen, um die Einkäufe zu erledigen.

Gegen 7 Uhr ging es nach dem Auschecken aus dem Hotel erstmal zu Tim Hortons zum Frühstück. Nix Besonderes, Bagels und Egg-Muffin. Pünktlich 8 Uhr fuhren wir mit dem Mietwagen zu Canadream, um nach der Übernahmezeit zu fragen. 13 Uhr sagte man uns, also nicht wirklich früher, aber egal, es gab ja genug zu erledigen. Da wir nicht vor hatten, fünf Stunden einzukaufen, fuhren wir mit unserem Mietwagen erstmal Richtung Süden gefahren, um etwas „Yukon-Natur“ zu schnuppern. Richtige Highlights gibt es so nah bei Whitehorse aber nicht, so stoppten wir an einer Yukonbrücke, unweit des Marsh Lakes.

Auf dem Weg zurück nach Whitehorse gab es kurz vor der Stadt noch einen netten Viewpoint mit einem Adlernest.

Unser erster Einkaufsstopp galt „Canadian Tire“, einer kanadischen Baumarktkette. Wir hatten Glück und bekamen dort einen recht erschwinglichen Gasgrill. Eigentlich hatten wir damit nicht gerechnet und uns schon darauf eingestellt, auf dem Lagerfeuer grillen zu müssen. So war es natürlich viel besser… Neben dem Grill wanderte noch einiges anderes an Erstausstattung (u.a. eine große Axt, da unsere im Südwesten gekaufte handliche Axt sicher nicht für die großen Holzstücke, die man im Yukon oft kostenlos auf den CG’s bekommt, ausgereicht hätte) in unseren Wagen.

Nächster Stopp war der direkt daneben liegende Walmart, um zumindest die nicht verderblichen Sachen zu kaufen. Oje, der war ja schlecht sortiert. Haben kurz überlegt, direkt zu gehen, aber wo wir schon mal hier waren, haben wir Einiges mitgenommen.

Weiter ging’s zu “Northern Industrial Sales”, um Bärenspray zu kaufen, dann in den Liquor-Store, um für die nächsten Tage „in der Wildnis“ auch ausreichend Biervorräte zu haben.  Jetzt war es auch schon fast 13:00 Uhr, also schnell rüber zu Canadream. Zum Glück ist diese Stadt so klein, dass Downtown, Einkaufscenter, Canadream und auch der Flughafen (wegen Mietwagen) nur wenige Minuten auseinanderliegen.

Der Hof stand voller Truckcamper. Cool! Welcher ist für uns? Als wir dann ins Büro kamen und der Mitarbeiter im Computer nachschaute, gab es eine böse Überraschung. Unser Truckcamper war am Morgen mit komischen Bremsgeräuschen zurückgebracht worden und war deshalb aktuell bei GM in der Werkstatt. Na toll, das klang ja alles andere als gut. Der Canadream Stationsleiter rief dann in unserem Beisein bei GM an und erfuhr, dass man sich den Truck noch nicht mal angeschaut, geschweige denn repariert, hatte. Unsere Stimmung sank in den Keller, das ging ja gut los! Nach einigem Hin und Her bot man uns dann doch einen der anderen auf dem Hof stehenden TC an, der eigentlich für einen anderen Mieter bestimmt war. Na immerhin, da konnte nach diesem holprigen Start nun endlich unser Womo-Abenteuer im Hohen Norden starten.

Die Einweisung (auf deutsch) ging recht schnell über die Bühne, ganz neu war uns das Ganze ja nicht und wir wollten auch endlich los.

So, schnell noch den Mietwagen vollgetankt und rüber zum Flughafen gebracht (direkt gegenüber), dann zum „Real Canadian Superstore“, um die restlichen Lebensmittel, vor allem die frischen Sachen einzukaufen, ein letzter guter Kaffee bei Starbucks und dann ging’s gegen 16 Uhr endlich raus aus der Stadt.

Wieder einmal zeigte sich, dass man sich am ersten Tag nicht zu viel Strecke vornehmen sollte… Unser Weg führte uns nach Norden, ein kurzes Stück auf dem Alaska Highway und dann den Klondike Highway.

Nach knapp 50 km kam der Lake Laberge CG. Den schauten wir uns an, fanden aber keine richtig überzeugende Site und fuhren weiter zum Fox Lake CG. Das war auch der CG, den wir uns ursprünglich als erstes Tagesziel vorgenommen hatten. Auch hier waren zu der späten Uhrzeit bereits alle Lake-Sites belegt, wir fanden aber eine schöne Site im Grünen.

Zunächst hieß es Grill zusammenbauen und Taschen auspacken, dann begann der entspannte Teil dieses langen Tages – Grillen, Lagerfeuer und ein kurzer Spaziergang runter zum See. Dabei fiel uns auf, wie lange es doch hier oben abends hell ist.

Die ersten zwei Tage (Anreise und Womoübernahme) sind bei so einem Urlaub immer ganz schön stressig. Aber als wir dann im Bett lagen und durchs Dachfenster in den noch nicht ganz dunklen Himmel schauten, merkten wir, dass wir endlich im Urlaub angekommen waren– Idylle pur!


23.08.2016 – Ein langer Fahrtag nach Dawson

Campground StartFox Lake CG, Yukon, Canada
Campground ZielKlondike River CG, Dawson, Yukon, Canada
gefahrene Kilometer479
Highlights & WanderungenKlondike Highway, Five Finger Rapids, Dawson

Wir wachten zum ersten Mal im TruckCamper auf und es fühlte sich richtig gut an. Über der geräumigen Bettnische gab es ein großes Dachfenster, so schauten wir direkt ins Grüne als wir die Augen aufmachten.

Es war (dank Jetlag) noch vor 6 Uhr, die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen. Egal, wir standen trotzdem bald auf und genossen unser erstes Frühstück im Wohnmobil. Am Anfang dauert alles ein bisschen länger, man muss sich erst wieder an’s Camperleben gewöhnen und schauen, wo eigentlich Geschirr und Lebensmittel verstaut sind.

Noch vor 8 Uhr starteten wir und hatten eigentlich nicht mehr auf dem Programm als den North Klondike HW möglichst weit nach Norden zu fahren. Noch konnten wir nicht einschätzen, wie schnell man auf den Straßen des Yukon vorankommt. Nach einer reichlichen Stunde Fahrt erreichten wir Carmacks. In der Milepost hatten wir gelesen, dass es hier ein Visitor Center geben sollte. Das gab es auch, allerdings mit deutlichen Anzeichen, dass wir uns schon in der Nebensaison befanden, die Fenster waren zugenagelt. Dann halt nicht. Trotzdem nutzten wir den Ort, um erstmal voll zu tanken (wir hatten das Wohnmobil nur mit ¾ vollem Tank bekommen) und einige vergessene Kleinigkeiten einzukaufen.

Kurz hinter Carmacks kam der Aussichtspunkt zu den „Five Finger Rapids“ – durch Felsen gebildete Stromschnellen auf dem Yukon.

Von dort führt ein ca. 30 minütiger Wanderweg zunächst über eine Holztreppe nach unten und dann durch den Wald runter zum Yukon River. Erst zögerten wir ein bisschen, weil der der Wald von hier oben ziemlich dicht aussah und wir uns im Bärenland befanden. Dann kamen uns aber quietschfidele Wanderer entgegen, also machten wir uns auch auf den Weg – an solch einem Fahrtag eine nette Abwechslung.

Ca. eine Stunde später ging es wieder zurück auf die Straße, vorbei an Pelly Crossing, der nächsten kleinen Ortschaft. Hier führte die Straße wieder über eine der schönen blauen Brücken. Kurz dahinter gab es einen sehr schönen Blick ins Tal.

Wir überlegten, ob wir in Stewart Crossing in den Silvertrail einbiegen und in Mayo übernachten sollten oder doch weiter Richtung Norden wollten. Aber eigentlich reizte uns der Silvertrail nicht so sehr und so blieben wir auf dem Klondike HW in Richtung Dawson. Der wurde jetzt recht abenteuerlich, denn er wechselte in eine Gravelroad mit ziemlich „durchwachsenem” Zustand und auch der einen oder anderen Baustelle. Wirklich schnell kamen wir hier also nicht voran und es staubte ordentlich…

Vorbei ging es am Moose Creek CG (den hatte ich auch als Übernachtungsoption rausgesucht). An der Moose Creek Lodge wollten wir eigentlich einen kleinen Lunchstopp einlegen, da sie von der Milepost sehr beworben wird, aber ein davorstehender Reisebus und der Blick durch die Fenster auf die gesammelten Businsassen schreckte uns ab und liess uns schnell weiter fahren.

Irgendwann passierten wir die Abzweigung zum Dempster HW. Die wollten wir morgen nehmen!
Ca. 20 km dahinter steuerten wir gegen 15:30 Uhr den Klondike River CG an, wo wir die Nacht verbringen wollten. Auch den hatte ich vorher rausgesucht, war mir aber nicht sicher, ob wir diese weite Fahrtstrecke wirklich an einem Tag schaffen würden.

Da der Campground keine Dumpstation hatte, fuhren wir noch schnell nach Dawson City (nochmal ca. 20km), tankten das Wohnmobil voll, leerten und füllten die Wassertanks und machten noch einen kurzen Stopp im Visitor Center sowie im gegenüberliegenden „Dempster Highway / NorthWest Territories Visitor’s Center“. Dort erkundigten wir uns nach den Straßenverhätnissen auf dem Dempster HW. Zum einen gab es letzte Woche eine Vollsperrung nach Starkregenfällen, zum anderen hatte man uns bei Canadream gesagt, dass der Dempster HW aktuell in einem sehr schlechten Zustand wäre, sogar schon unterhalb des Tombstone Territorial Park. Hier im VC beruhigte man uns, die Straße wäre in einem sehr akzeptablen Zustand (zumindest die ersten 120 km) und auch die Wettervorhersage für den Folgetag klang sehr vielversprechend. Da stieg direkt die Vorfreude auf den nächsten Tag.

Anschließend ging es endlich zurück zum Campground, Grill raus, Steaks drauf, dazu Lecker Cheese Maccaroni, Salat und danach ein schönes Lagerfeuer.

Auch hier gab es das Feuerholz wieder kostenlos auf dem CG – sehr praktisch. Nur die vielen kleinen Fliegen, die sich um das Feuer und auch um uns herum versammelten, empfanden wir als recht lästig, so dass wir das Feuer noch vor Einbruch der Dunkelheit ausgehen ließen. So weit nördlich wird es übrigens selbst Ende August erst nach 22Uhr dunkel – Ende Mai im Südwesten hatten wir es nicht so lang hell erlebt. Das war richtig toll und ein bisschen unerwartet.

Unsere Batterie stand übrigens trotz der gefahrenen knapp 500km und ohne, dass wir irgendetwas außer der Wasserpumpe betätigt hatten, auf „weak“. Na prima, hoffentlich würde sie den ganzen Urlaub durchhalten, sie schien jetzt schon etwas schwach auf der Brust zu sein. Andererseits sahen wir es gelassen, da es so lang hell war, fühlten wir uns nicht so extrem abhängig von der Womobatterie und vielleicht stimmte ja auch nur die Anzeige nicht…

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