Tag 9 und 10: Wandern durch die „Gorges de la Caranca“ und Andorras Berge


06.06.2025 (Fr) – Wanderung durch die Carança-Schlucht

Campingplatz StartAire de Camping-Car Gorges de la Caranca, Thuès-Entre-Valls, Frankreich
Campingplatz ZielCamping municipal La Rivière, Porté-Puymorens, Frankreich
gefahrene Kilometer50
Wetterden ganzen Tag sonnig
Highlights / WanderungWanderung durch die "Gorge de la Caranca"

Bereits gestern hatten wir uns am Wanderparkplatz der Gorges de la Carança eingerichtet und dort die Nacht verbracht – ein idyllischer Platz, den wir uns mit nur fünf weiteren Campern teilten, alle großzügig verteilt.

Als wir gegen 8 Uhr aufstanden, lachte schon die Sonne vom Himmel. Zum Frühstück gab es heute zur Abwechslung mal kein Baguette, sondern Müsli. Gegen 10 Uhr waren wir startklar und sehr gespannt auf die Tour. In Wanderführern und im Netz wird sie als eindrucksvoll beschrieben – zugleich aber mit dem Hinweis auf nötige Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Der Einstieg war schon vielversprechend: Ein Felsentor führte in eine schmale Schlucht, durch die Wasser floss, links und rechts ragten die Berge steil auf. Der Hinweg stieg rasch an – schmale, felsige Pfade durch bewaldetes Gelände. Nach etwa zwei Kilometern überquerten wir die erste schmale Brücke, später folgten weitere wackelige Hängebrücken und Eisenstege, die hoch über dem tosenden Wasser in den Fels geschlagen sind. Schmal, ausgesetzt – aber immerhin mit Seil zum Festhalten.

Der Rückweg war weniger anstrengend, dafür spektakulärer: große Teile verliefen in rote Felswände gehauen, hunderte Meter über der Schlucht entlang. Insgesamt eine wirklich eindrucksvolle Tour, technisch nicht allzu schwer – aber definitiv ein Erlebnis. Gegen halb zwei waren wir zurück am Parkplatz, gönnten uns am Kiosk ein Eis und später im Camper einen Kaffee.

Nach dieser tollen Wanderung packten wir zusammen und setzten unsere Fahrt westwärts auf der D66 fort. Morgen soll es nach Andorra zur nächsten Wanderung gehen. Da dort allerdings Roaming-Gebühren anfallen und der angepeilte Wanderparkplatz wenig einladend wirkte, entschieden wir uns, kurz vor der Grenze noch in Frankreich zu übernachten – in Porté-Puymorens.

Hier gibt es direkt nebeneinander einen Stellplatz der Camping-Car-Kette und einen Municipal Campingplatz. Als wir gegen 16 Uhr ankamen, war beides komplett leer. Während der Stellplatz nur eine eingezäunte Schotterfläche bot, überzeugte der Campingplatz mit einer großen Wiese, vielen Bäumen sowie nagelneuen Sanitäranlagen und Küche. Für 16 € – nur einen Euro mehr als der Stellplatz – waren sogar die Duschen inklusive. Die Entscheidung war also schnell getroffen.

Am Abend grillten wir Hühnchen, dazu gab es Gemüsecouscous und frisches Obst zu Nachtisch. Danach unternahmen wir noch einen Spaziergang durch den kleinen Ort. Die Atmosphäre erinnerte uns stark ans Seimcamping in Røldal, Norwegen. Oberhalb des Platzes thronen die Berge, und von hier sieht man bereits die Serpentinen, die uns morgen zum Col hinaufführen werden.

Unsere Fahrt als Map:


07.06.2025 (Sa) – Wandern in Grau Roig & einmal quer durch Andorra

Campingplatz StartCamping municipal La Rivière, Porté-Puymorens, Frankreich
Campingplatz ZielCamping Voraparc, Espot, Spanien
gefahrene Kilometer153
Wettermorgens neblig, den Rest des Tages sonnig
Highlights / WanderungWanderung zu den "Estanys de Pessons" in Andorra

Auf dem Campingplatz in Porté-Puymorens haben wir richtig gut geschlafen – doch beim Aufwachen war klar: wir sind in den Bergen angekommen. Nur 11 Grad im Camper 😳! Am Mittelmeer waren die Nächte noch tropisch warm gewesen, hier brauchten wir erstmals die Heizung.

Am gestern entdeckten Baguette-Automaten im Ort besorgten wir uns noch frisches Frühstücksbrot, dann starteten wir kurz vor neun Richtung Andorra. Je höher wir uns den Pass hinaufschraubten, desto dichter zogen Nebel und Wolken auf – und mit ihnen erste Zweifel: Würde unsere geplante Wanderung ins Wasser fallen? Verstärkt wurden die Zweifel, als wir plötzlich inmitten einer ganzen Kolonne französischer Autos Richtung Andorra steckten. Samstag – anscheinend Shopping-Day.

Doch kaum hatten wir die Grenze passiert und den Mauttunnel hinter uns gelassen, änderte sich alles: strahlender Sonnenschein! Kurze Zeit später erreichten wir den Wanderparkplatz in Grau Roig. Nach einem Frühstück packten wir die Rucksäcke – und los ging’s.

Die Umgebung war anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig: Skilifte, große Parkflächen, Baustellen – eben ein typisches Skigebiet im Sommer. Doch schon nach dem ersten Kilometer wurde es wunderschön. Ein Wasserfall markierte den Auftakt, dann erreichten wir den ersten der Estanys de Pessons, türkisblau inmitten schneebedeckter Gipfel. Von dort führte der Weg immer weiter bergauf, von einem Bergsee zum nächsten, begleitet von grandiosem Panorama. Die Beschreibung hatte nicht zu viel versprochen: eine fantastische Tour! Am Ende waren es rund 10 km und über 600 Höhenmeter, mit einigen anspruchsvollen Passagen – aber größtenteils in herrlich idyllischer Landschaft. Ein Abstecher, der sich absolut gelohnt hat.

Zurück am Camper waren wir zwar platt, aber glücklich. In der Sonne hatte sich das Mobil ordentlich aufgeheizt, also brachen wir bald auf – unser Ziel: die spanische Seite der Pyrenäen. Dafür mussten wir einmal quer durch Andorra 🇦🇩. Wir rechneten mit Verkehr und Trubel – und genau das bekamen wir: Anfangs noch viel Natur, dann Ortschaften, schließlich die Hauptstadt mit unzähligen Tankstellen, Supermärkten und Outlets. Dazu ein Kreisverkehr nach dem anderen – teilweise alle 200–300 Meter. Immerhin blieb uns der befürchtete Stau erspart.

Umso schöner war das Gefühl, als wir die Grenze nach Spanien passierten: plötzlich leere Straßen, dazu herrliche Natur ringsum. Gegen 17 Uhr überlegten wir, wie weit wir noch fahren wollten – und entschieden uns, direkt bis in den Nationalpark Aigüestortes durchzuziehen, den wir als Nächstes erkunden wollten.

Gegen 19:30 Uhr erreichten wir den Campingplatz Voraparc, knapp 2 km hinter Espot und nicht all zu weit vom Parkeingang entfernt. Trotz Pfingstwochenende war der Platz nicht voll,  sodass wir gut einen netten Stellplatz fanden. Andere Campingplätze im Ort hatten übrigens noch geschlossen – anscheinend waren wir hier ein Stück weit der Saison voraus.

Unsere Fahrt als Map:


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