Tag 4 – Huskytour, Aurora-Camp und Polarlicht

13.02.2024 (Di) – Huskyabenteuer am Tag und Schlittentour & Polarlicht bei Nacht

Auch am heutigen Tag wartete wieder ein tolles Programm auf uns. Für den Vormittag war eine Huskyschlitten-Tour geplant. Diese Tour sollte eigentlich direkt nach dem Frühstück in der Nähe des Hotels starten und etwa drei Stunden dauern. Am Vorabend hatten wir aber erfahren, dass wegen Krankheit (eines Mushers) auf eine andere Huskyfarm ausgewichen werden musste – diese befand sich in der Nähe des “Schwestern-Hotels” bei Nellim, über eine Fahrtstunde von unserem Hotel entfernt.

So wurde aus dem Ausflug fast ein Ganztagesprogramm.

Zunächst konnten wir aber wieder in aller Ruhe ausgiebig frühstücken. Gegen 10:30 Uhr wurden wir von einem Reisebus abgeholt, der uns zusammen mit ein paar anderen Urlaubern nach Nellim brachte. Wir waren mal wieder richtig dick angezogen und kamen im gut geheizten Bus schnell ins Schwitzen. Draußen hingegen dürften es wieder so um die -20 Grad gewesen sein, auch heute schien wieder die Sonne. Die Fahrt durch die Winterlandschaft war richtig schön. Zunächst ging es nach Ivalo, wo wir vor drei Tagen gelandet waren. Da waren wir die Strecke allerdings bei Dunkelheit gefahren. Hinter Ivalo bogen wir nach links ab und fuhren nochmal ca. 30 Minuten weiter. Das Nellim Hotel liegt ebenfalls am riesigen Inarisee, allerdings ein ganzes Stück weiter östlich (siehe unten auf der Map). Hier waren wir nur wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Obwohl das ausgiebige Frühstück gefühlt noch nicht lange her war, sollten wir im Hotel in Nellim vor Start der Husky-Tour erstmal mittagessen. Hungrig waren wir nicht wirklich, aber gönnten uns dann doch ein paar Kleinigkeiten vom Buffet. Außerdem vertrieben wir uns die Wartezeit noch mit einem kleinen Spaziergang und schossen ein paar Bilder von Hotelanlage & Umgebung.

Gegen 13 Uhr ging es endlich los und der Guide von der Huskyfarm begrüsste uns am Hotel. Er erklärte uns, wie man den Schlitten bedient (vor allem wie man ihn stoppt) und wie man auf das Verhalten der Hunde reagieren sollte, z.B. wenn sie ein Rentier in der Nähe sehen und deswegen in eine unerwünschte Richtung losrennen ;-).

Anschließend wurden wir in zwei große Schlitten gesetzt und es ging zunächst in der großen Gruppe über einen Teil des zugefrorenen Sees zur Huskyfarm. Eine richtig idyllische Fahrt.

Ganz anders in der Huskyfarm. Hier war hektisches Treiben. Für uns 16 Leute waren 8 Schlittengespanne vorbereitet. Das bedeutete, dass 40 aufgedrehte Huskies voller Bewegungsdrang munter rumhüpften und bellten.

Ein Paar nach dem anderen wurde zu einem Huskyschlitten geführt – einer setzte sich vorn auf die Sitzfläche (das war bei uns erstmal ich, Ulli). Der andere stellte sich hinter den Schlitten auf die Kufen und machte sich mit der Fußbremse vertraut (das war dann bei uns also Eric). Die Schlitten waren alle sorgfältig mit Seilen fixiert, damit die schon davor gespannten Huskies nicht einfach losrennen konnten.

Dann ging es auch schon los, ein Schlitten nach dem anderen wurde “losgelasssen” und sofort rannten die Huskies los, sie sprühten vor Tatendrang und waren zu Beginn noch sehr ausgeruht. Es ging ein kleines Stückchen bergauf (dabei sollte der “Fahrer” die Hunde durch Anschieben unterstützten, wie beim Tretroller fahren), dann quer über eine Landstraße und dann in einem Affenzahn einen kleinen Hügel runter auf den Inarisee. Jetzt war direkt Bremsen angesagt, die Schlitten sollten einen gewissen Abstand voneinander halten, damit nicht die hinteren Hunde in den vorderen Schlitten reinrannten. Ausgeruhte Huskies zu bremsen, wenn es ein bisschen bergab geht, ist ein ganz besonderer Spaß. :-).

Mit der Zeit spielte sich die Gruppe ein, das Bremsen klappte besser und die Abstände der Schlitten wurden gleichmäßiger. Der Guide auf dem vordersten Schlitten stoppte gelegentlich den ganzen Zug, um zu prüfen dass alles in Ordnung ist und sich jeder an die Vorgaben hielt. Jeder Schlitten wurde von fünf Hunden gezogen, die mit der Zeit auch ein bisschen ruhiger wurden. Das Gewicht der Schlittenbesatzung hatte schon einen spürbaren Einfluss auf das Tempo des (ungebremsten) Schlittens, dadurch waren die Abstände nicht alle gleich, mancher Schlitten musste mehr gebremst werden als der andere. Die ganze Fahrt war herrlich, bei Sonnenschein über den riesigen See, überall der glitzernde Schnee, die Sonne schon ziemlich tief.

Etwa auf halber Strecke wurde wieder gestoppt, Fahrer und Beifahrer konnten die Rollen tauschen. So kam dann auch Ulli noch in den Genuss, den Schlitten zu steuern und die Hunde entweder durch Anschieben zu unterstützen oder sie ein bisschen einzubremsen.

Alle Hunde machten genau, was sie machen sollten, sie folgten dem vorherigen Schlitten, es gab überhaupt keine Ausreißer, die wieder eingefangen werden mussten.
Nach etwa 18km waren wir zurück am Ausgangspunkt, den Hügel vom See hoch, über die Straße und wieder auf das Gelände der Husky-Farm. Ein absolut tolles Erlebnis.

Zurück auf der Husky-Farm gab es noch für alle Gäste ein Heißgetränk, der Guide erzählte noch ein bisschen über die Husky-Zucht und über die Herausforderung und die Hunde sinnvoll zu gruppieren und in einer funktionierenden Reihenfolge laufen zu lassen. Mit den kleinen Hunden, die noch nicht auf Tour durften, aber bereits trainiert wurden, durfte dann noch ein bisschen gekuschelt werden, dafür durften die Gäste auf Wunsch in die Hundezwinger. Die Hunde interessierten sich nicht nur für die Gäste selbst, sondern vor allem auch für alles, wonach man schnappen konnte, Handschuhe, Rucksackgurte, Kameragurte usw. Alle hatten viel Spaß damit.

Dann ging es zurück von der Husky-Farm zum Hotel, dort wurden wir auch schon vom Busfahrer erwartet und gegen 15:30 startete die Rückfahrt. Dann kurz aufs Zimmer, dann war auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Auf einmal gab es Unruhe im Speiseraum, an allen Tischen gab es (in der dafür eigens eingerichteten Whatsapp-Gruppe) Meldungen über Polarlicht.

Alle sprangen von ihren Plätzen auf und rannten auf die Terrasse, das Essen war plötzlich ganz nebensächlich. Wir waren zum Glück schon fertig mit Essen und schauten auch, ob es was zu sehen gab. Mit bloßem Auge sah man aber gar nicht so viel, die Hotel-Terrasse war auch kein besonders günstiger und dunkler Spot zur Polarlichtbeobachtung.

Wir gingen zurück in unsere Chalet, zogen uns witterungsentsprechend an, schnappten uns unsere Kameraausrüstung und machten am See noch ein paar Bilder. Tatsächlich gab es ein bisschen Polarlicht, sehr stark war es leider nicht und es blieb auch nicht sehr lange.

Am Abend gab es noch einen weiteren Programmpunkt, ein Besuch im “Auroracamp”. Am Startpunkt des Ausflugs stehen große Schlitten, die mit Rentierfellen gegen die Kälte ausgelegt sind und in denen die Gäste Platz nehmen können. Zwei Guides des Hotels ziehen diese Schlitten dann mit dem Schneemobil über den Inarisee zu einem schönen Spot, wo ein großes Zelt steht, in dem ein Feuer gemacht wird. Das ist das Aurora-Camp. Da das Camp weit draußen auf dem See ist, ist es dort schön dunkel, somit ideal um Polarlichter zu sehen.

Ulli hing mit ihrer Erkältung leider ziemlich durch und blieb im Chalet, Eric hingegen ging mit auf Tour, außerdem waren noch zwei nette Familien mit auf der Tour. Die Atmosphäre war sehr schön, die Guides waren kindgerecht freundlich, auf dem Schlitten wurde gesungen, am Lagerfeuer im Zelt gab es wieder warme Getränke und Marshmallows aus dem Feuer. Ein ganz klein bisschen Polarlicht war auch zu sehen, besser als mit bloßen Augen ging es mit der Kamera. Das Mondlicht und der Sternenhimmel waren aber auch nicht zu verachten, ein netter Tagesausklang.

Gegen 22:30 ging es mit dem Schlitten zurück zum Hotel, wieder ging ein toller Tag zu Ende. Die Huskytour war rückblickend sicher DAS Highlight unserer Reise.


Unsere Husky-Tour als Map:

 

 


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