10.02.2024 (Sa) – eine lange Reise ins kalte Lappland
Endlich ging unser Finnland-Winterabenteuer los. Koffer, Reisetaschen und Fotorucksäcke hatten wir bereits weitgehend am Vorabend gepackt. Nach einem schnellen Frühstück holte uns das bestellte Taxi überpünktlich vor halb neun morgens ab.
Der Frankfurter Flughafen ist von unserer Wohnung nur ca. 20 Autominuten entfernt, wir kamen auch schnell durch. Kurz vor dem Ziel gab es allerdings einen ziemlichen Stau, alles Leute die zum Terminal 2 wollten. Unser Taxifahrer meinte, dass es bestimmt nochmal 20 Minuten dauern würde und bot uns an, dass wir hier schon aussteigen konnten. Das machten wir dann auch direkt und legten die letzten 400 Meter zu Fuß zurück. So voll wie es vor dem Flughafen war, war es auch in der Halle vom Terminal 2 und auch vor den Finnair-CheckIn-Schaltern hatten sich zwei lange Schlangen gebildet. Egal, wir hatten ausreichend Zeit. Irgendwann waren wir unser schweres Gepäck los und deckten uns noch mit belegten Brötchen ein, denn auf dem Finnair-Flug gab es keine (gratis) Boardverpflegung.
Gegen 11 Uhr startete das Boarding, leider stand der FinnAir-Flieger nicht direkt am Gate sondern ein Stück weit weg und wir wurden mit Bussen zum Flieger gebracht. Der Abflug zog sich dann allerdings noch ne ganze Weile hin, es war mächtig viel los auf dem Frankfurter Flughafen. Es gab eine regelrechte Schlange von Flugzeugen, die abheben wollten. In weniger als zwei Minuten Abstand gingen die Flieger in die Luft – mit fast 45 Minuten Verspätung waren dann auch wir irgendwann endlich dran.
Heute war sehr gutes Wetter und so hatten wir gute Ausblicke über das Rhein-Main-Gebiet.
Nach ca. 2,5h Flug erreichten wir unser Zwischenziel Helsinki. Vorher waren wir an der Ostseeküste entlang geflogen, erst Estland, später Finnland – alles war verschneit und die Ufer der Ostsee schienen zugefroren zu sein. Das sah toll aus, ließ sich nur leider nicht fotografieren.
In Helsinki hatten wir nochmal über 2h Aufenthalt (die Verspätung des ersten Flugs verkürzte das auch nicht, da der Anschlussflug auch Verspätung hatte). Die Wartezeit vertrieben wir uns mit Kaffee & Kuchen.
In Finnland muss die Uhr übrigens eine Stunde nach vorn gestellt werden. Irgendwann nach 18 Uhr – es war schon dunkel – hoben wir dann endlich ab und erreichen ca. 1,5h später unser Endziel Ivalo in Finnisch Lappland.
Schon im Flieger packten sich alle dick ein und auch wir holten direkt unsere Mützen raus, denn man muss vom Flieger über das Rollfeld ins Flughafengebäude laufen. Während in Frankfurt heute früh noch +15 Grad waren, wurden hier auf dem Thermometer -18 Grad angezeigt. Später auf den Weg nach Inari sank die Temperatur dann sogar auf -25 Grad.
Der Flughafen in Ivalo ist sehr überschaubar. Gab es überhaupt mehr als ein Gepäckband? Unser Gepäck kam auf jeden Fall irgendwann an, was uns sehr erleichterte, denn ohne die dicken Klamotten aus den Koffern wäre es sicher sehr unangenehm geworden. In der Ankunftshalle wartete bereits der Shuttle unseres Hotels auf uns. Ein großer Bus brachte uns und noch einige andere Reisende ins ca. 50 Kilometer entfernte “Wilderness Hotel Inari”. Die Fahrt dorthin war schon ein kleines Highlight. Es war zwar dunkel, aber die Winterlandschaft links und rechts und auch die zugefrorene Straße zeigte, dass unsere Vorfreude auf einen “echten” Winter nicht unbegründet war.
Im Hotel angekommen – es war mittlerweile ca. 20:30 Uhr – , checkten wir ein, wurden mit allerhand Informationen versorgt und erhielten auch eine Aufstellung, wann welche unserer gebuchten Aktivitäten in den nächsten Tagen stattfinden sollte. Außerdem bekamen wir unser Abendessen abgepackt mit, um es auf dem Zimmer zu essen, da wir für das eigentliche Abendessen im Hotel zu spät dran waren.
Auf dem kurzen Weg vom Hotelhauptgebäude zu unserem gebuchten Chalet spürten wir die -25Grad. Trotz Mütze, Handschuhe und dicker Jacke fühlte es sich extrem eisig an. Aber im Chalet war es gemütlich und warm, jetzt genossen wir erstmal das Essen und waren froh, nach diesem langen Tag endlich angekommen zu sein.
Bereits auf dem Transfer vom Flughafen zum Hotel hatten wir immer mal wieder in den Himmel geschaut, ob es ggf. schon Polarlicht geben würde. Die Vorhersage war nicht perfekt, aber der Himmel war recht wolkenlos. Deshalb hielten wir uns auch gar nicht allzu lang im Zimmer auf, sondern zogen uns dick an, schnappten uns Stative und Kameras und gingen hinunter an den zugeforenen Inarisee.
Ein ganz leichtes Nordlicht ließ sich am Himmel ausmachen, aber lange hielten wir es am See nicht aus. Es war einfach unglaublich kalt, nicht nur unsere Hände, auch die Stative und Kameras schienen sofort einzufrieren. Aber zumindest ein paar wenige fotografische Eindrücke konnte wir festhalten.
Müde und erschöpft, aber gespannt auf den nächsten Tag, fielen wir nicht allzu spät ins Bett.