Tag 2 – Snowmobil-Tour, Schneeschuhwanderung & Nordlicht

11.02.2024 (So) – 4h Snowmobiltour bei eisiger Kälte, Abendtour mit den Schneeschuhen & Nordlicht

Wir wachten zum ersten Mal in Finnland auf. Das Chalet war wirklich richtig schön und wir haben gut geschlafen – es war eher zu warm als zu kalt.  Trotz Urlaub mussten wir uns den Wecker stellen, damit wir aufgrund der einstündigen Zeitverschiebung nicht verschlafen.

Zunächst holten wir uns unsere Overalls ab, die jeder Hotelgast bekommt, außerdem dicke Winterschuhe (brauchten wir zwar nicht, gab man uns aber trotzdem mit), dicke Fellhandschuhe und Wollsocken. Dort sagte man uns, dass es heute Nacht -34 Grad hatte und wir heute auf der Tour so ungefähr alles anziehen sollten was wir hatten. Man merkte bereits auf den ersten Metern draußen zwischen Chalet und Hotel, wie eisig kalt es war und wie die Kälte auf der Haut im Gesicht biss.

Dann ging es zum Frühstück – uns erwartete ein großer Speiseraum, sehr urig und trotzdem modern eingerichtet, wir hatten Glück und bekamen einen Tisch direkt am Fenster mit Blick auf den zugefrorenen Inarisee. Die Auswahl war gut und reichlich – da wir normalerweise mit unserem Camper reisen, werden wir im Urlaub selten kulinarisch so verwöhnt. Nach dem Frühstück schauten wir unten am See vorbei, dort standen schon unsere Schneemobile vorbereitet für die anstehende Tour.

10:30 war Start für unsere Tour – trotz der vielen Gäste im Hotel teilte man die Leute in eher kleine Gruppen ein, wir waren beispielsweise nur zu acht + Guide. Die Kältewarnung von heute früh hatten wir noch im Ohr – also packten wir uns richtig dick ein – mehrere Hosen, und auch Shirts, Winterjacke und oben drauf der vom Hotel gestellte Overall. Dann bekamen wir noch eine Sturmhaube und einen Helm.

Zunächst gab es eine kurze Einweisung in das Schneemobilfahren (Bedienung, Gas, Bremse und auch die Zeichen, die man sich gibt für “Achtung”, “Abbremsen”, “Beschleunigen”, wenn man Kolonne fährt). Wir hatten zu zweit ein Snowmobil, Eric war der Fahrer, ich (Ulli) Beifahrer. Das Wetter war schön – zwar eisig kalt (beim Start immer noch -27 Grad), aber die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor und es gab eine sehr schöne Lichtstimmung. Unser Guide sagte uns, das wir heute nicht so schnell fahren würden wegen der Kälte.

Wir starteten hinaus auf den zugefrorenen See, nach kurzer Zeit stießen wir schon auf eine Gruppe Rentiere (leider waren keine Fotos möglich, da wir nicht anhalten durften und so dick eingepackt war es auch nicht möglich, mal eben nebenbei beim Fahren zu fotografieren). Es folgten zwei weitere Stopps an Inseln, die man jetzt im Winter gar nicht als Inseln wahrnahm, da man ja auf dem zugeforerenen See fuhr, heilige Stätten der Sami.

Weiter ging es und gerade auf dem hinteren Sitz wurde es trotz der vielen Klamotten mit der Zeit ganz schön kalt. Da hatte Eric als Fahrer mehr Glück, da die Griffe des Schneemobils beheizt waren und man auch mehr Wärme vom Motor abbekam. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir eine kleine Holzhütte, wo wir eine ausgiebige Mittagspause einlegten, wir waren ganz schön durchgefroren. In der Hütte gab es einen offenen Kamin, wo bereits ein Feuer loderte. In einer anderen Ecke bereiteten die zwei Guides (unserer und ein zweiter, der mit einem Pärchen hier in der Nähe zum Eisfischen war) – heiße Lachssuppe und gegrillte Toasts zu. Nur langsam tauten wir auf, selbst in der Hütte waren die Temperaturen kaum über null Grad.

Solche Hütten gibt es in Finnland übrigens sehr oft mitten in der Natur, wie man uns berichtete, und sind für Wanderer gedacht, die sich im Sommer wie im Winter aufwärmen können, eine Kochstelle vorfinden, Lagerfeuermöglichkeit und teilweise auch kostenlos übernachten können. Anschließend gab es noch Heißgetränke – wahlweise Tee, Kaffee oder heiße Schokolade und einen Keks. Dann ging es wieder zurück, jetzt lagen noch ca. 8km vor uns. Nach ingesamt etwa 36km und 4 Stunden waren wir gegen 14:30 zurück am Hotel.

Das war ein tolles Erlebnis, aber etwas wärmer hätte es gern sein dürfen 😉 .

Zum Glück hatte unser gebuchtes Chalet eine kleine Sauna – die kam nun wie gerufen und direkt zum Einsatz, so wärmten wir wieder schnell auf. Gegen 17:30 gingen wir zum Abendessen rüber ins Hotel – auch das übertraf wieder unsere Erwartungen – ein sehr schönes Buffet mit wirklich vielen sehr schmackhaften Sachen und unglaublich reichlich. Mittlerweile waren die Außentemperaturen übrigens angestiegen, es waren “nur noch” -18 Grad.

Am späteren Abend wartete noch ein weiteres Highlight auf uns, eine 2,5stündige Schneeschuh-Wandertour. Wieder trafen wir uns am Haupteingang, viele Leute standen hier, teilten sich aber auf die verschiedensten Aktivitäten auf. Auf unserer Tour waren wir nur zu sechst + zwei Guides. Die Tour startete nicht direkt am Hotel, es ging erstmal mit einem Minibus ein paar Kilometer zu einem Wanderparkplatz hinter Inari. Dort wurden wir kurz in die Technik des “Schneeschuhlaufens” eingeweiht, dann ging es auch schon los. Direkt in den Wald – es war stockduster, Stirnlampen halfen uns dabei, den Weg zu finden. Teilweise folgten wir ausgetretenen Pfaden, teilweise suchten wir uns neue Wege im Tiefschnee. Einen ersten Stopp  machten wir an einem Fluss und es zeigten sich am Himmel tatsächlich graue Schleier, die sich als Nordlicht entpuppten.

Es ging dann noch ein Stück weiter – wieder durch den dunklen Wald über “Stock&Stein”. Gut, dass sich unser Guide Jana gut auskannte. Irgendwann erreichten wir auf einer kleinen Anhöhe eine offene Grillhütte. Während die Guides das Lagerfeuer in Gang setzten, versuchten wir nochmal das leichte Nordlicht einzufangen. Der Fotospot war sicher nicht ideal dafür, aber es war trotzdem schön, hier zu sein.

Das Lagerfeuer brannte irgendwann und brachte auch das mitgebrachte Wasser zum Kochen. Wieder gab es für jeden ein Heißgetränk & Keks, dazu nette Geschichten über Finnland und das Nordlicht

Gegen 23 Uhr waren wir wieder zurück am Hotel. Kaum waren wir da, erhielten wir über die Warnapp des Hotels Nachrichten, dass in der Gegend Nordlicht gesehen wurde. Also wurden die Füße noch nicht hochgelegt, sondern nochmal die Kameraausrüstung inkl. Stativ geschnappt und es ging hinunter an den See. Gut dass wir genug Kameraakkus dabei hatten, denn bei diesen niedrigen Temperaturen sind sie ruck zuck leer. Hier unten auf dem zugefrorenen war jede Menge los – alle wollten das Spektakel am Himmel einfangen.

Der Blick nach Norden über den zugeforeren See war eigentlich ziemlich ideal dafür, allerdings waren wirklich viele Leute auf dem See unterwegs, immer wieder schaltete jemand seine Stirnlampe an und auch die Hotelanlage erhellte die Umgebung nicht unerheblich.

Trotzdem sind uns einige gute Aufnahmen gelungen, wie wir finden.

Was für ein erlebnisreicher und toller Tag hier in Finnland!

 


Unsere Touren als Map:

  • hellblau: Snowmobiltour – 36km
  • magenta: Schneeschuhwanderung – 2,5km

 

 


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