Tag 7 – 01.09.2011: von der Similaun Hütte über den Similaun (3606m) nach Meran


Tourbeschreibung:Im sanften Morgenlicht geht es über den Gletscher auf den Similaun, 3606 m. Ein faszinierender Rundblick über die Texelgruppe, Ortler und die Ötztaler begeistert uns. Abstieg über die gleiche Route. Nach einer Rast steigen wir steil ins Schnalstal ab. Anschließend geht es mit dem Bus nach Meran.
Gehzeit:ca. 6 bis 7 Stunden
Aufstieg / Abstieg:600m / 1200m
Übernachtung:Hotel Meran

Der heutige Tag war ein ganz besonderer Tag. DAS Highlight der Tour stand auf dem Plan – die Besteigung des Similaun. Und gleichzeitig war es der letzte Tag der Wandertour, am Nachmittag würden wir Meran – unser Ende der Alpenüberquerung – erreichen.

Bereits kurz nach 5 Uhr standen wir heute auf – draussen war noch alles dunkel. Gegen 6 Uhr ging ganz weit hinten am Horizont die Sonne auf. Nach dem Frühstück wurde die zusätzliche Ausrüstung verteilt – Steigeisen und ein Seil. Außerdem begleitete uns heute auf der Bergtour ein zweiter Bergführer, so dass wir später auf dem Gletscher zwei Seilschaften bilden konnten. Die Berg lag vor uns – da sollte es gleich hinauf gehen, wir hatten viel Respekt vor dem Aufstieg. 600 Höhenmeter und jede Menge Schnee und Eis lag vor uns. Im Tal bildeten sich dicke Wolken, hoffentlich kommen die nicht zu uns hoch, dachten wir.

Die großen Rucksäcke konnten in der Hütte bleiben, denn hierhin würden wir später nochmal zurückkehren. Zunächst wanderten wir ganz normal mit unseren Wanderschuhen los, doch schon 20 Minuten später wurde es Zeit für die Steigeisen. Für einige von uns war es die erste Tour mit Steigeisen und so gab es eine ausführliche Einweisung ins Gletscherwandern. Wir teilten uns in 2 Gruppen auf und hielten uns am Seil fest. Vor und hinter uns waren noch andere Seilschaften unterwegs. Wir gingen sehr langsam und bedacht – zum einen konnten sich so unsere Körper besser an die Höhe gewöhnen, zum anderen musste man bei den vielen Gletscherspalten vorsichtig sein. Schritt für Schritt schraubten wir uns nach oben.

Der letzte Kilometer vor dem Gipfel führte auf einem schneebedeckten Grat entlang, links und rechts ging es mehrere hundert Meter steil nach unten. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren also eine gute Sache… 9:15 erreichten wir endlich den Gipfel. Das war ein tolles Gefühl. Leider zogen aber genau jetzt die dicken Wolken aus dem Tal hierauf, so dass wir nicht wirklich viel von den umliegenden Gipfeln sehen konnten. Kalt und windig war es auch, so dass wir nicht allzu lang hier oben verweilten.

Es ging den gleichen Weg wieder hinunter zur Similaun-Hütte. Dort angekommen waren wir glücklich und erschöpft zugleich. Es war gerade einmal 10:30 und wir hatten schon so einen großen Auf- und Abstieg gemeistert. Zur Belohnung wurden die Energietanks erstmal mit einem riesigen Teller Spagetti Bolognese aufgefüllt.

Nach dem Essen ging es hinter der Similaunhütte hinab ins Tal. Mittleweile regnete es und so waren gerade die ersten steilen und steinigen Meter doch sehr glatt und schwierig zu gehen. Aber schon bald löste die zunehmende Vegetation die karge Gebirgslandschaft ab. Irgendwann tauchten auch die ersten Kühe auf, die Berghöfe im Tal konnten also nicht mehr so weit sein. Der Blick auf den Vernagt-Stausee hätte besser sein können, aber dichter Nebel und teilweise auch Regen ließen den sonst so türkis farbenen See eher grau erscheinen.

Gegen 14 Uhr erreichten wir die “Jausenstation” im Tiser Hof. Wir suchten uns im Warmen ein Plätzchen und genossen einen Kaffee. Das war also das Ende unserer Wandertour, kaum zu glauben, dass wir tatsächlich zu Fuss die Alpen bezwungen hatten. Wenig später holte uns ein Bus ab und fuhr uns nach Meran ins Hotel.

Zu Beginn unserer Wandertour konnten wir Reisetaschen für Meran abgeben und so warteten im Hotel bereits saubere und trockene Sachen auf uns. Auch das Wetter hatte später noch ein Einsehen mit uns und so machten wir es uns frisch geduscht und mit sauberen Klamotten im Garten des Hotel gemütlich. Ins Zentrum von Meran gingen wir allerdings nicht, dafür waren unsere Füße zu müde. Abends gab es im Hotel ein letztes gemeinsames Abendessen mit der Wandertruppe.

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