Auch wenn Uttakleiv und Haukland die wohl bekanntesten Strände von Vestvagoya sind, so hat diese große Insel noch deutlich mehr zu bieten. Vier Tage verbrachten wir dort in unserer zweiten Ferienwohnung. Die meisten Ecken erlebten wir einsam und alles andere als touristisch. Oft waren wir allein oder nur mit einer handvoll anderer Leute unterwegs. Also ganz anders als im südlichen Reine, Hamnoy oder Skagsanden Beach.
Eggum
Eggum ist ein kleines Fischerdorf, das nur über eine kleine Stichstraße – abseits der E10 – zu erreichen ist. Es liegt direkt an der hier nach Norden ausgerichteten Atlantikküste. Von unserer Ferienwohnung war es nur 17km entfernt und wir hatten es uns als möglichen Spot für Polarlichter im Vorfeld ausgeschaut. Zweimal sind wir abends hier auch hergefahren, aber es war jedesmal so extrem windig, dass wir gar nicht aus dem Auto ausgestiegen sind (es gab zu dem Zeitpunkt auch keine Polarlichter, sonst hätten wir den Sturm sicher in Kauf genommen 😉 ).
Wir steuerten diesen Ort aber auch nochmal tagsüber an. Denn hier gibt es eine recht bekannte Küstenwanderung und wir hofften darauf, sie trotz des Schnees zumindest ein Stück laufen zu können. Im Sommer soll man an der Küste entlang sogar von Eggum bis nach Unstad laufen können. Um zum Wanderweg zu gelangen, muss man den kleinen Fischerort komplett passieren. Am Ende kommt man dann durch ein kleines Tor, wo es weiter zum Wanderparkplatz geht. Hier sind 30 NOK zu entrichten. Hier hinten gibt es auch einen Wohnmobilstellplatz, Toiletten und ein kleines Cafe (war aber alles zu dieser Jahreszeit geschlossen).
Von hier aus wanderten wir ca 3km immer an der Küste entlang. Auch wenn uns teilweise der Schnee ins Gesicht peitschte, war es herrlich hier an der rauen Küste entlang zu laufen. Hierher würden wir mit unserem Camper gern irgendwann wiederkommen, auf diesem Stellplatz direkt am Meer stehen und vielleicht ein paar Polarlichter bestaunen…
Auch der Weg von und nach Eggum war sehr beeindruckend. Es ging zwischen Bergen und Meer entlang – nach einigen Tagen mit Plusgraden war das Wasser wieder zugefroren und es bildeten sich „fotogene“ Eisschollen.
Unstad & Aussichtspunkt (Maervollspollen?)
Noch ein Strand stand auf unserer „ToDoListe“- der Strand von Unstadm, der besonders bei Surfern bekannt ist. Selbst zu unserer winterlichen Jahreszeit entdeckten wir einige Unerschrockene im Wasser. Sehr cool!
Wir waren zweimal hier – beim ersten Mal eher bei durchwachsenem Wetter – bedecktem Himmel und durch den vielen Regen auch kein Schnee. Am letzten Tag, kurz bevor unser Flieger nach Hause abheben sollte, sind wir nochmal kurz vorbeigekommen, diesmal bei blauem Himmel und sehr viel Neuschnee.
Kurz bevor man nach Unstad kommt, macht die Straße einen recht großen Anstieg und es gibt (vor einem Tunnel) einen beeindruckenden Ausblick auf den Maervollspollen. Auch hier hielten wir beide Male an. Durch das unterschiedliche Wetter entstanden mit nur wenigen Tagen Abstand völlig unterschiedliche Bilder. Als letzten Fotostopp unserer ganzen Reise fotografierten wir den Maervollspollen auch nochmal unten am Ufer.
Vestersand & Kvalnes
Vestersand war der Ort, wo sich unsere zweite Ferienwohnung befand. Da dieser kleine Ort jenseits der E10 liegt und auch nicht ganz so spektakuläre Strände hat, verirrt sich wirklich kaum ein Tourist hierher. So war zumindest unser Eindruck. Aber eigentlich zu Unrecht. Denn auch hier ist die Landschaft wirklich etwas ganz Besonderes. Am allerletzten Abend stellten wir uns sogar mitten in der Nacht mehrfach den Wecker, weil es angeblich eine Chance auf Polarlichter geben sollte. Das erste Mal (gegen 1:30 Uhr) standen wir noch beide auf – aber anstatt Polarlichter erwartete uns heftiger Schneesturm vor der Tür. Beim zweiten Mal (gegen 4 Uhr) konnte sich nur Eric aufraffen, wurde dafür wenige Kilometer von unserer Ferienwohnung mit Nordlichtern belohnt. Er hatte sie ganz für sich allein – kein Auto weit und breit und die einzigen Spuren, die es im Schnee auf der Straße gab, waren von unserem eigenen Mietwagen. Am Ende seines „Fotoausflugs“ ging am Horizont schon ganz langsam die Sonne auf.
Nördlich von Vestersand schließt sich eine Halbinsel an mit dem Ort Kvalnes ganz im Norden. Die Runde um diese Halbinsel sind wir zweimal gefahren. Einsamkeit, raues Meer und immer wieder schöne Blicke auf die Insel Gimsoy und den Berg Hoven belohnten uns hier.
Straßen im Süden von Leknes
Neben der E10, die eher nördlich über die Insel Vestvagoy führt, gibt es noch die 815, die zwischen Leknes und der Brücke nach Gimsoy auf der südlichen Seite entlang führt. Diese Strecke sind wir an einem unserer Sonnentage entlang gefahren. Eine wirklich sehr schöne Strecke, hat uns persönlich noch besser als die E10 gefallen.
Eine Übersicht über die einzelnen Orte auf Vestvagoy bietet die folgende Karte: