14.03.2018 – wieder Erkundungen rund um das Gasthaus Gerdi – erst Gletscherlagune, dann Gletscherhöhle
Hotel Start Guesthouse Gerdi
Hotel Ziel Guesthouse Gerdi
Highlights / Fotostopps Gletscherlagune Jökulsárlón
Gletscherhöhle
Wetter Regen den ganzen Tag
Temperaturen mittlerweile über Null
Der Tag heute startete ähnlich wie gestern. Eine Fototour vor dem Frühstück fiel mangels aufgehender Sonne aus. Beim Blick aus dem Fenster zeigte sich dann doch ein Unterschied: Dort wo gestern noch Schneereste waren, hatten sich über Nacht riesige Pfützen ausgebreitet. Das Weiß war verschwunden und es regnete auch immer noch sehr kräftig. Schade, das war wirklich nicht das Wetter, das wir uns für unsere Fotoreise auf Island erhofft hatten.
Also ging es erstmal in den Frühstücksraum, wo wir auch die Anderen aus der Gruppe trafen. Wir versuchten uns die Stimmung vom schlechten Wetter nicht vermiesen zu lassen. Gegen 9 Uhr erfolgte dann der Aufbruch zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Auf dem Weg gab es fast an der gleichen Stelle wie gestern wieder ein paar Rentiere am Straßenrand.
Die Gletscherlagune schauten wir uns an einem anderen Spot als gestern, der zugehörige Parkplatz war etwas weiter von der Ringstraße entfernt. Fast zeitgleich mit uns kam noch ein anderer Bus mit einer Fotogruppe an. Als wir aus dem Auto ausstiegen, war der Boden spiegelglatt, denn trotz des Regens gab es am Boden noch große Schneereste. Deshalb zogen wir unsere Spikes an und los ging es – etwas schade, dass der andere Bus zeitgleich kam, dadurch war ganz schön Betrieb, aber jeder fand seinen Platz an der Lagune.
Gut, dass wir die Spikes an hatten, denn auch an der Lagune war der Boden sehr vereist. Auf den Eisbrocken bauten wir unsere Stative auf, das Wetter meinte es noch immer nicht gut mit uns. Der Dauerregen bedeutete, dass wir ständig die Linsen von Wassertropfen befreien mussten.
Gegen 11:30 Uhr ging es wieder zurück zum Quartier. Die Klamotten waren durchnässt und wir nutzten die „Mittagspause“, um mit Fön und Heizung alles wieder einigermaßen zu trocknen und uns aufzuwärmen. Lang war die Pause aber nicht, denn es ging direkt „vor der Haustür“ los zu einem besonderen Highlight der Reise – einer Tour zu einer Gletscherhöhle. Eigentlich stand diese Tour nicht auf dem Reiseplan, wegen des schlechten Wetters hatte unser Fotoguide aber vorgeschlagen, eine solche Höhlentour zu buchen. Billig war die Tour nicht (aber was ist in Island schon billig), trotzdem fanden wir das angesichts des Dauerregens eine gute Idee. Der Regen hätte allerdings auch diese Tour fast unmöglich gemacht, die meisten Tourenanbieter hatten ihre Höhlentouren für den heutigen Tag gecancelt – wegen zu viel Wasser in den Höhlen. Die Wintersaison neigte sich auch langsam dem Ende entgegen, Touren zu Gletscherhöhlen gibt es nur, solange der Boden noch tief genug gefroren ist, so dass große Fahrzeuge darauf fahren können. Doch wir hatten Glück. Der Veranstalter, der direkt am Guesthouse Gerdi seine Autos parkte, bot uns eine Tour an – quasi nur für uns als Gruppe. Das war doch nicht schlecht.
So ging es gegen 13 Uhr los. Das Auto, mit dem wir zur Höhle fahren sollten, war ziemlich abenteuerlich. Basis war ein alter Unimog, mit riesigen Reifen, hier und da regnete es rein und der Wind pfiff durch die Türritzen. Die Tachonadel schaukelte während der Fahrt nach rechts und links wie ein Schiff bei hohem Seegang, das Ganze passte aber zum Land – Island ist halt nichts für Weicheier und Sonnenanbeter 😉 .Zunächst fuhren wir ein Stück auf der Ringstraße in Richtung Westen, wieder vorbei an der Gletscherlagune Jökulsárlón, an der wir heute vormittag fotografiert hatten. Irgendwann bog der Fahrer rechts ab – ein schmaler, unbefestigter Weg, eine Art Hochlandstraße. Es holperte gewaltig und immer wieder mussten riesige Pfützen durchquert werden, es fühlte sich schon an wie bei kleinen Flussdurchfahrten und das Wasser spritzte nur so an allen Seiten hoch.
Zwischendurch machte der Fahrer einen kleinen Fotostopp an einem See und zeigte uns eine Gegend, in der Teile der Serie „Game of Thrones“ gedreht wurden.
Weiter ging es und die Straße wurde immer abenteuerlicher. Man musste sich festhalten um nicht vom Sitz zu fliegen. Außerdem brauchte es Mütze und Kapuze, denn die Kälte und Nässe kam von außen ins Auto rein. Nach ca. 1h Fahrt erreichten wir den Gletscher. Was aussah wie Dreck und Stein, war pures Eis. Auf dieser spiegelglatten Fläche ging es noch einige Kilometer weiter bis wir einen „Parkplatz“ erreichten. Auch wenn wir über die letzte Stunde das Gefühl hatten, am Ende der Welt zu sein, standen hier noch einige andere Autos. Es gab also noch ein paar Führungen durch die Gletscherhöhle. Jeder von uns bekam einen Helm und eine Stirnlampe. Außerdem wurden wieder Spikes angelegt und dann konnte es losgehen.
Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir die Höhle.
Ganz schön dunkel war’s in der Höhle gut dass wir Stirnlampen hatten. Teilweise war das Eis weiß oder grau von den eingeschlossenen Steinen, teilweise leuchtete es aber auch intensiv blau. Unser Fahrer war auch gleichzeitig unser „Guide“, der uns durch die Höhle führte. Groß war die Höhle nicht, zum Teil so niedrig, so dass die Köpfe einziehen mussten. Es tropfte nicht nur von oben, sondern teilweise war es auch von unten nass, zwischendurch mussten wir auch einen kleinen „Bach“ überqueren. Auch hier wären Gummistiefel kein Fehler gewesen, hatten wir aber nicht, also gab’s ein bisschen nasse Füße.
Mittlerweile waren alle anderen Gruppen aus der Höhle raus, so dass wir im vorderen Bereich unsere Stative aufbauen und den Höhleneingang fotografierten konnten, dabei experimentierten wir ein wenig mit Belichtungsreihen.
Hier und da machten wir auch noch einige Nahaufnahmen vom Eis. Da es quasi eine „Privattour“ war, konnten wir uns viel Zeit lassen und waren am Ende fast anderthalb Stunden in der Höhle. Normal sind bei diesem Preis nur ca. 30 Minuten, die Tour war ein echter Glücksgriff, zumal wir in der Höhle auch lang für uns waren.
Viele Fotos später ging es zurück zum Auto, es regnete immer noch. Dann ging es den gleichen Weg zurück – wieder Holpern, wieder Flussdurchfahrten, wieder Abenteuer. Wäre das Wetter besser gewesen, wären wir heute Abend nochmal nach Höfn zum Vestrahorn gefahren, um dort den Sonnenuntergang zu fotografieren. An schöne Sonnenuntergangsatmosphäre war aber nicht zu denken, also blieben wir im Quartier und suchten einige Zeit später ein Restaurant in der Nähe auf.
Später trafen wir uns im Quartier, um einige Bildbearbeitungstricks in Lightroom zu besprechen.
Hallo Ulli! gerade bin ich über den RB gestolpert. Eine interessante Reise habt ihr euch ausgesucht. das mit dem „komischen Fahrzeug“… Das Ding sah noch gut aus! Wenn ihr mal Zeit (Interesse?) für Südamerika finden solltet, dort warten viel schlimmere Fahrzeuge auf die Touris;)