Yellowstone Nationalpark – Teil 1


14.09.2015 – Von Cody über den Chief Joseph Highway in den Yellowstone NP

Campground StartNorth Shore Bay CG, Buffalo Bill State Park,
Campground ZielRocky Mountain RV Park, Gardiner, Montana
gefahrene Kilometer248
Highlights & WanderungenChief Joseph Highway, Yellowstone NP, Lamar Valley, Mammoth Hot Springs
Slough Creek Trail

Heute sollte es nun endlich in den Yellowstone NP gehen, das geplante Highlight unserer Reise. Leider schlug uns die Wettervorhersage etwas auf die Stimmung – angekündigt war eine Kaltwetterfront mit Regen, ggf. Schnee und Nachtfrost. Aber für heute war sehr gutes Wetter angesagt, also wollten wir den Tag möglichst gut ausnutzen.

Bereits vor sechs Uhr standen wir auf und rollten los, als die Morgendämmerung einsetzte. Wir nahmen nicht den kürzesten Weg von Cody in den Yellowstone, sondern wählten die schönere Strecke über den Chief Joseph Highway und Cooke City. Das Morgenlicht ließ die Berge wunderbar erstrahlen und wir hatten eine tolle Sicht. 

Es war noch nicht einmal halb zehn, als wir den “NorthEast-Entrance” des Yellowstone NP erreichten. Wir waren froh, so früh aufgebrochen und so zeitig den Park erreicht zu haben.

Erste Fotostopps gab es am Slough Creek. Wenig später folgte das Lamar Valley, das wir direkt mit einer Wanderung erkunden wollten. Zu Hause hatten wir uns bereits den “Slough Creek Trail” rausgesucht. Allerdings muss man, um zum Trailhead zu gelangen, eine ca. 2 Meilen lange Gravelroad fahren. Da sie in einem recht guten Zustand war, ging das, auch wenn wir sehr langsam fahren mussten. Unterwegs auf dieser Road sichteten wir auch unsere ersten Bisons aus unmittelbarer Nähe.

Am Trailhead holten wir noch schnell unser Frühstück nach, dann wurden die Wanderstiefel geschnürt und los ging es. All die Bärenwarnungen (insbesondere die Empfehlung, möglichst zu dritt oder mehr zu laufen) machten uns ein etwas mulmiges Gefühl und so waren wir ganz froh, dass sich fast zeitgleich mit uns ein zweites Paar auf den Weg machte. Wir folgten den beiden ganz unauffällig…  Es galt zunächst einige Höhenmeter zu absolvieren, aber nicht wirklich anstrengend. Der Weg war gesäumt von gelben Espen und leuchtenden Wiesen – wirklich toll. Am Ende gab es idyllische Seen, bevor es auf dem gleichen Weg zurück ging. Der Trail führt übrigens auch noch viel weiter (ca. 35km), allerdings wollten wir ja einen überschaubaren „Loop“ daraus machen.

Zurück am Auto ging die Fahrt weiter in den Park hinein. Kurz vor der Tower-Junction auf einmal ein Auflauf am Straßenrand. Anscheinend gab es etwas zu sehen. Wir schafften es ebenfalls, das RV abzustellen und liefen zurück. Es stellte sich heraus, dass unweit der Straße im Wald zwei Schwarzbären auf einem Stein lagen. Sie ließen sich von dem Rummel nicht beeindrucken, sondern lungerten auf dem Stein rum – nicht wirklich fotogen. Aber faszinierend, wie sich doch der Yellowstone gleich zu Beginn mit seiner Tierwelt präsentierte… Selbst einige Ranger waren mittlerweile zur Stelle. Zum einen versuchten sie, die Menschen davon abzuhalten, auf die Strasse zu laufen, zum anderen bauten sie ein Spektiv auf, damit die Touristen die Bären besser beobachten konnten.

Da es noch nicht allzu spät war und die Wettervorhersage für morgen leider alles andere als gut war, entschlossen wir uns, noch die Mammoth Hot Springs anzuschauen, zumindest kurz. Sie lagen auf unserem Weg, da wir heute in Gardiner übernachten wollten. Ursprünglich hatten wir die Mammoth Hot Springs erst für den nächsten Tag geplant, aber Abendsonne war zum Fotografieren sicher besser als Morgenregen. Auch hier war es nicht ganz einfach, einen Parkplatz zu finden, ging dann aber etwas weiter entfernt doch. Also schauten wir uns ausgiebig um und bewunderten die weißen brodelnden und duftenden „Terrassen ausgiebig. Absolut beindruckend… Je später es wurde, umso leerer wurde es, gleichzeitig wurde das Licht immer schöner.

Voll mit tollen Eindrücken unseres ersten Yellowstone-Tags setzten wir dann unsere Fahrt in Richtung Gardiner fort. Bevor wir den Nationalpark für heute verliessen, gab es noch einen letzten Fotostopp bei mittlerweile toller Abendsonne.

Nach 18:00 Uhr kamen wir schließlich in Gardiner am Rocky Mountain CG an (der übrigens komplett ausgebucht war). Kaum hatten wir unsere Site bezogen, zog auf einmal ein Sturm über den Platz. Als wir aus der Dusche rauskamen, hatte auch ein heftiger Regen eingesetzt. Ob das die Vorboten für die nächsten Tage sein sollten? Somit entfiel das geplante Grillen, stattdessen wurde zum ersten Mal in diesem Urlaub drinnen gekocht und gegessen.


15.09.2015 – Yellowstone NP – von Gardiner über Mammoth und Norris nach Madison

Campground StartRocky Mountain RV Park, Gardiner, Montana
Campground ZielMadison CG, Yellowstone National Park, Wyoming
gefahrene Kilometer68
Highlights & WanderungenYellowstone NP, Mammoth, Norris Geyser Basin, Artist's Paint Pots
Beaver Ponds Trail

Da es die ganze Nacht regnete, hatte sich der Gedanke an tolle Sonnenaufgangsbilder an den Mammoth Hot Springs schnell erledigt. Stattdessen war Ausschlafen angesagt. Nach dem Frühstück besorgten wir uns in Gardiner in einem Outdoorgeschäft noch schnell Bärenspray – dann ging es zurück in den Nationalpark nach Mammoth.

Es gab einen anständigen Stau wegen der zwischen den Autos herumlaufenden Elks. Das schlechte Wetter verschaffte uns einen prima Parkplatz ganz in der Nähe des Visitor Centers. Es regnete schon wieder (oder immer noch), also rein in die Regenklamotten, Regenhüllen über die Rucksäcke, Wanderschuhe an und raus an die Luft. Vor dem Visitor Center fand gerade ein Rangervortrag zur richtigen Nutzung des Bärensprays statt – sehr interessant, das kam ja genau richtig für uns. Nach dem kurzen Vortrag und bewaffnet mit dem frisch erstandenen Bärenspray ging es los auf den nahe gelegenen Beaver Ponds Trail.

Direkt hinter uns startete noch ein zweites Paar, dem wir dann gerne den Vortritt ließen, um sie im größten Notfall an die Bären verfüttern zu können. Es regnete anständig, in kompletter Regenmontur inklusive Trekking-Regenschirmen ging es aber ganz gut.

Der Trail ging erstmal ein Stück hoch, wir blieben in Sichtweite des anderen Paares, die hatten Bärenglöckchen, wir hatten Bärenspray, die Bären blieben unsichtbar. Der Trail war sehr schön, auch wenn er bei Sonne noch viel schöner gewesen wäre, aber Wetter kann man sich halt nicht aussuchen. Bald kamen wir an die Beaver Ponds, machten zu zweit einige Fotos (einer hält den Schirm, der andere hat zwei Hände frei zum Hantieren). Wir genossen den Trail trotz schlechten Wetters, gegen Ende ging es weniger durch den Wald sondern mehr über offene Felder, statt Bären nur ein einsames Bison am Wegesrand. Ulli packte trotzdem vorsichtshalber den ritzeroten Regenschirm weg, wir wollten ja nicht provozieren. Der Trail ging zu Ende, wir kamen wieder in Mammoth an. Wie gut, dass wir die Hot Springs schon am Vortag besichtigt hatten, heute wären sie buchstäblich in’s Wasser gefallen.

Mit dem Wohnmobil ging es weiter in Richtung Norris.

Dort schauten wir uns das Norris Basin an, eine sehr interessante, nach Schwefel riechende, neblige Angelegenheit. Wir konzentrierten uns auf das Porcelain Basin. Inzwischen regnete es nicht mehr, die Sonne schaffte es sogar sekundenweise, durch die Wolken zu brechen. Wir lernten ganze Busladungen fernöstlicher Touristen kennen, die sich lautstark von Geysir zu Pool zu Geysir bewegten…Auch das gehört zum Yellowstone NP. Wir machten eine ganze Menge Bilder, auch wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal waren.

Anschließend bestiegen wir wieder unsere WoMo und fuhren zu den Artist’ Paint Pots, unserem letzten Zwischenstopp am heutigen Tag. Der Trail dort ist ein ca. eine Meile langer Loop und wäre bei Sonnenschein ganz bestimmt supertoll. Ohne Sonnenschein war er immer noch sehenswert und gefiel uns sehr gut. Dementsprechend machten wir wieder viele Fotos, wieder machte die Sonne Anstalten, durch die Wolkendecke zu brechen, schaffte es aber nicht ganz. That’s life!

Wir spazierten zurück zum Wohnmobil und fuhren zum reservierten Madison-Campground. Dort bekamen wir die sehr schöne Site 146, liefen noch runter an den Madison River, die Sonne kam raus, gleichzeitig dunkle Gewitterwolken am Horizont, das gab eine schöne Abendstimmung.

Nach Grillen und Essen ging es nochmal los zum Ranger-Vortrag über die Wölfe von Yellowstone. Sehr interessant…

 


Zurück              Weiter

Kommentare sind geschlossen.