Yellowstone Nationalpark – Teil 3


18.09.2015 – Yellowstone NP – Photosafari-Tour & west Thumb Geyser Basin

Campground StartFishing Bridge RV Park, Yellowstone NP, Wyoming
Campground ZielGrant Village CG, Yellowstone NP, Wyoming
gefahrene Kilometer56
Highlights & WanderungenYellowstone NP, Photosafari Tour, Hayden Valley, West Thumb Geyser Basin

Der Wecker klingelte bereits um 4:30 Uhr. Als wir aus dem Womo-Fenster schauten, sahen wir Sterne am Himmel. Wow, endlich schien die Regenphase zu Ende zu sein. Genau richtig für das geplante Tagesprogramm.

Nach einem schnellen Frühstück ging es vom Fishing Bridge RV Park zum zwei Meilen entfernten Lake Village Hotel. Es war noch vollkommen dunkel, was (neben den angesagten Minusgraden) auch einer der Gründe war, warum wir für die letzte Nacht kurzfristig auf den Fishing Bridge RV Park umgebucht hatten, ursprünglich hatten wir eine Reservierung für den Grant CG (Bridge Bay ist zu der Jahreszeit leider schon geschlossen).

Im Lake Village Hotel starte unsere „Photo Safari Tour“. Die hatten wir bereits vor längerer Zeit von Deutschland aus gebucht. Lisa, eine sehr nette Amerikanerin, die für den National Park Service arbeitete, holte uns und noch fünf weitere Tourteilnehmer ab und dann ging es mit einem alten gelben Yellowstone-Bus in der Morgendämmerung los.

Zunächst beobachten wir eine Weile auf einer Wiese am Yellowstone Lake nahe des Hotels einige Elks – erst ein junger Bulle und ca. 10 Elkkühe, später kam ein zweiter Elkbulle dazu, der lautstark auf sich aufmerksam machte. Ein schönes Tierschauspiel…

Eigentlich sollte die Tour dann auf der East-Entrance-Straße weitergehen, allerdings war diese Straße aufgrund des Schnees der letzten Nacht in den höheren Lagen gesperrt (d.h. man kam an diesem Tag auch von Cody aus erstmal nicht in den Yellowstone).

Also blieb kurz vor der Sperrung nur ein kurzer Fotostopp. Hier sollen übrigens die meisten Grizzlys im Park leben. Ganz in der Nähe startet der Elephant Back Trail, auf dem kurz zuvor jemand von einem Bären angegriffen und getötet wurde. Ursprünglich hatten wir diesen Trail auch auf unserer “Wanderliste”, nach diesem Vorfall dann nicht mehr…

Weiter ging es nach Norden ins Hayden Valley, mittlerweile war auch schon die Sonne aufgegangen. Wir versuchten, möglichst viel Wildlife links und rechts der Straße zu entdecken und Lisa gab uns immer wieder Tipps für die Nutzung unserer Kameras. Sie kannte sich mit den Kameramodellen der verschiedenen Hersteller richtig gut aus. Endlich ein Morgen ohne Regen – das war wirklich toll, dafür war es lausig kalt und trotz Handschuhe, Mütze, Schal und dickem Pullover haben wir ganz schön gefroren.

Das Hayden Valley hat uns wirklich gut gefallen, toll ist z..B. der sogenannte „Grizzly Overlook“, der einen wunderbaren weiten Blick ins Tal bietet. Dort war es total überfüllt – unglaublich, mit was die Leute so anrücken – Ferngläser, riesige Objektive, Campingstühle, Picknickkörbe…

Uns war das zu voll und so nahmen wir den nächsten ruhigen Turnout. Und siehe da – auf der anderen Seite der Straße spazierte ganz weit oben am Hang gemütlich ein Grizzlybär herum. Für ein Foto war er leider zu weit weg, aber mit Fernglas und Fernrohr gut zu sehen. Aber einige andere Tiere bekamen wir auf der Tour vor die Linse.

Insgesamt dauerte die Photo Safari Tour 5 Stunden und so kamen wir gegen Mittag wieder am Lake Hotel an. Später fuhren wir nach Süden zum Grant Village, wo wir die nächsten 2 Nächte verbringen wollten. Der Weg führte wieder wunderschön am Yellowstone Lake entlang.

Am CG blieben wir nicht lang, es ging direkt weiter zum nahe gelegenen West Thumb Geysir Basin. Auch wenn wir mittlerweile schon einige Pools und Geysire gesehen hatten, hat es uns dort sehr gut gefallen, durch die Nähe zum Yellowstone Lake strahlt das Basin eine ganz besondere Atmosphäre aus. Als nervig empfanden wir nur die durchhetzenden asiatischen Reisegruppen, das ist uns so an anderen Stellen im Yellowstone noch nicht aufgefallen oder wir hatten dort einfach Glück gehabt.

Zurück am CG wurde direkt der Grill angeworfen und das Lagerfeuer entzündet. Es sollte Cheeseburger geben. Nach den Regentagen wollten wir endlich mal wieder den Abend draußen genießen, auch wenn die Temperaturen nur um die Null Grad lagen. Das Feuer sorgte dafür, dass uns nicht so schnell kalt wurde.


19.09.2015 – Yellowstone NP – Sonnenaufgang am West Thumb – Grand Canyon und viele Geysire & Basins

Campground StartGrant Village CG, Yellowstone NP, Wyoming
Campground ZielGrant Village CG, Yellowstone NP, Wyoming
gefahrene Kilometer167
Highlights & WanderungenYellowstone NP, West Thumb Geyser Basin,
Grand Canyon of the Yellowstone, Lower & Midway Geyser Basin
South Rim & Ribbon Lake Trail

Wieder holte uns der Wecker aus dem Bett, zum Glück nicht ganz so zeitig wie am Tag zuvor. Wir wollten zum Sonnenaufgang am West Thumb Geyser Basin sein, also machten wir uns schnell abfahrbereit und fuhren los. Es war eiskalt, die Geländer am Geysir Basin waren allesamt gefroren, es qualmte an allen Ecken und Enden und die Atmosphäre war toll. Wir waren fast alleine da, schauten uns in Ruhe um, machen viele Bilder, ca. um 07:30 schaffte die Sonne es dann über die Bergkette im Osten und beleuchtete die Szenerie.

Immer wieder hörten wir die Balzrufe eines Elk-Bullen, der nicht all zu weit entfernt war, die zugehörigen Elk-Damen taten uns den Gefallen, sich auch am Geysir Basin zum Grasen einzufinden, sie waren nicht scheu und ließen sich in der nebligen Morgenstimmung fotografieren.

Schlag 8:00 Uhr war es vorbei mit der Idylle, drei Busse einer asiatischen Reisegruppe verwandelten die morgendliche Idylle in ein lautes Durcheinander und Selfie-Festival. Wir waren aber ohnehin bereit zum Aufbruch und fuhren weiter Richtung Fishing Bridge. Ein tolles Erlebnis, auch wenn wir trotz dicker Klamotten, Mützen und Handschuhen wirklich ganz schön heftig gefroren haben…

Der heutige Tag war eigentlich als Reservetag eingeplant, um die Dinge anzuschauen, die bisher nicht geklappt hatten, z.B. wegen schlechten Wetters. Von schlechtem Wetter hatten wir reichlich gehabt, deswegen hatten wir uns den Grand Canyon Of The Yellowstone und die Wasserfälle bisher nicht angesehen. Somit war das unser nächstes Ziel für den heutigen Tag.

Wir fuhren am Yellowstone Lake entlang und hielten zum Frühstück am Pumice Point.

Nach leckeren French Toast und Kaffee ging es weiter durch das Hayden Valley, das wir auf der gestrigen Fototour schon ausgiebig erkundet hatten. Die Fahrt war sehr schön, das Valley war noch halbgefroren und neblig, es waren aber schon viele Leute unterwegs.

Wir fuhren ohne weitere Stopps durch zum Canyon und hielten am Uncle Tom’s Point (Traihead) an, schulterten unsere Rucksäcke und begannen unsere Wanderung des South Rim Trails.

Immer wieder hatten wir einen tollen Blick auf den Canyon und die Falls und kamen nach einiger Zeit am Artist Point an. Zum Sonnenaufgang oder zur Regenbogenzeit wäre natürlich toll gewesen, aber das klappt wohl leichter, wenn der Canyon Campground noch nicht geschlossen ist. So war die Anfahrt doch recht weit. Ein bisschen Regenbogen bekamen wir aber auch zu sehen, allerdings eher an den Felswänden als im Wasserfall…

Aber auch ohne diese Extra-Schmankerl genossen wir die tolle Aussicht vom Artist Point, ließen die Kameras ein bisschen schuften, und entkamen dem Samstagmorgentrubel dadurch, dass wir weiter wanderten über Ribbon Lake und Clear Lake zurück zum Uncle Tom’s Point. Während es am Artist Point sehr überlaufen war, waren wir auf dem Trail nach wenigen Metern wieder komplett allein.
Wir machten eine kurze Pause, dann ging es wieder los und wir stiefelten die paar Hundert Treppenstufen des Uncle Tom’s Trail nach unten, bewunderten die Lower Falls nochmal aus der Nähe, dann ging es die Treppen wieder hoch. Schon ein bisschen anstrengend, aber doch eher ein kleiner Spaziergang.

Teil unserer ursprünglichen Planung war auch der Trail auf den Mount Washburn, dafür war das Wetter die ganze Woche aber nicht geeignet, am Vortag war die Straße von Canyon zum Dunraven-Pass gesperrt und die Berge waren schneebedeckt, deswegen hatten wir diesen Trail gedanklich schon auf unseren nächsten Yellowstone-Urlaub verschoben. Nun war die Sperrung aufgehoben, wir waren aber schon etwas spät dran, wussten nicht, wie es am Samstag mit Parken am Dunraven-Pass aussehen würde, deswegen fiel der Mount Washburn in diesem Urlaub leider aus. Stattdessen fuhren wir weiter Richtung Norris und Madison, wollten uns noch ein paar Dinge ansehen, die in den letzten Tagen dem Wetter oder der knappen Zeit zum Opfer gefallen waren.

Wir hielten am Lower Geysir Basin und schauten uns die Fountain Paint Pots an, die uns sehr gut gefielen.

Dann ging es weiter zum Midway Geysir Basin, bisher hatten wir die Grand Prismatic Spring ja nur von oben gesehen. Aber auch aus dieser Perspektive gefiel uns das Basin sehr gut.

Weiter ging es. Zurück am Campground nutzten wir die Dusch-Marken, kauften nochmal Feuerholz, dann ging es auf die Campsite, Würstchen kamen auf den Grill, dazu Lagerfeuer und ein paar Bier, so ging unser letzter Tag im Yellowstone zu Ende. Wow, was für ein toller und vielfältiger Park!!


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