07.09.2022 (Mi) – 08.09.2022 (Do) – Angekommen in der Bretagne – Abstecher nach Pénestin
Knapp 300km legten wir zurück, um vom letzten Zipfel der Île de Ré ans südliche Ende der Bretagne zu kommen. Die Fahrt war etwas nervig, denn es war recht dichter Verkehr, gerade rund um La Rochelle und Nantes. Außerdem regnete es immer wieder stark. Zunächst versuchten wir es per kostenloser Route Nationale, irgendwann wechselten wir auf mautpflichtige Autobahnen. Das unterscheidet Frankreich von Skandinavien – hier kann man nicht immer sagen, dass “der Weg das Ziel ist”.
Pénestin findet man nicht unbedingt als typisches “Bretagne-Reiseziel” in den Reiseführern. Wir hatten uns von einer gut klingenden Wanderung aus dem Rother Wanderführer hierher führen lassen. Die Lage auf einer Landzunge, die auf mehreren Seiten vom Meer umgeben ist, macht den Ort allerdings recht attraktiv und so untouristisch war es auch gar nicht. Als wir am späten Nachmittag ankamen und den Wohnmobilstellplatz im Ort ansteuerten, mussten wir feststellen, dass er komplett voll war. Eigentlich sind wir ja keine Stellplatz-Fans, es hätte sich nur ganz gut angeboten, da wir am nächsten Tag eine längere Wanderung unternehmen wollten, die ganz in der Nähe vorbeiführte.
Zum Glück gab es im Ort auch einige Campingplätze – wir steuerten den Platz “Camping Le Kerfalher” an und hier war es überhaupt kein Problem, noch einen freien Stellplatz zu finden. Wir konnten auch direkt für den nächsten Morgen ein Baguette und Croissants bestellen und mit 12,20€ (inkl. Strom+Duschen) war der Platz sogar günstiger als der Wohnmobilstellplatz. Ein kleiner Weg führte vom Campingplatz ans Meer. Während die Häuser auf der Île de Re etwas sehr Maritimes hatten, erinnerten die Häuser hier eher an England. Der Mix aus Regenwolken und Abendlicht produzierte eine tolle Lichtstimmung.
Am nächsten Tag brachen wir nach einem schönen französischen Frühstück zu unserer Wanderung auf. Auch wenn das Wetter besser aussah als am Vortag, stellten wir uns lieber auf den einen oder anderen Regenschauer ein. Am Nachmittag wollten wir weiterfahren, durften aber den Camper auf dem Campingplatz stehen lassen. Der eigentliche Wanderweg-Startpunkt (gemäß Rother Wanderführer) war einen reichlichen Kilometer entfernt, aber das war nicht schlimm, denn es ging von Anfang an immer am Meer entlang. Wir erreichten wieder die ockerfarbenen Klippen, die wir schon am Abend vorher fotografiert hatten. Es war gerade Ebbe und der Strand richtig breit. Direkt am Meer wanderten wir einige Kilometer nordwestwärts und genossen die tolle Landschaft. Die Felsen im Meer waren teilweise mit etlichen Muscheln und Austern übersät. Irgendwann drehten wir um und gingen wieder zurück. Diesmal entschieden wir uns aber für den Uferweg oberhalb der Felsen, was nochmal einen ganz anderen Ausblick gab. Die Flut hatte den morgens noch so breiten Strand auch deutlich schrumpfen lassen. Überall warnten Schilder, dass man die Flut ernst nehmen sollte und sich nicht unterhalb der Felsen aufhalten sollte.
Diese Wanderung ist wirklich empfehlenswert – nicht schwierig, aber voller schöner Eindrücke. Nach knapp vier Stunden und 14km waren wir wieder am Camper zurück. Wir packten alles zusammen und fuhren auf die ca. 100km entfernte Quiberon-Halbinsel. Da das Wochenende nahte, hatten wir uns dort vorsichtshalber noch schnell einen Campingplatz reserviert.
Unsere Fahrt von Pénestin auf die Quiberon Halbinsel als Map: