27.08.2016 – Von Tok über Fairbanks auf die Chena Recreation Area
Campground Start | Moon Lake CG, Tok, Alaska |
Campground Ziel | Granite Tors CG, Chena River SRA, Alaska |
gefahrene Kilometer | 436 |
Highlights & Wanderungen | Alaska Highway, Richardson Highway Chena River State Recreation Area LostLake Trail |
In der Nacht regnete es ab und zu ein bisschen, morgens schien aber die Sonne, obwohl der Himmel teilweise sehr dunkel war und es sehr nach Regen aussah. Nach einem schnellen Frühstück fuhren wir gegen 07:30 los, heute sollte es wieder einen langen Fahrtag geben. Da wir bei Canadream gemietet hatten, war uns der Denali Highway offiziell untersagt, wir hielten uns dran und wollten den Denali NP über Fairbanks ansteuern. Wir fuhren los Richtung Delta Junction, ziemlich schnell zog es sich zu, deswegen kein schönes Sonnenaufgangslicht, sondern eher trübe Suppe. Nur wenige Meilen nach dem Start kamen wir (mal wieder…) an eine Baustelle. Als wir dem Pilot Car folgten, sprang auf einmal eine Elchkuh auf die Straße… Sie folgte aber dem Aufruf „Follow me“ nicht, sondern verschwand gemächlich links im Wald.
Wenig später wurde es dazu noch neblig, die Straße ging aber immer schön geradeaus. Wenig aufregend, aber es ging voran. Irgendwann machten wir an Rica’s Roadhouse eine kurze Pause, spazierten die einzelnen Gebäude kurz ab und sparten uns die 5 Dollar für den Parkplatz, indem wir schnell wieder das Weite suchten. Wenn man ohnehin hier lang fährt, keine verschenkte Zeit, hier mal kurz auszusteigen. Einen größeren Umweg lohnt es aber nicht.
Wir passieren Delta Junction (für Alaska-Verhältnisse fast eine Großstadt), weiter ging es Richtung Fairbanks. Inzwischen waren wir nicht mehr auf dem Alaska Highway unterwegs, sondern auf dem Richardson Highway, es war etwas mehr Betrieb, ansonsten war es immer noch trüb, die theoretisch denkbare Aussicht auf die Alaska Range war praktisch nicht gegeben.Schon von zuhause hatten wir uns eine kleine Wanderung rausgesucht, ein kurzer Trail am Lost Lake (wie viele Lost Lakes wird es in Alaska wohl geben?). Wir fanden den Trailhead nicht weit vom Highway, zunächst Abfahrt „Quartz Lake CG“, dann Abzweig Lost Lake CG.
Wir spazierten los (5$ Day-Use-Area waren vorher zu zahlen), der Wald war dicht, der Weg schmal, wir waren sowohl am Trailhead als auch auf dem Trail völlig allein unterwegs, kein Mensch weit und breit. Also unterhielten wir uns möglichst pausenlos, hielten so alle im Umkreis befindlichen Bären auf Distanz und wanderten ca. zwei Meilen zu einem sehr schönen Aussichtspunkt, der überraschend hoch über dem Lost Lake lag und eine tolle Aussicht bot. Noch toller wäre die Aussicht bei besserem Wetter gewesen, aber auch so hat uns der Trail sehr gut gefallen. Eine schöne Abwechslung an einem solch langen Fahrtag. Laut Grundmann soll man an schönen Tagen von hier aus einen Blick bis zur Alaska Range haben…
Auf dem gleichen Weg ging es zurück zum Truckcamper. Es ging „on the road again“ weiter Richtung Fairbanks. Die Strecke zog sich ganz schön in die Länge, wir machten ab und zu einen Stopp, dann machten wir mal einen Fahrerwechsel, Ulli durfte an’s Steuer. Sie kam direkt prima zurecht mit dem TC und kutschierte uns den restlichen Weg nach und durch Fairbanks.
Hat’s jeder gemerkt? ULLI FÄHRT DAS WOHNMOBIL. Premiere!!!
An Northpole, der angeblichen Weihnachtsmann-Hauptstadt fuhren wir vorbei, auch wenn es in der Milepost und dem ein oder anderen Reiseführer als Highlight beschrieben wird. Aber auf amerikanischen Weihnachtskitsch im Sommer hatten wir wirklich keinen Bock…
In Fairbanks stoppten wir bei Fred Meyers, füllten ein paar Vorräte auf (inklusive Benzin), holten uns einen leckeren Cafe Latte und fuhren direkt weiter Richtung Chena Hotsprings über die „Chena Hotsprings Road“. Wir wollten dort am Folgetag eine Wanderung machen, auf der Strecke zu den Hotsprings (ca. 60 Meilen) sollte es auch drei Natur-CGs geben, außerdem wollten wir uns die Hotsprings (ganz am Ende der 60 Meilen) mal anschauen, auch dort gab es einen (privaten) CG.
Auf dem Weg dorthin gab es noch ein paar heftige Schauer, einen Beinah-Zusammenstoß mit einer Elch-Kuh, die es dann aber doch rechtzeitig von der Straße schaffte.
Wir schauten uns die CGs von Süden nach Norden an, besichtigten die Hotsprings am Ende der Straße und stellten fest, dass das nicht so unser Ding war. Es roch nach Schwefel, war voll von Amerikanern und Asiaten, auf dem Gelände fand auch eine Hochzeit statt, der CG war sehr eng, das Eismuseum konnte nur mit Führung besichtigt werden, das Ganze wirkte „ein bisschen in die Jahre gekommen“ (um es vornehm auszudrücken) und war nicht das, was wir wollten.
Also ging es wieder 17 Meilen nach Süden, auf den Granite Tors CG. Der war sehr schön im Wald, die Sites waren schön groß, es gefiel uns hier sehr gut, trotz der reichlich vorhandenen Stechmücken. Insgesamt ist diese ganze Chena-Gegend sehr feucht, neben dem Chena River gibt es gefühlt 500 Tümpel, die perfekte Brutstätte für Blutsauger.
Wir beschlossen den Tag mit leckeren Steaks vom Grill, dazu frisches Brot, Gemüse und Schafskäse, später gab es ein Lagerfeuer und eine stechmückenfreie Nacht, dank funktionierender Fliegengitter im TC.
28.08.2016 – Angel Rocks Trail & Fairbanks
Campground Start | Granite Tors CG, Chena River SRA, Alaska |
Campground Ziel | River's Edge RV Park, CG, Fairbanks, Alaska |
gefahrene Kilometer | 108 |
Highlights & Wanderungen | Chena River State Recreation Area, Angels Rock Trail Fairbanks |
Nach dem Aufwachen ein schneller Blick aus dem Fenster – die Wettervorhersage schien zu stimmen – blauer Himmel! Wunderbar, denn heute wollten wir wandern. Aber eilig hatten wir es nicht, denn außer der Wanderung stand nur eine kurze Fahrtstrecke auf dem Programm.
Nach einem leckeren Frühstück (Frenchtoast mit Ahornsirup) auf dem schönen CG ging es nochmal die Chena Hot Spring Road nach Norden zum ca. 10 Meilen entfernten Trailhead für den „Angel Rock Trail“. Noch war der Parkplatz recht leer und es war kein Problem, für unseren TC einen Platz zu finden. Schnell die Rucksäcke gepackt, die Wanderstiefel geschnürt und dann ging es los.
Mit uns starteten noch drei Frauen inkl. ihrer Hunde. Gar nicht schlecht, denn im Bärenland ist man ja nicht gern ganz allein unterwegs. Trotzdem war es angenehm ruhig auf dem Wanderweg. Zunächst ging der Weg am Chena River entlang, wnig später schlängelte sich der Weg nach oben vorbei an wunderschön gelb werdenden Espen und vielen großen Rocks.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir die Angel Rocks, die einen tollen Ausblick auf die Chena State Recreation Area boten.
Hier oben blies ordentlich der Wind, also etwas dicker angezogen und erstmal eine kleine Pause gemacht. Eigentlich führt die Loop nun wieder auf etwas anderem Weg nach unten. Alternativ kann man aber auch weiter hier oben bis nach Chena Hotsprings laufen (weitere 6,5 Meilen). Das konnten wir leider nicht machen, da wir dafür ein zweites Auto gebraucht hätten, um an den Ausgangspunkt der Wanderung am Ende zurückzufahren. Aber zumindest ein Stückchen sind wir diesen Weg noch gelaufen. Hier war es dann richtig einsam und irgendwann kehrten wir um und gingen über die Angel Rock Loop wieder nach unten.
Jetzt kamen uns schon viele Wanderer entgegen und unten am Parkplatz angekommen, war dann auch alles voll. Klar, es war Sonntag und das Wetter ein Traum. Also gut, dass wir so früh unterwegs waren und den Trail in Ruhe genießen konnten.
Am Parkplatz machten wir noch eine kleine Lunchpause und starteten dann am frühen Nachmittag unsere Fahrt nach Fairbanks. Dort steuerten wir zuerst das wirklich sehr schöne Morris Thompson Visitor Center im Norden der Stadt an. Dieses moderne VC beinhaltet auch ein kleines Museum über das Leben hier oben aufgeteilt nach Jahreszeiten – sehr schön gemacht und interessant, außerdem auch ein kleines Kino, wo regelmäßig kurze Filme gezeigt werden.
Wir nutzten das WLAN, um einige Grüße in die Heimat zu schicken und das Wetter abzudaten. Und was wir sahen, konnten wir kaum glauben – die kommenden 4 Tage sollte es ausnahmslos sonnig im Denali Nationalpark sein. Wir ließen uns auch ausführlich von einer Rangerin beraten, sie gab uns viele Wandertipps und schon mal die Nationalparkzeitung, Bus-Shuttlepläne usw. mit und zeigte uns auf einer Webcam die aktuelle Sicht auf den Mt.Denali – er war in voller Pracht zu sehen und sie meinte, auch wir würden ihn so mit 99% Wahrscheinlichkeit zu Gesicht bekommen. Wow, das wäre wirklich toll. So stieg natürlich unsere Vorfreude auf den Park, den wir morgen ansteuern wollten, nochmal besonders.
Aber heute blieben wir erstmal in Fairbanks, noch schnell Feuerholz gekauft (das war gestern bei Fred Meyers ausverkauft) und dann einen CG gesucht. Wir hatten uns für den River’s Edge RV Park entschieden, da wir vor dem Denali NP nochmal das Womo an den Strom anschließen wollten, da uns die Schwäche unserer Batterie ein wenig Sorgen machte.
Das war am Ende mit fast 50 US Dollar zwar der teuerste Platz unserer Reise, aber für einen privaten CG war er recht nett – schön grün, Duschen kostenlos und ohne Zeitbegrenzung und direkt am Chena River gelegen.
Wir machten einen schönen Abendspaziergang am Fluss. Später wurde der Grill rausgeholt und es gab Würstchen mit Kartoffelbrei. Wir kamen mit unseren Schweizer CG-Nachbarn sehr nett ins Gespräch und tauschten uns über Pläne und Erlebtes aus. Auch sie waren mit einem CanaDream-TC unterwegs. Generell war der CG überdurchschnittlich mit Canadream-Wohnmobilen gefüllt. Ob es wohl daran liegt, dass dieser Vermieter die Fahrt über den Denali Highway verbietet?
Interessanter Bericht; tolle Foto. Herzlichen Dank.