Denali Nationalpark – Teil 1


29.08.2016 – Der erste Tag im Denali NP – Mt.Healy Overlook Trail

Campground StartRiver's Edge RV Park, CG, Fairbanks, Alaska
Campground ZielRiley Creek CG, Denali NP, Alaska
gefahrene Kilometer192
Highlights & WanderungenDenali NP
Mt.Healy Overlook Trail

Heute ging es endlich in den Denali NP. Deshalb sind wir auch recht früh aufgestanden. Nach einem schnellen Frühstück und Dumpen auf dem CG ging es dann auch schon los gen Süden über den Parks Highway.

Kaum waren wir aus Fairbanks raus, sahen wir den Mt. Denali in seiner weißen Pracht in der Ferne strahlen. Wir konnten es erst gar nicht glauben, dass er es wirklich war, schließlich war er noch über 100 Meilen entfernt, aber er war es unverkennbar. Wow!!!

Unterwegs in Nenema haben wir noch schnell getankt. Das war vermutlich der teuerste Diesel unserer Reise (zumindest im US-Part), also besser in Fairbanks tanken!

Immer wieder schob sich der Denali ins Blickfeld und wir kamen ihm so langsam näher. Auch sonst wurde die Landschaft immer schöner je näher wir unserem Ziel kamen.

Kurz nach 10 Uhr erreichten wir den Denali Nationalpark, direkt am Parkeingang befindet sich die CG-Registrierung. Wir hatten uns schon vor einigen Monaten die Campsites reserviert. Die erste Nacht war für den Riley Creek CG am Parkeingang reserviert, die folgenden Nächte dann etwas weiter im Park drinnen auf dem Savage River CG. Außerdem erhielten wir hier auch unsere Bustickets für übermorgen, auch die hatten wir reserviert. Das wäre zwar nicht unbedingt notwendig gewesen, denn wie sich herausstellte, waren noch Plätze verfügbar, allerdings hatten wir Plätze für den allerersten Bus (startet 6:15 am Parkeingang) und der war ausgebucht. Also alles richtig gemacht.

Wir steuerten erstmal den Riley Creek CG an und suchten uns eine Site aus (man bekommt keine konkrete Site zugewiesen wie z.B. im Yellowstone NP). Den Camper ließen wir stehen, packten schnell unsere Wanderrucksäcke und nahmen den kostenlosen Shuttlebus zum Visitor Center. Das erinnerte uns alles ein bisschen an den Grand Canyon NP und den Mathers CG. Der Bus kam auch direkt und war komplett leer (Ok, das war dann anders als im Grand Canyon…).

Am Visitor Center nutzten wir erstmal das WLAN für ein Wetterupdate. Immer noch erwarteten uns erstmal nur sonnige Tage – was für ein Glück!

Gegen 12:30 Uhr starteten wir unsere heutige Wanderung – den Trail zum „Mt.Healy Overlook“. Diese Wanderung startete direkt am Visitor Center, also unweit des Parkeingangs. Sie war als „Strenuous“ ausgewiesen, vor allem wegen des recht steilen Anstiegs. Aber genau das wollten wir – einen Blick von oben auf den Park. So liefen wir los und machten wieder anständig „Lärm“, um den Bären keine Chance zu geben. Nach einer Weile stellten wir aber fest, dass der Trail doch recht beliebt war und man nicht komplett allein unterwegs war. Allerdings ist es hier im Denali NP auf den Trails deutlich leerer als in anderen Parks.

Zunächst sahen wir unser Ziel aus der Ferne, da ging es ganz schön bergauf.  Mit zunehmenden Höhenmetern bot sich eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge, wir konnten uns gar nicht satt sehen.

Oben angekommen, lugte sogar der Denali hinter einer Bergkette ein wenig hervor. Das Schild „End of maintenanced Trail“ hielt uns nicht ab, noch ein wenig weiterzulaufen, denn wir sahen, dass ein Trail noch weiter hinauf führte. Auch der eine oder andere Wanderer war dort zu sehen.

Und so ging es noch ein Stück weiter auf der Bergkette. Es blies hier oben zwar ein ordentlicher Wind, aber Aussicht war toll und die Sonne schien.

Irgendwann kehrten wir um und nahmen den gleichen Weg zurück zum Visitor Center. Es war nun schon nach 16 Uhr, aber immer noch kamen uns vereinzelte Wanderer entgegen, die den Berg in Angriff nehmen wollten. Sicher auch in der Abendsonne ein lohnenswertes Ziel. Dort stoppten wir noch im Bookstore und nutzten kurz das WLAN. Mittlerweile war es fast leer hier unten – alle Tagestouristen schon wieder weg. Gegenüber vom Visitor Center befand sich auch der Bahnhof und es stand der Zug der „Alaska Railroad“ da. Damit kann man übrigens von Fairbanks bis nach Seward fahren.

Gegen 18 Uhr brachte uns der Shuttle zurück zum CG. Nach einer Dusche im Womo gab’s leckere Wraps und später dann natürlich wieder ein Lagerfeuer. Es war noch lange hell, aber als die Sonne nicht mehr schien, wurde es dann doch ganz schön kühl. Wir hatten das Gefühl, dass es der bisher kühlste Abend war. Aber auch kein Wunder, denn der Himmel war komplett wolkenfrei. Heute Nacht war auch eine ganz gute Vorhersage für Nordlichter, allerdings waren wir zu müde, um das abzuwarten.


30.08.2016 – Wandern im Denali Nationalpark – Savage Alpine & River Trail

Campground StartRiley Creek CG, Denali NP, Alaska
Campground ZielSavage River CG, Denali NP, Alaska
gefahrene Kilometer22
Highlights & WanderungenDenali NP
Savage Alpin Trail, Savage River Trail

Als wir heute wach wurden, war uns richtig kalt. Wir hatten bisher jede Nacht die Dachluken offen, aber so kalt wie heute war es noch nie. Selbst beim Ausatmen dampfte es. Und als wir genau hinschauten, sahen wir an der Dachluke über dem Bett auch Eiskristalle. Puh, das war so nicht angesagt…

Schnell alle Fenster geschlossen und das Kaffeewasser aufgesetzt und nochmal ins Bett. Die Heizung haben wir uns nicht getraut anzuschalten, weil unsere Batterie ja irgendwie rumsponn, und bereits seit gestern Nachmittag wieder (kurz nach der Ankunft im Denali NP ohne dass wir sie genutzt hatten)  auf „weak“ stand und wir noch 3 Tage ohne Stromanschluss vor uns hatten. Aber auch mit dem Gasherd war ja zum Glück so ein TruckCamper ruck zuck aufgewärmt. Auch die Windschutzscheibe war ein wenig zugefroren. Die Temperaturanzeige im Auto zeigte jetzt -1 Grad. Könnte in der Nacht noch etwas weniger gewesen sein…

Da wir heute auf den Savage River CG im Parkinneren (Höhe Meile 13 der Parkroad) wechselten, haben wir schnell alles zusammengepackt, nochmal die Dumpstation am Parkeingang genutzt, Feuerholz und leckere Kaffee’s gekauft und dann ging es in den Park.

Ein letztes Wetterupdate im Visitor Center, dann ging es auf die Denali Park Road. Diese ca. 100 Meilen lange Parkroad darf nur bis Meile 15 mit dem privaten Auto befahren werden, ansonsten erreicht man das Parkinnere nur mit den Nationalparkbussen. (Ausnahmegenehmigung gibt es nur für den Teklanika CG an Meile 35). Und schon hier bekamen wir ihn wieder zu sehen – den Denali. Der Savage River CG liegt an Meile 13 oder 14, also kurz vor der Schranke, hinter der man nicht weiter fahren darf. Wir suchten uns hier unsere neue Site aus. Auch dieser CG ist sehr schön, noch etwas naturbelassener als der Riley CG.  Und vor allem hat man auch von hier einen tollen Blick auf „den Großen“.

Wieder packten wir unsere Wanderrucksäcke und starten den „Savage Alpine Trail“. In der Savage-Gegend gibt es einige ausgewiesene Trails, das war auch ein Grund, warum wir uns für diesen CG entschieden hatten.

Der „Savage River Alpine Trail“ ist ein „OneWayTrail“. An beiden Enden hält der kostenlose „SavageRiverShuttle“ (eine von drei Buslinien im Park), eines der Enden ist unweit des CG’s. Eigentlich ist es egal, in welche Richtung man den Weg geht. Nach Empfehlung im VC entschieden wir uns, am CG zu starten und zurück dann den Shuttle zu nehmen.

Für den Trail gab es am Beginn eine Bärenwarnung. Wir hatten auch gelesen, dass der Weg vor vier Wochen für einige Tage gesperrt war, weil eine Wanderin von einem Braunbären attackiert und verletzt wurde, kurz vorher ein Wanderer vom gleichen Bären.  Im Visitor Center hatte man uns erzählt, dass man den Bären mittlerweile gefasst und erschossen hatte, in der Gegend aber immer noch acht Grizzlybären unterwegs waren. Entsprechend Respekt hatten wir vor dem Trail, wussten wir doch nicht, wieviel Leute so pro Tag auf diesem Weg unterwegs sind. Hinzu kam, dass gerade der erste Kilometer durch dichteres Gelände ging, also unterhielten wir uns wieder anständig laut.

Irgendwann schlängelte sich der Weg nach oben und es tauchten auch die ersten anderen Wanderer auf. Da fühlte man sich doch gleich viel wohler. Die Bäume wurden durch niedrige Sträucher abgelöst. Also freie Sicht, wunderbar.

Auch die Sicht auf den Mt. Denali wurde mit zunehmenden Höhenmetern immer besser. Was hatten wir wieder für ein Glück mit dem Wetter.

Der Weg war ein Traum! Wir kamen mit einigen Wanderern ins Gespräch, alle waren begeistert von der heutigen Sicht. Am fast höchsten Punkt suchten wir uns ein nettes Plätzchen und machten Pause. Von hier konnte man auch sehr schön die Park Road sehen, die sich immer tiefer in den Park hineinschlängelte.

Weiter ging es – der Abstieg am Ende des Trails war recht steil, aber trotzdem nicht allzu schwer zu gehen. Irgendwann sahen wir im Tal den Parkplatz am anderen Ende des Trails und die Brücke, die über den Savage River führt. Unten angekommen, nahmen wir nicht gleich den Shuttle, sondern gingen noch den „Savage River Loop Trail“, der an diesem Trailhead der Wanderung startet. Eine sehr schöne, nette 3km-Runde.

Kaum zurück, kam auch schon der Bus und setzte uns wenig später am CG ab.

Es war gegen 16 Uhr und total sonnig. Wir entschieden uns, nochmal die Site zu wechseln, mittlerweile waren einige andere Sites freigeworden. Wir nutzten den Nachmittag, um die nächsten Tage etwas durchzuplanen. Irgendwann kam auch ein Ranger vorbei und lud uns zum allabendlichen Rangerprogramm ein. Wir entschieden uns allerdings für einen gemütlichen Grillabend & Lagerfeuer.

Auch heute war es abends, als die Sonne weg war, ganz schön kalt, könnte also wieder eine frostige Nacht werden. So ließen wir dann auch mal alle Fenster im Camper zu.  Abends packten wir dann noch unsere Rucksäcke für den nächsten Tag, denn am nächsten Morgen mussten wir früh raus, um den ersten Shuttlebus in den Park zu bekommen.

Ein toller Tag ging zu Ende.


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