Kenai Halbinsel

02.09.2016 – Ab nach Süden – Flattop Mountain Trail & Portage Glacier & Fahrt nach Seward

Campground StartLittle Susitna CG, Houston, Alaska
Campground ZielStoney Creek CG, Seward, Alaska
gefahrene Kilometer345
Highlights & WanderungenChugach State Park, Portage Glacier, Seward Highway
Flattop Mountain Trail, Byron Glacier Trail

Wir standen relativ früh auf, es gab ein kurzes Frühstück, der Plan, heute möglichst weit in Richtung Seward zu kommen, stand immer noch. Wir fuhren los, näherten uns langsam Anchorage, wieder gab es blauen Himmel. Um den Rest des Tages entspannter verbringen zu können, machten wir in Wasilla Nägel mit Köpfen und reservierten einerseits die Bootsfahrt mit Kenai Fjord Tours für den nächsten Tag, außerdem einen privaten Campground nahe Seward für den Abend. Schließlich begann heute das Labor Day Wochenende… Somit konnten wir den Tag ganz entspannt angehen, fuhren weiter nach Anchorage, bogen vom Highway ab und fuhren zum Glen Alps Trailhead im Osten der Stadt. Die Fahrt ging durch ganz hübsche Wohngebiete, allmählich kamen wir immer höher, hatten unterwegs schon schöne Ausblicke auf die Stadt und die Alaska Range. Am Trailhead angekommen zahlten wir die 5 USD Parkgebühr und begannen unsere Wanderung auf den Flattop Mountain, angeblich die populärste Wanderung in ganz Alaska.

Positiver Nebeneffekt unserer Eile: Wir machten die Wanderung Freitag früh, nicht am Wochenende. Der Parkplatz war schon gut gefüllt, auch auf dem Trail waren wir nicht alleine. Kamen mit einem ortskundigen Paar in’s Gespräch, die uns im Einzelnen erzählten, welcher Berg der Alaska Range wo zu sehen war. Die Aussicht wurde immer toller, einerseits konnte man über den Turnagain Arm hinweg Berge sehen, andererseits ganz Anchorage überblicken, außerdem konnten wir bis zum Denali und zum Mt. Foraker schauen. Wie weit ist das? 200 Meilen?

Das letzte Stück zum Gipfel ist mehr Klettern als Wandern, war aber auch gut zu schaffen. Von oben war die Aussicht toll in alle Richtungen, wenn es auch etwas klarer hätte sein können.

Inzwischen war ganz schön Betrieb auf dem Trail, viele Mütter mit und ohne Kinder waren unterwegs, aber auch ein paar sportlich ambitionierte Jogger, die den Trail hoch- und wieder runterrannten, gerne auch mit freiem Oberkörper.

Wir machten uns auf den Rückweg. Wieder am Parkplatz angekommen, schauten wir uns noch den kleinen Panoramatrail auf der anderen Seite hinter dem Parkplatz an, dann ging es weiter, wir hatten ja noch ein bisschen was vor.

Wir fuhren Richtung Süden, bogen auf den Seward Highway ab und fuhren Richtung Kenai Halbinsel. Es ging bei schönstem Sonnenschein am Turnagain-Arm entlang. Immer wieder hielten wir an Aussichtspunkten an, z.B. am Beluga Point…

Weiter ging es Richtung Kenai, gönnten uns hier und da noch einen Zwischenstopp. Wir fuhren Richtung Portage Glacier durch das Portage Valley. Hier schauten wir uns zunächst das Visitor Center an und machten noch den kleinen Trail zum Glacier, der One-Way nicht mal eine Meile lang ist. Der Weg führte an einem Gebirgsbach entlang, dem Abfluss des Gletschers. Am Ziel angekommen schauten wir uns noch ein bisschen um und machten ein paar Bilder von der schönen Gegend.

Dann ging es zurück und ohne weitere Pausen weiter Richtung Seward, es war mittlerweile 16 Uhr. In Moose Pass erstanden wir in einem sehr bescheiden ausgestatteten Grocerie-Store Milch für das morgendliche Müsli, somit mussten wir an diesem Tag keine weiteren Einkäufe machen. Sonst gab es dort auch nicht viel, das Gefriergut sah schon etwas in die Jahre gekommen aus, auch ansonsten war die Auswahl bescheiden. Die Fahrt über die Kenai Insel war toll, mich erinnerte sie an die Fahrt über Vancouver Island Richtung Tofino. Immer wieder Berge, Wiesen, Flüsse und Seen, das alles noch bei schönstem Wetter.

Ein paar Meilen vor Seward checkten wir auf unserem Campground ein, dem Stoney Creek RV Park. Der CG war prima, wir hatten Strom, Wifi, Laundry, Duschen, Wasser, eine Dumpstation, ab und zu muss das sein, vor allem mit schwacher Batterie. Bevor wir uns häuslich niederließen, statteten wir Seward noch einen kurzen Besuch ab, schauten uns an, wo am nächsten Tag unsere Bootstour losging, checkten die CG an der Waterfront und stellten fest, dass wir in Seward all unsere Vorräte würden auffüllen können.

Dabei konnten wir schon mal ein bisschen Hafen- und Meeratmosphäre schnuppern…

Dann ging es zurück zum CG nördlich von Seward.  Wir nutzten die dortigen Möglichkeiten, unsere Klamotten und uns selbst ausgiebig zu säubern, luden alle Elektrogeräte auf, verwöhnten unsere Bordbatterie, der Gasgrill grillte heute mal wieder Würstchen, dazu Kartoffel-Pü und Salat. Das Wifi funktionierte sehr gut und wurde ausgiebig für Grüsse in die Heimat genutzt, dann war es Zeit für’s Bett.


03.09.2016 – Seward – Ein Tag auf dem Meer

Campground StartStoney Creek CG, Seward, Alaska
Campground ZielWaterfront Park, CG, Seward, Alaska
gefahrene Kilometer11
Highlights & WanderungenKenai Fjords National Park, Alaska

Die Bootsfahrt stand erst um 11:30 an, also konnten wir den Tag ganz entspannt beginnen. Nach Banana-Pancakes zum Frühstück und Dumpen verließen wir den CG und fuhren nach Seward. Schon in der Nacht hatte es ab und zu aufs Dach geregnet, jetzt war es bewölkt, aber noch ganz ok.

In Seward fanden wir eine CG-Site an der Waterfront, gönnten uns nochmal Elektro und berappten am Hightech-Zahlautomaten 40,- USD. Ganz so selbstverständlich war es gar nicht, einen freien Platz zu ergattern, es stand dort noch das „Campground full“-Schild der letzten Nacht – trotz der 500 Stellplätze. Tja, es war schließlich Laborday-Weekend.

Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu Kenai Fjord Tours, kamen dort ca. 10:30 an (eine Stunde vor Abfahrt ist erwünscht). Wir bekamen unsere Tickets, schon um 10:45 Uhr war Boarding. Wir setzten uns erstmal nach draußen aufs Oberdeck, waren einigermaßen wetterfest eingepackt.

Als die Fahrt losging (und das mit ziemlichem Tempo), verzogen wir uns aber nach drinnen und gingen nur raus, wenn der Kapitän die Fahrt verlangsamte. Es war anständig kalt! Gleich zu Beginn der Tour lenkte uns der Kapitän an diese schönen Felsformationen heran.

Wir sahen unterwegs auch eine ganze Menge Tiere, Bald Eagles, weiße Inselziegen, Seelöwen. Bald Eagles gab es direkt im Hafen und dann später nochmal auf dem Rückweg.

Walmäßig war leider nicht viel los, die Wale hatten sich ganz überwiegend schon auf den Weg nach Maui gemacht. Angesichts des schlechter werdenden Wetters eine kluge Entscheidung. Draußen auf dem Pazifik regnete es anständig, einige Unverdrossene hielten in kurzen Hosen aber tatsächlich sechs Stunden im Freien durch. Respekt!! Ulli gelang es aber zum Glück, die einzige während der Fahrt sichtbare Walfluke auf ein Foto zu bannen, wenn auch nur ganz knapp.

Neben den Tieren gab es immer wieder schöne Blicke auf die Landschaft des Kenai Fjord Nationalparks. Es ging vorbei an kleineren Gletschern zum eigentlich Highlight der Reise. Das war der halbstündige Aufenthalt am Aialik Gletscher, der währenddessen immer mal wieder kalbte, wir sahen glasklares Gletschereis im Wasser schwimmen, einige Wagemutige waren mit Kajaks in Gletschernähe unterwegs. Wäre uns definitiv nix gewesen.

Die Fahrt war trotz fehlender Wale eine tolle Sache, war sehr informativ, der Captain erzählte viele interessante Details über die Gewässer, die wir durchfuhren. Die Crew war prima, es gab absolut essbare Sandwiches, Chips, Müsliriegel, später frisch gebackene Cookies. Alles was man bezahlten musste, war wirklich preiswert, ein anständiger Becher Kaffee kostete z.B. nur einen Dollar. Von Abzocke keine Spur, aus unserer Sicht absolut empfehlenswert. Für die fehlenden Wale konnten wir den Anbieter ja nicht verantwortlich machen, es war alles in allem ein toller Ausflug und wir waren mit unserer Fotoausbeute zufrieden.

Wir kamen ein bisschen durchgefroren wieder in Seward an, gingen für eine Weile in’s Wohnmobil und nutzten abends die Stadtnähe, um lecker Steaks und Fisch essen zu gehen. Die Womo-Küche blieb also kalt, der Grill auch.

Ansonsten war es in Seward nicht kalt, aber sehr verregnet. Unser Plan, die Bootsfahrt bei gutem Wetter zu erleben, ging also nicht ganz auf, insgesamt konnten wir uns über das Alaska-Wetter aber bisher wirklich nicht beschweren.


04.09.2016 – Seward – Sealife Center & Exit Glacier

Campground StartWaterfront Park, CG, Seward, Alaska
Campground ZielWilliwaw CG, Portage, Alaska
gefahrene Kilometer168
Highlights & WanderungenKenai Fjords National Park, Alaska
Exit Glacier Trail

Da wir vor einigen Tagen aufgrund der Wettervorhersage doch schneller nach Süden gefahren waren als ursprünglich angedacht und damit „vor unserem Zeitplan lagen“, konnten wir den heutigen Tag sehr entspannt angehen. Also schliefen wir erstmal richtig lang. Der Regen, der auf’s Womodach tropfte, lockte auch nicht wirklich nach draußen…

Hier in Seward an der Waterfront steht man schon extrem eng an eng, dafür bekommt man beim Aufwachen einen Blick aufs Meer geschenkt.

Nach dem Frühstück verließen wir diesen vollen Platz und machten uns mit dem Camper auf ins nur wenig entfernte „Alaska Sealife Center”. Man könnte auch problemlos vom CG aus laufen, aber unsere Site musste 12 Uhr geräumt sein. Im Gegensatz zur Hafengegend kann man am Sealife Center kostenlos parken (rund um den Seward-Hafen kostet parken 10$!). Als wir gegen 9 Uhr dort waren, war es noch angenehm leer.

Heute (Sonntag vor Laborday) war übrigens der letzte Tag mit Sommeröffnungszeiten, das Saisonende nahte also auch hier… Das Sealife Center ist weniger ein „Zoo/Aquarium“, mehr ein Museum, aber sehr interessant. Einige landestypische Meerestiere gab es aber trotzdem zu sehen. Aufgrund des schlechten Wetters füllte sich das Museum zusehends.

Unser nächster Stopp galt dem Exit Glacier. Der liegt einige Meilen nördlich von Seward. Ein letztes Mal wurde der kleine Küstenort passiert. Der Parkplatz war bei diesem Sauwetter überschaubar leer und auch hier war es der letzte offene Tag im Visitor Center in dieser Saison. Es gibt einen recht kurzen Trail zum Glacieredge und einen deutlich längeren und anspruchsvolleren über einen steilen Anstieg durch den Wald zum Gletscher hinauf – den „Harding Icefield Trail“. Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen, letzteren Trail zu laufen, allerdings war das Wetter so mies, dass wir zunächst den kleinen Trail in Angriff nahmen und uns dann später gegen den großen Trail entschieden. Das wäre kein Spaß gewesen – kaum Sicht, rutschige Steine und auch hier immer wachsam vor Bären sein…

Zurück vom Exit Glacier nutzten wir Stadtnähe und schlechtes Wetter, um beim Safeway unsere Vorräte für die zweite Urlaubshälfte aufzufüllen und auch Propan wurde nachgetankt. Dann hieß es Abschied nehmen von Seward und über den Seward Highway zurück in Richtung Norden zu fahren. Allzu weit wollten wir nicht mehr, aber zumindest einige Meilen, denn bei dem Regen war ohnehin nicht mehr viel anzufangen.

Und so endete unser Tag letztendlich in Portage auf dem Williwaw-CG, ca. 80 Meilen nördlich von Seward. Der CG ist wirklich schön und war ziemlich voll. Von einigen Sites, z.B. auch unserer, konnte man bis zum Portage Glacier schauen. Bei besserem Wetter sicher sehr beeindruckend…  Leider ließ der Regen kein Lagerfeuer zu und so
gab es mal „Womo-Innen-Küche“ – Spaghetti Bolognese, aber auch sehr lecker.


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