South Klondike Highway – Atlin Road – Whitehorse – und Rückflug nach Frankfurt

13.09.2016 – von Haines Junction über den South Klondike HW an den Little Atlin Lake

Campground StartOtter Fall CutOff, Yukon, Canada
Campground ZielBoondocking am Little Atlin Lake, Atlin Road, Yukon, Canada
gefahrene Kilometer348
Highlights South Klondike Highway
Alaska Highway
Carcross

Wir wachten heute auf unserem privaten CG am Alaska HW auf – für einen privaten war er gar nicht schlecht und dank Stromanschluss konnte auch mal wieder die Heizung laufen. Draußen schien die Sonne – beste Voraussetzungen für unseren letzten richtigen Urlaubstag.

Haines & Skagway hatten wir ja wegen des für gestern und heute so schlecht angesagten Wetters gecancelt. Aber auf dem South Klondike HW und der Atlin Road sollte es trocken und sonnig bleiben – also steuerten wir diese Region für den heutigen Tag an.

Zunächst ging es dafür in östliche Richtung über den Alaska HW nach Whitehorse. Auch wenn diese Strecke nicht als besonders spektakulär bekannt ist, hat uns die Fahrt durch die sonnige Herbstlandschaft schon mal ganz gut gefallen. Die Straßen waren gewohnt leer, nur um Whitehorse herum war ein kleines bisschen mehr los.

Kurz hinter Whitehorse sind wir auf den „South Klondike HW“ in Richtung Skagway gewechselt. Wir wollten erstmal bis Carcross fahren und dann vielleicht auf den „Atlin-Tagish-Carcross-Scenic-Loop“ wechseln, den die Milepost beschreibt und empfiehlt.

Hier wurde die Landschaft noch schöner. Und als wir an einer Stelle am Straßenrand für ein Foto angehalten hatten, fanden wir doch tatsächlich im Straßengraben jede Menge Feuerholz. Perfekt – unsere Vorräte waren fast aufgebraucht und so war das Lagerfeuer für heute Abend – wo auch immer – schon mal gesichert.

Einige Meilen nördlich von Carcross kommt man am schönen Emerald Lake vorbei. Den wollten wir unbedingt fotografieren. Es gibt einen sehr großen Turnout, da standen auch schon einige Autos und Wohnmobile. Leider hatte sich genau jetzt eine sehr fette Wolke vor die Sonne geschoben, so dass wir eine ganze Weile warten mussten, bis der See in seinem berühmten blau-türkis erstrahlte. Aber das ist das Schöne am Campingurlaub – man hat immer seine Küche dabei und so nutzen wir die „Zwangspause“ für einen Tee.

Hier bekamen wir übrigens einen kleinen „Vorgeschmack“ auf den Massentourismus in Skagway. Immermal hielt ein Reisebus – Leute raus – Foto – Leute rein – weiter. Oder es kam eine „Kübelwagenkolonne“ mit asiatischen Touristen vorbei. Bestimmt alles Leute, die mit einem großen Kreuzfahrtschiff in Skagway angelegt hatten und einen Tagesausflug nach Kanada gebucht hatten. Je südlicher wir kamen, desto mehr von solchen „Touri-Fahrzeugen“ sahen wir…

Unmittelbar vor Carcross erreichten wir ein kleines Highlight, welches man hier so nicht erwarten würde – „Carcross Desert“, die angeblich kleinste Wüste der Welt.

Weiter ging es in das kleine Örtchen Carcross. Hier waren einige Touristen unterwegs. Netter kleiner Ort, gerade, wenn wie heute die Sonne scheint. Es gab sogar ein kleines Eiscafe in einem der Souvenirshops.

Carcross hat auch ein Visitor Center, was trotz Nachsaison geöffnet war. Dort empfohl man uns, noch weiter den Klondike HW nach Süden zu fahren, die Strecke wäre landschaftlich sehr schön.

Genau das machten wir dann auch. Nächster Viewpoint – „Bove Island“. Zu dieser Jahreszeit besonders schön, denn die Bäume auf der Insel hatten sich herrlich gelb und orange verfärbt.

Die Straße war herrlich – so zwischen Wasser und Bergen.  Direkt am Windy Arm (so heißt das Wasser) befindet sich der in 2016 eröffnete Conrad CG – ein Yukon Government CG. Er liegt herrlich am Wasser und ist sicher ein prima Übernachtungsstopp. Wir entschieden uns aber dennoch dagegen, denn es war zum einen noch recht früh, vor allem aber war es extrem windig – der See hatte also zu recht seinen Namen…

Irgendwann passierten wir die Grenze zu Britsh Columbia. Allerdings wurden die Wolken immer dichter, je südlicher wir kamen. Das passte zur Wettervorhersage, denn in Haines und Skagway sollte es ja regnen. Also drehten wir noch vor dem White Pass wieder um. Gleiche Strecke, aber andere Richtung gab dann nochmal schöne Fotomotive…

Wir kamen wieder an Carcross vorbei – diesmal sind wir rechts abgebogen auf die Tagish Road. Diese ist weniger spektakulär als der South Klondike HW, aber auch ok.

Hier hofften wir, auf dem Tagish CG unser Nachtlager aufschlagen zu können. Sind auch auf den CG drauf gefahren, aber er hat uns überhaupt nicht gefallen – sehr dunkel, die Sites selbst eher schräg und außer uns war kein anderer da.

Wollten wir jetzt tatsächlich diesen sonnigen Tag auf diesem dunklen CG ausklingen lassen? Nein, wollten wir nicht. Auf der Atlin Road sollte es auch noch 2 kleine CG’s geben, also ging es nochmal weiter.

Direkt zu Beginn der Altin Road hat man einen tollen Blick auf den Little Atlin Lake, der alles andere als „little“ ist.

Es gab auch gleich den ersten großen Turnout, um den See etwas besser zu sehen. Wir hielten an, um einige Fotos zu machen und entdeckten voller Freude, dass es hier auch aus Steinen zusammengelegte Feuerringe gab. Oh, das wäre doch der perfekte Platz für unseren vorletzten Abend, dachten wir sofort.

Aber bestimmt steht irgendwo ein Schild, dass man hier nicht übernachten kann. Stand aber nicht und so hatten wir unseren Übernachtungsplatz gefunden – ein Boondockingplätzchen – das erste Mal auf dieser Reise. Es gab sogar ein kleines Toilettenhäuschen. Der Turnout war riesig, ein ganzes Stück weiter vorn übernachtete noch ein anderes deutsches Pärchen. Die hatten gerade in Whitehorse übernommen und wir waren froh, einige Lebensmittel, die wir bis morgen nicht mehr aufbrauchen konnten, verschenken zu können.

Und jetzt die Eindrücke von unserem Boondocking-Platz – einem der schönsten Übernachtungsplätze unserer Reise:

Es war so toll hier, fühlte sich fast ein bisschen wie am Meer an.

 


14.09.2016 – die Runde schließt sich – über die Atlin Road zurück nach Whitehorse

Campground StartBoondocking am Little Atlin Lake, Atlin Road, Yukon, Canada
Campground ZielHi Country RV Park, CG, Whitehorse, Yukon, Canada
gefahrene Kilometer277
Highlights Atlin Road
Atlin

An unserem letzten Urlaubstag wachten wir auf unserem traumhaften Boondocking-Plätzchen am Little Atlin Lake auf. Schön war es hier! Nach dem Frühstück nahmen wir zunächst die Atlin Road unter die Räder. Es ging also nochmal nach Süden, sogar aus dem Yukon raus nach British Columbia.

Die Straße zeigte sich in toller Herbstfärbung – leider versteckte sich die Sonne ab und zu hinter einigen Wolken.

Kurz vor Atlin füllten wir an einem „Selbstbedienungstank“ noch schnell den Diesel nach. Vorher hatten wir ständig durchgerechnet, ob wir es wohl noch zurück schaffen würden mit einer Tankfüllung. Denn wir hatten ja unterwegs gelernt, dass man sich diesbezüglich nicht unbedingt auf die Milepost verlassen kann – sie war 2 Jahre alt und es war Nachsaison. Aber Glück gehabt – es gab Diesel und so konnten wir bis ans Ende der Straße – bis nach Atlin – fahren. Der ganze Ort machte auf uns einen recht leeren und verlassenen Eindruck. Unseren Camper stellte wir in der Nähe des Wassers ab und schauten uns ein wenig um.

Direkt neben unserem Auto stand ein Kaffeewagen, der kam uns gerade recht. Denn hier unten am Wasser blies der Wind empfindlich kalt. Der Wagen gehörte einer holländischen Auswanderin, mit der wir uns ein bisschen unterhielten. Heute war ihr letzter Tag hier in Atlin – danach hieß es „closed for the season“. Noch ein deutliches Zeichen, dass wir uns in der Nachsaison befanden…

Mit dem heißen Kaffee ging es zurück ins Auto und wieder auf die Straße. Diesmal über die Atlin Road nach Norden in Richtung Whitehorse. Irgendwann erreichten wir wieder den Yukon…

Irgendwann kamen wir wieder an unserem Boondocking Platz der Nacht vorbei und erreichten kurze Zeit später den Alaska Highway. An der Marsh Lake Recreation Area machten wir noch einen weiteren Stopp. Hier gibt es auch einen recht großen Yukon Government CG direkt nebenan.

Einige Kilometer weiter erreichten wir die blaue Yukonbrücke, die wir an unserem allerersten Morgen hier in Kanada mit unserem Mietwagen aufgesucht hatten.

An dieser Brücke hatte sich nun tatsächlich unsere Urlaubsrunde geschlossen. Irgendwie fanden wir es schön, dass wir hier nochmal vorbeigekommen sind. Weiter ging es die restlichen Kilometer bis Whitehorse, wo wir zunächst ins Gewerbegebiet gefahren sind, um den Camper vollzutanken und uns mit leckerem Kaffee zu versorgen.

Gegen 15 Uhr erreichten wir den Hi Country RV Park, den wir von Deutschland aus wenige Wochen vorab reserviert hatten.

Es folgte das weniger schöne Pflichtprogramm – ausräumen, putzen, Taschen packen. Immerhin zeigte sich das Wetter gnädig und so konnten wir unseren ganzen Kram schön großzügig rund ums Auto ausbreiten. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man in so einem Truckcamper bei strömenden Regen putzen und packen muss. Selbst wenn man allein im Camper wäre, würde man vermutlich kaum treten können…

Rund um uns herum waren einige mit Packen beschäftigt, auch viele Deutsche… Irgendwann kamen wir mit dem Paar ins Gespräch, das direkt hinter uns auf der Site stand. Und nach wenigen Sätzen stellte sich heraus, dass sie gerade mal 6km von uns entfernt wohnen. Na das ist ja mal ein Zufall. Das war eine sehr willkommene und nette Ablenkung vom „Packstress“, denn so konnten wir gemeinsam unsere Biervorräte schrumpfen lassen.

Als das Gröbste gepackt war, kamen die letzten Burger auf den Grill. Wir quatschten noch ein bisschen mit unseren Nachbarn und irgendwann hieß es für uns ein letztes Mal „Gute Nacht“ in unserem Camper.

 


15.09.2016 – Wohnmobilrückgabe und Rückflug von Whitehorse nach Frankfurt

Campground StartHi Country RV Park, CG, Whitehorse, Yukon, Canada
ZielHome Sweet Home
gefahrene Kilometer10

Dann wurden beim Frühstück die letzten Essensvorräte aufgebraucht, alles zusammengepackt, den Nachbarn noch einen guten Flug gewünscht, ein letztes Mal gedumpt… Gegen 8:30 Uhr starteten wir zu Canadream – obwohl es „am anderen Ende der Stadt“ ist, waren wir nur 5 Minuten unterwegs.

Willy, der Stationsleiter begrüßte uns sehr freundlich und freute sich über die mitgebrachten Bierdosen, die dann gestern abend übrig geblieben sind. Wir berichteten von unserer schwachen Batterie, diskutierten aber nicht weiter rum. Letztendlich war es ja unsere Entscheidung, unterwegs keine Zeit für einen möglichen Austausch zu opfern.

Rückgabe ging sehr schnell, es gab seitens Canadream nichts zu beanstanden. Kaputte Gläser scheinen hier im Hohen Norden Standard zu sein wink . Kilometer mussten wir auch keine nachzahlen, hatten über Canusa ja ein „Canadream-All inclusive“-Paket gebucht. Das erwies sich jetzt als großes Glück, denn wir sind über 1000km mehr gefahren, als urspünglich geplant.

Der Shuttle von Canadream brachte uns zum Flughafen – ohne Gepäck könnte man diese Strecke locker laufen… Und so saßen wir bereits 9:15 am leeren Flughafen von Whitehorse.

Die wartenden Passagiere konnte man zu dieser Uhrzeit an einer Hand abzählen.

Heute hatten wir keinen Direktflug, sondern mussten erst mit Westjet nach Vancouver und von dort mit Condor nach Frankfurt. Das war aber ganz gut, denn so mussten wir hier in Whitehorse nicht bis in die Abendstunden warten.

Sehr amüsant fanden wir auch die Depature-Liste. Während in Frankfurt die Abflüge allein für die nächsten 2 Stunden eine riesige Wandtafel füllen, gab es hier heute am ganzen Tag lediglich 5 Abflüge.

Nach und nach füllte sich die Halle aber recht ordentlich, darunter sehr viele deutsche Touristen… Die meisten wollten mit Air Canada nach Vancouver und von dort dann weiter. Fanden wir interessant, da die meisten, die wir kennen, mit Condor nach Whitehorse reisen. Anscheinend nutzen aber mehr Leute die Kombination Lufthansa/Air Canada. Gegen 12:30 hieß es dann endlich auch für uns „Boarding“ – zunächst für den WestjetFlug nach Vancouver.

Der Flug verlief ganz unspektakulär und bot beim Landeanflug nochmal tolle Ausblicke auf die Coast Mountain, Vancouver Island und natürlich Vancouver selbst. Ein bisschen schade, dass wir dieser tollen Stadt keinen Besuch abstatten würden.

Hier hieß es dann nochmal knapp 2 Stunden warten. Das überbrückten wir im FoodCourt. Wir wussten ja schon vom Herflug, dass die Versorgung bei Condor eher durchwachsen ist.

Gegen 18 Uhr ging es dann in Vancouver  mit etwas Verspätung los.

Und ja, es bestätigte sich unsere Befürchtung. Genau wie auf dem Herflug gab es Pasta und genau wie auf dem Herflug war es „alternativlos“ und ziemlich zerkocht. Schon bald wurde es draußen dunkel, denn wir flogen ja der Nacht entgegen. Wir gönnten uns noch einen kleinen Schlummertrunk und versuchten, mehr schlecht als recht die Zeit zum Schlafen zu nutzen.

Gegen 13 Uhr kamen wir am nächsten Tag pünktlich in Frankfurt an. Schnell die Koffer geholt, ab ins Taxi und keine 20 Minuten später waren wir zu Hause. Wieder ging eine tolle und erlebnisreiche Reise zu Ende.


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