Tag 5 – 6: RIB-Boottour auf dem Lysefjord, Wanderung auf den Preikestolen und Weiterfahrt über die RV13


07.06.2023 (Mi) – Preikestolen von unten per Boot & von oben zu Fuß

Campingplatz StartMosvangen Camping, Stavanger
Campingplatz ZielPreikestolen Camping
gefahrene Kilometer35
Wettersonnig und warm, nicht mehr so windig
Wanderungen / HighlightsRIB-Boottour auf dem Lysefjord
Wanderung auf den Preikestolen (10km, 500HM)

Als wir heute auf dem Mosvangen Campingplatz aufwachten, war es zum Glück nicht mehr so windig wie am Vortag. Der Himmel war noch etwas bewölkt, aber die Vorhersage war gut – beste Voraussetzungen für unsere geplante RIB-Boottour, die wir vor wenigen Tagen über “Getyourguide” gebucht hatten. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Fahrrädern in die Stadt. Der Camper konnte hier auf dem Platz bis 14 Uhr stehen bleiben, das hatten wir am Vortag geklärt.

Den Weg kannten wir schon von gestern Nachmittag, heute fanden wir einen besseren Weg und stellten die Fahrräder in Hafennähe ab. Im Gegensatz zu gestern lag heute ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen – die “Costa Firenze”, ein italienisches Schiff.

Wir bekamen kurz vor 10 Uhr unsere Anzüge, Weste, Brille und dann ging es auch schon los – waren acht Leute, das Boot war also nicht ganz voll. Kurz hinter dem Hafen von Stavanger hat der Guide ordentlich Fahrt aufgenommen, zunächst querten wir etwas breiteres Wasser, später sind wir dann in den Lysefjord gebogen.

Links von uns wurden die  Felswände sehr steil, hier und da hielten wir an und bekamen Einiges erklärt. Irgendwann befand sich unser Boot unmittelbar unter dem Preikestolen – der in 600 Metern Höhe winzig klein aussah. Man konnte sogar oben auf dem Plateau einige Menschen ausmachen.

Es ging den gleichen Weg zurück, jetzt gab der Guide richtig Gas, das machte ziemlich Laune und wir waren froh, Mützen und winddichte Anzüge anzuhaben. Gegen 12 Uhr waren wir wieder am Hafen zurück, jetzt war hier viel mehr los als heute morgen. Die vielen italienischen Kreuzfahrtschiffgäste waren anständig laut…

Da wir gestern schon ausgiebig Stavanger erkundet haben, hielten wir uns nicht länger in der Stadt auf, sondern radelten zurück. Am Campingplatz angekommen, packten wir alles zusammen, dumpten, füllten Frischwasser auf und starteten stadtauswärts in Richtung Lysefjord – also ähnlich wie heute morgen mit dem Boot.

Wir nahmen den neuen Ryfylketunnel (Wiki) in Richtung Tau – es ging spürbar in die Tiefe unter das Wasser. Der Tunnel wurde von 2012 bis 2019 gebaut (gab es also bei unserer letzten Südnorwegentour noch nicht) und ist aktuell mit über 14km der längste Unterwassertunnel der Welt.

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir den Preikestolen Campingplatz. Nachdem es in Stavanger so voll war, waren wir gespannt, wie es wohl hier zugeht – aber die Sorge war völlig unbegründet, es war noch ausreichend Platz. Wir checkten ein und suchten uns ein lauschiges Plätzchen direkt am Wasser zwischen Bäumen – schön schattig und viel Luft zum Nachbarn – Strom gab es hier an der Stelle nicht, brauchten wir aber auch nicht. Perfekt!

Wir kochten uns ein Mittagessen, legten die Füße ein bisschen hoch und genossen diesen idyllischen Platz.

Am Nachmittag packten wir unsere Wanderrucksäcke, schmierten uns ein paar Brote, gönnen uns für unterwegs noch zwei Muffins, die an der Rezeption verkauft wurden, schnappten uns die Räder und brachen gegen 17 Uhr auf.

Zunächst fuhren wir die reichlich 4,6 km zum Trailhead der Preikestolen-Tour. Es ging ganz schön hoch (ca. 250 HM), da wünschte man sich direkt e-Bikes herbei. Eine halbe Stunde später und ziemlich platt kamen wir am großen Parkplatz, der gleichzeitig der Wanderstartpunkt ist, an. Wir setzten uns hier erstmal in die Sonne und verschnauften ein bisschen. Der Parkplatz hier oben war gut gefüllt, aber nicht mehr richtig voll. Nach und nach kamen die Wanderer von ihrer Tour zurück.

Wir hatten uns bewusst für diesen späten Aufstieg entschieden, um mit möglichst wenigen Leuten gleichzeitig oben auf dem Plateau des Preikestolen zu sein. 17:45 marschierten wir los. Selbst beim Aufstieg war es überraschend leer, wir hätten hier mit viel mehr “Gegenverkehr” gerechnet. Nach 2017 war das für uns das zweite Mal, dass wir die Tour gingen, in 2017 waren wir frühmorgens aufgebrochen.

Je später es wurde, desto sanfter wurde das Licht. Man macht auf den reichlich vier Kilometern Aufstieg einiges an Höhenmetern, technisch ist es allerdings nicht sehr anspruchsvoll da bestens präpariert. Auch in 2017 war der Weg schon gut präpariert, allerdings nicht so sehr wie dieses Jahr. Schon sehr touristisch, inklusive Liebesschlössern am Geländer kurz vor dem Preikestolen.

Wir ließen uns Zeit und machten viele Fotos. Gegen 19:30 Uhr kamen wir oben auf der Kanzel an – noch schien hier die Sonne. Tolle Stimmung, nur 10 oder 15 Leute insgesamt, alle saßen auf dem Fels und genossen die Abendsonne. Wir holten unsere Brote raus und schauten beim Essen vom Felsrand in den Fjord. Genau dort unten waren wir heute früh mit unserem RIB-Boot unterwegs gewesen.

Nach einer Weile lag die komplette Plattform im Schatten, trotzdem blieben wir noch eine Weile sitzen. Uns trieb nichts nach unten, es sollte noch lange hell sein und für den Rückweg hatten wir unten auf dem Parkplatz die Fahrräder. Natürlich machten auch wir die “obligatorischen” Fotos am Rand des Felsplateaus.

Kurz vor 21 Uhr traten dann auch wir den Rückweg an. Teile des Weges lagen noch in der Sonne. Gerade an dem kleinen See, an dem man vorbeikommt, war richtig schönes Abendlicht. Mit uns waren nur noch eine Handvoll Leute unterwegs, fast alle waren vor uns oder schon unten.

Als wir gegen 22:30 wieder am Parkplatz ankamen, war die Sonne immer noch nicht untergegangen. Außer unseren Fahrrädern stand hier fast nichts mehr rum. Die reichlich 4km Rückweg zum Campingplatz ging es fast nur bergab, platt aber zufrieden kamen wir an unserem Camper an. Schnell nutzten wir noch die Duschen auf dem Platz – die waren jetzt eine absolute Wohltat! Danach hatten wir uns aber definitiv unser “Feierabend-Bier” verdient.

Was für ein toller, erfüllter Tag.

***

Maps zu unserem Tag:

(Bootsfahrt gelb, Radtouren hellblau, Wanderung magenta)

Wanderung Preikestolen: 10km, 500 HM


08.06.2023 (Do) – Vom Lysefjord über den Ryfylkevegen nordwärts bis nach Roldal

Campingplatz StartPreikestolen Camping
Campingplatz ZielSeim Camping, Roldal
gefahrene Kilometer35
Wettermorgens bewölkt, später sonnig und warm
HighlightsLandschaftsroute Rykylkevegen RV13

Als wir heute morgen auf unserer idyllischen Campsite aufwachten, herrschte bereits reges Treiben. Sicher waren schon viele zur Preikestolen-Wanderung aufgebrochen oder wollten zeitnah starten. Wir dachten daran, wie voll es vor 6 Jahren trotz unseres sehr frühen Starts beim Abstieg war und stellten uns vor, wie voll es jetzt oben auf dem Wanderweg sein musste.

Jedenfalls waren wir sehr froh, dass wir uns für die Abendvariante entschieden hatten und es jetzt ganz entspannt angehen konnten, noch dazu war es heute früh sehr bewölkt, oben auf dem Berg sicher ebenso. Wir frühstückten im Freien und genossen nochmal diesen idyllischen Platz.

Gegen 10 Uhr starteten wir – genau wie 2017 wollten wir wieder den Ryfylkevegen (RV13), eine der norwegischen Landschaftsrouten, nach Norden nehmen. Kurze Zeit später setzte sich auch die Sonne durch und wir hatten perfektes Fahrwetter. Die Strecke war richtig toll und wir frischten unsere Erinnerungen auf.

Irgendwann nach 11 Uhr erreichten wir die Fähre, die von Hjelmeland nach Nesvik übersetzte, hier war jede Menge los, insbesondere viele Camper aber auch einige LKWs. Ob wir da wohl mit der nächsten Fähre mitkommen würden? Es dauerte nicht lange bis eine Fähre kam – eine Autospur nach der anderen wurde aufs Schiff gewunken. Kurz vor uns dann – alles voll – na toll.  Also hieß es, auf die nächste Fähre warten. So einen Andrang hatten wir auf unseren bisherigen fünf Norwegenreisen nicht erlebt, hier setzte sich also schon fort, was wir in Lindesnes und Stavanger gespürt hatten.

Zum Glück kam die nächste Fähre bereits 20 Minuten später und wir kamen als einer der ersten Camper aufs Schiff und auf der anderen Seite auch wieder runter. Hinter uns auf der Straße zog sich eine lange Kette von Campern, deshalb verzichteten wir auch erstmal drauf, irgendwo für Fotos anzuhalten. Teilweise war die Straße sehr eng und nur mit etwas Mühe oder mit Ausweichbuchten kam man an den entgegenkommenden LKWs vorbei.

Bei Sand bogen wir von der RV13 ab, um in den kleinen Ort reinzufahren. Wir steuerten die Høsebrua an, eine in 2013 erbaute Stahlbrücke, die auch auf der Beschreibung der Landschaftsroute als eines der Highlights empfohlen wird. Ganz in der Nähe gab es ausreichend Parkplätze für Camper. Wir spazierten ein wenig umher, fotografierten Brücke und Wasserfall “Sandsfossen”. Nur das Lachsstudio war leider geschlossen, soll angeblich im Sommer geöffnet sein.

Weiter ging es – zunächst zurück auf die RV13 und dann weiter nordwärts. Wir hielten noch hier und da für ein paar Bilder an. Erst vor wenigen Wochen hatte am Flesefossen der neue Parkplatz und Aussichtspunkt eröffnet. Auch hier war jede Menge los – Camper und Autos standen links und rechts der Straße auf den Parkflächen, bestimmt über 20 Fahrzeuge. Vor sechs Jahren hatten hier gerade mal zwei Camper gestanden.


Jetzt war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Tagesziel. Es ging noch ein kleines Stück nach Norden mit Blick auf schneebedeckte Berge und rechts das Wasser des Røldalsvatnet. In Røldal steuerten wir den Seim Campingplatz an – auch den kannten wir schon von unserer Reise 2017. Da wir keinen Strom brauchten, fuhren wir direkt ganz nach hinten auf den Platz, wo man auf einer großen Wiese mit schönem freien Blick auf die Berge entspannt campen kann. Es war bestes Sommerwetter – und das in Norwegen. Wir legten ein bisschen die Füße hoch, spazierten später in den kleinen Ort zum Coop-Supermarkt und kauften noch ein paar Lebensmittel fürs Abendessen. Am Abend grillten wir Lachs, dazu gab’s Salat und Baguette.

 


Unsere Tour als Map (Tag 5 & 6):


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