Planung
Eigentlich war im Jahr 2023 überhaupt keine Reise nach Norwegen geplant und wir dachten, es wird nach 2022 das zweite Jahr hintereinander ohne Skandinavienurlaub…
Geplant hatten wir für Juni einen dreiwöchigen Road- und Wandertrip nach Südtirol und in die Dolomiten. Norditalien wurde allerdings fast den ganzen Mai von starken Regenfällen und sehr gewittrigem Wetter heimgesucht. Teilweise gab es sogar verheerende Überschwemmungen (wenn auch nicht in Südtirol). Der Urlaub rückte näher, die Wettervorhersage wurde aber nicht besser. Außerdem stellten wir fest, dass viele Plätze in Italien bereits ausbucht oder zumindest stark gebucht waren. Es hätte also voll werden können und die Platzsuche vor Ort ggf. kompliziert.
So kam der zunächst recht verrückte Gedanke auf „dann lass uns doch nach Norwegen fahren„. Drei Wochen ist für Norwegen zwar nicht viel, aber uns gefiel der Gedanke ausgesprochen gut. So wurde kurzerhand eine Fähre von Hirtshals nach Kristiansand gebucht und die Italienwanderführer gegen Norwegenreisebücher getauscht. Viel Zeit zur Planung blieb nicht mehr… Das war auch gar nicht schlimm, kannten wir uns doch mittlerweile in Norwegen recht gut aus und hatten viele Ideen für einen Roadtrip im Kopf.
Aufgrund der begrenzten Zeit sollte es diesmal nur in den Süden gehen. Auch wenn wir schon fünf mal in Norwegen waren, gab es noch Vieles zu entdecken, anderes wollten wir gerne wiederholen.
So wurde es ein wunderbarer Mix aus Neuem und (leicht abgewandelten) Wiederholungen insbesondere aus unseren Touren von 2017, 2018 und 2021.
Route
Wie schon geschrieben, hatten wir nur ganz grob geplant, ein Großteil der Route ergab sich spontan unterwegs. Wir ließen uns zum einen von der Wettervorhersage treiben, zum anderen versuchten wir, Neues und Bekanntes gut zu mixen. Und so ergab sich folgende 3-Wochentour:
- Norddänemark Skagen Greden
- Lyndenes Fyr (Wiederholung aus 2017, aber andere Wandertour)
- Stavanger
- Preikestolen (Wiederholung aus 2017, aber diesmal Besteigung am Abend)
- Landschaftsroute Ryfylkevegen RV13 & Roldal (Wiederholung aus 2017)
- Sundal & Wanderung zum Bondhusvatnet / Bondhusbreen
- Voringfossen (Wiederholung aus 2017, aber andere Fahrtstrecke)
- Landschaftsroute Hardangervidda
- 2 Tage an der Østerbø und Wanderung durchs Aurlandsdalen
- Flam & Flamsbahnen mit Radtour bergab (Wiederholung aus 2017)
- 2,5h Fährfahrt Gudvangen-Kaupanger durch den Næroyfjord
- Aufstieg auf den Molden (Wiederholung aus 2021, aber diesmal Wanderung am Abend)
- Wanderung zum Austerdalsbreen
- Landschaftsroute Gaularfjellet
- Oldendalen mit Briksdalsbreen & Gryta Camping (Wiederholung aus 2021, nur viel ausgedehnter)
- Vogelinsel Runde
- Geirangerfjord (Wiederholung aus 2021, aber andere Wanderung und anderer Campingplatz)
- Gamle Strynefjellvegen (Wiederholung bei 2021, aber andere Richtung und viel mehr Schnee)
- 3 Tage Jotunheimen (Wiederholung aus 2018, etwas abgewandelte Wanderungen)
Die taggenaue Route (inkl. km und besuchter Campingplätze) steht weiter unten in der Tabelle.
Wetter
Die gute Wettervorhersage war einer der Gründe für unseren Spontan-Entschluss, überhaupt nach Norwegen zu fahren. Aber uns war natürlich klar, dass das maximal eine Tendenz für die ersten Tage sein kann und man sowieso gerade da oben keine Garantie auf gutes Wetter hat. Umso bemerkenswerter ist es, dass wir tatsächlich drei Wochen fast durchgängig gutes Wetter hatten. Wir hatten viele Tage ohne eine einzige Wolke am Himmel, dazu teilweise bis zu 30 Grad. Wir konnten unser Glück kaum fassen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass es nicht immer und überall in Südnorwegen gut war – auch unsere Routenauswahl trug dazu bei, dass wir fast gar keinen Regen erlebten. Lediglich an einem Morgen auf Runde bei der Abfahrt und einen Abend in Jotunheimen gab es etwas Regen.
Was für uns ein großes Glück war, sahen die Einheimischen mit großer Sorge. Die Waldbrandgefahr war in einigen Regionen auf der höchsten Stufe.
Statistik
Campingplätze
- 3 Nächte auf Wohnmobilstellplätzen
- 19 Nächte auf Campingplätzen (14 verschiedene Plätze)
- 1 Nacht kostenlos auf einem Wanderparkplatz
- teuerster Platz: Kjørnes Camping Sognefjord 410 NOK (ohne Strom)
- günstigster Platz: Lindesnes Fyr 200 NOK
Im Durchschnitt bezahlten wir 26€ pro Nacht, wobei wir immer auf Landstrom verzichteten. Man merkte zwar, dass die Campingpreise gegenüber den Vorjahren angezogen haben, aber wir empfanden Norwegen weiterhin als preiswertes Campingland.
Kilometer & Tanken
Wir sind 4300 km gefahren, wobei über 2000 km auf die An- und Abreise in Deutschland und Dänemark entfallen sind.
Nicht nur in Deutschland sind in den letzten Monaten die Spritpreise wieder zurückgegangen, auch in Skandiniavien. Im Gegensatz zu den Vorjahren war es sogar so, dass das Tanken in Dänemark und Norwegen günstiger war als in Deutschland. Ingesamt haben wir folgendes verbraucht:
- knapp 400 Liter Diesel
- im Schnitt 1,63 €/l (am preiswertesten haben wir in Eidfjord getankt am teuersten in Deutschland)
- Dieselkosten: 642 €
Fähren
Für die An- und Abreise nutzten wir – wie auch schon auf einigen unserer bisherigen Reisen – Verbindungen ab/nach Hirtshals mit der Colorline. Auch innerhalb Norwegens gab es auf unserer Route wieder einige Fährstrecken. Die größeren Fähren haben wir vorgebucht, was auch tatsächlich notwendig war. Die kleinen Fähren kann man ja einfach spontan anfahren. Hier machte sich mal wieder unsere Anmeldung bei „Autopass for ferje“ bezahlt, denn wir bekamen mit dieser Karte immer 50% Rabatt.
Eigentlich ist das Fähre-Fahren in Norwegen ja ganz selbstverständlich und unkompliziert. Einzig die Fähre ab Gudvangen hat uns ein paar Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Denn hier hieß es „rückwärts“ auffahren. Da die kleine Fähre komplett ausgebucht war, wurde hier gefühlt jeder Millimeter ausgenutzt – Eric hats aber prima gemeistert 🙂
- Hirtshals – Kristiansand
- Hjelmeland – Nesvik (RV13)
- Gudvangen – Kaupanger (Næroyfjord / Aurlandsfjord)
- Hella – Dragsvik (Sognefjord)
- Hareid – Sulesund (Nähe Alesund)
- Linge – Eidsdal (Zufahrt zum GEiranger von Norden kommend)
Unser Route als Map dargestellt (ohne die Fahrtstrecken in Deutschland/Dänemark):
(Kartendarstellung noch in Arbeit)
Unsere Route als Tabelle:
Tag | Datum | von | nach | Land | KM | Übernachtung |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 03.06.23 | Neu-Isenburg | Jagel | Deutschland | 635 | Wohnmobilstellplatz Jagel |
2 | 04.06.23 | Jagel | Skagen | Dänemark | 438 | Grenen Camping A/S |
3 | 05.06.23 | Skagen | Lyndnes Fyr | Norwegen | 128 | Stellplatz Lyndesnes Fyr |
4 | 06.06.23 | Lyndnes Fyr | Stavanger | Norwegen | 192 | Mosvangen Camping |
5 | 07.06.23 | Stavanger | Preikestolen | Norwegen | 35 | Preikestolen Camping |
6 | 08.06.23 | Preikestolen | Roldal | Norwegen | 176 | Seim Camping |
7 | 09.06.23 | Roldal | Mauranger | Norwegen | 76 | Sundal Camping |
8 | 10.06.23 | Mauranger | Østerbø | Norwegen | 258 | Østerbø Fjellstue |
9 | 11.06.23 | Østerbø | Østerbø | Norwegen | 0 | Østerbø Fjellstue |
10 | 12.06.23 | Østerbø | Flam | Norwegen | 42 | Flam Camping |
11 | 13.06.23 | Flam | Molden Parkplatz | Norwegen | 51 | Molden Parkplatz |
12 | 14.06.23 | Molden Parkplatz | Sogndal | Norwegen | 99 | Kjœrnes Camping |
13 | 15.06.23 | Sogndal | Oldental | Norwegen | 228 | Gryta Camping |
14 | 16.06.23 | Oldental | Oldental | Norwegen | 0 | Gryta Camping |
15 | 17.06.23 | Oldental | Oldental | Norwegen | 26 | Gryta Camping |
16 | 18.06.23 | Oldental | Runde | Norwegen | 145 | Goksøyr Camping |
17 | 19.06.23 | Runde | Runde | Norwegen | 0 | Goksøyr Camping |
18 | 20.06.23 | Runde | Geiranger | Norwegen | 160 | Geiranger Camping |
19 | 21.06.23 | Geiranger | Jotunheimen NP | Norwegen | 168 | Randsverk Camping |
20 | 22.06.23 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | Norwegen | 35 | Maurvangen Fjellpark |
21 | 23.06.23 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | Norwegen | 0 | Maurvangen Fjellpark |
22 | 24.06.23 | Jotunheimen NP | Løkken | Dänemark | 391 | Løkken Beach Camping |
23 | 25.06.23 | Løkken | Bockenem | Deutschland | 709 | Wohnmobil und Campingpark Ambergau |
24 | 26.06.23 | Bockenem | Neu-Isenburg | Deutschland | 310 | |
Gesamt | 4302 |