Tag 18 – 19: Geirangerfjord und über den Gamle Strynefjellsvegen südwärts


20.06.2023 (Di) – Von Runde nach Geiranger und dort Wandern hoch über dem Geirangerfjord

Campingplatz StartGoksøyr Camping, Runde
Campingplatz ZielGeiranger Camping
gefahrene Kilometer160
Wettermorgens verregnet, später immer besser
Highlights / Wanderung- Geirangerfjord
- Adlerstraße
- Wanderung zur Homlungsætra

Nachdem wir zwei sonnige Tage auf Runde verbringen durften, wachten wir heute bei sehr durchwachsenem Wetter auf – es regnete etwas. Das war aber nicht weiter schlimm, denn es sollte heute sowieso weitergehen. Kurz hatten wir überlegt, ob wir nochmal nach Alesund fahren sollten, dort waren wir 2021 zum ersten Mal. Uns stand der Sinn aber nicht so sehr nach Stadtbesuch, noch dazu bei ähnlichem Wetter wie vor zwei Jahren. Außerdem hatten wir nicht mehr allzu viele Urlaubstage übrig, d.h. wir mussten auch so langsam wieder südwärts kommen.

Wir fuhren wieder über die ersten kleinen Inseln, über die wir vor zwei Tagen gekommen waren, bogen dann aber hinter Dragsund erstmal nach Norden über die 61 nach Hareid, wo wir mal wieder eine Fähre nehmen mussten. Der Verkehr nahm hier spürbar zu und man merkte, dass man sich mit Alesund einer größeren Stadt näherte.

Aber Ålesund ließen wir aus besagten Gründen im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, fuhren auf der E39 weiter und irgendwann auf die RV650. Ab hier war dann auch schon Geiranger, unser heutiges Tagesziel, ausgeschildert.

Es wurde landschaftlich wieder reizvoller, entlang am Storfjord erreichten wir in Linge die nächste Fähre, die uns über den Fjord nach Eidsal brachte.

Von dieser Seite kannten wir den Geirangerfjord noch nicht, wahrscheinlich die spektakulärste Anfahrt, denn irgendwann erreichten wir den Aussichtspunkt am Ørnesvingen und von dort ging es in vielen Haarnadelkurven über die Adlerstraße hinunter ans Wasser. Immer wieder gab es tolle Ausblicke auf den Fjord und ich (Ulli) versuchte, diese tolle Szenerie während der Fahrt irgendwie mit der Kamera einzufangen.

Gegen 13 Uhr waren wir im Ort Geiranger angekommen. Die zwei Kreuzfahrtschiffe, die wir auf der Adlerstraße bereits gesehen hatten, ließen es erahnen – es war jede Menge los hier unten am Hafen. Egal, das sollte uns nicht stören und so steuerten wir den Campingplatz direkt am Wasser an. Zu dieser recht frühen Zeit hatten wir Glück und konnten uns sogar noch einen Platz in Wassernähe aussuchen, am Nachmittag war dann auch dieser riesige Campingplatz komplett voll.

Wir holten sofort Tisch&Stühle raus und genossen die Atmosphäre hier am Wasser. Dieses riesige Schiff, was nun fast direkt vor uns lag, war schon beeindruckend. Trotzdem waren wir natürlich froh, ganz individuell und nicht mit all den Massen gemeinsam zu reisen.

Nach einer kleinen “Zwischenmahlzeit” schnürten wir mal wieder die Wanderstiefel und packten unsere Rucksäcke. Wir wollten jetzt am Nachmittag noch zur Homlungsætra wandern, eine recht bekannte Tour auf der südlichen Fjordseite. Auf unserer 2021er Reise waren wir das erste Mal am Geirangerfjord, damals hatten wir die Felsen auf der anderen Fjordseite erkundet.

Der Wanderstartpunkt liegt in Homlong, ca. 2km von Geiranger entfernt, dafür nutzten wir unsere Fahrräder und schlossen sie am Wanderstartpunkt an. Es ging direkt anständig bergauf, was uns sofort ins Schwitzen brachte. Immerhin wurde man mit tollen Blicken auf Geiranger, den Fjord und das Kreuzfahrtschiff belohnt.

Irgendwann wurde der Weg flacher, dafür steiniger und unwegsamer. Man musste bei jedem Schritt gut aufpassen, wo man hintrat – rechts von uns ging es mehrere Hundert Meter steil hinab zum Geirangerfjord. Die Blicke in den Fjord waren nun leider recht rar, meist war alles von Bäumen verdeckt. Wenige Ausblicke, steinig rutschiger Weg, weitere Höhenmeter und das bei ganz schöner Hitze verlangte uns etwas “Durchhaltemotivation” ab.

Nach knapp 4 km und 500 Höhenmetern erreichten wir dann endlich die Homlongsætra. Das ist eine alte Hütte, die schon lange nicht mehr bewirtschaftet wird. Sie bietet aber einen idyllischen Platz für eine Rast.

Nochmal ca. 500 Meter weiter gibt es einen tollen Aussichtspunkt, auf die Sieben Schwestern, von dem wir zum Glück vorher gelesen hatten. Sonst hätte man sich vielleicht nicht zum Weitergehen motiviert.

Hier an der Stelle drehten wir um und es ging den gleichen Weg zurück. Auch der Rückweg zog sich etwas, da man jetzt bergab mindestens genauso gut auf seine Schritte achten musste.

Gegen 18 Uhr waren wir wieder zurück an den Fahrrädern und wenig später auch am Campingplatz. Ehrlich gesagt hatten wir im Vorfeld gar nicht gedacht, dass wir uns einen so anstrengenden Nachmittagsausflug ausgesucht hatten. Jetzt hieß es Duschen, Abendessen grillen (es gab Lachs, Salat und Baguette) und in der Abendsonne essen.

Nach dem Essen sind wir dann doch nochmal aufgebrochen, um den Wasserfallsteig, der sich durch den Ort Geiranger zieht, zu gehen, das hatten wir vor zwei Jahren irgendwie nicht mehr geschafft. Wir staunten nicht schlecht, wie viel Wasser hier nach unten stürzte – man wurde auf der Treppe ziemlich nass.

Wieder ging ein toller und abwechslungsreicher Tag zu Ende. Trotz Regen am Morgen war es am Ende ein richtig sonniger Tag geworden.

Map zu unserem Tag – Autofahrt:


21.06.2023 (Mi) – Von Geiranger über den Gamle Strynefjellsvegen südwärts bis fast in den Jotunheimen NP

Campingplatz StartGeiranger Camping
Campingplatz ZielRandsverk Camping, Jotunheimen NP
gefahrene Kilometer168
Wettertagsüber bewölkt, aber trocken, ab spätem Nachmittag Regen
Highlights- Gamle Strynefjellsvegen
- Zwischenstopp in Billingen (Reinheimen NP)
- Bäcker in Lom

Nach dieser einen Nacht am Geirangerfjord sollte es weitergehen. Nachdem wir bisher in diesem Urlaub so viel Wetterglück hatten, kündigten sich nun in Fjordnorwegen einige Schlechtwettertage an. Aber wir hatten gesehen, dass es eine Region gab, die laut Wetterbericht in den nächsten Tagen davon verschont bleiben sollte – der Jotunheimen Nationalpark Eigentlich hatten wir gedacht, dass dieser Nationalpark – übrigens eine unserer Lieblingsregionen in Norwegen – gar nicht mehr in diese Reise passen sollte. Nun aber doch, wie schön! 🙂

Für heute war allerdings ab Mittag überall Regen angesagt, aber wir hatten einen Fahrtag vor uns, also nicht so schlimm. Morgens war das Wetter aber noch gut, wir ließen uns Zeit. Eric schnappte sich nochmals Kamera und diesmal auch das Stativ, um den Wasserfall im Ort ein weiteres Mal zu fotografieren.

Nach dem Frühstück fuhren von Geiranger über die andere, die östliche Seite, hinaus. So waren wir in 2021 übrigens angereist. Dieses Jahr war deutlich mehr los – die Straße war voll und wir hatten jede Menge Gegenverkehr, gerade die großen Reisebusse sind auf diesen engen Straßen immer wieder „ein Spaß“.
Am Viewpoint “Flydalsjuvet” hielten wir kurz an, genossen nochmal den Ausblick auf den Fjord, bevor sich die Straße weiter nach oben schraubte. Je höher wir kamen, desto mehr Schnee gab es links und rechts der Straße, so auch rund um den Abzweig zur Dalsnibba. Und so wirkte jetzt im Juni die Landschaft komplett anders als vor zwei Jahren im August.

Wir entschieden uns, auch den “Gamle Strynefjellvegen” einzubauen, erhofften uns hier noch winterliche Verhältnisse, zumal diese Landschaftsroute erst vor wenigen Tagen für die Saison geöffnet wurde. Unsere Hoffnung wurde erfüllt, überall gab es Schneereste und noch zugefrorene Wasserflächen. Auch das sah komplett anders aus als 2021. Wir machten viele Fotostopps.

Gegen 13 Uhr bogen wir wieder auf die normale Straße, die E15 bei Grotli, ab und setzten unsere Fahrt nach Süden fort. Wenig später hielten wir nochmal am “Billingen Viewpoint” an – dem Eingang des Reinheimen Nationalparks. Noch war es trocken und so spazierten wir hier noch ein bisschen rum. Auch diesen Stopp hatten wir vor zwei Jahren auf unserer Tour erstmals entdeckt.

Nach weiteren 50km erreichten wir Lom, wo wir nochmals anhielten. Einen Parkplatz fanden wir an direkt vor der Stabkirche. Wir steuerten den berühmten Bäcker an und deckten uns mit leckeren Zimtschnecken ein. Kein Schnäppchen, aber ungemein lecker, wie wir schon vor zwei Jahren festgestellt hatten. Dann ging es noch schnell zum Kiwi-Supermarkt, um unsere Lebensmittel-Vorräte aufzufüllen.

Hinter Lom führte uns die E15 noch ein Stück nach Westen an den großen See Vagavatnet, wo wir dann irgendwann auf die RV51 nach Süden abbogen – die Landschaftsroute die durch den östlichen Jotunheimen Nationalpark führt. Nun “wandelten” wir auf den Spuren unserer 2018er Reise. Wir steuerten gegen 15:30 den “Randsverk Campingplatz”, von dem wir schon einiges Gutes gehört hatten.

Der Platz ist nicht ganz preiswert, aber mit einem kleinen Laden und schönen Einrichtungen ganz gut ausgestattet. Kaum waren wir angekommen, setzte nun auch der für heute angekündigte Regen ein. Deshalb verbrachten wir den Rest des Tages im Camper, genossen zunächst die leckeren Zimtschnecken und kochten uns später noch was Warmes.


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