Tag 12 – 13: Wanderung zum Austerdalsbreen und vom Sognefjord übers Gaularfjellet nach Olden


14.06.2023 (Mi) – Wanderung zum Gletscher Austerdalsbreen

Übernachtungsplatz StartMolden Parkplatz Krossbu
Campingplatz ZielKjœrnes Camping, Sogndal
gefahrene Kilometer99
Wettersehr warm und sonnig
Highlights / Wanderungen- aufregende Fahrt zum Wanderparkplatz
- Jostedalsbreen Nationalpark
- Wanderung zum Gletscher Austderdalsbreen

Nachdem wir am Vortag noch recht spät die Tour auf den Molden unternommen hatten, waren wir etwas unschlüssig, was wir heute machen wollten. Eher nochmal aktiv und eine weitere Wandertour oder ein fauler Tag auf einem schönen Campingplatz??? Aber wir fühlten uns recht gut am Morgen und entschieden uns für das „Aktivprogramm“. Nicht weit vom Molden führt eine ca. 30km lange Straße zum Wanderparkplatz für die Tour zum Austerdalsbreen. Das soll eine der schönsten verbliebenen Gletscherzungen im Jostedalsbreen Nationalpark sein.

Über die 30km Zufahrt hatten wir zwar schon Abenteuerliches gelesen, aber es würde wohl machbar sein und wir hofften, dass es morgens noch nicht so viel Gegenverkehr geben würde. Zunächst geht die Straße in normaler Breite los, aber dann wird sie schmaler und ist gefühlt eigentlich nur eine einzige Fahrspur. Landschaftlich total schön, da es immer am Wasser entlang geht, oft an Felswänden vorbei. Ganz blieben wir nicht von Gegenverkehr verschont, aber es schienen einheimische PKW-Fahrer zu sein, die eine gewisse Routine und Geschicklichkeit im Ausweichen hatten. Besonders abenteuerlich waren auch die Tunnel, die man auf dieser Strecke passieren musste – teilweise total dunkel und schmal, hier hatten wir zum Glück keinen Gegenverkehr.

Irgendwann kommt man an einer kleinen Hütte vorbei, wo eine Mautstraße beginnt, hier muss man 70NOK in bar in einen Briefumschlag stecken und sein Kennzeichen drauf schreiben. Man ist also gut beraten, immer ein bisschen Bargeld dabei zu haben. Wenig später öffnete sich ein tolles Tal vor uns, im Hintergrund die Berge, unfassbar schön.

Wir erreichten den Wanderparkplatz gegen 09:30, waren eines der ersten Autos und konnten uns an dieser idyllischen Landschaft gar nicht satt sehen. Bereits hier vor Start der Wanderung erlebten wir einen der schönsten Plätze dieser Reise. Wenig später wanderten wir los. Der Weg ist gut ausgeschildert, es geht oberhalb des Gletscherflusses auf einem schmalen gerölligen Weg entlang, nach einer Weile wandert man im breiten Tal. Der Weg ist nicht allzu schwierig, allerdings muss man immer wieder kleine Bäche und Wasserstellen überqueren – teilweise über Holzbretter und provisorische Minibrücken balancieren, teilweise durchs Wasser von Stein zu Stein hüpfen.

Nach 6 km erreicht man die Gletscherausläufer, vorher gehts nochmal ca. 1km bergauf. Das Gletscherwasser und die Gletscherzunge sind sehr faszinierend und man kommt recht nah ans Eis herran. Diese Naturgewalt wirkte auf uns sehr respekteinflößend, aber auch absolut faszinierend. Während es auf dem Wanderweg wieder sehr warm und sonnig war, war es hier hinten am Gletscher richtig kühl, mindestens 10-15 Grad kälter. Wir waren hier ganz allein – was für ein tolles Erlebnis!

Gegen 12:30 traten wir den Rückweg an, es ging den gleichen Weg zurück. Nun kamen uns doch einige Wanderer entgegen, es war noch heißer als am Vormittag auf dem Hinweg. Der frühe Start hatte sich also doppelt gelohnt. Aufgrund der Hitze tauchten wir immer mal die Base-Caps ins kalte Bachwasser – so heiß war es in Norwegen gefühlt noch nie. Kurz vor dem Wanderparkplatz bogen wir noch zur Tungestølen-Hütte ab, einer DNT-Hütte. Sie hatte geöffnet und wir kauften uns Cola & Eis zur Erfrischung.

Platt und zufrieden waren wir gegen 15:00 wieder am Camper. Hier wäre sicher ein toller Platz für die Nacht gewesen, aber es war uns noch zu früh. Deshalb fuhren wir die 30km aus dem Tal wieder raus, was eine knappe Stunde dauerte. Wieder ein Mix aus Nervenkitzel (bitte kein Gegenverkehr!) und Faszination aufgrund der tollen Landschaft.

Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Hafslo fuhren wir nach Sogndal und steuerten den Kjoernes Campingplatz an, von dem wir schon viel Gutes gehört hatten. Er war jetzt am Nachmittag schon gut gefüllt, aber ein paar wenige Plätze waren noch frei. Man hat einen tollen Blick auf den Sognefjord, ansonsten war uns der Platz ein wenig zu spießig mit seinen asphaltierten Stellplätzen und frisch gemähten Rasenflächen. Auch hier war es jetzt am späten Nachmittag noch recht heiß und wir versuchten, irgendwie der Sonne auszuweichen. Später grillten wir uns leckere Hamburger und genossen noch eine Weile draußen den lauen Sommerabend.

Maps zu unserem Tag:

  • magenta: Wandertour von der Tungestolen zum Austerdalsbreen und zurück (13,4km, 360 HM)
  • dunkelblau: Autostrecke vom Moldenparkplatz zur DNT-Hütte Tungestolen und später weiter nach Sogndal


15.06.2023 (Do) – Vom Sognefjord über die Landschaftsroute “Gaularfjellet” an den Nordfjord

Campingplatz StartKjœrnes Camping, Sogndal
Campingplatz ZielCamping Gryta, Oldendalen,
gefahrene Kilometer228
Wettersehr warm und sonnig
Highlights- Fahrt übers Gaularfjellet
- Blick auf den Nordfjord
- Idylle am Oldenvatnet

Wieder wartete ein sonniger Tag auf uns. Noch vor 9 Uhr starteten wir auf dem Kjoernes Campingplatz, unser Ziel war das Oldendalen am Nordfjord. Wir wollten allerdings nicht den direkten Weg über die E9 und Skei nehmen, sondern übers Gaularfjellet waren – eine von Norwegens Landschaftsrouten, die wir noch nicht kannten.

Unsere Route führte uns erstmal auf der Nordseite des Sognefjordes auf der E13 entlang, nach ca. 40km erreichten wir “das Ende der Straße” und den Fährableger in Hella. Hier gibt es zwei Fährstrecken – eine nach Süden nach Vangsnes (und dann weiter nach Voss) und eine nach Westen nach Dragsvik/Balestrand. Wir wollten Letztere nutzen. An der Fähre war nicht allzu viel los, vor allem wenig Camper. Kurz vor 10 Uhr waren wir auf der anderen Seite und wenig später begann für uns die Landschaftsroute RV613 aufs Gaularfjellet.

Zunächst führte die Route wunderschön im Tal an großen Seen entlang, in denen sich die kleinen Häuser und die Berge spiegelten. Irgendwann schraubte sich die Straße nach oben, sehr beeindruckend. Am Aussichtspunkt “Gaularfjellet Utsikten” machten wir einen Halt und konnten die Serpentinen sehen, die wir gerade hochgefahren waren. Nur ein kleines Stück weiter (und noch etwas höher) änderte sich die Szenerie total – links und rechts der Straße waren noch Schneefelder und die Seen waren zugefroren. Super schön, und wir hielten hier und da für ein paar Fotos an.

Lange hielt die winterliche Landschaft nicht, wir hatten die höchste Stelle erreicht und nun ging es wieder nach unten und schon bald wurde es wieder richtig grün. Am Wasserfall “Likholefossen” hielten wir etwas länger an. Hier führt auch ein längerer Wanderweg, der “Fossestien” (Wasserfallpfad) vorbei, aber wir begnügten uns mit einem Mini-Spaziergang, einigen Fotos und einem nachgeholten Frühstück an der Picknickbank. Es war heiß und wir hatten noch einiges zu fahren, wollten nicht zu spät am Campingplatz ankommen.

Es folgten noch viele schöne Straßen und Ausblicke, teilweise sehr enge Straßen. Bei Utvik schraubte sich die Straße sehr sehenswert nach unten mit schönen Blick auf das Wasser. Immer am Nordfjord entlang ging es dann nach Olden, dem Eingang ins Oldendalen. Wir staunten nicht schlecht, hier lagen gleich zwei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Entsprechend viele Leute trieben sich hier rum und es wirkte alles sehr touristisch – ganz anders, als wir es von 2021 in Erinnerung hatten. Der Weg ins Oldendalen zog sich, viele Fahrzeuge waren unterwegs, einerseits die Busse mit den Kreuzfahrttouristen, andererseits aber auch wieder viele Camper.

Gegen 15:30 Uhr erreichten wir den Gryta Campingplatz – hier waren wir schon 2021 und es hatte uns total gut gefallen. Zum Glück ergatterten wir noch einen Platz! Da wir keinen Strom brauchten, sogar ganz am Ende noch in der ersten Reihe. Wir buchten gleich für zwei Nächte und machten es uns am Oldevatnet gemütlich, hach war es schön hier. Und diesmal hatten wir auch das perfekte Wetter dazu – sehr warm und durch die langen Tage war die Sonne abends auch noch eine Weile da, bevor sie hinter den hohen Bergen verschwand.

 

Die Map zu unseren Tag: 


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