28.05.2019 (Di) – Mit dem Camper um die Verdonschlucht herum, erst im Süden, dann im Norden
Campingplatz Start | Camping La Source, Les Salles-sur-Verdon |
Campingplatz Ziel | Camping Municipal - le Grand Canyon, La Palud |
gefahrene Kilometer | 111 |
Highlights | die Verdonschlucht von oben |
Wetter | teils bewölkt, teils sonnig, abends sehr windig |
Heute ging unsere Reise weiter und wir mussten den schönen Campingplatz verlassen, liessen uns aber viel Zeit beim Zusammenpacken und Frühstücken. Auch der Bäcker im Ort hatte wieder offen, so dass es Baguette und Croissants gab. Sehr lecker.
Bei der Abreise fragten wir die nette Frau an der Rezeption (die perfekt deutsch sprach), ob sie uns für die morgige Wandertour eines der wenigen Taxis reservieren würde. Sie übernahm das zwar gerne, erreichte aber leider niemanden.
Gegen 11:00 Uhr ging es los, wir fuhren erstmal den Berg hinauf zurück nach Aigunes – wo wir vorgestern schon mal gewesen waren. Auf dem Weg dorthin und auch vom Ort aus gab es letzte schöne Blicke auf den Lac de Sainte-Croix.
Anschließend folgten wir der D71 – der südlichen Umrundung der Verdonschlucht – laut Reiseführer die engere der beiden Straßen um die Verdonschlucht und mit Camper nicht ganz einfach zu fahren – wir waren gespannt. Die Straße war wirklich recht eng – aber eigentlich gut machbar – es kamen uns kaum Autos und noch weniger Camper entgegen. Zum Glück war auch an den Aussichtspunkten nicht viel los, so dass wir mit unserem Vantourer eigentlich fast immer ein Plätzchen für einen Fotostopp fanden. Mit einem längeren (und v.a. höheren Wohnmobil) ist die Strecke aber vielleicht wirklich kein Spaß, die Felsen hängen teilweise doch ganz schön über.
Die Ausblicke in die Schlucht waren immer wieder sehr beeindruckend, ein echtes Highlight unserer Südfrankreich-Tour. Irgendwann kamen wir an einen recht schmalen Tunnel, wir wünschten uns an dieser Stelle keinen Gegenverkehr zu haben und der Wunsch wurde erfüllt, so war auch dieses Stück der Route kein Problem.
Immer weiter ging es am südlichen Rand der Verdonschlucht entlang, dann erreichten wir den Pont de l’Artuby, eine sehenswerte Brücke, an der Bungee-Jumping sehr beliebt sein soll. Wie der Name sagt, überquert die Brücke nicht den Verdon, sondern die Schlucht des Artuby, danach ging es auf der anderen Seite noch ein Stück die steile Schlucht entlang, es gab noch den einen oder anderen schönen Aussichtspunkt.
Dann wechselten wir auf die D90 und D955, es wurde etwas flacher und die Straße breiter, sie führte nach Norden. Schließlich mündet die Straße in die D952 – die Nordroute der Verdonschlucht (man kann aus der Verdonschlucht-Umfahrung also eine große Runde machen). Wir bogen allerdings erstmal nach Osten ab in Richtung Castellane, da es Zeit war, unsere Lebensmittelvorräte aufzufüllen. Bessere Einkaufsmöglichkeiten hatten wir nicht gesehen, am Vortag in Les-Salles-sur-Verdon war das Angebot im kleinen Lebensmittelgeschäft sehr überschaubar. Auf dem Parkplatz standen zwei weiße Transporter, die uns etwas merkwürdig vorkamen. Deswegen ging Ulli alleine einkaufen und Eric blieb im Camper, sicher ist sicher. Gegen 15 Uhr waren die Einkäufe verstaut und es ging zurück in Richtung Verdonschlucht, diesmal auf der nördlichen Seite.
Zunächst führt die Straße direkt am Verdon entlang, auch das ist sehr beeindruckend. Dann ging es Point Sublime vorbei, ungefähr dort rief der Taxifahrer zurück, dem wir im Lauf des Tages auf den Anrufbeantworter gesprochen hatten (halb französisch, halb englisch). Morgens konnte er uns nicht zum Ausgangspunkt des Sentier Martel fahren, wir würden also morgens den Camper zum „Chalet de la Maline“ nehmen müssen und nachmittags dorthin zurückkommen müssen, für Nachmittags hatte der Taxifahrer noch keine Pläne.
Etwa eine Stunde später erreichten wir den Camping Municipal in La Palud, den wir uns für die Nacht ausgesucht hatten. Wir schauten uns um, eine schöne große Wiese, aber noch sehr leer. Erstmal gab’s eine kleine Pause mit Kaffee und Pain au chocolat, anschließend wollten wir nochmal losfahren auf die „Route des Crêtes“, laut Reiseführer eine ganz besonders schöne kleine Aussichtsstraße. Wir wollten nur eben kurz über die frisch gemähte Wiese unseren Camper wenden, plötzlich drehten die Räder durch und es ging nicht mehr vor und nicht zurück. Als wir ausstiegen, sahen wir, dass wir uns auf der durch den gestrigen Regen sehr nassen Wiese völlig festgefahren hatten. Wir machten ein paar Versuche, uns selbst aus der mißlichen Lage zu befreien, aber auch der Metallrost von der nahegelegenen Grillstelle half uns nicht weiter, ebensowenig lange Stücke Baumrinde, die in der Nähe rumlagen. Uns blieb nichts anderes übrig, als den ADAC in München anzurufen, der uns baldige Hilfe versprach. Wie lange das wohl dauern würde?
Zu unserer großen Überraschung kam nach nicht mal einer Stunde ein Abschlepp-Wagen aus Moustiers-Sainte-Marie, der uns mit einem langen Seil erfolgreich von der Wiese zog. Wir waren sehr happy, dass das so reibungslos geklappt hatte und machten uns direkt auf zur Route des Crêtes, u.a. um die völlig verdreckten Reifenprofile wieder freizufahren.
Mittlerweile war es 17:30 und das Licht wurde immer besser – gar nicht schlecht für unsere letzte Fotorunde des Tages. Viel war um diese Zeit nicht mehr los, wir konnten in Ruhe an den vielen Fotostopps entlang der Straße halten, die Ausblicke waren absolut toll, definitiv lohnenswert. Wichtig ist, die Straße von La Palud aus im Uhrzeigersinn zu fahren, weil Teile der Rundstrecke Einbahnstraße sind. Fährt man gegen den Uhrzeigersinn, muss man kurz hinter dem Chalet de la Maline umdrehen und zurückfahren.
Gegen 19:00 Uhr kamen wir wieder auf dem Campingplatz in La Palud an und suchten uns diesmal ein anderes Plätzchen, aus Schaden wir man klug. Mittlerweile blies ein ziemlich kalter Wind und vereitelte unsere Grillpläne, stattdessen verschwanden wir in den Camper, gekocht wurde auf dem Gasherd.
Ein toller Tag ging zu Ende, auch wenn es zwischendurch diese unangenehme Unterbrechung gegeben hatte ;-).
Unser Tag als Map: