12.09.2024 (Do) – Vom Silfar Canyon über die Trolle von Trollholmsund hinauf zum Nordkap – Sonne & Polarlicht
Stellplatz Start | Parkplatz am Silfarcanyon, Norwegen |
Stellplatz Ziel | Parkplatz am Nordkap, Norwegen |
gefahrene Kilometer | 253 |
Wetter | viel Sonne, 20 Grad, abends sehr windig |
Highlights / Wanderung | Trolle in Trollholmsund Nordkap Polarlicht |
Vom Wanderparkplatz am Silfar Canyon, wo wir die letzte Nacht verbracht hatten, ging es zurück auf die 98, erstmal nach Lakselv. Dort stockten wir schnell ein paar Lebensmittelvorräte auf – unser erster Einkauf auf dieser Reise in Norwegen und man bemerkte direkt die höheren Preise – gerade im Vergleich zu Schweden und Finnland. Aber trotzdem alles noch ok. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir viele schöne Übernachtungsplätze direkt am Porsangerfjord, das wäre für die Polarlicht-Fotografie sicher besser gewesen als der Wanderparkplatz am Silfar Canyon, aber egal – hinterher ist man immer schlauer 🙃.
Hinter Lakselv ging es nun an der anderen Seite des Porsangerfjords wieder hoch, mittlerweile waren wir auf der E6 – eine sehr schöne Strecke.
Nach einem kurzen Stück auf der E6 bogen wir ab in Richtung Trollholmsund – 5km ziemlich üble Schotterpiste, allerdings landschaftlich richtig schick.
Am Ende erreichten wir einen sehr schönen Wanderparkplatz mit richtigen Toiletten, mehreren Sitzbankgruppen und viel Platz (Übernachten verboten). Von hier startet der kleine Wanderweg zu den steinernen Trollen. Schon verrückt, was die Natur so zaubert. Wir ließen uns viel Zeit und warteten immer wieder darauf, dass sich die Sonne mal in eine Wolkenlücke schob.
Zurück ging es über den gleichen Weg, es gab Frühstück auf dem Wanderparkplatz, dann ging es über die Schotterstraße zurück auf die E6. Wir wollten heute das Nordkap erreichen. Irgendwann passierten wir Olderfjord, hier kommen alle Routen zusammen, die zum Nordkap führen – egal ob aus Norwegen oder eine der Finnland/Schwedenkombis. Diese Straße ist die E39.
Unterwegs suchten wir uns noch einen Parkplatz mit Entsorgungsmöglichkeit, war doch klar, dass wir heute Abend auf dem großen Parkplatz am Nordkap übernachten wollten. Hier trafen wir auch Almut und Rolf, die wir bisher nur „online“ kannten, mit denen wir aber schon viele Tipps zu Womo-Reisen in Nordamerika und Skandinavien ausgetauscht hatten. Witzigerweise haben sich unsere Reiserouten genau hier kurz vor dem Nordkap gekreuzt.
Die Landschaft war wirklich spektakulär, allerdings wehte ein heftiger Wind. Entsorgen wurde zur Herausforderung. Der Strahl des Grauwassers wurde fast horizontal verweht und auch die Campertüren ließen sich beim Öffnen nur mit Mühe festhalten.
Wir hatten überlegt, noch eine weitere kleine Wanderung auf dem Weg einzubauen, aber uns zog es zum Kap. 😊 Die Straße war wirklich beeindruckend, die Rentierdichte nahm zu und es mussten einige größere Tunnel passiert werden. Dort drin sahen wir übrigens auch Radfahrer und Wanderer, die sich für die deutlich anspruchsvollere Anreisevariante entschieden hatten.
Gegen halb vier erreichten wir das Nordkap – für uns eine Premiere.
Man muss direkt bezahlen (anders kommt man auf den Parkplatz nicht drauf) – 209 NOK für die Übernachtung. Wir fanden sogar noch einen Platz in der ersten Reihe. Bei unserer Ankunft war es erstaunlich windstill und unglaubliche 20 Grad.
Der erste Weg ging natürlich zur berühmten Kugel – sie wurde reichlich abgelichtet – mit uns, ohne uns, mit Wolken, mit Sonne.
Auch das Visitor Center schauten wir uns an – man kann einen 15minütigen Film sehen, kommt ins Café und Restaurant, in ein kleines Museum und den Souvenirshop. 330 NOK sind hierfür aber sicher überzogen, kein Wunder dass es so leer war. Nach dem Museumsbesuch bestaunten wir den Sonnenuntergang.
Später treffen wir Almut und Rolf am Nordkap wieder und quatschten bei Bier und Chips übers Reisen und dies&das. Sehr nett 😊. Allerdings wurden wir recht plötzlich unterbrochen, als sich draußen am Himmel (früher als erwartet) das erste Polarlicht zeigte. Aus allen Campern stürzten die Leute mit Stativ/Kamera oder Handy bewaffnet raus und versuchten, die Schleier am Himmel einzufangen. Für heute Abend gab es eine unglaubliche Prognose von KP7.
Leider hatte der Wind in den letzten Stunden stark zugenommen, so dass das Fotografieren echt zur Herausforderung und Zitterpartie wurde. Eric hielt länger durch als ich. Ziemlich perfekt – Nordkap mit Polarlicht!
Der starke Wind begleitete uns noch die ganze Nacht und schüttelte den Camper anständig durch. Schlimmer als das Wackeln war aber eigentlich das Pfeifen des Windes.
13.09.2024 (Fr) – Vom nördlichsten Punkt Europas wieder südwärts bis Alta
Stellplatz Start | Parkplatz am Nordkap, Norwegen |
Stellplatz Ziel | Alta Strand Camping, Norwegen |
gefahrene Kilometer | 248 |
Wetter | Sonne & Wind |
Highlights / Wanderung | Sonnenaufgang am Nordkap Kleine Wanderung Kirkeporten Nordlicht am Abend |
Die Nacht am Nordkap endete früh, der Wind hatte sich doch sehr bemerkbar gemacht. Eric hatte beim Fotografieren letzte Nacht seine Stirnlampe verloren und begab sich heute früh (erfolgreich) auf Suche. So konnte er auch noch etwas Sonnenaufgangsstimmung einfangen. Wir kochten uns Kaffee, packten zusammen und waren schon 7:30 wieder „on the road“.
Die Wanderung, die wir gestern Nachmittag nicht mehr gemacht hatten, wollten wir heute früh nachholen, bogen also schon nach wenigen Kilometern nach Sarsvag ab, parkten das Auto (um die Uhrzeit kein Problem) und starteten die Wanderung zum „Kirkeporten“. Wir erwarteten einen einfachen Weg den Hügel hinauf. Was wir allerdings völlig unterschätzt hatten, war der extreme Wind. Man hatte bei manchen starken Böen das Gefühl, dass es einem die Füße wegzieht. Wir kämpften uns durch und waren vermutlich nicht mehr allzu weit weg vom Felsen mit dem Loch. Als der Wind aber noch stärker wurde und der Weg am Hang schmaler, entschieden wir uns umzudrehen. Immerhin wurden wir noch mit zwei Rentieren belohnt.
Wir setzten unsere Fahrt nach Süden fort, entschieden uns letztendlich auch gegen die Landschaftsroute Havøysund, obwohl sie ursprünglich geplant war. Das wären aber nochmal ca. 180 zusätzliche Kilometer. Landschaftlich war die Route heute wieder sehr reizvoll, bis Olderfjord war es der gleiche Weg wie gestern nur in umgekehrter Richtung, danach war es wieder Neuland für uns.
Gegen 14 Uhr erreichten wir Alta. Nach drei Nächten auf Parkplätzen war uns heute mal wieder nach einer richtigen Dusche, außerdem hatte sich ganz schön Wäsche angesammelt, die gewaschen werden wollte, also steuerten wir den Platz „Alta Strand Camping“ an. Die letzten Nächte waren durch Wind und Polarlicht doch recht kurz, deshalb kam uns ein fauler entspannter Nachmittag ganz recht. Es war heute sogar noch warm genug, um in der Sonne draußen zu sitzen.
Und auch diese Nacht gab es wieder lange und starkes Polarlicht – Eric fotografierte bis nach Mitternacht.
Unsere Fahrt als Map: