Planung
Da wir Schweden in den Jahren 2020 und 2021 nur für wenige Tage erkundet hatten, mussten wir uns diesmal etwas intensiver einlesen, da Schweden dieses Jahr einen deutlich größeren Teil unserer sechswöchigen Tour ausmachen sollte. Den südlichsten Teil des Landes ließen wir jedoch aus, und auch Stockholm strichen wir schnell von unserer Liste. Stattdessen wollten wir eher an der Westseite entlang nach Norden reisen, mit Zielen wie dem Fulufjället-Nationalpark, dem Vildmarksvägen, dem Inlandsvägen und einigen Teilen Lapplands.
Für den Weg zum Nordkap hielten wir uns noch mehrere Möglichkeiten offen – entweder über Schweden oder doch durch das finnische Lappland.
Den Reiseabschnitt ab dem Nordkap planten wir bewusst weniger detailliert. Wenn das Wetter mitspielte, wollten wir ein paar Tage im Nordwesten Norwegens verbringen, jedoch ohne feste Pläne. Der Rückweg sollte dann wieder eher durch Schweden führen, da es für uns dort noch viel zu entdecken gab.
Da man in Skandinavien nichts vorbuchen muss, konnten wir die Route flexibel je nach Wetter, Lust und Laune gestalten – ideal für den Spätsommer und Herbst dort oben.
Nur die ersten Tage waren fest eingeplant: Vor dem eigentlichen Urlaub legten wir noch eine Arbeitswoche an der Ostsee in Laboe (Kieler Bucht) als „Workation“ ein, was die lange Anfahrt gut aufteilte. Anschließend gönnten wir uns zwei Tage auf der dänischen Insel Møn, deren Klippen uns schon lange fasziniert hatten. Diese acht Tage in Laboe und Møn waren die einzigen, die wir im Voraus gebucht hatten.
Route
Wir hatten einen groben Plan und viele Ideen. Die tatsächlich gefahrene Route sah dann so aus (das Ganze war ziemlich wetteroptimiert):
Nach Norden:
- 7 Tage (davon 4 Tage „Home“-Office) in Laboe mit Anreise über Soltau
- 2 Tage Insel Møn in Dänemark
- Fähre Puttgarden-Rodby + Øresundbrücke nach Schweden
- 3 Tage Vännern / Värmtland – Schweden
- 2 Tage Darlana (Fulufjället NP, Idrefjäll, Flatruet) – Schweden
- 1 Tag Jämtland (Ristafallet, Tännforsen) – Schweden
- 3 Tage Vildmarksvägen – Schweden
- 4 Tage Nordschweden (Jokkmokk, Muddus NP, Storforsen) – Schweden
- 3 Tage in Finnland am Inarisee
- 3 Tage Norwegen (Varanger Halbinsel, Nordkap)
Nach Süden:
- 3 Tage Nord-Norwegen (Alta, Kafjorddalen, Skibotn)
- 1 Tag Finnland (Kilpisjärvi)
- 3 Tage Nordost-Schweden (Jokkfall, Lulea)
- 4 Tage Höga Kusten (Skuleskogen NP, Docksta) – Schweden
- 3 Tage Darlana / Värmtland (Hamra NP, Mora, Tongsby) – Schweden
- 3 Tage Westküste Schwedens (Smögen, Fjällbacka, Bjärehalbinsel)
- 1 Tag Zwischenstopp Dänemark
- Fähre Rodby-Fehmarn nach Deutschland + 1 letzte Übernachtung
Damit ergaben sich:
- 8 Nächte Deutschland
- 3 Nächte Dänemark
- 4 Nächte Finnland
- 6 Nächte Norwegen
- 26 Nächte Schweden
Vieles auf unser Tour war Neuland für uns. Hier und da haben wir aber in Schweden Sachen aus unseren vorangegangen Reisen eingebaut:
- Sjötorp – kleine Stadt am Götakanal (waren wir 2020)
- Camping Sorsele (waren wir 2021)
- Storforsen Naturreservat (waren wir 2021)
- Arctic Camp in Jokkmokk (waren wir 2021)
- Inari (waren wir im Februar 2024, allerdings als Flug/Hotel-Reise)
- Hamra Nationalpark (waren wir 2021)
- Bjärehalbinsel und First Camp Torekov (waren wir 2018)
Die taggenaue Route (inkl. Kilometer und besuchter Campingplätze) steht weiter unten in der Tabelle.
Wetter
Wir hatten im Vorfeld eigentlich mit Allem gerechnet – von sommerlichen Temperaturen über Regen, Sturm bis hin zu Schnee. Das Wetter spielte eine große Rolle bei unserer Routenwahl, wir hatten immer mehrere WetterApps im Blick und haben versucht, so zu fahren, um das gute Wetter zu optimieren. Dadurch hatten wir wirklich viele trockene und auch sonnige Tage. Selbst oberhalb und knapp unterhalb des Polarkreises erwischten wir einige Tage mit Temperaturen um die 20 Grad (Jokkmokk, Lulea, selbst das Nordkap erreichten wir bei 19 Grad+Sonne). Regentage hatten wir einige weniger auf dem Weg nach Süden.
Wären wir die Route gefahren wie ursprünglich geplant, hätten wir aber deutlich mehr Regen gehabt, gerade in Norwegen.
Starken Wind hatten wir am Nordkapp und auch an einigen anderen Orten in Nordnorwegen war es sehr windig. Schnee haben wir nicht erlebt, aber auch nur wenige Tage verpasst, weil wir recht früh wieder nach Süden abgedreht sind.
Polarlicht
Durch das sonnige Wetter, hatten wir auch viele mehr oder wenige klare Nächte. Damit konnten wir fast immer, wenn es eine gute Polarlichtprognose gab, das Nordlicht auch sehen. Das erste (und damit südlichste) Mal erlebten wir es am Ristafallet, also ungefähr auf Höhe Östersund. Weiter ging es am Stekenjokk, Jokkmokk, an allen 4 Abenden in Finnland und auch an allen 6 Nächten in Nordnorwegen, das letzte Mal auf der Rückreise in Lulea.
15 Nächte mit Polarlicht war mehr, als wir erhofft hatten. Vor allem hatten wir nicht so früh im September mit solch einer Intensität gerechnet. Umgekehrt bedeutete es aber eben auch, dass man gerade an den ersten Tagen lange warten musste, bis es ausreichend dunkel war – nicht wenige Bilder sind nach Mitternacht entstanden.
Statistik
Campingplätze / Stellplätze (ohne die Woche Laboe)
- 6 Nächte auf Wohnmobilstellplätzen
- 26 Nächte auf Campingplätzen (20 verschiedene Plätze)
- 9 Nächte kostenlos auf diversen Plätzen (z.B. Wanderparkplätze, Parkplätze, wo das Übernachten erlaubt war)
- teuerster Platz: Møn Klint Dänemark mit 58€
- zweitteuerster Platz: Alta Strand Camping mit 33€
- günstigster Platz: Naturcamping Gubbhögen, Vildmarksvägen, Schweden 10 €
Im Durchschnitt bezahlten wir 21€ pro Nacht, wobei wir immer auf Landstrom verzichteten. Der Platz in Dänemark war preislich tatsächlich ein absoluter Ausreißer. Gerade in Schweden haben wir einige Campingplätze gehabt, die unter 20€ liegen. Oft einfach und sehr naturnah, ganz nach unserem Geschmack.
Mehr zu unseren besuchten Camping- und Stellplätzen (inkl. Fotos und Beschreibung) gibts in diesem Blogbeitrag.
Kilometer & Tanken
Wir sind 9.047 km gefahren, davon ca 1.400 in Deutschland für An- und Abreise. Das Nordkap hatten wir nach etwas mehr als 5.000 Kilometern erreicht.
Die Spritpreise waren dieses Jahr noch weiter zurückgegangen. Schweden war dabei das günstigste Land, noch günstiger als Deutschland. Insgesamt stand am Ende folgendes auf dem Zettel:
- knapp 840 Liter Diesel getankt
- 3 mal Adblue nachgefüllt
- im Schnitt 1,55 €/l bezahlt (Schweden 1,48€, Norwegen 1,68€)
- Dieselkosten: 1.300 €
Fähren
Fähren haben diesmal keine große Rolle gespielt. Lediglich für die An- und Abreise nutzten wir die Verbindung Puttgarden-Rodby und umgekehrt.
Unser Route als Map dargestellt (ohne die Fahrtstrecken in Deutschland):
- orange: Fahrt nach Norden
- blau: Fahrt nach Süden
Unsere Route als Tabelle:
Tag | Datum | von | nach | Land | KM | Übernachtung |
---|---|---|---|---|---|---|
0 | 16.08.24 | Neu-Isenburg | Soltau | Deutschland | 440 | Wohnmobilstellplatz Soltau |
0 | 17.08.24 bis 22.08.24 | Soltau | Laboe | Deutschland | 203 | Camping Fördeblick |
1 | 23.08.24 | Laboe | Møn Klint Camp | Dänemark | 196 | Møn Klint Camp |
2 | 24.08.24 | Møn Klint Camp | Møn Klint Camp | Dänemark | 0 | Møn Klint Camp |
3 | 25.08.24 | Møn Klint Camp | Kinnekulle | Schweden | 594 | Stellplatz Kinnekulle |
4 | 26.08.24 | Kinnekulle | Tyngsjö | Schweden | 244 | Tyngsjö Vildmark Camp |
5 | 27.08.24 | Tyngsjö | Tyngsjö | Schweden | 0 | Tyngsjö Vildmark Camp |
6 | 28.08.24 | Tyngsjö | Särna | Schweden | 228 | Särna Camping |
7 | 29.08.24 | Särna | Flatruet | Schweden | 187 | Parkplatz Flatruet |
8 | 30.08.24 | Flatruet | Järpen | Schweden | 244 | Ristafallet Camping |
9 | 31.08.24 | Järpen | Vildmarksvägen | Schweden | 289 | Naturcamping Gubbhögen |
10 | 01.09.24 | Vildmarksvägen | Vildmarksvägen | Schweden | 225 | Stekenjokk |
11 | 02.09.24 | Vildmarksvägen | Vildmarksvägen | Schweden | 118 | Saxnäs Fjällcamping |
12 | 03.09.24 | Vildmarksvägen | Sorsele | Schweden | 230 | Sorsele Camping |
13 | 04.09.24 | Sorsele | Jokkmokk | Schweden | 284 | Arctic Camp Jokkmokk |
14 | 05.09.24 | Jokkmokk | Jokkmokk | Schweden | 0 | Arctic Camp Jokkmokk |
15 | 06.09.24 | Jokkmokk | Dokkas | Schweden | 159 | Stellplatz am Linaälv |
16 | 07.09.24 | Dokkas | Inari | Finnland | 495 | Uruniemi Camping |
17 | 08.09.24 | Inari | Inari | Finnland | 0 | Uruniemi Camping |
18 | 09.09.24 | Inari | Inari | Finnland | 0 | Uruniemi Camping |
19 | 10.09.24 | Inari | Vardø | Norwegen | 334 | Parkplatz Vardo |
20 | 11.09.24 | Vardø | Silfar Canyon | Norwegen | 307 | Parkplatz am Canyon |
21 | 12.09.24 | Silfar Canyon | Nordkapp | Norwegen | 253 | Parkplatz am Nordkapp |
22 | 13.09.24 | Nordkapp | Alta | Norwegen | 248 | Alta Strand Camping |
23 | 14.09.24 | Alta | Olderdalen | Norwegen | 196 | Artic Lyngen Sjøcamp |
24 | 15.09.24 | Olderdalen | Skibotn | Norwegen | 97 | Skibotn Camping |
25 | 16.09.24 | Skibotn | Kilpisjärvi | Finnland | 52 | Wanderzentrum Kilpisjärvi |
26 | 17.09.24 | Kilpisjärvi | Jokkfall | Schweden | 391 | Jockfall Fishing and Activities - Camping |
27 | 18.09.24 | Jokkfall | Lulea | Schweden | 149 | First Camp Arcus - Luleå |
28 | 19.09.24 | Lulea | Lulea | Schweden | 0 | First Camp Arcus - Luleå |
29 | 20.09.24 | Lulea | Skuleskogen Nord | Schweden | 419 | Parkplatz Skuleskogen Nord |
30 | 21.09.24 | Skuleskogen Nord | Skuleskogen West | Schweden | 28 | Parkplatz Skuleskogen West |
31 | 22.09.24 | Skuleskogen West | Docksta | Schweden | 64 | Ställplats Gällstasjön |
32 | 23.09.24 | Docksta | Docksta | Schweden | 0 | Ställplats Gällstasjön |
33 | 24.09.24 | Docksta | Hamra NP | Schweden | 394 | Parkplatz Hamra NP |
34 | 25.09.24 | Hamra NP | Mora | Schweden | 110 | First Camp Moraparken |
35 | 26.09.24 | Mora | Torsby | Schweden | 154 | Camping 45 |
36 | 27.09.24 | Torsby | Tanum | Schweden | 316 | Ställplats Ljungbytorp |
37 | 28.09.24 | Tanum | Smögen | Schweden | 51 | Sotenäs Camping |
38 | 29.09.24 | Smögen | Torekov | Schweden | 365 | First Camp Torekov - Båstad |
39 | 30.09.24 | Torekov | Maribo | Dänemark | 308 | Maribo Sø Camping |
40 | 01.10.24 | Maribo | Grünberg | Deutschland | 589 | WohnmobilPark Grünberg |
41 | 02.10.24 | Grünberg | Neu-Isenburg | Deutschland | 86 | |
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