Tag 6-7: Nordwärts durchs schwedische Hochland – Fulufjället Nationalpark, Idrefjäll und Flatruet


28.08.2024 (Mi) – Fahrt in den Fulufjället Nationalpark

Campingplatz StartTyngsjö Vildmark Camp
Campingplatz ZielSärna Camping, Schweden
gefahrene Kilometer228
WetterSonne-Wolken-Mix
Highlights / WanderungenFulufjället Nationalpark
Wandertour zum Njupeskär-Wasserfall (6,5km, 180HM)

Nach der Doppelübernachtung auf dem idyllischen Platz in Tyngsjö ging es heute wieder weiter „on Tour“. Unser Tagesziel war der Fulufjället Nationalpark.
Wir mussten erstmal über einige Nebenstraßen fahren, die aber in guten Zustand waren. Am Vemforsen fanden wir einen netten Frühstücksplatz.
Anschließend gab es in Malung einen Versorgungsstopp mit Lebensmitteleinkauf bei ICA und Biernachschub in einem Systembolaget (so heißen in Schweden die staatlichen Geschäfte, in denen Getränke mit mehr als 3,5 Volumentprozent Alkohol verkauft werden dürfen).

Ein Stück später passierten wir die Wintersportregion um Sälen, wo wir den Startpunkt des berühmten Wasalaufs entdeckten.
Irgendwann schickte uns Google – im Gegensatz zu unserem Camper-Navi – weg von der Straße 311 auf eine Gravelroad. Das war eine Abkürzung zum Fulufjället NP – gefühlt waren wir aber die Einzigen, die diese Straße nutzten – es ging ca. 25km über Schotter, was uns ein bisschen fluchen ließ. 😳

Am Nationalpark angekommen, suchten wir uns einen Parkplatz, an diesem Tag kein Problem. Wir hatten im Vorfeld gelesen, dass der Fulufjället NP oft sehr voll sein sollte – anscheinend aber nicht an einem Mittwoch Nachmittag in der Nachsaison.
Da ich, Ulli, gesundheitlich immer noch etwas angeschlagen war, entschieden wir uns für die direkte Strecke zum Njupeskär-Wasserfall – übrigens Schwedens höchster Wasserfall. Ab und zu zeigte sich die Sonne und tauchte die Landschaft in ein schönes Licht. Überhaupt gefiel uns der Park richtig gut und der Weg überstieg unsere Erwartungen. Irgendwann erreichten wir den Njuperskär. Nachmittags ist der Wasserfall etwas schwierig zu fotografieren, weil die Sonne dann direkt über dem Wasserfall steht. Zum Glück schob sich bald eine Wolke vor die Sonne, so mussten wir nicht mehr gegen die Sonne fotografieren und filmen. Richtig toll!

Über den gleichen Weg ging es irgendwann zurück zum Camper. Wir entschieden uns gegen den nahe am Nationalpark gelegenen Mökret Campingplatz (so richtig gefiel er uns nicht) und fuhren knapp 30km weiter nach Särna. Für den Abend gab es eine kleine Chance auf Polarlicht und der Campingplatz dort hat den schöneren Blick nach Norden.
Nach 17 Uhr kamen wir dort an, checkten ein, suchten uns einen schönen (stromfreien) Platz auf der Wiese und spazierten noch ein wenig am See entlang und in den nahe gelegenen Ort mit einer hübschen Holz- und einer Steinkirche. In der Nacht ging Eric auf Polarlichtjagd. Leider war es sehr bewölkt, aber einen ganz leichten grünen Schleier konnte er einfangen.

Unsere Autofahrt als Map:


29.08.2024 (Do) – Wandern auf dem Idrefjäll und weiter auf Schwedens höchste Passstraße, die „Flatruet“

Campingplatz StartSärna Camping, Schweden
Stellplatz ZielParkplatz Flatruet, Schweden
gefahrene Kilometer187
Wettertagsüber Sonne-Wolken-Mix, abends und nachts Regen
Highlights / WanderungenWandertour Idrefjäll (2km, 130HM)
Fahrt durch Herbstlandschaft
Schweden höchste Passstraße "Flatruet"
viele Rentiere

Für den Vormittag war nochmal trockenes Wetter angesagt, das wollten wir ausnutzen. Nach ein paar Fotos auf dem Campingplatz in Särna ging es gegen 9 Uhr, noch vor dem Frühstück, weiter nach Idre.  Von dort bogen wir ab aufs Idrefjäll – eigentlich eine Wintersportregion, die im im Sommer aber auch eine schöne Wandergegend ist. Die Landschaft veränderte sich deutlich, es wurde gebirgig und man konnte an den Bäumen das erste Herbstlaub entdecken. Wir zweigten zum Nipfjället ab. Der unten liegende Winterparkplatz ist mit dem oben liegenden Sommerparkplatz über den Trollvägen verbunden. Die Straße ist bekannt für eine optische Illusion, an einer bestimmten Stelle soll man das Auto im Leerlauf rollen lassen und den Eindruck haben, dass es bergauf rollt. Das haben wir leider verpasst. Auch ohne Illusion ist die Straße aber lohnenswert, sie führt durch eine tolle Landschaft und wir sahen hier auch die ersten Rentiere unserer Reise.

Oben auf dem Parkplatz angekommen, schnürten wir die Wanderschuhe 🥾 und erklommen den Lilnippen – ein Aussichtsberg – nur 100 Höhenmeter und ca. 1km Aufstieg. Das ging selbst für mich, Ulli, ganz gut, auch wenn ich noch nicht wieder richtig fit war. Man hat von oben eine gute Aussicht übers Fjäll, allerdings war es etwas diesig – gelohnt hat es sich trotzdem. Es ging den gleichen Weg zurück.

Eric wanderte noch ein Stück in die entgegengesetzte Richtung und hatte dabei das Glück, einigen Rentieren recht nah zu kommen. Ich ruhte mich derweil etwas aus, danach holten wir oben auf dem Parkplatz unser Frühstück nach.
Auf der Rückfahrt über den Trollvägen kamen nochmal drei schöne Rentiere ziemlich an unser Auto und wollten gerne fotografiert werden. Natürlich taten wir ihnen diesen Gefallen. Der kleine Ausflug aufs Idrefjäll hat uns gut gefallen! 

Anschließend ging es für uns weiter nordwärts.
Unser Navi führte uns über die 311 (die wir schon am Vortag gefahren waren), und wieder waren wir von der Landschaft positiv überrascht. Fjälllandschaft – so kannten wir Schweden bisher fast nur aus dem deutlich nördlicher gelegenen Abisko NP. Auch die gelbe Herbstlaubfärbung nahm immer weiter zu. Wie schön, damit hätten wir Ende August noch nicht gerechnet. Ab und zu kreuzten Rentiere die Straße.

Für den Nachmittag war Regen angekündigt, doch zum Glück ließ er zunächst auf sich warten. Auf dem Weg schauten wir uns einige Übernachtungsplätze entlang der Route an, doch so richtig überzeugte uns keiner. Also fuhren wir weiter nach Funäsdalen, wo wir eigentlich spätestens übernachten wollten. Wir hatten dort bereits einen Stellplatz ins Auge gefasst.

Doch da das Wetter weiterhin stabil blieb, entschieden wir spontan, noch die Flatruet – Schwedens höchste Passstraße – zu erklimmen. Obwohl uns klar war, dass spätestens am Abend und in der Nacht Regen einsetzen würde, störte uns das nicht. Für den nächsten Morgen war Sonnenschein angekündigt, und die Vorstellung, von den ersten Strahlen dort oeben geweckt zu werden, war zu verlockend. So könnten wir den Tag mit einer kleinen Wanderung oben auf der Flatruet beginnen.

Die Fahrt hinauf durch das herbstliche Schweden war ein echtes Highlight. Oben angekommen, fanden wir schnell ein schönes Plätzchen auf dem Parkplatz, der sich als perfekter Übernachtungsort erwies. Insgesamt standen heute Nacht etwa zehn Camper oben, und sogar ein paar Rentiere ließen sich bereits blicken. Ein wunderbarer Ort, um die Nacht zu verbringen!

Der angekündigte Regen setzte dann tatsächlich irgendwann ein, etwas Wind kam auch noch hinzu. Wir machten die Heizung an und machten es uns gemütlich. 😊

Unsere Autofahrt als Map:


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