Tag 10 – 11: Wandern am Geirangerfjord und weiter zum Nordfjord und Briksdalsbreen


29.08.2021 (So) – Ein Tag am Geirangerfjord

Campingplatz StartBoondocking auf der Dalsnibba
Campingplatz ZielCamping Vinje, Geiranger, Norwegen
gefahrene Kilometer23
Highlights / WanderungenDalsnibba
Geiranger Fjord
Wanderung oberhalb des Geirangerfjords (Vesterås Gard, Vesteråsfjellet, Løsta)
Wetterteils sonnig, teils bewölkt, angenehme Temperaturen

Nach einer kalten und klaren Nacht wachten wir morgens an der Dalsnibba in einer Höhe von 1470 Metern auf. Unten im Tal lag der Geirangerfjord, dort wollten wir jetzt hin. Wieder so ein Übernachtungsplatz in grandioser Landschaft…

Wir fuhren eine Serpentine nach der anderen runter und schraubten uns immer weiter in Richtung Fjord-Level. Ehrlich gesagt hatten wir nicht erwartet, dass der Geirangerfjord von solch hohen Bergen umgeben ist.

Am Viewpoint “Flydalsjuvet” (ca. 300 Meter über dem Fjord) stoppten wir und genossen den tollen Blick, auch wenn es noch einige Wolken gab. Wir hatten Glück, mit unserem Camper hier einen Parkplatz gefunden zu haben. Nicht alle Parkbuchten sind dort für Camper geeignet und dieser Viewpoint ist sehr beliebt. Zu anderer Tages- und Jahreszeit ist es sicher nicht so leicht, hier mit einem Camper zu stoppen. Mit Blick auf den Fjord frühstückten wir erstmal gemütlich.

Anschließend setzten wir noch das letzte Stück unsere Fahrt nach Geiranger fort, dort parkten wir am Straßenrand. Wir schauten uns ein wenig in der Hafengegend um und holten uns an der Touristen-Info einige Tipps für schöne Tageswanderungen.

Wir entschieden uns gegen den Campingplatz unten im Ort direkt am Wasser, sondern fuhren wieder ein Stück hoch zum Vinje Camping. Von dort sollte man gut wandern können, hatte man uns im Visitor Center gesagt. Wir checkten ein, suchten uns einen schönen Stellplatz, genossen die Idylle und schnürten die Wanderstiefel. Vom Platz aus konnte man den Geiranger Fjord sehen.

Direkt am Campingplatz startete die Wandertour, das war echt praktisch. Zunächst stiefelten wir zum Hof “Vesterås gard” und mussten dabei direkt anständig Höhenmeter zurücklegen. Zunächst ging es durch den Wald, nach einer Weile ging es in der Sonne weiter und wir hatten eine tolle Sicht. Mit PKWs kann man auch bis hierher fahren, aber für Camper ist die Straße zu diesem Hof gesperrt. Ab dem Hof ging es weniger steil weiter. Das nächste Ziel war der Viewpoint “Vesteråsfjellet”. Das ist ein wunderschöner Aussichtspunkt auf den Geirangerfjord und nur ca. 20 Minuten vom Hof Vesterås Gard entfernt.

Nachdem wir den Ausblick genossen hatten, ging es weiter zum nächsten Aussichtspunkt “Løsta”. Der Weg hierhin war etwas anspruchsvoller und wartete auch wieder mit ein paar Höhenmetern auf. Hier waren wir nun fast allein unterwegs. Wieder gab es einen wunderbaren Blick auf den Fjord, zusätzlich sah man nun auch die Adlerstraße, die sich auf der rechten Seite des Fjords in vielen Serpentinen nach oben schraubt. Ob wir morgen hier entlang fahren würdenWir wussten es noch nicht.

Wir drehten dann um und es ging den gleichen Weg zurück.

Gegen halb vier kamen wir wieder am Campingplatz an, holten die Stühle raus und genossen noch eine Weile die Nachmittagssonne. Später kochten wir im Camper und spazierten noch ein wenig über den Platz. Direkt auf dem Campingplatz gibt es einen großen Wasserfall – sehr beeindruckend, anderswo wäre so ein Wasserfall ein echtes Highlight.

Wieder so ein schöner Tag! Dabei waren wir im Vorfeld lange Zeit skeptisch gewesen, ob uns dieses oft überlaufene Touristenhighlight überhaupt gefallen würde. Wir erlebten den Fjord zum Glück wenig überlaufen – zum einen gab es aufgrund Corona keine Kreuzfahrtschiffe, zum anderen galt auch hier was überall gilt: Wanderstiefel schnüren und in die Natur fernab der Massen eintauchen.

Unser Tag als Map (inkl. Höhenprofile):


30.08.2021 (Mo) – Vom Geirangerfjord über den Nordfjord zum Briksdalsbreen

Campingplatz StartCamping Vinje, Geiranger, Norwegen
Campingplatz ZielCamping Gryta, Oldendalen, Norwegen
gefahrene Kilometer100
Highlights / WanderungenFährfahrt über den Geiranger Fjord
Oldendalen, Nordfjord, Wanderung zum Briksdalsbreen
Wetterziemlich bewölkt, aber trocken

Heute sollte es weitergehen – hierfür hatten wir verschiedene Optionen im Kopf – entweder über die Adlerroute rechts am Geirangerfjord steil nach oben und dann weiter zum Trollstigen oder mit der Fähre nach Hellesylt und dann zum Nordfjord. Beides war Neuland für uns und sehr reizvoll, wir entschieden uns schließlich für Fähre und Nordfjord.

Wir fuhren recht früh runter in den Ort an den Fähranleger, man kann die Tickets nicht vorbuchen, aber zum Glück war nicht viel los. Wir kauften uns das Ticket in der Touristeninfo und überbrückten die Zeit bis zur Fährabfahrt in den Outdoorläden im Hafen. Es war alles leer, ohne Corona sieht das sicherlich anders aus. Die Berge links und rechts des Fjordes lagen noch in den Wolken, trotzdem sah es beeindruckend aus.

Um 11 Uhr legte die Fähre ab. Auch wenn das eine Standardfährverbindung ist, war es doch eher touristisch und wie eine Ausflugsfahrt, denn es wurde in mehreren Sprachen ausführlich beschrieben, was es links und rechts des Fjordes zu sehen gibt. Einige Bauernhöfe, natürlich die berühmten Wasserfälle “Sieben Schwestern”. Auch der Preis der Fähre erinnerte mit ca. 100 EUR eher an eine Touristenattraktion als an eine normale Fährverbindung.

Ca. eine Stunde später kamen wir in Hellesylt an und entschieden uns, über die RV60 und später die E15 in Richtung Stryn zu fahren, also erstmal wieder leicht nach Süden. Wir wollten zum Nordfjord, wussten aber noch nicht genau, was wir dort heute machen wollten – Loen, Loenlift, Oldendalen, Briksdalsbreen – das stand alles auf unserer Wunschliste und war natürlich zu viel für einen Tag.

Spontan entschieden wir uns, den Briksdalsbreen zu erkunden. Es gab immer noch dicke Wolken (deshalb fiel auch der Loenlift aus), aber wir hofften, immerhin den Gletscher sehen zu können. Wir fuhren an Loen also nur vorbei (wir sahen die Talstation des Loenlifts, die Bergstation hingegen war in den Wolken verschwunden), fuhren dann weiter durchs Oldendalen. Die Straße entlang des Oldevatnet war wieder mal sehr beeindruckend, eine tolle Landschaft und das herrlich türkisfarbene Wasser. In der Ferne konnte man sogar die ersten Gletscherarme sehen. Wow!

Am Ende der Straße (die stellenweise echt eng war), gab es einen Campingplatz, einen Parkplatz und den Startpunkt für die Wanderung zum Briksdalsbreen. Wir waren noch nicht sicher, ob wir hier die Nacht verbringen wollten, deshalb holten wir erstmal nur ein Tages-Parkticket. Wir schnürten die Schuhe und wanderten los, hier sah man schon einige Gletscher oben an den Bergen, alles Ausläufer des Jostedalsbreen. Der Weg war gut zu gehen und es waren auch einige andere Wanderer unterwegs. Zunächst kommt man an einem großen Wasserfall vorbei, irgendwann sieht man in der Ferne den Briksdalsbreen. Er ist in den letzten Jahrzehnten und Jahren stark zurückgegangen, dadurch wird er wohl auch nicht mehr so intensiv von großen Reisegruppen angesteuert. Das ist sicher gut für die Natur und die Individualtouristen, aber sichtbar schlecht für einige Gewerbetreibende, die von diesem Massentourismus gelebt hatten. Wir sahen einige verbarrikadierte Läden. Corona hat hier sicher auch nicht geholfen

Je näher wir dem Gletscher kamen, desto mehr riss der Himmel auf – da hatten wir wirklich Glück. Auch wenn der Gletscher nur noch etwas über die Bergkuppe ragt, sah er doch – eingebettet in toller Landschaft – sehr beeindruckend aus. Dieser Ausflug hat sich absolut gelohnt.

Am späten Nachmittag kamen wir über den gleichen Weg zum Camper zurück. Wir entschieden uns, nicht auf dem “Melkevoll Campingplatz” zu bleiben, sondern die ca. 10 km zurück zum Campingplatz “Gryta” zu fahren, den wir schon auf der Hinfahrt entdeckt hatten. Wir fanden einen sehr netten Wiesenplatz direkt am Wasser, herrlich idyllisch. Hier hätte es sich total angeboten, ein Lagerfeuer zu machen, leider hatten wir kein Holz dabei und es gab auch keines zu kaufen. Schade… Aber egal – wir genossen auch so den Abend und die vielen schönen Eindrücke in dieser herrlichen Landschaft.

Unser Tag als Map (inkl. Höhenprofil der Wanderung):


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