27.08.2021 (Fr) – Vom Sognefjord hinauf aufs Sognefjell – dort wandern im Jotunheimen NP
Campingplatz Start | Jostedal Camping, Gierde, Norwegen |
Campingplatz Ziel | Boondocking auf dem Sognefjell |
gefahrene Kilometer | 92 |
Highlights / Wanderungen | Sognefjord Sognefjellvegen Jotunheimen Nationalpark Wanderung durch den Jotunheimen NP bis ins Utladalen |
Wetter | sonnig und warm, nachts kalt |
Morgens machten wir uns ziemlich flott abreisefertig, versorgten noch den Camper, dann ging es los. Zunächst wieder die ca. 30km hinaus aus dem Jostedalen nach Gaupne, wo wir noch schnell einkauften (Ulli) & tankten (Eric). Von dort ging es weiter in Richtung der Landschaftsroute RV55, dem Sognefjellvegen, nach Osten.
Eine ganze Weile ging es noch am Lustrafjord, einem Ausläufer des Sognefjords, entlang, die Sonne schien, wir machten ab und zu ein paar Bilder, wenn man gut halten konnte. Mit dem Ende des Fjords begann die Straße anzusteigen, über Serpentinen ging es immer höher, das Wetter immer noch top. Wir erreichten den Jotunheimen Nationalpark (diesmal von der Nordseite – vor einer halben Woche waren wir an der Südseite), es wurde immer gebirgiger, wir hielten immer wieder für kleinere Fotostopps an.
An der Sognefjellhütte, so ziemlich dem höchsten Punkt der RV55, parkten wir unser Auto und schnürten die Wanderstiefel. Wir hatten uns im Rother Wanderführer eine Tour ins Utladealen ausgesucht, die ca. 12 km sollten 5-6 h dauern. Aber wir waren ausreichend früh dran.
Gegen 12 Uhr ging es mit gepackten Rucksäcken und etwas Verpflegung los. Trotz der Höhe konnten wir unsere Jacken schnell im Rucksack verstauen, es war bestes Wanderwetter.
Der Weg führte zwischen Seen und Bergen auf steinigen, aber recht flachen Wegen entlang. Die Ausblicke waren toll und wir waren fast alleine unterwegs. Der Weg führte immer weiter nach Süden, in den Jotunheimen Nationalpark hinein, nach ca. 3h erreichten wir den nördlichen Eingang des Utladalen. Alles war sehr fotogen, eigentlich viel zu schade, um nicht weiterzuwandern.
Unsere geplante Route erreichte bald ihren Umkehrpunkt, der Weg machte im Uhrzeigersinn eine Kehre und führte dabei einen Hügel hoch, wo wir eine längere Rast machten.
Anschließend ging es auf einem anderen Weg zurück zur Sognefjellhütte, das war eine sehr schöne Runde. Insgesamt waren wir reichlich 5 h unterwegs.
Trotz der überschaubaren ca. 400 Höhenmeter war die Wanderung gar nicht unanstrengend und wir kamen etwas platt am Camper an. Oder lag’s an fehlender Wanderfitness?
An der Sognefjellhütte wollten wir nicht über Nacht stehen bleiben, wir hofften auch einen etwas besseren Ausblick. Wir fuhren ein Stück zurück und wurden schnell fündig, fanden einen schönen Rastplatz nur wenige Kilometer von der Sognefjellhütte entfernt. Hier schlugen wir unser Nachtlager auf.
Wir genossen noch lange den Blick in die Gebirgslandschaft, da wir uns oberhalb einiger Bergketten befanden, ging die Sonne erst spät unter.
In der Nacht wurde es ganz schön kalt, es gab fast Bodenfrost. Deshalb kam zum ersten Mal im Urlaub unsere selbst gebastelte Heckverkleidungs-Decke und die Blidimax-Matten für die Frontscheiben zum Einsatz.
Autofahrt und Wandertour als Map:
28.08.2021 (Sa) – Vom Sognefjell über Lom und den Gamle Strynefjellvegen nach Geiranger
Campingplatz Start | Boondocking auf dem Sognefjell |
Campingplatz Ziel | Boondocking auf der Dalsnibba |
gefahrene Kilometer | 169 |
Highlights / Wanderungen | Sognefjellvegen Stabkirche in Lom Reinheimen Nationalpark Gamle Strynefjellsvegen |
Wetter | sonnig und warm |
Morgens war es richtig kalt im Camper, also erstmal Kaffeewasser aufgesetzt, die Heizung hochgedreht und zurück ins Bett. Draußen schien schon die Sonne und wir hatten vom Bett aus einen perfekten Blick auf die Jotunheimen-Gipfel.
Nachdem der Kaffee gekocht war, machten wir uns auf den Weg und fuhren die zweite Hälfte des Sognefjellvegen (RV55) bis nach Lom. Auch auf der östlichen Seite war die RV55 sehr sehenswert, wir machten hier und da noch kleinere Fotostopps.
In Lom angekommen, suchten wir uns einen Parkplatz für den Camper und erkundeten den kleinen Ort ein wenig. Wir suchten erstmal die Bäckerei, von der wir schon so viel Gutes gehört und gelesen hatten. Wir wurden auch schnell fündig, kauften vier Brötchen und zwei Zimtschnecken und waren 14,- EUR ärmer. Später stellten wir aber fest, dass sich die „Investition“ wirklich gelohnt hat, alles war superlecker.
Anschließend schauten wir uns noch die Stabkirche von Lom an – allerdings nur von draußen, innen war sie noch geschlossen. Weiter ging es über die RV15 in Richtung Geiranger. Auch diese Straße war für uns neu und sehr sehenswert. Links und rechts der Straße schlängelte sich der Fluss Otta entlang. Bald fanden wir einen schönen Rastplatz, um zu frühstücken, es gab die leckeren Brötchen aus Lom, die für ein Frühstück übrigens viel zu üppig waren.
Als wir einen Wasserfall mit einer Brücke überquerten, drehten wir spontan um und hielten nochmal an. Dabei fanden wir raus, dass dieser Viewpoint „Utsiktsplats Billingen“ heißt und der Eingang in den Nationalpark Reinheimen ist. Bei bestem Wetter machten wir auch hier noch einige Fotos. Das sah hier unglaublich schön aus, wahrscheinlich hätte diese Gegend mehr Zeit verdient.
Weiter ging es auf der RV15. In Grotli bogen wir auf den Gamle Strynefjellvegen ab, eine enge und unasphaltierte, aber absolut sehenswerte Straße. Die Landschaft war toll und für uns etwas unerwartet, bei Gegenverkehr wurde es allerdings etwas eng auf der schmalen Straße.
Insgesamt ist die Strecke 27 km lang, nach 10 km machten wir eine Kaffeepause in schönster Idylle und genossen die leckeren Zimtschnecken. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag waren wir absolut gesättigt.
Bald erreichten wir dann wieder die RV15 Richtung Geiranger, die wenig später die RV 63 wurde. Wir überlegten, ob wir noch zur Dalsnibba hochfahren sollten oder lieber direkt weiter nach Geiranger, um im Ort noch einen Campingplatz zu bekommen. Spontan entschieden wir uns für den Dalsnibba-Umweg. Hinauf zur Dalsnibba führt eine Mautstraße, für die man mittlerweile stolze 250 NOK bezahlen muss. Am Kassenhäuschen fragten wir, ob man mit dem Camper auch die Nacht über oben bleiben darf – ja man durfte. Noch wussten wir nicht, ob wir das wirklich wollten, aber es war gut zu wissen.
Die Straße schraubte sich immer weiter nach oben, die Dalsnibba liegt 1.476 Meter hoch. Kurz nach 16 Uhr waren wir oben, es war ganz schön Betrieb, aber nicht so voll wie wir es erwartet hatten. Der Himmel war fast wolkenfrei und so hatten wir tolle Blicke auf die umliegende Bergwelt und natürlich auf den Geirangerfjord, auch wenn dieser mittlerweile zu großen Teilen im Schatten lag. Möglicherweise ist es zum Fotografieren eine gute Idee, etwas früher oben zu sein, weil der Fjord recht eng ist und die Sonne ziemlich hochstehen muss, um keine langen Schatten zu werfen.
Wir machten einige Bilder und entschieden dann, die Nacht dort oben zu verbringen, dafür parkten wir nochmal um. Mit uns blieb ungefähr eine Handvoll Camper oben stehen, wir genossen lange die schöne Abendsonne und den Sonnenuntergang, während der Geirangerfjord schon seit Stunden im Schatten lag. Ein toller Übernachtungsplatz.
Unsere Autofahrt als Map & Höhenprofil
(von ca. 1400 im Jotunheimen NP runter auf 400 in Lom und dann wieder über 1400 auf der Dalsnibba)