06.09.2021 (Mo) – Huskies, Storforsen Stromschnellen und weiter über den Polarkreis nach Jokkmokk
Campingplatz Start | FlyHu Lodge Arvidsjaur, Schweden |
Campingplatz Ziel | Arctic Camp Jokkmokk, Schweden |
gefahrene Kilometer | 181 |
Highlights / Wanderungen | Huskyfarm Storforsen Naturreservat Polarkreis |
Wetter | Sonne & Wolken im Wechsel, aber immer trocken |
Trotz des nächtlichen Hundegebells haben wir gut geschlafen. Als wir aufstanden, war draußen schon reges Treiben, wir kochten uns einen Kaffee und gesellten uns draußen zu den anderen. Die Hundezwinger mussten gereinigt werden, wir durften die beiden Lodgebesitzer auf ihrer Runde begleiten, das machten wir doch gern. Irgendwann durften wir sogar zu den Huskies in einzelne Zwinger mit hinein. Die Hunde waren neugierig und hüpften an uns auf und ab. Als Highlight durften wir sogar nach einer Weile in den Zwinger von Kosta, einem 3/4 Wolf. Das war aufregend. Der war nochmal deutlich kräftiger als die Huskies und sprang wild rum. Ulli bekam sogar einen “Wolfskuss”.
Hier hätten wir es sicher noch eine Weile ausgehalten, allerdings verabschiedeten wir uns dann doch am späten Vormittag von Wolf und Marianne und natürlich all den Hunden. Das war eine sehr ausgefallene Zwischenübernachtung, an die wir uns noch sehr gern erinnern.
Als nächstes Highlight steuerten wir das “Storforsen Naturreservat” an. Das war ca. eine Autostunde von der Lodge entfernt, wir fuhren ein kleines Stück die E45 nordwärts und bogen auf eine kleinere Straße ab. Es wurde noch einsamer und die Straße war auch wieder eine Gravelroad. Nach ein paar Kilometern auf dieser einsamen Straße entdeckten wir plötzlich am Straßenrand Schilder, dass das Fotografieren strengstens verboten ist und man auch nicht anhalten darf. Also verschwand die Kamera und wir rätselten über diese Warnschilder. Wir hatten das Gefühl, dass wir in einem militärischen Sperrgebiet unterwegs waren, weit und breit kein anderes Auto, wir fanden das etwas unbehaglich.
Plötzlich stand ein Auto am Straßenrand, ein Mann schaute uns genau an, stieg dann in sein Auto und verfolgte uns mit seinem PkW. Was war hier los? Später fanden wir heraus, dass die Straße am “Vidsel Flugpats” vorbeiführte, und dies tatsächlich ein Raketenversuchgelände ist (Wiki).
Wir waren auf jeden Fall froh, als wir diese Nebenstraße verlassen konnten und den Eingang zum “Storforsen Naturreservat” erreichten. Der große Parkplatz war fast leer, die wenigen Autos die hier standen, waren deutsche und schweizer Camper – es war eindeutig Nachsaison.
Schnell holten wir noch das Frühstück nach, dann schnürten wir die Wanderstiefel und liefen los. Es führten viele kleinere Wege durch das Naturreservat, alles war bestens präpariert und ausgeschildert. Schon bald erreichten wir die riesigen Stromschnellen. Storforsen – Piteälven (Wiki). Sehr beeindruckend, mit welcher Kraft das Wasser hier runterrauschte, diese Naturgewalt kann man kaum in Bildern festhalten.
Gegen 15 Uhr ging es zurück zum Auto und wir fuhren weiter nordwärts, erreichten nach einer Weile wieder den Inlandswegen E45. 100 km nördlich vom Storforsen passierten wir den Polarkreis. An dieser Stelle kamen wir bereits im letzten Jahr vorbei, allerdings waren wir da südwärts unterwegs. Wir hielten an und überlegten, ob wir hier auf dem Stellplatz die Nacht verbringen sollten, spazierten rum, machten noch ein paar Fotos.
Letztendlich entschieden wir uns dann aber doch, noch etwas weiter zu fahren. Einerseits fanden wir den Gedanken witzig, direkt auf dem Polarkreis zu übernachten, andererseits war es nicht so verlockend hier direkt an der E45 über Nacht zu stehen. Nur wenige Kilometer weiter erreichten wir das Städtchen Jokkmokk, wo es zwei gut klingende Campingplätze geben sollte. Wir entschieden uns für das “Arctic Camp”. Dies ist ein recht großer Platz, der auch ganzjährig geöffnet hat – da wir aber keinen Strom brauchten, durften wir direkt unten am Seeufer parken, hier standen wir sehr idyllisch. Der Blick über den See zeigte halbwegs nach Norden, wir hätten also für Polarlicht eine gute Kulisse gehabt. Leider blieb es bewölkt in der Nacht, später fing es sogar zu regnen an.
Unsere Tagestour (Autofahrt) als Map:
07.09.2021 (Di) – Von Jokkmokk nach Arrenjarka
Campingplatz Start | Arctic Camp Jokkmokk, Schweden |
Campingplatz Ziel | Årrenjarka Fjällby AB, Schweden |
gefahrene Kilometer | 108 |
Highlights / Wanderungen | Idylle am Saggatsee |
Wetter | morgens und tagsüber verregnet, nachmittag wurde es besser |
Als wir auf dem Campingplatz in Jokkmokk aufwachten, war das Wetter wie angekündigt schlecht – Regen – wir hatten es also nicht eilig.
Bevor es losging, wurden noch schnell die Annehmlichkeiten des Platzes genutzt und der Camper versorgt (Frischwasser / Dumpen). Anschließend fuhren wir ins “Zentrum” von Jokkmokk. Einen Parkplatz am Straßenrand zu finden, war kein Problem. Es gab einen kurzen Stopp in der VisiterInfo, um ein paar Wanderinfos über die Kvikkjokk-Gegend (unserem nächsten Ziel) einzusammeln. Danach füllten wir unsere Vorräte im COOP-Supermarkt auf. In der Nähe sahen wir noch einen kleinen Outdoorladen, den wir direkt aufsuchten, allerdings erfolglos. Wir stellten immerhin fest, dass Outdoorklamotten in Schweden auch nicht preiswerter waren als in Norwegen.
Gegen Mittag endete unser “kleiner Ausflug in die Zivilisation” und es ging zurück auf die Straße – es regnete immer noch. Nur ein kleines Stück fuhren wir noch auf dem Inlandsvegen, der E45, nach Norden, dann bogen wir auf die Straße in Richtung Westen ab. Ich glaub, die Straße hatte nicht mal eine Nummer.
Wir wollten die Gegend um Kvikkjokk erkunden – dort befindet sich der Eingang in den Sarek Nationalpark und es sollte gute Wandermöglichkeiten geben. Unter anderem führen dort die bekanntesten schwedischen Fernwanderwege “Kungsleden” und “Padjelantaleden” entlang. Die Straße wurde etwas schmaler, war aber trotzdem gut zu fahren. Landschaftlich war es wieder mal sehr nett, trotz des Regenwetters.
Ca. 16 km vor Kvikkjokk erreicht man Arrenjarka, eine kleine Halbinsel, wo es eine Lodge/Ferienhäuser, einen Campingplatz und jede Menge idyllische Natur am Saggatsee gibt. Diesen Campingplatz hatten wir uns als Übernachtungsstopp für die nächsten 2 Tage ausgesucht. Die Rezeption war nicht besetzt, als wir ankamen, also suchten wir uns auf dem Campingplatz einen freien Stellplatz. Der Platz war recht gut besucht (abends wurde es dann fast voll), trotz Nebensaison. Andereseits gut nachvollziehbar, denn es war ein wirklich tolles Fleckchen Erde.
Wir fanden einen netten Platz zwischen Kiefern direkt am Fluss. Er war fast ein bisschen zu eng für unseren Kasten, aber es funktionierte.
Der Regen hörte zum Glück irgendwann auf, so dass wir die Gegend auf der kleinen Halbinsel noch ein wenig erkunden konnten. Später, als die Rezeption öffnete, checkten wir noch “offiziell” ein und buchten uns für den nächsten Abend ein Dinner in der Lodge.
Der Platz war wirklich unglaublich idyllisch. Man konnte unten am Wasser Lagerfeuer machen, es lag sogar ausreichend Holz da (das man sich allerdings noch hacken musste). Diese Feuerstellen wurden abends dann auch von einigen Familien genutzt. Hier gefiel es uns ausgesprochen gut.
Unsere Tagestour als Map: