Tag 4 – 5: Wandern im Jotunheimen und weiter über Borgund zum Sognefjord


23.08.2021 (Mo) – Fahrt in den Jotunheimen Nationalpark & unsere erste Wandertour

Campingplatz StartPferdehof "Stall Lisletta", Hønefoss, Norwegen
Campingplatz ZielParkplatz FondsBu, Eidsbugarden, Jotunheimen NP, Norwegen
gefahrene Kilometer204
Highlights / Wanderungen- Jotunheimen NP
- Straße nach Eidsbugarden
- Wanderung zum Utsikten (ca. 11 km, 550 HM)
Wettersonnig, tagsüber angenehm, abends sehr kalt

Da wir gestern nach unserer Fährankunft in Norwegen schon recht weit gefahren waren, wollten wir heute bis in den Jotunheimen Nationalpark kommen und direkt die Wanderstiefel schnüren. Es war für heute richtig gutes Wetter angesagt, das wollten wir direkt ausnutzen.

Gegen 8:15 Uhr starteten wir am Pferdehof, zunächst bis Fagernes über die E16, diese Strecke kannten wir bereits von unserer 2018er Tour. In Fagernes füllten wir unseren Kühlschrank und zogen etwas Bargeld am Automaten. Diesmal sind wir nicht – wie vor drei Jahren – auf die RV51 abgebogen, sondern weiter auf der E16 geblieben, ab jetzt war es also wieder Neuland für uns.

Das Wetter war bestens – gegen halb zwölf gab’s eine verspätete Frühstückspause im Freien und hier und da immer wieder kleinere Fotostopps. Die Landschaft war mal durchweg wunderschön.

Irgendwann bogen wir auf die FV53 in Richtung Eidsbugarden in den Jotunheimen Nationalpark ab.  Die Straße wurde schmaler und stieg deutlich an, auf über 1000 Meter. Am Ende der Serpentinen erreichten wir den Tyinsee und es verschlug uns fast die Sprache. Uns erwartete hier oben eine unglaublich tolle und nicht so erwartete Landschaft – fast türkisfarbenes Wasser, Berge im Hintergrund teilweise mit Schnee und Gletschern und dazu die Gravelroad. Wow, und das direkt an unserem ersten richtigen Tag in Norwegen.

Nach ca. 20km erreichten wir Eidsbugarden und parkten an der Fondsbu-Hütte direkt am Ende des Bygdinsees.  Für den Parkplatz mussten wir 80 NOK bezahlen, duften dafür 24 h bleiben. Ob wir tatsächlich die Nacht hier bleiben, wollten wir später entscheiden.Wir packten unsere Wanderrucksäcke, schnürten die Stiefel und starteten gegen 14 Uhr unsere erste Wanderung in Norwegen.

Es ging langsam bergauf mit immer besser werdendem Blick auf den Bygdinsee und die Berge des Jotunheimen Nationalparks. Diese Tour hatten wir im Rother Wanderführer entdeckt, sie galt dort sogar als „Toptour“. Ja, das konnten wir so bestätigen…

Wir kamen an einem Wasserfall und Wasserlauf vorbei und nach einigen Höhenmetern erreichten wir mehrere kleine Aussichtsberge. Außer uns waren kaum andere Wanderer unterwegs.

Auf der anderen Seite der Aussichtsberge ging es wieder hinab. Gleich eröffneten sich wieder ganz andere Blicke auf diese tolle Landschaft. Aus der Ferne haben wir sogar einige Rentiere an der Bergkuppe entdeckt.

Die Rundtour war ca. 11km lang und wir waren – mit Pause – 4h unterwegs.

Zurück am Camper überlegten wir kurz, ob wir uns an der Straße (der Gravelroad entlang des Tyinsees) einen Boondockingplatz suchen sollten, entschieden uns aber auf dem großen Parkplatz, der mittlerweile recht leer war, zu bleiben. Bezahlt hatten wir ja schon für die ganze Nacht.  Nach dem Abendessen zogen wir nochmal für ein paar Fotos los – toll, hier so mitten in den Bergen.

Hier oben im Gebirge wurde es anständig kalt in der Nacht, so knapp über den Gefrierpunkt.

 

Unser Tag als Map (inkl. Höhenprofile):

  • Autofahrt – 230km von Hønefoss in den Jotunheimen NP an den Bygdinsee
  • Wanderung im Jotunheimen NP



24.08.2021 (Di) – Vom Jotunheimen über Borgund und den Aurlandsvegen an den Sognefjord

Campingplatz StartParkplatz FondsBu, Eidsbugarden, Jotunheimen NP, Norwegen
Campingplatz ZielLyngmo Gjestehus Og Camping, Hafslo, Norwegen
gefahrene Kilometer211
Highlights / Wanderungen- Stabkirche in Borgund
- Wandertour auf dem Kongevegen (5km, 220HM)
- Aurlandsvegen
- Sognefjord
Wettertagsüber trüb, teilweise leichter Regen

Die Nacht war kalt, wir hatten morgens im Camper trotz (niedrig) eingestellter Heizung nur 11 Grad. Trotzdem war es schön, so in den Bergen aufzuwachen. Nach einem ersten Kaffee packten wir unseren Kram zusammen und starten nach 8 Uhr. Es ging zunächst wieder die ca. 20km zurück zur E16 über diese tolle Gebirgsstraße. Allerdings war es heute deutlich bewölkter als gestern und so hatte der See heute nicht diese beeindruckende türkisschimmernde Farbe. Gut, dass wir gestern das sonnige Wetter so gut ausgenutzt hatten. Unterwegs auf der Straße entdeckten wir sogar ganz nah ein Rentier.

Aufgrund der nur recht mittelmäßigen Wetteraussichten für heute ließen wir den Plan fallen, nach Øvre Ardal zu fahren, um dort die recht lange Tour zum Vettisfossen zu unternehmen. Das heben wir uns für einen weiteren Urlaub und besseres Wetter auf. Wir fuhren stattdessen die E16 Richtung Westen.

Nur einen kleinen Abstecher von der E16 entfernt, an der 630 liegt die Stabkirche Borgund. Diese wollten wir uns nicht entgehen lassen, fanden auch problemlos einen Parkplatz für unseren Camper. Es war erst 09:30 und noch recht leer. Die Kirche war noch geschlossen, aber wir machten von außen ein paar Bilder.

Nach dem kleinen Fotostopp fuhren wir weiter entlang der alten Königsstrasse 630, das war ein wirklich netter Abstecher. Die Königsstraße schlängelt sich mal links und mal rechts von der E16, es lohnt sich auf jeden Fall, sie einzubauen.

An einem Parkplatz an der 630 hielten wir zum Frühstücken an. Nach dem Frühstück schnürten wir unsere Wanderstiefel und wollten ein kleines Stück entlang des Kongsvegen gehen. Die Tour hatten wir im Internet gefunden und sie passte heute gut in unseren Tagesplan. Direkt am Wanderparkplatz drängt sich das Wasser durch eine Klamm. Dahinter startet der Wanderweg, er geht durch sehr grüne Landschaft, oberhalb des Wassers entlang. Wir liefen bis zum Wasserfall Soknefossen, hier nahmen wir uns etwas mehr Zeit, da Eric einige Langzeitaufnahmen machen wollte. Irgendwann kam sogar die Sonne raus. Sehr schön..

Man hätte noch weiter laufen können, aber wir entschieden uns, am Wasserfall umzudrehen und den gleichen Weg zurückzugehen. Anschließend ging es auf der E16 weiter westwärts. Zunächst erreichten wir Laerdal, Ziel war der Sognefjord. Da es noch recht früh am Tag war, das Wetter aber recht unbeständig, beschlossen wir spontan, von Laerdal übers Aurlandsfjell und durch den langen E16-Tunnel (mit 25km der längste Straßentunnel der Welt) wieder zurück zu fahren. Ein Teil des Aurlandsfjells kannten wir schon von unserer Tour von 2017, komplett waren wir die Strecke damals aber nicht gefahren.

Etwa 40km trennen Laerdal und Aurland — die Straße schraubt sich sehr eng auf über 1200 Meter hoch. Gegenverkehr ist hier also ein Nervenkitzel, funktioniert dann aber doch irgendwie. Die Landschaft war sehr beeindruckend, wenn auch deutlich weniger Schnee lag als im Juni 2017. Am Stegastein, also schon hinter dem Pass, legten wir noch einen kleinen Stopp ein. Auch den kannten wir schon von 2017. Dann ging es wieder auf sehr engen Straßen hinunter nach Aurland und ganz entspannt durch den Tunnel zurück nach Laerdal.

In Laerdal nahmen wir die Fähre nach Kaupanger und fuhren an Sogndal vorbei bis Hafslo, wo wir den Campingplatz Lyngmo ansteuerten. Den hatten wir erst ein paar Minuten vorher im Internet entdeckt, was für ein Glück. Der Platz gefiel uns ausgesprochen gut – klein, sehr nett und direkt am Hafslovatnet. Gegen Abend füllte sich der Platz allerdings komplett, fast alles deutsche Touristen.


unser Tour als Map (Tag 4 bis Tag 5):

(die Spitze im Höhenprofil ist die Fahrt übers Aurlandsfjellet)


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