Tag 33 – 35: Fast 1400km südwärts durch Norwegen und Schweden

21.09.2021 (Di) – Von Norwegen über den Polarkreis bis nach Strömsund in Schweden

Campingplatz StartRognan Fjordcamp, Norwegen
Campingplatz ZielStrömsunds Camping, Schweden
gefahrene Kilometer600
Highlights:Polarkreis an der E6
Wetterregnerisch, auf dem Saltfjellet Schneegriesel

Wir hatten zum Glück eine sturmfreie Nacht, also richtig gut, dass wir hier übernachtet hatten und nicht auf dem windigen Stellplatz. Gegen 8 Uhr ging es los, wir wollten heute „Strecke machen“. Im Gegensatz zu gestern ging es jetzt auf der E6 weniger am Wasser entlang, sondern eher durch waldiges Gebiet. Es war zum Glück noch trocken (in vielen Teilen Norwegens und Schwedens war stärkerer Regen angesagt, nördlich von uns der starke Sturm). Die Berge im Hintergrund waren schon leicht schneebedeckt.

Irgendwann wurde es karger und es ging spürbar bergauf – wir hatten das Saltfjellet erreicht. Hier gab es auch Schranken, also eine Art Pass, der bei winterlichen Verhältnissen gesperrt werden kann. Leicht winterliche Verhältnisse hatten wir auch – Temperaturen waren Nahe Null und es kam Niederschlag vom Himmel, der sich mit zunehmender Höhe in Schnee verwandelte. Kurz hinter der höchsten Stelle des Passes (auf knapp 700 Metern) erreichten wir das Polarkreiszentrum.  Es war sehr ungemütlich (kalt, windig, Schneegriesel), aber wir stiegen trotzdem für ein paar Fotos aus. Die kalten Temperaturen hier oben hatten einige Camper nicht davon abgeschreckt, ihre Nacht auf dem Parkplatz zu verbringen.

Leider hatte das Zentrum noch geschlossen, es öffnete erst 10 Uhr – so lange wollten wir aber nicht warten.

Nach einigen Fotos ging es auf der E6 weiter südwärts in Richtung Mo I Rana, aus dem Schnee wurde Regen. In Mo i Rana machten wir noch schnell ein paar Besorgungen (Tanken, Dosen wegbringen), dann bogen wir von der E6 auf die E12 und damit in Richtung Schweden ab. Genau diese Strecke (E12) waren wir schon auf dem “Hinweg” gefahren, als wir für ein paar Tage dem schlechten norwegischen Wetter nach Schweden ausgewichen waren. Heute sah die Landschaft schon deutlich herbstlicher aus – bunte Blätter und weiß bedeckte Gipfel.  Der Regen hörte irgendwann auf, ab und zu gab es sogar ein wenig Sonne.

Der Weg führte uns in Schweden über Hermavan (Ende des Kungsleden) nach Storuman, Vilhemina (erst E12, dann E45) und wir entschieden uns, bis nach Strömsund durchzufahren. Das waren genau 600km, mehr als ursprünglich geplant. Aber alles was wir geschafft hatten, war gut.

Wir entschieden uns für den Campingplatz in Strömsund, denn gute “Freistehpätze” an der Strecke fanden wir nicht, wollten zu der recht späten Uhrzeit auch keine Umwege mehr fahren. Mit 200 SEK hatte der Campingplatz auch einen fairen Preis. Als wir ankamen, dämmerte es schon…

Der Rest des Abends ist schnell erzählt – gekocht, gespült, die Füße hochgelegt und gefreut, dass wir heute so weit gekommen waren 🙂

 

Unsere Autofahrt als Map:


22.09.2021 (Mi) – Über den Inlandsvegen weiter südwärts mit kleinem Wanderstopp im Hamra Nationalpark

Campingplatz StartStrömsunds Camping, Schweden
Campingplatz ZielSiknäs fyrklöver Naturcamping, Mora, Schweden
gefahrene Kilometer472
Highlights / Wanderung:Wandern im Hamra Nationalpark
Wettertagsüber trocken, teilweise sonnig, abends und nachts Regen

Auch heute starteten wir wieder recht früh – gegen 8:20 Uhr. Trotz der Stadtnähe war der CG sehr ruhig und wir hatten gut geschlafen. Heute war sehr gutes Wetter angesagt, übrigens nur hier in der Gegend – in weiten Teilen Norwegen / Schwedens war es wieder recht schlecht, insbesondere auf den Lofoten war sehr starker Sturm angekündigt. Wir hatten überlegt, das Wetter irgendwie noch zu nutzen, andererseits wollten wir auch schnell gen Süden vorankommen.

Weiter ging es also über den Inlandsvegen E45 nach Süden. Nach 100km erreichten wir Östersund, hier fuhren wir aber durch. Irgendwo stoppten wir an einem Outlet, eine willkommene Pause, wir shoppten kurz, weiter ging es. Beim Blick auf die Karte sahen wir, dass wir später an einem Nationalpark, dem “Hamra Nationalpark”, recht nah vorbeifahren würden. Bei gutem Wetter wollten wir dort mal kurz stoppen.

Unsere (etwas späte) Frühstückspause gab es an einem sehr netten Rastplatz in Rätan, unweit der E45 – den kannten wir, weil wir hier im Vorjahr übernachtet hatten.

Gegen 14 Uhr erreichten wir den “Hamra NP”. Der liegt nur 5km von der E45 weg, es gibt auch ein Schild an der E45, das darauf hinweist. Die 5km sind allerdings Schotterstraße mit einigen Schlaglöchern. Wir dachten schon, dass wir die einzigen sind, die sich hierher verirrt hatten, aber am Parkplatz standen noch einige andere Autos und vor allem Camper.

Wir entschieden uns für eine kleine 3km-Wanderung, alles war bestens ausgeschildert. Der Park ist für seine Braunbären bekannt, deshalb waren wir leicht nervös auf der Wanderung und unterhielten uns viel. Das erinnerte direkt an Alaska…

Nachdem wir uns eine Stunde lang die Beine vertreten hatten (ohne Tiersichtung), ging es wieder zurück auf die E45, um “ein bisschen Strecke zu machen”. Irgendwann fingen wir wieder an, nach einem Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. Südlich von Mora, kurz hinter dem Abzweig auf die E26, wurden wir fündig und schlugen unser Nachtlager auf. “Siknäs fyrklöver Naturcamping” war ein Stellplatz direkt neben der E45 in einem kleinen Kiefernwäldchen.  Der Platz kostet eigentlich 100 SEK, die abends eingesammelt werden. Allerdings kam niemand und man konnte es auch nirgends einwerfen. Dabei waren wir extra noch zur Bank gefahren vorher, um ausreichend SEK in bar zu haben. Mittlerweile regnete es recht stark und das sollte auch die ganze Nacht so bleiben.

Unsere Autofahrt als Map:


23.09.2021 (Do) – Weiter südwärts bis zum Tiveden Nationalpark

Campingplatz StartSiknäs fyrklöver Naturcamping, Mora, Schweden
Campingplatz ZielCamping Tiveden, Schweden
gefahrene Kilometer274
Highlights:toller Campingplatz am Unden See
Wettermorgens starker Regen, später sonnig

Es hatte die ganze Nacht geregnet, das tat es am Morgen immer noch… Trotz der Nähe zur Straße hatten wir hier im Kiefernwäldchen sehr gut und ruhig geschlafen. Auch am Morgen kam niemand zum Abkassieren vorbei. Für heute stand eine nicht ganz so lange Etappe auf dem Plan, denn wir hatten uns gestern entschlossen, unsere Fahrt in den Süden nochmal zu unterbrechen und ein paar Tage im Tiveden Nationalpark, der quasi auf unsere Strecke lag, einzuschieben.

Es regnete die ersten zwei Stunden auf der E26 sehr stark, aber es sollte irgendwann im Laufe des Tages besser werden.  Unterwegs in einem kleinen Coop kauften wir noch ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage ein. Je südlicher wir kamen, desto mehr verließen wir gefühlt die schwedische Wildnis – größere Städte, mehr Verkehr, weniger Wald…

Gegen 14 Uhr erreichten wir den Tiveden Campingplatz. Wir hatten am Vortag Kurz per Mail angefragt, ob es freie Plätze gibt – kein Problem und man hatte uns schon einen Platz reserviert. Wir entschieden uns für einen Stellplatz unten am See. Die waren zwar weniger sonnig als die Plätze auf der Wiese, aber lagen total idyllisch im Wald und waren richtig groß – das erinnerte sehr an Kanada oder die USA. Mittlerweile war richtig schönes Wetter – Sonnenschein, wenn auch windig.

Eigentlich hatten wir die Idee, hier am Platz auch mal ein Kajak auszuleihen und auf dem See zu schippern. Als wir den See sahen, waren wir uns aber nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war. Der Unden (so heißt der See), ist riesig – wir fanden raus, dass er deutlich größer ist als der Chiemsee, fast so groß wie die Müritz. Und er schien sein eigenes Wetter zu machen. Hier unten am See war es richtig windig, das Wasser schlug in Wellen am Ufer an, fast wie am Meer. Später gab es einen schönen Sonnenuntergang, gekocht und gegessen wurde aber drinnen, es war draußen zu kalt und auch schon fast dunkel.

Unsere Autofahrt als Map

 


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2 Kommentare

  1. Hi Ulli, hat man dann von den Stellplätzen unten am See auch Seeblick oder ist das richtig im Wald?

    • Hi Almut,
      Wir standen in der zweiten Reihe, d.h. wir haben eher auf die Reihe vor uns geschaut. Es war aber gar nicht weit zum See, ich glaub man konnte ihn auch aus dem Auto raus sehen. Dieser Bereich vom Campingplatz ist schon sehr nett, wenn auch schattiger.
      Es sind allerdings recht wenige Plätze da unten, die meisten sind näher an der Rezeption, dafür weiter vom See entfernt auf großen Wiesen.
      Hier der Plan:
      https://www.campingtiveden.se/Downloads/CampingTivedenMap2023.pdf

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