Tag 31 & 32: Wanderung auf den Hoven (Insel Gimsøy) und Polarlicht am Skagsanden Beach


24.09.2020 (Do) – Der Sturm ist vorbei – es wird gewandert – Gimsoy von oben – Wanderung auf den Hoven 

Campingplatz StartBoondocking Vestresand, Lofoten, Norwegen
Campingplatz ZielBrustranda Sjøcamping, Lofoten, Norwegen
gefahrene Kilometer82
Highlights / Wanderung:Wanderung auf den Hoven, Gimsøy
Wettermorgens sonnig und windstill, am Abend Dauerregen

Den Hoven auf der Insel Gimsoy, einen sehr markanten, wenn auch nicht allzu hohen Aussichtsberg, hatten wir schon lange auf dem Zettel, heute war er fällig. Wir frühstückten bei 5° Grad draussen auf einer Picknickbank. Auch wenn es kalt war, genossen wir den Wetterwechsel – es war windstill und die Sonne schien. Herrlich!

Dann fuhren wir nach Gimsøy, nahmen dabei nicht den direkten Weg, sondern den Schlenker über Kvalnes und machten unterwegs noch ein paar Bilder. Den Berg sahen wir schon aus der Ferne, da der Rest der Insel (lofotenuntypisch) so flach ist, präsentierte sich der Hoven sehr fotogen.

Auf Gimsoy gibt es ganz im Norden einen Golfplatz, der Wanderparkplatz liegt direkt dort, der Anfang des Trails führt über den Golfplatz. Zu dieser noch recht frühen Uhrzeit war noch ausreichend Platz, wir wanderten los, es ging erst durch feuchte Wiese, dann recht knackig nach oben. Die Sonne war da, aber immer mal wieder hinter Wolken, so dass die eigentlich tolle Aussicht ein wenig eingetrübt war.

Der Hoven sieht beeindruckend aus, wir wanderten ihn gefühlt von hinten hoch, erwartet hatten wir, die flache Seite hochzugehen.

Nach einer knappen Stunde waren wir oben, es waren circa 360 Höhenmeter. Nicht wirklich schwer, aber zweimal ziemlich steil und nicht direkt ein „Familienausflug“, wie in einem Buch beschrieben. Gut zu Fuß sollte man schon sein. Für den Rückweg schadet es auch nicht, ein paar Stöcke dabei zu haben, die Knie danken es einem ;-).

Oben war es immer noch windstill,  und es bot sich eine herrliche Aussicht ringsrum, die Sonne kam raus, wahrscheinlich unser erster Gipfel in diesem Urlaub, auf dem wir es länger aushielten. Noch dazu waren wir ganz allein hier oben. Später haben wir gelesen, dass es die Kombination “Hoven & windstill” gar nicht so oft geben soll. Da hatten wir also richtig Glück, zumindest eine gute Entschädigung für die Herbststürme der letzten Tage.

Nach Banane, Tee und vielen Fotos ging’s auf dem gleichen Weg wieder runter, die Sonne machte sich wieder rar, trotzdem gab’s ganz schönes Fotolicht. Wieder am Camper (nach insgesamt knapp 2h) beratschlagten wir, wie es weitergehen soll und entschieden uns mal wieder für einen richtigen Campingplatz für die Nacht. Es sollte wieder Regen geben, wir waren etwas platt. Nachts in der Gegend rumfahren wegen Polarlicht, stundenlang bei Windstärke 11 im Camper hocken, das strengt an auf Dauer. Auf der Rückfahrt machten wir hier und da noch ein paar Bilderchen.

Wir übernachteten auf dem Brustranda Campingplatz auf der Südseite der großen Insel Vestvagoy und waren dort die einzigen Camper. Der Platz liegt sehr schön zwischen Meer und Bergen in einer Bucht. Bei gutem Wetter kann man wohl auch von hier aus eine Wanderung auf einen der Berge starten. Aber das kam für uns nicht in Frage – gewandert waren wir heute schon und das Wetter hatte mittlerweile auch schon wieder den Abgang gemacht. Man sah hier übrigens auch noch die Spuren des letzten Sturms. Obwohl der Platz in einer – gefühlt sehr geschützten – Bucht liegt, war die Wiese voll mit angespültem Seetang und Mülltonnen und diverse andere Sachen lagen noch umgeweht überall herum. Wir hofften einfach nur, dass wir am nächsten Morgen mit unserem Camper nicht allzu sehr in der nassen Wiese versunken sein würden…

Und noch ein Wunsch: Keine weiteren Sturmtage für uns, Bedarf ist gedeckt.

unser Tagestour als Map:

 


25.09.2020 (Fr) – von Brustranda nach Skagsanden

Campingplatz StartBrustranda Sjøcamping, Lofoten, Norwegen
Campingplatz ZielParkplatz Skagsanden Beach, Lofoten, Norwegen
gefahrene Kilometer63
Highlights:Nordlicht am Skagsanden Beach
Wetterdie ganze Nacht Regen und auch noch tagsüber. Erst spät am Abend verzogen sich die Wolken

Wie angekündigt, hatte es die ganze Nacht geregnet und zwar richtig heftig. Als wir morgens aus dem Fenster schauten, war die Wiese rund um unseren Camper anständig nass. Hoffentlich kommen wir hier später gut weg…

Eile hatten wir heute keine, wir ließen uns also Zeit auf dem Campingplatz (Duschen, Frühstücken, Spülen, Dumpen). Zum Glück kamen wir trotz des durchweichten Boden gut von der Wiese runter, allerdings stand anscheinend so viel Wasser auf unserem Camperdach, dass es beim Losfahren in unser vorderes Dachfenster reinlief (das war zwar zu, hat aber eine Hinterlüftung, und da kam es anscheinend durch). Norwegisches Wetter stellt wirklich hohe Anforderung an die Dichtigkeit eines Campers 😉 Immerhin wussten wir diesmal genau wo das Wasser her kam, das kannten wir auch schon aus der Autowaschanlage. Schnell war es aufgewischt und wir machten uns zurück auf die Straße – die RV815 in Richtung Süden/Leknes.

Spontan entschieden wir uns für einen kleinen Abstecher ins Örtchen Stamsund – ganz im Süden. Dort ist auch ein Haltepunkt der Hurtigruten. Der Ort sah eher industriell (Fischindustrie) aus,  nicht wirklich schön und so drehten wir direkt wieder um.

In Leknes nutzten wir die Chance, unsere Lebensmittelvorräte bei Rema1000 aufzufüllen und zu tanken. Gegen Mittag nahm der Wind wieder deutlich zu und sollte bis in den Nachmittag noch ansteigen und danach abflachen. Nicht schon wieder, dachten wir. Wir überlegten kurz, wo wir den Sturm aussitzen konnten und entschieden uns für den Parkplatz Skreda an der E10 – der liegt zwar erhöht. Aber da der Wind diesmal von Norden kam und dort ein dicker Berg stand, waren wir recht geschützt.

Wir fuhren weiter nach Süden und schauten uns den Strand von Storsandnes an – ggf. ein netter Platz für eine Nacht, um Polarlichter zu fotografieren, aber nicht heute.

Weiter ging es um den Flakstadpollen herum an den Skagsanden Beach. Da der schöne Campingplatz dort schon zu hatte (leider), stellten wir uns auf den Parkplatz in der Nähe. Hier stand zwar ein Schild „no camping“, aber da wir sehr gern hier am Skagsanden Beach Polarlicht fotografieren wollten, blieben wir mangels Campingplatzalternative (gemeinsam mit anderen) stehen. Wir beobachteten einige Surfer, die sich vom Sauwetter nicht abschrecken ließen, blieben aber selbst im Camper und wollten den Regen aussitzen.

Irgendwann tauchte das erste Grün am Himmel auf, und so fotografierten wir Polarlicht, am Anfang mit Regenschirm. Schon irre… Das machte nicht wirklich Spaß, aber anders ging es nicht. Irgendwann hörte auch mal der Regen auf und es entstanden noch richtige schöne Bilder am Strand.

 

unser Tagestour als Map:


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3 Kommentare

  1. Hallo Ulli + Eric,
    vielen Dank für eure wunderbare Entführung ins herbstliche Norwegen mit so vielen nützlichen Infos! Für unsere ab Mitte August geplante Norwegenreise brauche ich dank euch nun schon fast keinen Reiseführer mehr… Ich war lange auf der Suche nach einem geeigneten, schlüssigen „Umkehrpunkt“ – südlich des Nordkaps und nördlich der Lofoten. Mit den Lyngenalpen scheint mir eurer nun ideal!
    Und eure traumhaften herbstfarbigen und polarlichtigen Fotos versüßen die Sorge, von den beschriebenen Herbststürmen weg geweht zu werden (… und mit den doch extrem von den USA abweichenden Straßenbreiten (nicht) zurecht zu kommen). Die Vorfreude wächst jedenfalls mit jedem neu eingestellten Teil eures Reiseberichts!
    Herzliche Grüße aus dem Taunus – also quasi aus der Nachbarschaft – Gerlinde

    Ach ja: Danke auch für die Ideen für Ausflüge hier in unserer Umgebung! So manches werden wir sicherlich ausprobieren, sobald unser WoMo denn tatsächlich im Mai endlich fertig zusammengeschraubt vor der Tür steht und Corona uns wieder reisen lässt.

    • Hallo Gerlinde,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar. Das freut uns, wenn wir euch einige Anregungen für eure geplante Reise geben konntet. Vielleicht verschlägt es uns diesen Herbst ja auch nochmal nach Norwegen 😉 . Was für ein Womo bekommt ihr?
      Viele Grüße in den nahen Taunus, Ulli

      • Hallo Ulli, eure Tipps sind Gold wert!
        Nachdem unsere Neuengland/Atlantik-Canada/Neufundlandreise letztes Jahr Corona zum Opfer fiel und mir bei der Recherche zu einer entsprechend langen WoMo-Miete für Norwegen 2021 nicht Corona sondern die Mietpreise den Atem nahmen, war die Entscheidung schnell gefallen. Ausgehend vom Wunsch nach einem richtig gemütlichen Innenraum (wir rechnen hier in der Nebensaison nicht mit überwiegend Outdoor-Wetter wie in den USA – und schon gar nicht mit so schönen Stellplätzen zum auch länger draußen leben), einer rentnerkonformen Treppe statt Leiter in die Betten und einem möglichst kurzen Fahrzeug fiel die Wahl sehr spontan und schnell auf den ActivaOne 650HS von EuraMobil – im
        September 2020. Noch steht er auf der Auslieferungsliste auf Mai 2021 – wir hoffen!
        Für Norwegen haben wir die Fähre am 16. August (Hirtshals-Bergen) gebucht (direkt nach den norwegischen Sommerferien) um dann (ganz neu!) zeitlich unbegrenzt unterwegs zu sein. Idee: nach ein paar kleinen Anfangsschlenkern eher zügig um die E6 herum in den Norden, um dann das ganze südwärts entlang der Küste langsamer aufzuwickeln. Welche Region habt ihr ggf. für diesen Herbst in Norwegen im Visier?
        Viele Grüße – Gerlinde

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