Tag 14 & 15: Wandern auf Senja – Husfjellet und Hesten


07.09.2020 (Mo) – Erster Tag auf Senja – Wanderung auf das Husfjellet

Campingplatz StartParkplatz Steinfjord, Senja, Norwegen
Campingplatz ZielParkplatz Mefjordvær, Senja, Norwegen
gefahrene Kilometer26
Highlights / Wanderungen:Wanderung aufs Husfjellet, ca. 10km, 680HM
WetterWolken und Sonne im Wechsel, kurze Schauer

Als wir morgens am Steinfjord aufwachten, sah das Wetter schon viel besser aus als vorigen Abend. Deshalb genossen wir unseren morgendlichen Kaffee erstmal am Ufer. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass uns unsere für heute geplante Wanderung auf die hohe Felswand auf der linken Fjordseite führen sollte.

Kurz vor 10 Uhr brachen wir auf in den kleinen Ort Skaland. Dafür mussten wir wieder durch den engen, dunklen, langen Tunnel, durch den wir gestern Abend bereits gefahren waren. In Skaland füllten wir noch schnell unsere Lebensmittelvorräte in einem kleinen Joker-Markt auf. Hier gab es sogar recht leckere Brötchen und Croissants – in Norwegen keine Selbstverständlichkeit.

Unser Auto parkten wir gegenüber auf einem Parkplatz direkt vor der Touristeninformation, genossen unser Frühstück, packten unsere Wanderrucksäcke und schnürten die Stiefel.  Gegen 11:30 starteten wir unsere Wanderung auf das Husfjellet.

Der Weg ging direkt sehr nass und matschig los. Zunächst ging es durch etwas waldigeres Gebiet, aber man erreichte recht schnell Höhe und so boten sich quasi mit jedem Schritt immer bessere Aussichten. Sonne und dicke Wolken wechselten sich ab, hier hatte der Herbst schon eingezogen, das Laub begann sich sehr schön zu verfärben. Nach circa zwei Kilometern und nicht wenigen Höhenmetern erreicht man das Plateau “Sommerdalen”. Bereits dies ist ein sehr lohnendes Ziel. Die Ausblicke auf das Meer, die umliegenden Fjorde und Berggipfel war total beeindruckend.

Für uns ging es aber weiter auf den Berg, den man schon aus der Ferne gut sehen konnte. Immer wieder gab es matschige Passagen zu meistern. Wenn man Glück hatte, gab es Holzbohlen, die man nutzen konnte. Oft genug balancierten wir aber mehr schlecht als recht um die Schlammlöcher drumherum. Der Anstieg auf den Gipfel war ein schmaler Kammweg – sah von unten aber enger und “schlimmer” aus als er tatsächlich war. Je höher wir kamen, desto windiger wurde es. Also wurde alles angezogen, was wir so in unseren Rucksäcken dabei hatten.

Oben wurden wir mit tollen Ausblicken belohnt, u.a. auch auf den Steinfjord, an dessen Ufer wir die letzte Nacht verbracht hatten.

Irgendwann traten wir den Rückweg an, es ging über den Aufstiegsweg zurück. Wieder mussten wir die matschigen Stellen passieren und die Schuhe wurden ganz schön eingesaut. Dann erwischte uns mal kurz ein Regenschauer (das war fast klar, hatten wir doch schon viele Schauer in der Umgebung beobachtet), kurz darauf kam direkt die Sonne raus. So konnten wir die Landschaft in ganz besonderem Licht festhalten.

Obwohl diese Wanderung eine der populärsten auf Senja ist, haben wir insgesamt höchstens zehn andere Wanderer auf der Tour gesehen. Unten angekommen, schien die Sonne herrlich. Schade, so sonnig hätten wir es gern auf dem Gipfel erlebt. Aber immerhin nutzten wir das sonnige Wetter, um noch etwas über die Insel Senja zu fahren. Auf der gegenüberliegenden Seite des Steinford befindet sich der Rastplatz Tungeneset. Hier legten wir einen längeren Fotostopp ein.

Etwas weiter westlich an der tollen Straße FV862 liegt der bekannte Strand am Ersfjord. Da sich die Sonne mittlerweile aber schon wieder verkrochen hatte, fuhren wir hier vorbei. Den Strand wollten wir ein anderes Mal in Ruhe anschauen.

Immer auf der Suche nach Übernachtungsplätzen mit Blick nach Norden (in der Hoffnung auf Polarlicht), entschieden wir spontan, die Stichstraße ins ganz nördlich gelegene Örtchen Mefjordvær zu nehmen. Wir hatten uns dort einen Stellplatz über die App Campercontact ausgesucht, der vielversprechend klang. Der Platz (übrigens auch offiziell als Übernachtungsplatz ausgewiesen) war oberhalb des Ortes, eigentlich ein sehr großer Platz, aber fast komplett leer. Man konnte auf Fjord und Meer schauen, hier starteten auch mehrere Wanderwege. Heute war es für weitere Wanderungen zu spät, aber vielleicht würden wir morgen einen dieser Wege ausprobieren…

Nachdem die wenigen Tagesausflügler verschwunden waren, stand außer uns nur noch ein finnischer Camper auf dem riesigen Platz. Wir verbrachten hier oben eine sehr ruhige Nacht inmitten der herrlichen Natur.

Unsere Tagestour als Map:

 


08.09.2020 (Di) – Zweiter Tag auf Senja – Wanderung zur Russahula, Wanderung auf den Hesten mit Blick auf den Segla

Campingplatz StartParkplatz Mefjordvær, Senja, Norwegen
Campingplatz ZielFjordbotn Camping, Senja, Norwegen
gefahrene Kilometer39
Highlights / Wanderungen:Wanderung zur Russahula
Wanderung auf den Hesten
Viewpoint Tungeneset
WetterWolken und Sonne im Wechsel, kurze, aber teilweise heftige Schauer

Heute war mal wieder ausschlafen angesagt, denn wir hatten ja Zeit. Nach einem ersten Kaffee sind wir dann irgendwann vom Stellplatz zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen, die direkt hinter dem Parkplatz startete. Hilfreich für die Tourauswahl erwies sich mal wieder die norwegische Outdoor-App outtt.no (siehe auch dieser Link). Da wir später als “Hauptwanderung” noch auf den Hesten wollten, entschieden wir uns hier für die kleine Tour zur Russehula. Der Pfad startete direkt hinter unserem Camper, nach wenigen Minuten konnten wir das Meer sehen.

Wir waren bis zur Höhle (hin- und zurück) nur ca. eine Stunde unterwegs. Man hätte zwar noch weiter immer an der Küste entlang wandern können und die Gegend sah auch wirklich sehr schön aus, aber für heute war ja noch eine andere Wanderung geplant, deshalb “schnupperten” wir hier nur ein bisschen in die Gegend rein. Falls wir nochmal nach Senja kommen sollten, werden wir für diese Gegend etwas mehr Zeit einplanen.

Um zum Wanderparkplatz für den Hesten-Aufstieg  zu gelangen, mussten wir ca. 25km über die Insel fahren – es gab wieder herrliche Eindrücke, tolle Landschaft aber auch viele enge, dunkle Tunnel. Insbesondere die Tunnel zwischen dem Straßenabzweig von der 862 und dem Örtchen Fjordgard, wo die Tour startete, waren ein echtes Abenteuer und mal wieder nichts für schwache Nerven.

Direkt am Ortseingang oberhalb der Schule gibt es einen Parkplatz, den man per App bezahlen muss. Hier starteten auch die Wanderungen zum bekannten Segla und auf den Barden. Wir wollten aber auf den Hesten, weil er besonders schöne Ausblicke auf den Berg Segla verspricht. Nachdem wir das Örtchen Fjordgard durchquert hatten, ging es direkt bergauf und sowohl Segla als auch Hesten waren von Anfang an gut zu sehen.

Der Weg war teilweise richtig steil, und so erlangten wir schnell immer mehr Höhe, die mit tollen Ausblicken belohnt wurde. Zum Schluss wurde es sehr steinig und steil, es war ein ziemliches Gekraxel und wir fragten uns wie diese Tour als „blau“ eingestuft sein kann. Es war gar nicht so leicht, den richtigen Weg zu finden.

Die letzten Meter zum Gipfel ging Eric allein, ich (Ulli) machte derweil einige Fotos von der herrlichen Umgebung. Von der Gebirgskette hinter dem Segla näherten sich dicke Wolken, das sah ziemlich spektakulär aus. Irgendwann regnete es, aber gleichzeitig schien die Sonne, da dauerte es auch nicht lange, bis der erste Regenbogen auftauchte. Wir erlebten heute also schon wieder das typisch norwegische Wetter so wie auch schon am gestrigen Tag.

Als Eric dann wieder von seiner Gipfelbesteigung zurück war, gab es eine kleine Rast, bevor wir den Abstieg über den Aufstiegsweg in Angriff nahmen. Auf dieser Tour schadet es nicht, wenn man Wanderstöcke dabei hat, da der Abstieg doch recht steil ist.

Die Besteigung des Hesten war eine tolle Wanderung, auch wenn wir sie als recht anspruchsvoll empfanden.

Gegen 15:30 waren wir zurück am Parkplatz (unsere App warnte uns sogar unterwegs dass unser Parkticket bald ablaufen würde und man hätte es von unterwegs auch direkt verlängern können). Wir fuhren anschließend noch ein Stück weiter gen Westen zum Campingplatz Fjordbotn.  Nach mehreren Nächten auf naturbelassenen Stell- und Parkplätzen wollten wir mal wieder etwas komfortabler duschen und hofften auch auf eine Möglichkeit zum Wäsche waschen.

Von den fünf Campingplätzen auf Senja hatten zu unserer Zeit trotz Nachsaison und Corona übrigens noch vier Plätze geöffnet.

Der Campingplatz war recht gut gefüllt, trotzdem ergatterten wir noch einen Stellplatz direkt am Wasser. Auch hier wechselten sich heftige Regenschauer und Sonne mehrfach ab, so dass wirklich richtig schöne Regenbogen am Himmel entstanden.

Die Hoffnung auf gute Duschen und Möglichkeit zum Wäschewaschen wurde übrigens erfüllt. Das Sanitärgebäude war für norwegische Verhältnisse richtig komfortabel eingerichtet.

Später hofften wir mal wieder auf Polarlicht, obwohl die Voraussetzungen nicht allzu gut waren. Wir blickten zwar nach Norden, aber es gab viele Wolken, eine niedrige KP-Wert-Prognose und zuviel Licht in der Umgebung (vom Campingplatz selbst, aber auch am gegenüberliegenden Ufer). Immerhin konnten wir ein ganz zaghaftes Grün am Himmel ausmachen.

unser Tagestour als Map:


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4 Kommentare

  1. Servus Ulli und Eric,

    traumhafte Bilder vom Segla👍

  2. Servus Ulli & Eric,

    tollen Blog habt Ihr !!!
    Schöne Reise & sehr schöne Bilder!!!
    Als Ihr zum Hesten gewandert seid & Euer WoMo geparkt habt, welche App ist für den Parkplatz notwendig???
    Danke.

    Viele Grüße Christine

    • Hallo Christine,

      freut uns, dass dir unsere Seite gefehlt. 🙂 Ich hab eben mal nachgeschaut. Die App heißt “Prestopark”. Hatten wir uns damals spontan direkt vor Ort installiert. VG, Ulli

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