Tag 10 & 11: Traumhafte Lofoten – Wandern, Radeln und Schlendern


03.09.2020 (D0) – Traumtag: Wanderung auf den Ryten & Kvalvika Beach – später Radeln zwischen Haukland & Uttakleiv

Campingplatz StartLofoten Beach Camp Skagsanden, Norwegen
Campingplatz ZielStellplatz Uttakleiv, Lofoten, Norwegen
gefahrene Kilometer55
Highlights / Wanderung:- Skagsanden Beach
- Wanderung Ryten / Kvalvika Beach
- Radeltour von Uttakleiv Beach nach Haukland Beach
Wettersonnig und warm

Schon sehr früh am Morgen wurden wir wach, weil unser Camper anständig durchgeschüttelt wurde. Durch unseren erhöhten Stellplatz am Skagsanden Beach waren wir anscheinend recht windanfällig. Wir blieben aber noch eine Weile liegen und beobachteten das Treiben draußen. Die vielen Zelter unten am Strand packten alle recht schnell zusammen und auch die VW-Busse fuhren ihre Aufstelldächer ein. Da hatten wir mit unserem Camper richtig Glück – der Wind war zwar unangenehm, aber nicht weiter schlimm für uns.

Nach dem Aufstehen und einer Dusche kochten wir uns erstmal einen Kaffee. Danach schnappten wir uns unsere Kameras und gingen zum Strand, um noch einige Fotos zu schießen. Es war zwar sehr windig, aber eigentlich war für heute perfektes Wetter angesagt – einer der Gründe für unseren spontanen Abstecher auf die Lofoten.

Es war herrlich hier – wir mochten diesen Platz schon auf unserer Winter-Fotoreise 2019 und hatten hier viel Zeit verbracht, u.a. auch unsere ersten Polarlichter auf den Lofoten gesehen. Aber jetzt mit dem eigenen Camper hier zu sein, empfanden wir schon als etwas ganz Besonderes. Wir genossen die Atmosphäre und schossen einige Bilder…

Gegen 9:45 packten wir alles zusammen, füllten noch schnell etwas Frischwasser auf und machten uns auf nach Fredvang zum Trailhead für die Wanderung zum Ryten und dem Kvalvika Beach. Diese Tour stand auf unserer Lofoten-Wunschliste ganz weit oben. Da lag es nah, dass wir diesen Schönwettertag genau dafür nutzen wollten.

Für diese Tour gibt es verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten, wir machten unsere Route abhängig davon, wo wir einen Parkplatz bekommen würden. Zunächst ging es also ein kleines Stück die E10 zurück nach Süden, wo wir gestern herkamen und dann über die zwei markanten Brücken in Richtung Fredvang. Ein Stück vor Ytresand wurden wir auf der linken Straßenseite fündig. Hier gab es eine Wiese, die zu einem Parkplatz umgewidmet war. Um diese Uhrzeit waren auch noch einige Parkplätze frei.

Wir holten erstmal unser Frühstück nach, packten dann die Rucksäcke, schnürten die Stiefel und starteten unsere Tour. Kurz hinter dem Parkplatz ging es gleich anständig nach oben, zunächst noch auf der Schattenseite des Berges. Es dauerte nicht lange, und wir erhielten die ersten spektakulären Ausblicke auf Ytresand und die Lofoten. Verdammt, war das herrlich. Bisher kannten wir die Lofoten nur von unten (auf unserer Winterreise waren nur flache Wanderungen möglich), aber von oben waren sie nochmal ein Stück beeindruckender.

Der Weg war sehr abwechslungsreich, führte über Steine, Holzbohlen, vorbei an Seen – dabei immer stetig nach oben aber belohnt mit herrlichen Ausblicken. Ein kleiner Abstecher führte uns auch an der Fredvanghytta vorbei. Ab und zu sahen wir auch andere Wanderer, aber gerade auf dem ersten Teil der Wanderung war es doch noch recht leer.

Irgendwann erreichten wir den Abzweig zum Kvalvika Beach. Wir überlegten kurz, ob wir zum Strand hinunter wandern wollten oder den Aufstieg zum Ryten fortsetzen wollten. Wir entschieden uns für den Gipfel. Also ging es weiter hinauf. Es dauerte nicht lang, und wir wurden mit unglaublichen Ausblicken auf den Kvalvika Beach belohnt. Die Kombination aus Meer, Bergen, Strand und diesem türkisfarbenen Wasser war unbeschreiblich schön. Unsere Kameras bekamen viel zu tun 😉

Hier war es nun auch schon deutlich voller. Wir absolvierten die letzten Höhenmeter bis zum Ryten – es ging stetig nach oben, war aber technisch nicht weiter schwer. Oben angekommen, war es ziemlich. Die Wenigsten schienen wirklich bis zur Spitze des Ryten zu laufen, viele stoppten schon beim Aussichtspunkt auf den Strand. Wir aber zogen es bis zum Gipfel durch – wenn schon, denn schon 😉 Auch die Brücken von Fredvang konnte man von hier oben richtig gut sehen…

Als wir uns satt gesehen hatten, ging es erstmal den gleichen Weg wieder zurück. Dann aber nahmen wir den Abzweig zum Kvalvika Beach. Ganz hinunter bis zum Strand gingen wir zwar nicht, aber trotzdem sehr nah ran, um diesen herrlichen Strand nochmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dann ging es über den gleichen Weg wieder zurück und hinunter bis zum Parkplatz.

Gegen 15 Uhr kamen wir wieder am Auto an, total zufrieden und beeindruckt von der Natur, aber auch etwas geschafft. Wir entschieden uns, den Abend in Uttakleiv zu verbringen, füllten auf dem Weg noch schnell in Ramberg im Supermarkt unsere in den letzten Tagen geschrumpften Vorräte auf. Die Lebensmittel waren auf den Lofoten nochmal ein Stück teurer als auf dem Festland, aber das Angebot war reichhaltig – wir konnten uns nicht beklagen.

Der Weg nach Uttakleiv war wieder voller schöner Landschaftseindrücke. Es war so schön, diese Inselgruppe jetzt im Sommer und mit dem eigenen Camper nochmal zu erkunden. Die Straße, die von der E10 irgendwann in Richtung Uttakleiv abbog, war sehr schmal. Aber irgendwie klappte es auch hier mit dem Gegenverkehr, auch wenn die Straße kaum breiter war als ein Camper.

Zunächst kamen wir am Haukland Beach vorbei. Wir entschieden uns aber gegen einen Stopp, sondern wollten lieber direkt bis zum Strand von Uttakleiv durchfahren, in der Hoffnung, hier noch einen Stellplatz für die Nacht zu ergattern. Dafür mussten wir den engen, dunklen Tunnel passieren, zum Glück ohne Gegenverkehr. Unser Wunsch wurde erfüllt – es gab noch einige freie Stellplätze – man wird direkt unten zum Bezahlen aufgefordert – 250 NOK für ein Parkticket, was bis zum nächsten morgen 13 Uhr gültig ist. Bezahlt wird per Kreditkarte am Automaten.

Nachdem wir unseren Stellplatz gefunden hatten und ein bisschen diesen wunderbaren Strand auf uns hatten wirken lassen, kamen mal wieder die Fahrräder vom Camper runter, und wir starteten direkt von hier auf dem Küstenweg nach Haukland-Beach. Das sind nur 4km Oneway, also auch gut zu Fuß zu absolvieren. Zu Fuß hatten wir diese Tour (nur mit Start in Haukland) bei unserer Wintertour bereits gemacht. Damals ist schon der Wunsch gereift, diese kleine Tour unbedingt nochmal im Sommer zu wiederholen.

Die Sonne stand mittlerweile recht tief und tauchte die Landschaft in ein tolles Licht.

Nachdem wir uns am Haukland-Beach satt gesehen hatten (da gingen tatsächlich zwei Leute ins eiskalte Meer ;-), ging es mit den Rädern wieder den gleichen Weg zurück. Später fotografierten wir noch den Sonnenuntergang am Meer. Auch wenn der KP-Vorhersage heute recht niedrig war (nur 1), hofften wir, am Abend oder in der Nacht Nordlicht zu sehen. Der Spot hier wäre dafür perfekt gewesen. Man steht hier mit dem Camper in die richtige Richtung, also löschten wir abends im Camper unser komplettes Licht, ließen Fahrer- und Beifahrersitz in Fahrtrichtung gedreht und beobachteten den Himmel. Irgendwann wurden wir ein kleines bisschen für unsere Geduld belohnt – ein klitzekleiner grüner Schleier blitzte kurz am Himmel auf – Eric fing ihn direkt ein.  Wir hatten den Eindruck, dass all die anderen Camper und Zelter davon keine Notiz nahmen.

Was für ein herrlicher Tag. Sicher einer der schönsten unserer Reise.

Unsere Tagestour als Map:

 


04.09.2020 (Fr) – Von Uttakleiv Beach über die 815 an der Südseite der Lofoten nach Henningsvær

Campingplatz StartStellplatz Uttakleiv, Lofoten, Norwegen
Campingplatz ZielLyngvær Lofoten Bobilcamping, Norwegen
gefahrene Kilometer89
Highlights:- Uttakleiv Beach
- Henningsvær
Wettermorgens bewölkt, später recht starker Regen

Für heute war nicht das beste Wetter angesagt. Aber das fanden wir gar nicht schlimm. Wir hatten gerade tolle sonnige Tage erlebt – sowohl auf dem Küstenweg auf unserer Fahrt nach Norden und ganz besonders gestern hier auf den Lofoten. Da wir bisher immer recht früh aufgestanden waren, genossen wir es heute, erstmal auszuschlafen und erstmal gar kein “Tagesprogramm” zu haben.

Eric zog es nach dem Aufstehen direkt mit der Kamera an den Strand. Ich, Ulli, brühte uns unseren “Morgenkaffee” auf und folgte dann mit den Thermosbechern bewaffnet wenig später. Wir hatten gefühlt den ganzen Strand und die Steine ganz für uns allein. Was für ein herrliches Gefühl, so mitten in der Natur zu campen.

Irgendwann rissen wir uns von diesr Kulisse los, hielten am Strand Vik (das ist kurz hinter dem Haukland Beach) nochmal kurz an und machten uns erstmal auf den Weg nach Leknes. Im kleinen Einkaufszentrum kauften wir uns noch eine Straßenkarte von den Lofoten und gönnten uns in der netten Bäckerei leckere Zimtschnecken. Einen weiteren Abstecher gab es im Intersport, wo wir ein paar Wanderklamotten ergatterten. Auch wenn man in norwegischen Outdoorläden keine wirklichen Schnäppchen machen kann, lieben wir es, in diesen Läden zu stöbern.

Mittlerweile hatten wir geplant, uns heute noch das Städtchen Henningsvær anzuschauen, auch wenn das Wetter zunehmend schlechter werden sollte. Anstatt weiter über die E10 zu fahren, entschieden wir uns für die weniger befahrenere und in unseren Augen noch fotogenere Straße 815 an der Südküste. Diese kannten wir auch schon aus unserer Winterreise. Hier war tatsächlich fast gar nichts los, das machte das Fahren recht entspannt.

Kurz vor der Gimsoystraumen Brücke gelangt man dann wieder auf die E10. Das war übrigens auch die östlichste Stelle unserer Wintertour 2019. Ab hier war auf den Lofoten also alles Neuland für uns. Nach Henningsvær führt eine kleine Stichstraße, sehr spektakulär am Meer entlang. Hier war schon etwas mehr Verkehr als auf der 815, zum Glück gab es ausreichend Ausweichbuchten auf der engen Straße.

Auch wenn es mittlerweile regnete, so war doch die Landschaft wieder beeindruckend.

In Henningsvær angekommen, suchten wir eine ganze Weile nach einem Parkplatz für unseren Camper. Wir hatten den Fehler gemacht, einem anderen Wohnmobil, was direkt vor uns fuhr, zu folgen und in den engen Ort hineinzufahren. Viel besser war es, den Camper direkt am Orteingang auf dem großen Parkplatz abzustellen und von dort in die Stadt zu laufen. Das taten wir dann auch im zweiten Anlauf.

Wir hatten das Gefühl, dass man die wenigen Touristen an zwei Händen abzählen konnte. Lag es am Wetter oder an Corona? Wir trotzten dem Regen und schlenderten durch die Gassen, besuchten auch eine kleine Glasbläserei. Am Ende des Orts gelangt man auf einen kleinen Hügel, von wo aus man aufs Meer hinaus schauen kann und auch das berühmte Stadion sehen kann. Mittlerweile war das Wetter unterirdisch, es schüttete wie aus Eimern und von Meer und Stadion war nicht wirklich viel zu sehen. Da werden wir wohl nochmal bei besserem Wetter in diesen kleinen süßen Ort zurückkommen müssen. Ein paar fotografische Eindrücke haben wir dann aber doch festgehalten.

Wir fuhren die Stichstraße wieder zurück gen Norden zur E10 und steuerten den Campingplatz “Lyngvær Lofoten Bobilcamping” an, an dem wir bereits heute auf dem Hinweg vorbeigekommen waren. Als wir gegen 16 Uhr ankamen, waren wir fast das einzige Auto, auch die Rezeption war geschlossen. Später gesellten sich noch ein paar wenige andere Camper dazu. Da die Wolken sehr tief hingen, konnte man nur erahnen, wie schön der Ausblick hier vom Stellplatz über den Lyngværsundet hinüber zu den Bergen bei gutem Wetter sein musste. Sicher auch kein schlechter Spot für Polarlichter, aber daran war heute Abend bei diesem Sauwetter nicht zu denken.

Wir überlegten am Abend, wie unsere Reise weitergehen sollte. Da bereits am nächsten Tag wieder besseres Wetter angesagt war, buchten wir spontan übers Handy für den morgigen Tag eine Bootstour zu Seeadlern und zum Trollfjord ab Svolvær. Es gibt hierfür verschiedene Anbieter, teilweise wird mit großem Elektroboot gefahren. Wir entschieden uns für den Anbieter XXLofoten und die Fahrt per Speedboot.

Unsere Tagestour als Map:


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