05.10.2020 (Mo) – Radeln am Götakanal und dann auf die Fähre in Göteborg
Campingplatz Start | Askeviks Camping & Stugby, Sjötorp, Schweden |
Ziel | Göteborg (Fähre Göteborg-Kiel) |
gefahrene Kilometer | 204 |
Highlights: | Radeln am Götakanal Fährfahrt Stenaline |
Wetter | sonnig den ganzen Tag |
Als wir auf dem Campingplatz am Vännern aufwachten, schien im Gegensatz zum Vortag die Sonne. Es versprach also noch ein guter letzter Tag in Schweden zu werden. Gestern hatten wir an der Rezeption des Platzes einen Flyer vom Götakanal entdeckt und uns spontan entschieden, hier heute ein bisschen zu radeln. Bevor wir losfuhren, nutzten wir noch schnell die Dumpingmöglichkeit auf dem Campingplatz.
Am heutigen Abend ging unsere vor zwei Tagen gebuchte Fähre ab Göteborg, aber bis dahin war noch etwas Zeit. Wir fuhren mit dem Camper ins nur wenige Kilometer Sjötorp und suchten uns dort einen Parlplatz. Hier in diesem kleinen netten Örtchen direkt am Vännern startet der Götakanal, deshalb gab es viele Parkmöglichkeiten, man hätte dort auf einem Stellplatz auch mit dem Womo übernachten können.
Wir machten die Räder startklar (wir hatten sie schon recht lange nur rumgefahren und nicht benutzt), dann radelten wir am Kanal entlang. Schiffe waren leider keine mehr unterwegs (sie fuhren nur bis Ende September). Dadurch war es sehr leer und gut zu radeln. Aller paar Kilometer kann man an einer kleinen Schleuse vorbei, hier und da gab es auch Wohnmobilstellplätze am Kanal. Eine wirklich nette Gegend. Knapp 20km sind wir in eine Richtung geradelt, dann ging es den gleichen Weg wieder zurück.
Anschließend fuhren wir weiter nach Mariestad, wir hatten gelesen, dass das eine schöne Stadt sein sollte, teilweise bezeichnet als „Perle am Vänern“. Erstmal suchten wir uns einen Parkplatz, in Mariestad war ganz schön viel Verkehr, den Trubel waren wir gar nicht mehr gewöhnt.
Dann spazierten wir durch die Stadt auf der Suche nach einem netten Café, was aber erfolglos war. Entweder war’s nicht schön oder geschlossen, ob es an Corona lag? Im ganzen Hafenbereich war jedenfalls tote Hose, Café an der Hauptstraße wollten wir nicht. Dieser Stadtbesuch war also eher ein Flop.
Unser nächstes Ziel war Göteborg, es war mittlerweile Nachmittag, unsere Fähre sollte um 19:00 Uhr starten, wir wollten mindestens eine Stunde vorher da sein. Wir fuhren auf der E20, im Gegensatz zum Inlandsvegen war es richtig voll, ziemlich schlagartig waren wir wieder in der Zivilisation angekommen.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir in Göteborg das Hafengelände, wenig später durften wir schon auf die Fähre. Dann mussten wir schnell unsere Tasche für die Kabine packen, dann musste auch schon das Autodeck geräumt werden.
Unsere Kabine war am Bug mit freiem Blick in Fahrtrichtung, das nannte sich „Captain’s View“. Nachdem wir unseren Kram abgestellt hatten, ging es hoch auf Deck, mit der untergehenden Sonne hatten wir eine tolle Sicht auf’s Hafengelände, als Sundowner gab’s zwei Bierchen. Kurz nach dem Ablegen hatten wir schon das Abendessen gebucht, coronabedingt gab es kein Buffet, sondern Menü mit verschiedenen Optionen, alles war richtig lecker! Getränke waren inklusive, wir blieben also gemütlich sitzen und gönnten noch das eine oder andere Bierchen, irgendwann ging’s zurück in die Kabine und wir verbrachten eine ruhige Nacht mit wenig Seegang.
unser Tagestour als Map:
06.10.2020 (Di) – Heimreise von Kiel ins Rhein-Main-Gebiet
Start | Kiel (Fähre Göteborg-Kiel) |
Ziel | daheim |
gefahrene Kilometer | 612 |
Highlights: | Aufwachen auf dem Schiff |
Wetter | verregnet |
Wir haben erstaunlich gut auf der Fähre geschlafen. Als wir aus unseren Fenstern direkt am Kopfende des Bettes schauten, konnte man bereits die deutsche Küste sehen – wir steuerten auf Kiel zu. Wegen Corona wurde darum gebeten, möglichst lang auf den Zimmern zu bleiben. Gegen 9 Uhr legte das Schiff dann in Kiel an. Wir wurden von Deutschland nach 6 Wochen mit eher durchwachsenem Wetter empfangen.
Der Hafen in Kiel liegt ziemlich zentral, wir sind zum ersten Mal mit der Fähre hier angekommen. Zusammen mit uns noch hunderte andere Autos und so standen wir mitten im Kiel erstmal richtig fett im Stau. Es hat fast eine Stunde gedauert, um aus der Stadt herauszukommen auf die A7. Das war recht nervig, hatten wir bisher bei anderen Fährankünften (Hirtshals, Larvik, Olso) so nicht erlebt.
Jetzt lagen noch reichlich 600km vor uns – damit unser fahrintensivster Tag – und wie immer recht nervig, denn es war voll (gerade rund um Hamburg) und es regnete. Bei besserem Wetter hätten wir sicher noch irgendwo eine Zwischenübernachtung eingelegt, aber so entschieden wir uns fürs Durchfahren. Irgendwann am Abend erreichten wir das Rhein-Main-Gebiet.
Der letzte anstrengende Fahrtag verblasste zum Glück schnell in unserer Erinnerung. Geblieben sind viele unvergessliche Eindrücke an eine wunderbare lange Reise nach Nordnorwegen, von der wir in den folgenden Monaten noch sehr zehren konnten. Heute, wo ich diese Zeilen schreibe, sind auf den Tag genau 7 Monate vergangen. Seit unserer Rückkehr aus Norwegen durften wir aufgrund von Coronabeschränkungen leider bisher keine einzige weitere Nacht in unserem Camper verbringen. Eigentlich unvorstellbar. Hätten wir das damals geahnt, wären wir vielleicht nicht so „schnell“ zurückgekommen, sondern hätten noch den einen oder anderen Tag länger in Skandinavien verbracht 😉
Auf genau derselben Fähre haben wir vor ein paar Jahren mal eine „Mini-Kreuzfahrt“ Kiel – Göteborg – Kiel gemacht – meine bisher einzige Kreuzfahrt… 😉 – und einen netten Tag in Göteborg verbracht. Eine ganz hübsche Stadt, die auch einen Besuch lohnt.
Danke zum Abschluss für’s Mitnehmen auf dieser tollen (und vor allem langen!) Reise mit schönen Impressionen.
Hallo Christian,
schön, dass du unserer Tour bis zum Schluss gefolgt bist 🙂 Für einen Besuch in Göteborg hat es bei uns nicht mehr gereicht, aber in Corona-Zeiten vermutlich ohnehin nicht die allerbeste Idee. Die Fähre war auf jeden Fall ideal, um die lange Heimreise in den Süden ein wenig abzukürzen. VG, Ulli