Genau wie im letzten Jahr hatten wir uns für dieses Jahr vorgenommen, nicht allzu viel zu fahren, sondern möglichst viel Zeit in der Natur zu verbringen. Außerdem wollten wir die Strecke so fahren, dass wir möglichst nur Ziele ansteuern, die wir letztes Jahr nicht gesehen hatten.
Letztes Jahr hatten wir für den Hin- und Rückweg die Strecke über Dänemark und dann die Fähre Hirtshals-Kristiansand gewählt. Diesmal entschieden wir uns schon früh, die „große Colorline-Fähre“ Kiel-Oslo zu nehmen, mit der man 20 Stunden unterwegs ist. Mit über 800,- EUR (inkl. Abendbuffet, Frühstück und einem etwas größerem Zimmer) kein billiges Vergnügen, aber auch eine sehr bequeme Form der Anreise, die uns einige Stunden und viele Kilometer auf der Straße ersparte und eines der Highlights unserer Reise war.
Die Rückreise ließen wir bewusst offen. So konnten wir unterwegs die Route flexibel anpassen – alles hielten wir für möglich, sowohl eine Rückfahrt über die Fähre Bergen-Hirtshals, Südküste Norwegen (z.B. Larvik)-Hirtshals oder aber auch der Landweg über Schweden.
Als Reisezeitraum wählten wir diesmal nicht wie im letzten Jahr den Frühsommer (Juni), sondern eher den Spätsommer (August), um in den norwegischen Gebirgen, die diesmal ein Schwerpunkt unserer Reise sein sollten, möglichst schneefrei unterwegs zu sein.
Schon oft hatten wir in Outdoorzeitschriften über die tollen Trekkingmöglichkeiten in Norwegen gelesen. Das wollten wir unbedingt auch mal ausprobieren, und so kam unsere Zeltausrüstung mit, um damit ein paar Tage im Jotunheimen NP zu verbringen.
Neben den norwegischen Gebirgen hatten wir eine intensivere Erkundung von Fjordnorwegen zwischen Sognefjord und Alesund geplant. Allerdings hatten wir ziemliches Pech mit dem Wetter und die Wettervorhersage für die Fjordregion war ab der zweiten Augustwoche leider fast durchgängig sehr schlecht (täglich Regen und über mehrere Tage fast keine Sonnenstunden). So strichen wir diesen Schlenker schweren Herzens komplett und entschieden uns, uns diese Region für eine spätere Reise aufzuheben und lieber gemütlich über die norwegischen Gebirge und Schweden / Fehmarn zurückzufahren.
Das war schon schade, denn damit entfiel Vieles, auf das wir uns sehr gefreut hatten – Sognefjord, Nordfjord, Geiranger Fjord, der Nationalpark Jostalsbreen mit seinen Gletschern, die Hafenstadt Alesund und auch Wanderungen wie der Aufstieg auf den Molden oder Skala.
Rückblickend muss man sagen, dass wir – bezogen auf das Wetter – einfach einen schlechten Reisezeitraum erwischt hatten. Denn all die Wochen zuvor hatte nicht nur Deutschland, sondern auch Skandinavien einen Jahrhundertsommer mit sehr viel Sonne, hohen Temperaturen und wochenlang keinem Regen. Auch für September sehen die Vorhersagen deutlich besser aus. Nur der August – ausgerechnet unsere Reisezeit – war sehr durchwachsen, in den Fjorden noch mehr als im Gebirge…
Route
Wie schon oben geschrieben, sollte das „nördliche Südnorwegen“ mit seinen Nationalparks und die Fjorde zwischen Sogndal und Alesund den Schwerpunkt unsere Reise bilden. Außerdem wollten wir, wenn wir schon die Fähre Kiel-Oslo nehmen, auch die norwegische Hauptstadt erkunden.
Deshalb hatten wir grob folgende Route geplant:
- Kiel – Oslo – Jotunheimen NP (ca. 1 Woche) – Sognefjellvegen – Jostedalsbreen NP – Nordfjord – Geirangerfjord – Alesund – Rondane NP – Rückweg entweder Schweden oder Dänemark
Aufgrund der Anpassungen und Streichungen durch das schlechte in Fjordnorwegen ist dann folgende Route entstanden:
- Kiel – Oslo – Jotunheimen NP – Rondane NP – Dovre / Dovrefjell NP – Mjosa See – schwedische Küste mit Koster-Inseln und Kuller-Halbinsel – Fehmarn
Das folgende Bild zeigt die Tour wie wir sie gefahren sind.
Damit waren es dieses Jahr nur etwas mehr als 3000km (letztes Jahr 4000km). Das lag einerseits daran, dass wir uns die Fähre Kiel-Oslo gönnten und damit viele Kilometer einsparten. Aber auch die Streichung von Fjordnorwegen reduzierte unsere Tour um ca. 500km.
Im Detail sieht man die Tagesetappen in der folgenden Tabelle.
Tag | Datum | von | nach | km | Übernachtung |
---|---|---|---|---|---|
1 | 04.08.2018 | Neu-Isenburg | Dersau (Plöner See) | 585 | Campingplatz Seeblick |
2 | 05.08.2018 | Dersau (Plöner See) | Laboe | 50 | Camping Fördeblick |
3 | 06.08.2018 | Laboe | Kiel (Fähre) | 21 | Fähre |
4 | 07.08.2018 | Fähre | Oslo | 10 | Bogstad Camping |
5 | 08.08.2018 | Oslo | Oslo | 0 | Bogstad Camping |
6 | 09.08.2018 | Oslo | Jotunheimen NP | 240 | Parkplatz RV51 am Bitihorn |
7 | 10.08.2018 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | 43 | Maurvangen Camping |
8 | 11.08.2018 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | 0 | Zelttour - Russvassnet |
9 | 12.08.2018 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | 0 | Zelttour - Memurubu Zeltplatz |
10 | 13.08.2018 | Jotunheimen NP | Jotunheimen NP | 0 | Zelttour - Maurvangen Camping |
11 | 14.08.2018 | Jotunheimen NP | Otta | 90 | Otta Camping |
12 | 15.08.2018 | Otta (Rondane NP) | Dovre | 76 | Holum Camping |
13 | 16.08.2018 | Dovre | Dovrefjell NP | 30 | Furuhaugli Camping |
14 | 17.08.2018 | Dovrefjell NP | Dovrefjell NP | 33 | Furuhaugli Camping |
15 | 18.08.2018 | Dovrefjell NP | Rondane NP | 92 | Solhaug Camping |
16 | 19.08.2018 | Rondane NP | Mjøsa See | 126 | Sveastranda Camping |
17 | 20.08.2018 | Mjøsa See | Mjøsa See | 0 | Sveastranda Camping |
18 | 21.08.2018 | Mjøsa See | Strömstad | 289 | Strömstad Camping |
19 | 22.08.2018 | Strömstad | Strömstad | 0 | Strömstad Camping |
20 | 23.08.2018 | Strömstad | Torekov | 345 | First Camp Torekov-Båstad |
21 | 24.08.2018 | Torekov | Höganäs | 84 | Stellplatz Höganäs |
22 | 25.08.2018 | Höganäs | Fehmarn | 305 | Wallnau Camping |
23 | 26.08.2018 | Fehmarn | Fehmarn | 0 | Wallnau Camping |
24 | 27.08.2018 | Fehmarn | Neu Isenburg | 650 | |
Gesamt | 3.069 |
Reiseführer & Karten
Auch für diese Reise haben wir im Vorfeld wieder fleißig Reise- und Wanderführer durchstöbert.
Am hilfreichsten davon waren vor allem die Folgenden:
Wanderführer:
- Norwegen – Jotunheimen und Rondane (Rother)
- Norwegen Süd – von Oslo bis zum Geiranger Fjord (Kompass)
- Norwegen Süd (Rother)
Reiseführer:
- DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Norwegen
- Norwegen – (Stefan Loose)
- DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Schweden
Wir haben uns für die Gebirge Jotunheimen und Rondane auch extra Wanderkarten zugelegt. Die sind zwar leider nicht billig (weder in Deutschland noch in Norwegen), waren aber doch sehr hilfreich und haben auch eine sehr gute Qualität:
Hallo Ulli,
so ein Pech mit dem Wetter. Bei uns in Südschweden war es zwar auch nicht immer eitel Sonnenschein im August. Hatte aber meist einen Blick auf das Bergen- und Oslowetter, nicht so toll.
Liebe Grüße Micha (scanfan)
Hallo Micha,
ja, war stellenweise wirklich Pech. Und das ausgerechnet bei diesem „Jahrhundertsommer“. Naja, wir holen irgendwann die Fjorde & Gletscher nach 😉 Schade, dass es auch bei euch in Schweden nicht so gut war.
Liebe Grüße, Ulli