Tag 6 und 7: von Oslo bis zum Jotunheimen NP


09.08.2018 (Do) – Von Oslo über Fagernes bis in die Berge & Aufstieg aufs Bitihorn

Campingplatz StartBogstad Camping, Oslo
Campingplatz ZielBoondocking unterm Bitihorn
gefahrene Kilometer240
Highlights / WanderungenWanderung aufs Bitihorn (8km und 550HM)
Wettersonnig, ab und zu bewölkt, aber immer trocken

Die Wettervorhersage für den Tag war gut, deswegen machten wir uns schon recht früh auf den Weg. Vor der Abfahrt kümmerten wir uns noch um Frisch- und Abwasser, dann ging es los – kurz nach 8 Uhr.  Wir fuhren aus Oslo raus nach Norden Richtung Fagernes, das Navi zeigte eine erwartete Ankunftszeit von ca. 11:30.  Endlich ging der „richtige“ Campingurlaub los, die letzten Tage waren doch sehr “stadtlastig”, wenn auch schön. Je weiter wir Oslo hinter uns ließen, um so schöner wurde die Gegend, die ersten Seen, blauer Himmel. Auf der E16 war nicht viel los – ab und zu ein LKW oder PKW – Wohnmobile sahen wir kaum.

Da die Vorhersage für den Folgetag miserabel war, fassten wir unterwegs den Entschluss, durch Fagernes durch zu fahren und in der Gegend von Beitostolen eine erste Wanderung zu machen. Zunächst dachten wir an den Bygdin-See, entschieden uns dann aber für die Wanderung auf’s Bitihorn.

In Fagernes holten wir Geld und schauten in der Touristeninformation vorbei. Man beriet uns sehr nett und druckte uns einige Informationen für die Bitihorn-Wanderung aus. Weiter ging es und wir legten kurz vor Beitostolen noch eine kurze Pause ein, um unser Frühstück nachzuholen. Von unserem Rastplatz aus konnte man in der Ferne schon das Bitihorn sehen.

Frisch gestärkt ging es weiter. Durch Beitostolen fuhren wir durch (vielleicht würden wir später zum Übernachten zurück kommen) und  steuerten ca. 10km hinter dem Ort den Wanderparkplatz für’s Bitihorn an. Mittlerweile war es ca. 12:30 und der Parkplatz war recht voll. Man hatte uns schon in der Touri-Info in Fagernes gesagt, dass dieser Platz recht beliebt und entsprechend gut besucht ist. Nach kurzer Suche fanden wir aber eine ausreichend große Lücke für unseren Camper, zahlten 60 NOK (nur Barzahlung möglich), schnürten unsere Wanderstiefel, packten die Rucksäcke und los ging es. Das fühlte sich jetzt richtig nach “Norwegenurlaub”, so wir wir ihn mögen, an.

Der volle Parkplatz ließ es schon vermuten, hier ist man nicht allein unterwegs, aber trotzdem war es alles andere als überlaufen. Der Weg führt über steinige Wege, zunächst recht eben, aber irgendwann biegt der Weg nach links oben ab, von da an geht es stetig bergauf. Der Weg wird immer gerölliger und man muss gut auf die Füße schauen. Mit zunehmenden Höhenmetern wird die Aussicht immer beeindruckender. Nach Norden blickt man auf den Bygdin See, dahinter die Berge des Jotunheimen Nationalparks. Wir kraxelten immer weiter, am Ende waren es ca. 550 Höhenmeter und ca. 4km bis zum Gipfel des Bitihorn.

Von hier oben konnte man nun nach allen Seiten schauen – herrlich. Das erinnerte uns ein bisschen an unsere Tour auf den Gaustatoppen im Vorjahr. Oben war es ziemlich kalt und windig, deshalb zogen wir alles an, was wir dabei hatten. Wir fotografierten noch ein bisschen, aßen eine Kleinigkeit und machten uns irgendwann wieder auf den Rückweg – gleicher Weg wie der Aufstieg.

Unten angekommen fragten wir uns, wie der Tag weitergehen sollte. Erstmal fuhren wir kurz Richtung Bygdin-See in der Hoffnung, dort einen netten Stellplatz zu finden.  Fanden wir aber nicht, also ging es zurück auf einen kleinen, etwas zurückgesetzten Parkplatz mit Blick auf‘s Bitihorn.

Auch wenn die Straße in Sichtweite war, gefiel uns der Platz richtig gut. Wir hatten eine tolle Aussicht – vorn auf den Berg, den wir wenige Stunden vorher erklommen hatten, hinten in die schier unendliche Berglandschaft Norwegens. Wir kochten und aßen im Camper, ließen es uns aber nicht nehmen, draußen ein Bierchen zu trinken. Allerdings war es mittlerweile richtig  kalt – sicher nur wenige Grad über Null. Wir genossen nochmal die untergehende Sonne – denn für den Folgetag war richtiges Sauwetter angesagt. Irgendwann in der Nacht ging dann der Regen los, passend zur Vorhersage.


Tag 6 als Map:


10.08.2018 (Fr) – “Versorgungsstopp” in Beitostolen und weiter nach Maurvangen

Campingplatz StartBoondocking unterm Bitihorn
Campingplatz ZielBesseggen Fjellpark, Maurvangen
gefahrene Kilometer43
WetterRegen, Regen, Regen - unfassbare Mengen

Der Regen blieb uns den ganzen Tag erhalten. Morgens fuhren wir erstmal die wenigen Kilometer zurück nach Beitostolen, um einige Erledigungen zu machen. Ulli erstand eine neue Wanderhose (nachdem gestern eine ihrer Hosen zerrissen war), das Auto wurde voll getankt und wir wollten unsere Lebensmittelvorräte für die nächsten Tage auffüllen. Im Internet hatten wir gelesen, dass es einen Sparmarkt geben soll. Den fanden wir auch direkt, allerdings staunten wir nicht schlecht, als wir die Regale sahen. Alles ziemlich leer gekauft – man konnte froh sein, noch das eine oder andere zu ergattern – immerhin alles zu 50% reduziert. An der Kasse erfuhren wir, dass man aufgrund des Saisonendes hier in wenigen Tagen schließt. Zum Glück gab es auf der anderen Seite des Ortes noch einen COOP. Der war anständig sortiert und wir bekamen dort alles was wir brauchten.

Gegen Mittag fuhren wir von Beitostolen die RV51 nach Norden zum Campingplatz Maurvangen. Von dort wollten wir zu einer dreitägigen Wandertour durch den Jotunheimen Nationalpark aufbrechen. Auch wenn man es sich beim aktuellen Regen nicht recht vorstellen konnte, sollte es in den nächsten Tagen sonnig und trocken bleiben. Dieses “positive Wetterfenster” wollten wir unbedingt nutzen.

Die Straße nach Maurvangen ist bei gutem Wetter sicher ein Highlight, da sie durch den Südost-Teil des Jotunheimen Nationalparks führt. Wir sahen außer einer klitschnassen Windschutzscheibe fast nichts und es war anstrengend, bei diesem Regen auf der engen Straße zu fahren. Zum Glück war es nicht weit.

Auf dem Campingplatz in Maurvangen angekommen, checkten wir ein und erkundigten uns, ob wir an den Tagen, an denen wir mit dem Zelt unterwegs sein wollten, unseren Camper stehen lassen konnten. Ja, überhaupt kein Problem, sagte man uns. Anstatt der 250 NOK, die der Campingplatz normalerweise kostet, brauchten wir für diese Tage nur 50 NOK pro Tag bezahlen. Das war sogar billiger als der nahe gelegene öffentliche Langzeitparkplatz – zwischen Maurvangen und Gjendesheim (dort kosten drei Tage 450 NOK).

Wir nutzten den Nachmittag, um Wäsche zu waschen, unsere Tagesberichte zu schreiben, Fotos auf den Laptop zu spielen und packten ein bisschen die Rucksäcke für unsere “große Tour” vor.

Als der Regen mal für eine Stunde ein klein bisschen weniger wurde, erkundeten wir – eingepackt in Regenjacke, Regenhose und mit großem Schirm – den Platz und die Umgebung. Wir liefen in Richtung Gjendesheim – also dorthin, wo morgen unsere Tour losgehen sollte. Lange hielten wir es aber draußen nicht aus und kehrten irgendwann wieder um.

Draußen regnete es unaufhörlich weiter – das waren Regenmengen, wie wir sie bisher kaum erlebt hatten.

Wir machten uns ein bisschen Sorgen über die Wanderwege im Jotunheimen. Ob diese ganzen Wassermassen wirklich schnell genug versickern würden, so dass wir einen trockenen Platz für unser Zelt finden würden?

Ironischerweise hingen auf dem Campingplatz überall “Grillverbotsschilder” wegen Feuergefahr. Es musste in den letzten Wochen und Monaten wirklich außergewöhnlich warm und trocken gewesen sein. Jetzt konnte man allerdings vor lauter Pfützen kaum treten…


Tag 7 als Map:

(wird im Winter falsch angezeigt, da die Strasse durch den Jotunheimen gesperrt ist)


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