Anreise von Frankfurt nach Windhoek


27.04.2022 (Mi) – Von Deutschland mit dem Nachtflug nach Namibia

Heute war es endlich soweit. Kaum zu glauben, wie lange wir auf diesen Tag gewartet hatten und ehrlich gesagt hatten wir tatsächlich bis zum Schluss gebangt, ob es wirklich klappen würde. Auch wenn unser Flug erst abends ging, hatten wir uns schon frei genommen und ließen unseren ersten Urlaubstag sehr entspannt angehen.

Das Meiste hatten wir schon an den letzten Tagen gepackt und so mussten wir nur noch die letzten Dinge in die Koffer packen. Da wir Premium Economy Tickets ergattert hatten, konnten wir unser Gepäck auf vier Reisetaschen verteilen. Das war wirklich praktisch, denn so konnten wir einiges an Campingkram, insbesondere auch zwei Schlafsäcke, mitnehmen.

Für 18:30 Uhr hatten wir uns ein Taxi bestellt, denn zum Frankfurter Flughafen ist es für uns quasi nur ein “Katzensprung”. Pünktlich stand das Taxi vor der Tür und nur 20 Minuten später waren wir am Flughafen. Den Online-Check-In inkl. Platzreservierung hatten wir bereits am Vorabend gemacht, so mussten wir nur kurz zum Schalter, um unser Gepäck aufzugeben. Hier war überhaupt nichts los, wir waren die Einzigen.

Nächster Stopp war eine Pizzeria am Terminal 1 – wir hatten noch viel Zeit und wollten uns nicht auf das Abendessen (oder eher Nachtessen) an Bord verlassen.

Irgendwann steuerten wir den Security Bereich an und hier war auf einmal die Hölle los. Lediglich zwei Schalter waren offen, davor lange Schlangen. Zum Glück hatten wir nicht zu lange gewartet und waren ohne Zeitdruck. Wir warteten bestimmt 30 Minuten, bis wir fast dran waren. Die Schlangen hinter uns waren mittlerweile noch viel länger geworden. Dann auf einmal weiteres Chaos. Der Schalter, an dem wir anstanden, wurde wegen technischer Probleme geschlossen. Völlig unkontrolliert stürzten sich die Menschen-Massen an den anderen Schalter – es wurde geschoben, gedrückt und gemeckert. Keine Ahnung, wann wir zum letzten Mal so viele Menschen auf einem Haufen gesehen hatten. Wir dachten nur “wenn man sich hier kein Corona holt, dann ist man echt immun”.

Irgendwann hatten wir auch den Check-In hinter uns gebracht und waren am Flieger angekommen, auch hier war es erstaunlich voll. Es gab wohl viele Passagiere, die per Zubringerflug nach Frankfurt gebracht wurden, um dann die Eurowings-Maschine nach Windhoek zu nehmen (das bestätigte sich auch später auf unserer Reise – wir trafen sehr viele Leute, auch aus Österreich, Frankreich, Holland und England, die mit Eurowings von Frankfurt nach Windhoek geflogen waren).

Das Boarding war unkompliziert. Dank Premium Economy hatten wir schöne Plätze vorne im Flieger. Pünktlich 21:45 ging es los, einige Zeit später gab es ein recht leckeres Nachtessen und einen Schlummertrunk. Der Flug verlief entspannt und ruhig. Wir nutzten das Entertainment-Programm und versuchten später, wenigstens ein paar Stunden zu schlafen.


28.04.2022 (Do) – Ankunft in Windhoek – holpriger Urlaubsstart

Startbeim Autovermieter Windhoek
ZielLondiningi Guest House, Windhoek
gefahrene Kilometer7
Highlights:Afrikas Boden betreten
unseren Camper übernommen
den Übernahmestress überstanden
Wettersonnig, ca. 27 Grad

Dieser Urlaubstag begann im Flieger. Gegen 6:30 Uhr servierte man den Gästen ein Frühstück. Gefühlt hatten wir gerade erst unsere Nachtmahlzeit zu uns genommen und waren alles andere als hungrig. Aber wer weiß, wann es wieder etwas zu essen geben würde – also verspeisten wir das recht leckere Frühstück.

Die Landung verzögerte sich um ca. 45 Minuten, gegen 8:15Uhr landeten wir in Windhoek. Obwohl wir einen Fensterplatz hatten, konnten wir beim Landeanflug nur wenige Blicke auf Namibia erhaschen, die Flügel waren im Blickfeld. Immerhin sahen wir kurz die Etoshapfanne und einige Hügel nördlich von Windhoek.

Da wir in der Prime Economy saßen, konnten wir recht früh aussteigen und bei der Immigration, wo auch die Impfzertifikate kontrolliert wurden, kamen wir sehr schnell durch. Nächster Stopp war das Gepäckband. Hier ging es schon deutlich gemütlicher zu. Es dauerte eine ganze Weile, bis überhaupt Gepäckstücke der Frankfurter Maschine auf dem Band landeten (tatsächlich kam das Gepäck verteilt auf drei verschiedene Bänder), dann dauerte es noch mal ganz schön lang, bis unsere vier Taschen vollzählig waren, ein halbes Stündchen dürfte es gedauert haben, bis wir alles hatten. Dann ging es noch schnell durch den Zoll und wir erreichten die Ankunftshalle.

Dort standen einige Guides mit Schildern in der Hand, wir checkten kurz die Schilder, konnten unsere Namen aber erstmal nicht entdecken. wollten aber ohnehin erst mal Geld abheben beziehungsweise tauschen.

Ulli ging also zu einer Wechselstube, es war nicht viel los, dauerte aber Ewigkeiten. Warum muss man fürs Geldwechseln eigentlich seinen Reisepass vorlegen und die nächste Unterkunft angeben? Wir wussten es nicht, haben aber gelernt, dass es deutlich schneller geht, Geld am Automaten zu ziehen als es zu tauschen.

Jetzt schauten wir nochmal nach unserem Abholer von Avis Safari Rental, der Andrang in der Ankunftshalle hatte sich etwas gelichtet. Leider weiterhin kein Abholer für uns in Sicht. Das beunruhigte uns ein wenig, deshalb gingen wir zum Avis-Schalter. Dort wusste man erstmal von nichts, wir fanden raus, dass Avis Safari Rental und die Avis Autovermietung nur ähnlich heißen, ansonsten aber nicht viel miteinander zu tun haben. Man empfahl uns, einfach mal bei Avis Safari Rental anzurufen. Ohne Sim-Karte aber schwierig. Zum Glück war der Mann am Avis-Schalter dann aber so nett, für uns bei Avis Safari Rental anzurufen. Es stellte sich heraus, dass man uns erst für den nächsten Tag erwartet hatte. Na das ging ja prima los. Immerhin versprach man, uns schnell einen Fahrer zu schicken, er würde in ca. 45min da sein.

Wir nutzten die Zeit, um uns bei MTC namibische SIM-Karten zu besorgen, auch hier war eine Schlange von ca. zehn Leuten, alle aus “unserem” Flug. Man könnte denken, sowas geht recht schnell, aber nein: die Dreiviertelstunde, die der Fahrer brauchte, um uns abzuholen, brauchten wir auch, um die Sim-Karten zu besorgen. Aber immerhin hatten wir das erledigt. Der Service war prima, die SIM-Karten wurden direkt eingesetzt und eingerichtet. Mittlerweile war es schon gegen 10:30 Uhr. Der Flughafen hatte sich schon ziemlich geleert, und endlich tauchte auch unser Abholer auf.

Los ging es Richtung Windhoek, im Auto eröffnete uns der Fahrer, dass für uns zwar ein Auto reserviert war (good news!), leider mit einem Loch im Tank, was erstmal repariert werden musste. Wir konnten das Auto also noch nicht übernehmen, es wurde immer lustiger. Immerhin bot man uns an, uns zum Ersteinkauf zu fahren und dann inklusive Einkäufe zu Avis Safari Rental. Inzwischen war’s gegen 12 Uhr, wir waren ganz schön erledigt und hatten seit dem kleinen Frühstück im Flieger nichts gegessen. Der Fahrer fuhr uns erstmal in unsere Unterkunft, das Zimmer war aber noch nicht fertig, aber wir konnten unser Gepäck dort abstellen. Dann weiter zum Superspar. Uns stand der Kopf eigentlich nicht nach Ersteinkauf, wir hätten gerne mal einen Moment Pause gemacht. Und eigentlich auch gerne erst den Camper inklusive Ausstattung gesehen, damit man nix doppelt kauft und eine Idee hat, wieviel Platz für Lebensmittel das Auto hat. Ging aber nicht, also Einkauf.

Dieser enge volle Spar, den Fahrer halb im Schlepptau, gefiel uns nicht so sonderlich. Wir entschieden uns, am nächsten Tag auf alle Fälle nochmal einkaufen zu gehen. Das nahm etwas den Druck raus, alles auf Anhieb zu finden. Trotzdem hatten wir im Eiltempo zwei Einkaufswagen voll. Dann alles ins Avis-Abholauto geladen (verteilt auf zehn Papiertüten), gegen 14:00 Uhr ging es dann endlich Richtung Vermietstation, der Camper war auch abholbereit, immerhin! Jetzt ging’s an den Papierkram, der Miet-Vertrag wurde uns vorgelesen und erläutert. Seeehr ausführlich erläutert. Wir hatten immer noch nichts gegessen außer einer Banane, fingen langsam an, unseren Ersteinkauf zu verzehren. Dann wurde der Camper sehr ausgiebig erklärt, was absolut sinnvoll war. Was ist hinter welcher Klappe, wie funktioniert das Dachbett, der Kompressor, der Wassertank, die Gasflaschen, der Kühlschrank, der Gasherd, die Außendusche, die Besteckschublade, das Werkzeug zum Reifenwechsel. Es war jetzt schon gegen 16 Uhr und die Einweisung schien kein Ende zu nehmen. Dann eröffnete man uns, dass an dem Fahrzeug nur ein Ersatzreifen vorgesehen sei (obwohl wir zwei bestellt hatten), am Heck gab es aber keine Halterung für einen zweiten Ersatzreifen. Immerhin sahen die Reifen gut aus (Herstelldatum Ende 2021, robust und gutes Profil, der Ersatzreifen war komplett neu). Wir waren zu platt zum Diskutieren, hatten außerdem unsere Reservierung in Joes Beerhouse für 17:30 und waren immer noch nicht im Guesthouse gewesen. Wir drückten ein bisschen aufs Tempo und die Übergabe wurde beschleunigt. Noch fix das defekte Stromkabel gegen ein funktionierendes Stromkabel getauscht, gegen 16:30 fuhren wir endlich vom Hof, nachdem der Einkauf mehr schlecht als recht irgendwie im Camper verteilt war.

Jetzt also zum ersten Mal fahren auf der linken Straßenseite. Eric meisterte das aber sehr gut (logisch: Scheibenwischer statt Blinker), ca. 20 Minuten später kamen wir an unserem Guesthouse an, bezogen unsere Zimmer, gingen duschen, pünktlich um 17:15 kam der Abholservice von Joes Beerhouse. So hatten wir uns den ersten Tag eigentlich nicht vorgestellt. Hatten den Gedanken, dass es ganz entspannt sein müsste, morgens anzukommen, das Auto zu übernehmen, den Einkauf zu erledigen und abends essen zu gehen. Denkste.
Im Biergarten fiel der Stress dann so langsam von uns ab. Die Temperaturen waren sehr angenehm, mit einem kühlen Bier und einem Rock Shandy stießen wir auf den Urlaub an. Wir bestellten uns zwei leckere Platten mit verschiedenen Fleischsorten, einmal das Namib-Trio (Kudu, Zebra, Springbock), einmal das Bushman Sosatie (Zebra, Kudu, Oryx, Springbock und Krokodil), dazu gab es Bildchen, damit man die Fleischsorten nicht durcheinander bringt. Alles sehr lecker, nur das Krokodil schmeckte uns nicht wirklich. Dann noch eine Runde Getränke, inzwischen war es dunkel, wir ließen uns vom Shuttle zurück in unsere Unterkunft fahren, schauten nochmal nach dem Camper, sortierten unsere Taschen ein bisschen um, um 21:00 Uhr hatten wir die nötige Bettschwere und beendeten einen langen Tag.

Unser erster Tag in Namibia in Bildern:

 

 


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2 Kommentare

  1. Hallo ihr 2,
    welcome in Africa, in der light-version. Ha ha…
    Auch nach der 5 Reise sind wir immer wieder froh, wenn der erste Tag ueberstanden ist und man das Gefuehl hat, jetzt kann der Urlaub endlich beginnen.
    Schoen, dass trotz erster TiA´s alles geklappt hat, mit Einreise, Geld, Simkarten, Auto , Einkauf und …. Da ist man froh wenn man abends dann ein Bierchen und das erste Kudu auf dem Teller hat.
    Freue mich sehr auf eure Schilderungen und wie immer fanstastischen Bildern!
    Bine & Dieter

    • Liebe Bine, lieber Dieter,
      schön, dass ihr unser Abenteuer hier verfolgt. Ja, ihr seid natürlich schon viel erfahrener, wir fanden die “Light-Version” teilweise auch schon ganz schön abenteuerlich 😉 . Und du hast total recht – im Beerhouse ist dann tatsächlich der ganze Reiseanfangsstress von uns abgefallen und wir konnten anfangen, den Urlaub zu genießen. LG, Ulli&Eric

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