29.04.2022 (Fr) – Start des Campingabenteuers – nach Süden zur Kalahari Bagatelle Game Ranch
Campingplatz Start | Londiningi Guest House, Windhoek |
Campingplatz Ziel | Bagatelle Kalahari Game Ranch |
gefahrene Kilometer | 285 |
Highlights / Wandern: | unsere ersten Gravelroads Giraffenbesuch beim Grillen |
Wetter | Sonne und Wolken im Wechsel, ca. 30 Grad |
Nach dem gestrigen stressigen Tag hatten wir im Londiningi Guesthouse ziemlich gut geschlafen. Mich, Ulli, nervte mitten in der Nacht so ein bisschen der Kühlschrank, der immer wieder ansprang, aber mit Ohrenstöpsel war auch dieses Problem behoben und wir hätten wahrscheinlich noch länger geschlafen, hätte uns unser Wecker nicht gegen 7:00 Uhr geweckt. Trotzdem fühlten wir uns ausgeschlafen.
Wir gingen zum Frühstück, was sehr nett angerichtet war. Es gab Spiegeleier, Pancakes und ein nettes Buffet. Endlich fühlten wir uns wie im Urlaub angekommen und freuten uns auf die bevorstehende Tour.
Gegen 9 Uhr checkten wir im Guesthouse aus, verstauten unsere Taschen im Camper und fuhren noch mal in die Superspar Merua Mall. Es war ja gestern schon klar, dass wir unsere Ersteinkaufs-Liste nicht komplett abgearbeitet hatten. Da wir den Camper voll geladen hatten und auch die Rücksitzbänke mit Fotorucksäcken und Bettkram und auch noch einigen Getränken vollgestopft waren, entschieden wir uns, dass Eric im Auto blieb und ich, Ulli, ging in die Mall, um die restlichen Sachen einzukaufen. Heute fühlte es sich deutlich entspannter an, wir waren ausgeruht, und die Mall war gar nicht mehr ganz neu für uns. Ich wusste grob wo alles ist und hatte die Sachen recht schnell zusammen. Nur von der Fleischtheke waren wir ein wenig enttäuscht, es gab kein Game Fleisch, immerhin erstanden wir sehr gut aussehendes Rinderfilet. Feuerholz wurde noch eingesackt und noch weitere Getränke, denn wir hatten gestern Abend gesehen, dass im Camper mehr Stauraum war, als wir dachten.
Gegen 10:30 Uhr starteten wir nun in unser Urlaubsabenteuer. Der Weg aus Windhoek heraus war noch etwas trubelig, aber dann wurde die B1, die gen Süden führt, immer leerer, circa 280 km standen heute auf dem Plan. Irgendwann passierten wir das Städtchen Rehoboth, hier hätten wir auch noch mal einkaufen gehen können, aber wir brauchten ja nichts mehr. Am Schild “Capricorn of Africa” fuhren wir vorbei, das hatten wir zu spät entdeckt, hatten aber auch keine Lust, nochmal zu wenden. Nach circa 200 km erreichten wir das Örtchen Kalkrand, hier bogen wir von der B1 auf die C21 ab und damit verließen wir die asphaltierten Straßen und wechselten auf unsere erste Gravelroad. Wenige 100m weiter hielten wir auf einem kleinen Rastplatz an und ließen etwas Luft aus unseren Reifen. Weiter ging es die circa 80 km zur Kalahari Bagatelle Ranch. Die Schotterstraße fuhr sich eigentlich ziemlich gut und war viel breiter als wir uns das vorgestellt hatten. Das machte jetzt richtig Spaß, denn im Gegensatz zur B1 waren wir auf der Straße jetzt fast komplett allein, lediglich drei Autos kam uns entgegen. Einmal wurden wir von einem Polizeiauto überholt, während uns die Polizisten freundlich zuwinkten. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir die Kalahari Bagatelle Ranch. Die letzten ca. 3 km fährt man durch tiefen roten Sand, da kommt richtig Afrikafeeling auf.
Wir gingen zur Rezeption, man wies uns die Campsite #1 zu und wir fuhren zu unserem Stellplatz. Wir kannten schon einige Bilder aus dem Internet, der Platz lag wirklich so idyllisch, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die anderen Campsites sind mehrere hundert Meter entfernt, man hat sein eigenes Häuschen, in dem sich Dusche und Toilette befinden, außerdem einen eigenen Grill und einen eigenen Baum, der Schatten spendet – ziemlich perfekt. Nur der versprochene Stromanschluss funktionierte nicht für den Camper, da gab es wohl aktuell Probleme. Wir durften die vorhandene Steckdose nur zum Laden von Kleingeräten verwenden, aber nicht unseren Camper anschließen.
Wir fuhren noch mal zurück zur Lodge, weil wir noch Feuerholz kaufen wollten. Außerdem hatte man uns gesagt, dass man hier nachmittags kostenlos Kaffee und Kuchen bekommt, das wollten wir gleich nutzen, hatten wir doch seit unserem Frühstück in Windhoek noch nichts weiter gegessen. Wir schauten uns die Lodge ein wenig an, hier hätten wir auch den Swimmingpool nutzen können, genossen Kaffee und Kuchen, entspannten uns ein wenig. Wir kauften einen riesigen Sack Feuerholz für 120 NAD.
Gegen vier ging’s zurück zu unserer Campsite. Jetzt fingen wir erst mal an, unseren Camper ein wenig besser zu organisieren. Die Betten wurden bezogen, einen Teil der Reisetaschen räumten wir aus und verteilten deren Inhalt auf die Staufächer. Auch das Essen und der Haushaltskram aus der Superspar, den wir bisher nur notdürftig im Camper verteilt hatten, wurde “optimiert” eingeräumt. Dann der erste Schreck im Urlaub: Unser Kühlschrank zeigte in beiden Fächern eine Temperatur von fast 20 Grad an. Na toll, die Sicherung war rausgeflogen. Die Ursache dafür war schnell gefunden, das Kabel des Kühlschranks war komplett durchgescheuert. Zum Glück schaffte es Eric, das Kabel mit Taschenmesser und Powertape zu fixen und der Kühlschrank lief wieder an, musste aber erstmal wieder von 18 auf 5 Grad runterkühlen. Wir bangten ein wenig um unsere Batterie, schließlich funktionierte ja hier auf unserem Platz der Stromanschluss nicht.
Da wir wussten, dass es in Afrika sehr schnell dunkel wird, zündeten wir unseren Grill schon irgendwann nach 17 Uhr an. Lange war es her, dass wir auf einer Campsite ein Lagerfeuer gemacht hatten. Es war recht windig und damit gar nicht so einfach, ein stabiles Feuer zu entfachen. Aber aus einer Kombination aus Grillanzünder, Holzkohle und Feuerholz schafften wir es irgendwie, doch ein anständiges Feuer zu zaubern. Und als wir so am Grill standen, drehten wir uns um und entdeckten hinter dem kleinen Hügel an unserer Campsite einen Giraffe, die uns beobachtete, vielleicht 30 Meter entfernt. Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Eric machte sich direkt an die “Verfolgung” und spazierte den Hügel hoch, um die Giraffe genauer zu begutachten.
Bis das Feuer eine ausreichende Glut für unsere gekauften Rinderfilet hatte, war es mittlerweile richtig dunkel, nur das Feuer und die Stirnlampen gaben uns etwas Licht. Wir hatten auch keine Lust noch großartig Beilagen zu zaubern, deshalb gab es nur Rinderfilets mit frischen Brot aus dem Supermarkt. Aber alles zusammen ausgesprochen lecker. Nach dem Essen machten wir aus dem Grillfeuer ein richtiges Lagerfeuer, der eine oder andere Holzscheit wanderte noch in den Grill, es war ein sehr netter Abend…
Gegen 21 Uhr verzogen wir uns in den Camper und legten uns zum ersten Mal in unser Hochdach. Das Bett war gemütlicher, als wir dachten und es war auch noch ziemlich warm im Camper. Bevor wir ins Bett gingen, hatte Eric noch mit Stativ und Kamera ein paar Fotos von der Milchstraße gemacht. Der Sternenhimmel hier war einfach gigantisch. Diesen Sternenhimmel konnten wir auch von unserem Bett aus beobachten, denn drei Fenster waren offen. Was für eine Idylle. Wir lagen im Bett, über uns die Sterne und um uns herum nur die Geräusche der Vögel und Grillen. Irgendwann mitten in der Nacht wachte ich, Ulli, auf und hörte Tiergeräusche. Keine Vögel oder Grillen, es musste irgendein größeres Säugetier sein, das an unserem Camper vorbei lief. Später war dann auch noch ein Schnaufen, ich konnte aber nicht erkennen, was für ein Tier es war. Aber so ein bisschen unheimlich war das schon. Gut dass man in der Nacht nicht raus musste. 😉
Unsere Reiseroute als Map:
Hallo Ulli und Eric!
Schön, dass ihr endlich eure Namibia-Reise machen konntet. Natürlich werden wir euren Reisebericht als bekennende Namibia Fans interessiert mitverfolgen!
Liebe Grüße aus Österreich!!
Martina u. Sigi (alias Tingi)
Hallo ihr Beiden,
das freut uns, dass ihr unseren Namibiabericht verfolgt. Wir werden etwas “Gas geben”, so dass es mit den Folgetagen nicht mehr so lang dauert. Euer Reisebericht von 2014 war übrigens auch für uns nochmal eine gute Lektüre zur Vorbereitung. Liebe Grüße, Ulli&Eric