Tag 22 und 23: Wandern und Nashorn-Tracking im Waterberg Plateau Nationalpark


19.05.2022 (Do) – Großer Fahrttag – Vom Onguma Camp nach Süden in den Waterberg Plateau Nationalpark

Campingplatz StartOnguma Leadwood Campsite, Etosha Nationalpark
Campingplatz ZielWaterberg Plateau Camp
gefahrene Kilometer392
Highlights:Waterberg Plateau Nationalpark
Wettersonnig und warm

Nachdem wir im Etosha viermal sehr früh aufgestanden waren, hatten wir uns für heute endlich mal keinen Wecker gestellt, waren aber trotzdem recht früh wach – man geht ja auch zeitig ins Bett.  Eric ist direkt mit seiner Kamera losgezogen, um ein paar Vögel zu fotografieren. Anschließend haben wir noch auf dem schönen Campingplatz gefrühstückt, in der Lodge “ausgecheckt” und sind dann losgefahren. Heute lag eine größere Fahrtetappe vor uns – es ging auf das Waterberg Plateau.

Zunächst ging es auf der breiten asphaltierten B1 Richtung Südosten (reichlich 100km) bis in die Stadt Tsumeb. Deshalb pumpten wir zu Beginn der Asphaltstrecke, nach fünf Tagen Gravel im Etosha, am Straßenrand direkt wieder Luft auf die Reifen. In Tsumeb kauften wir in einem kleinen Supermarkt noch einige Sachen für die letzten Campingtage ein. Dabei entdeckten wir sogar Rollmöpse aus Wismar im Regal 🙂 , das war schon etwas kurios.

Dann mussten wir uns entscheiden, ob wir die asphaltierte, aber weitere Strecke über die B1 fortsetzen oder den kürzeren Weg über Gravelroad. Irgendwie stand uns heute nicht der Sinn nach vielen ruppigen Pisten, also blieben wir auf der B1 in Richtung Otjiwarongo, übrigens eine ziemlich große Stadt.

Kurz hinter der Stadt bogen wir auf die C22 ab, auf der wir 70km blieben. Wie wir feststellten, war zum Glück auch diese Straße asphaltiert (bei C-Straßen weiß man das vorher nie so genau…). In der Ferne konnte man schon sehr gut das Waterberg-Plateau erkennen. Irgendwann ging es dann auf die D2512, jetzt also nochmal über 40km auf roter Sandpiste. Das war schön anzusehen, aber wir waren froh, dass wir nicht mehr davon fahren mussten, schließlich schraubten wir die Geschwindigkeit deutlich runter. Ab hier waren wir übrigens mit einem Schlag allein unterwegs.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir das Waterberg Resort, wo sich unser gebuchter Campingplatz befand. An einem kleinen Häuschen checkten wir ein und bekamen Stellplatz #1 zugewiesen, dafür ging es mit dem Camper nochmal ca. einen Kilometer bergauf. Es war der oberste Stellplatz auf diesem Campingplatz und bot damit den für uns schönsten Ausblick. Das war wirklich eine großzügige Site mit einer großen “Outdoor-Küchenzeile” und einem Feuerring.  Das “eigene” Klo und Dusche waren auf der anderen Seite der Zufahrtsstraße – wie schon öfter erlebt nach oben offen. Tagsüber nett, nachts möchte man hier irgendwie nicht her ;-).

Später spazierten wir noch zur nahegelegenen Lodge, nochmal einen Kilometer bergaufwärts. Hier oben starten auch die Wanderwege, die wir am nächsten Tag erkunden wollten.
Gegen 18 Uhr wurde der Grill angeworfen, später gab es ein ausgiebiges Lagerfeuer und Eric fotografierte am späten Abend mal wieder den tollen Sternenhimmel.

Unsere Reiseroute als Map:


20.05.2022 (Fr) – Wandern und Nashorn-Tracking auf dem Waterberg Plateau

Campingplatz StartWaterberg Plateau Camp
Campingplatz ZielWaterberg Plateau Camp
gefahrene Kilometer0
Highlights / Wanderungen:- Wandertour Kombi aus Dassie, Fountain, Porcupine, Andersson Trails
- Nashorn Tracking
Wettersonnig und warm, nachts sehr kalt

Wir hatten auf dem Waterberg Plateau eine Doppelübernachtung gebucht, der Camper konnte also stehen bleiben. Wir frühstückten auf unserem schönen Platz – in der Nacht und auch am Morgen war es ganz schön kühl. Gegen 09:00 Uhr schnürten wir unsere Wanderstiefel und brachen zu einer größeren Tour auf – die verschiedenen Wanderwege werden hier vom Park empfohlen und sind auch gut ausgeschildert.

Zunächst ging es wieder den einen Kilometer bergauf zur Valley Lodge. Dort sollte man sich auch in ein Buch eintragen, wenn man einen der Naturwege in Angriff nimmt. Als erstes nahmen wir den 2,6km langen Dassie-Trail unter die Füße. Am Anfang war der Weg noch gut präpariert, aber als wir das Lodgegelände verlassen hatten, wurde es recht unwegsam und das Gestrüpp wurde immer dichter. Was es hier wohl für Tiere gibt? Daran versuchten wir nicht allzu sehr zu denken, sondern freuten uns immer wieder, wenn wir aus dem dichten Wald rauskamen und die Aussicht über das Waterbergplateau genießen konnten.

An den Dassie-Trail schloss sich der Fountain Trail an, der durch richtig hohes Gras zu einer Quelle führte. Gut dass wir knöchelhohe Wanderstiefel und lange Hosen anhatten. Ob es hier wohl Schlangen gibt? Die Quelle am Ende war unser Wendepunkt, jetzt ging es über den Porcupine Trail zur Wilderness Lodge, auf dem Weg sahen wir viele Affen. An der Lodge war nicht viel los, eigentlich hatten wir hier auf ein kühles Getränk gehofft. Leider alles geschlossen.

Den letzten (und längsten Abschnitt) bildete ab hier der Andersson Trail, der wieder recht bergig und nicht unanstrengend war, mittlerweile war es auch recht warm. Gut dass wir recht früh gestartet waren. Anhand der angegebenen Entfernungen auf der Karte hätten wir ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir so lang unterwegs sein würden. Wir waren froh, als die Valley Lodge immer näher kam. Dort kehrten wir erstmal ein und gönnten uns etwas Kaltes zu trinken. Am Ende waren es 11,5km und 340 Höhenmeter, die es aber aufgrund der Wegbeschaffenheit in sich hatten.

Wir verweilten ein bisschen auf der Campsite und gönnten uns eine “Freiluftdusche”. Gegen 16 Uhr startete dann aber ein wenig entfernt vom Campingplatz unser nächstes Tageshighlight – die gebuchte Nashorn-Trackingtour.  Mit leichter Verspätung holte uns das Safariauto ab, es war schon gut gefüllt. Zunächst fuhren wir ein Stück über das weitläufige Farmgelände, der Fahrer war eher verschlossen, düste auch an diversen Tieren rechts und links des Weges vorbei, was wir ein bisschen schade fanden. Nach über 30 Minuten Fahrt dann endlich der erste Stopp. Wir wurden zu zwei Nashörnern geführt, die recht friedlich im Gras lagen.

Anschließend fuhren wir nochmal ein Stück, es sollte wohl noch weitere Nashörner geben. Ein weiterer Guide wartete irgendwo am Wegesrand, von hier mussten wir ein ganzes Stück durchs Gelände laufen. Irgendwann trafen wir auf drei weitere Nashörner. Während die ersten beiden noch entspannt im Gras gelegen hatten, waren diese aktiver und kamen auf uns zu. Der Guide hatte zu tun, uns von den Nashörnern fern zuhalten. Das war schon beeindruckend nah, wir machten viele Fotos. Zurück am Auto gab es noch einen kleinen Sundowner, dann ging es wieder zurück.

Die Sonne war ruckzuck verschwunden und die Luft kühlte spürbar ab. Kurz vor dem Camp sahen wir noch einige Giraffen. Der Fahrer brachte uns zum Glück direkt bis zu unserem Stellplatz, so dass wir nicht völlig im Dunkeln ankamen. Die anderen Gäste auf der Tour waren alle Lodge-Übernachter, auf die jetzt ein gekochtes Abendessen wartete. Wir hingegen warfen schnell unsere Campingküche an und entfachten parallel das Lagerfeuer – gegen die Dunkelheit und gegen die Kälte. Wir saßen lange am Feuer und gönnten uns richtig viel Holz zum Aufwärmen. Irgendwann raschelte es neben uns – wir waren erschrocken, machten die Taschenlampe an und sahen ganz nah ein Stachelschwein an uns vorbeiziehen. Afrika ist immer wieder ein Erlebnis.

Später fotografierte Eric ein weiteres Mal den Sternenhimmel. Unsere vorletzte Nacht in Namibia war angebrochen…

Wanderkarte von den Naturwegen “Waterberg Wilderness”: hier entlang


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