Tag 14: Von der Spitzkoppe nach Damaraland


11.05.2022 (Mi) – Von der Spitzkoppe ins Madisa Camp im Damaraland

Campingplatz StartSpitzkoppe Camp, Erongo Gebirge
Campingplatz ZielMadisa Camp, Damaraland
gefahrene Kilometer191
Highlights:Spitzkoppe - Sonnenaufgang und Rock Arch
Wetterden ganzen Tag sonnig und heiß

Eric hat es tatsächlich durchgezogen, in der Nacht mehrfach aufzustehen, um die Sterne zu fotografieren. Zunächst fesselte ihn die Milchstraße (siehe Bilder letzter Reiseabschnitt), in den frühen Morgenstunden dann die Planeten Venus, Jupiter und Mars, die sich wie an einer Schnur aufgereiht über der Spitzkoppe zeigten. Ich (Ulli) schaffte es dank gestelltem Wecker immerhin, noch vor Sonnenaufgang aus dem Bett zu krabbeln. Als wir 6:45 Uhr aufstanden, hatte die Dämmerung gerade erst eingesetzt und es herrschte noch totale Stille auf dem Platz. Wir schnappten uns beide Stativ und Kameras und machten ein paar Bilder von der Morgenstimmung.

Später frühstückten wir noch auf diesem idyllischen Stellplatz, packten zusammen und starteten gegen 8:30 Uhr. Es ging nicht direkt zurück auf die Straße, sondern wir fuhren zunächst zum Rock Arch, das ist eine Steinbrücke unweit der Spitzkoppe, auch auf dem großzügigen Campinggelände, wenn auch nicht ganz einfach zu finden. Wir waren die einzigen an dem imposanten Arch, machten ein paar Fotos, dann ging es hinaus dem Park.

Der Weg führte über die D3716 und und die D1930, also wieder über Gravelroads, nach Norden. Gerade die D1930 war in einem ziemlich schlechten Zustand. Es gab sandige Passagen, holprige Passagen, große Schlaglöcher, wir kamen sehr langsam vorwärts, mussten auf dieser Piste fast 80km absolvieren. Irgendwann sahen wir am Straßenrand auch ein österreichisches Pärchen, die gerade einen Platten hatten, hielten deshalb kurz an und fragten die beiden, ob wir helfen konnten. Konnten wir nicht, aber immerhin quatschten wir ein bisschen und konnten den beiden vielleicht ein bisschen Beistand leisten. Es war nicht ihr erster Platten auf dieser Reise und in solchen Momenten ist man einfach nur froh, dass man selbst noch kein Platten hatte (und hofft natürlich, dass das auch so bleibt).

Am Ende dieser holprigen Buckelpiste erreichten wir gegen Mittag das kleine Städtchen Uis. Hier hatten wir gelesen, dass viele Touristen einen Stopp einlegen, um zu tanken und einzukaufen, oder um ein kleines Cafe zu besuchen. Wir wollten auch einkaufen, steuerten deshalb den Supermarkt an. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, wurden wir von vielen bettelnden Menschen umringt, eine etwas beklemmende Atmosphäre. Ulli ging allein in den Supermarkt, der innen total düster war und ein sehr überschaubares Angebot hatte, viele Regale waren leer. Bisher hatten wir gut ausgestattete Supermärkte in Namibia gesehen, dieser gehört definitiv nicht dazu. Während Ulli versuchte, die nötigsten Sachen im Supermarkt zusammen zu suchen, wurde Eric draußen von mehreren Leuten angeschnorrt, die ihm Steine verkaufen wollten oder einfach nur Geld wollten. Er liess sich breit schlagen, ein bisschen Geld zu geben, was allerdings nur zu einem noch größeren Auflauf führte. Also keine richtig gute Idee. Wir waren jedenfalls froh, als wir weiterfahren konnten, solche Situation sind in Namibia immer ziemlich bedrückend.

Hinter Uis wechselten wir auf die C35, diese Straße war etwas besser. Im Vorfeld hatten wir überlegt, ob wir am heutigen Tag noch den Brandberg besuchen sollten, allerdings hatte es weit über 30°, es war gerade Mittagshitze, nicht die beste Zeit für eine kleine Wanderung. Also fuhren wir weiter bis zum für heute gebuchten Campingplatz, dem Madisa Camp. Hier im Damaraland soll es Wüstenelefanten geben, Straßenschilder warnten vor kreuzenden Elefanten, auf der Fahrt haben wir aber leider keine gesehen.

Am Madisa Camp kamen wir gegen 13:30 Uhr an und checkten ein. An der Rezeption gibt es einen Swimmingpool und eine Bar, die Campingplätze sind allerdings circa 500 m entfernt. Auch wenn der Pool bei der Hitze reizvoll war, fuhren wir erstmal zu unserem Campingplatz. Eigentlich sehr idyllische großzügige Plätze, aber irgendwie waren wir doch erstmal etwas niedergeschlagen. Das lag sicher zum einen an der extremen Hitze (trotz Baum fanden wir kaum Schatten), aber vielleicht auch an dem “Outdoorbad”, was wir uns im Vorfeld anhand der Bilder im Internet irgendwie etwas schöner vorgestellt hatten. Die Aussicht, jetzt hier den Nachmittag in der Hitze auf dieser trockenen Campsite zu verbringen war nicht so verlockend. Also setzten wir uns wieder in den Camper und fuhren zurück zur Rezeption, zogen uns die Badeklamotten an, hüpften in den Pool und gönnten uns an der Bar zwei schön gekühlte Cokes. So fühlte es ist schon deutlich besser an. Irgendwann wechselten wir auf die Campsite, es war nicht mehr ganz so warm, und es gefiel uns auch gleich viel besser als noch vor wenigen Stunden.

Später spazierten wir noch mal zu Fuß rüber an die Rezeption, setzten uns noch mal in die Bar, anstatt Coke gab es diesmal zwei Bier, wir genossen die untergehende Sonne und spazierten zur Campsite zurück. In der Dämmerung bereiteten wir uns unser Abendessen zu – es gab gebratene Paprika, Rührei und Brot.

Später machten wir uns noch ein Lagerfeuer. Dann überlegten wir, auf der Campsite noch den kleinen Ofen anzuheizen, um warmes Duschwasser zu haben. Das hätten wir uns ein bisschen komfortabler gewünscht, wir entschieden uns dagegen und duschten lauwarm. Bei dem warmen Wetter auch kein Problem.

Unsere Reiseroute als Map


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