Tag 5 und 6: Über die D707 für zwei Tage zur Koiimasis Ranch


02.05.2022 (Mo) – Vom Mount D’Urban Camp über Helmeringhausen und die D707 zur Koiimasis Ranch

Campingplatz StartMount D'Urban Camp, Helmeringhausen
Campingplatz ZielKoiimasis Ranch Campsite, Helmeringhausen
gefahrene Kilometer165
Highlights / Wanderung:Wanderung am Mt. D'Urban
Fahrt über die D707
beeindruckende Ranch & idyllischer Campground
Wettersonnig und heiß

Der Platz auf dem Mount D’Urban Camp war wirklich idyllisch. Wir waren früh wach, noch war die Sonne nicht aufgegangen, wir starteten den Tag mit einer Tasse Tee. Wir beschlossen, den kleinen Trail, den Ulli gestern schon angetestet hatte, jetzt am Morgen gemeinsam zu gehen, denn noch war es nicht so heiß. Wir schnappten unsere Kameras und liefen los. Der Trail startet direkt oberhalb des Campingplatzes und nennt sich Lindi’s Trail. Der kurze Wanderweg erinnerte uns sehr an den Südwesten der USA. Die kleine Runde bot schöne Aussichten auf die umliegenden Berge. An der Spitze des Trails erfuhren wir, woher der Weg seinen Namen hatte, hier stand ein Grabstein, was wir etwas traurig fanden. Insgesamt ist die Runde nur 3 km lang, das war aber genau das Richtige an diesem Morgen. Sobald die Sonne aufgegangen war, wurde es schnell warm und wir waren froh, wieder am Camper zu sein.

Zurück am Campingplatz machten wir uns ein kleines Frühstück mit Müsli, Banane, Orangensaft und Tee. In aller Ruhe packten wir danach zusammen, machten den Camper abreisefertig und starteten gegen 9:30 Uhr unsere Tagesetappe. Es ging zurück auf die Straße C14, dann ca. 20 km bis Helmeringhausen. Helmeringhausen ist ein kleiner Ort mit nicht viel mehr als zehn Einwohnern, aber es gibt hier tatsächlich einen kleinen Supermarkt und eine Tankstelle. Da wir am Vorabend fast unser ganzes Holz aufgebraucht hatten, schauten wir im Supermarkt nach, ob Holz verkauft wurde. Und ja, wir wurden fündig. Der kleine Supermarkt war besser sortiert als erwartet, eigentlich gab es fast alles und so kauften wir noch ein bisschen Kleinkram. Natürlich auch Holz – drei große Pakete. Weiter ging es jetzt auf der C13 noch ein Stück nach Süden in Richtung Aus, von dort bogen wir irgendwannn auf die D707 ab. Die Straßen am heutigen Tag waren alle sehr “scenic”, wieder hatten wir Erinnerungen an den Südwesten der USA. Wir waren fast alleine unterwegs, nur ganz selten kam uns mal ein Auto entgegen. Die D707 gilt als eine der schönsten Straßen Namibias, der Straßenbelag wechselt von Gravel in roten Sand, links die Dünen der Wüste, rechts die Tiras Berge, dazu fast ganz allein, eine sehr schöne Strecke.

Ab und zu hielten wir für ein Foto an, irgendwann erreichten wir den Abzweig zur Koiimasis Ranch.

Die Zufahrt zur Ranch ist über 20km lang, Ulli musste einige Gatter öffnen, um den Camper durchzulassen, wir waren über eine halbe Stunde unterwegs, bis wir endlich an der Rezeption ankamen und direkt von einem bellenden Hund begrüßt wurden. Der war allerdings ganz harmlos. Wir hatten Glück, dass wir um diese Zeit ankamen, denn von 13 bis 15:00 Uhr ist die Rezeption des Campingplatzes nicht besetzt, fast ein bisschen wie in Deutschland. Hier am gefühlten Ende der Welt hätte man so eine große Farm gar nicht erwartet, neben dem Hund gab es etliche Hühner, viele Enten, einige Katzen und Kühe auf der Weide. Für uns war die Campsite #1 reserviert, wir waren gespannt.

Die Campsites sind circa 1 km von der Rezeption entfernt, es gibt insgesamt vier Stellplätze. Unser Platz #1 war unglaublich idyllisch, direkt an mehreren Felsen gelegen, es gab eine kleine Grillstelle, eine Feuerstelle, eine überdachte Sitzecke, drumherum ein Zaun und eine große Stellfläche für den Camper. Zwei große Bäume spendeten Schatten, hier ließ es sich aushalten. In den Fels integriert gibt es einen kleinen Waschraum mit Duschen und Toiletten, der allerdings von den Gästen aller Campsites genutzt wurde.

Es war sehr warm, wir hielten uns meistens im Schatten auf und verbrachten so einen entspannten Nachmittag. Ulli machte irgendwann noch einen kleinen Spaziergang, später am Nachmittag kochen wir uns Nudeln mit gebratenen Würstchen, Paprika und Tomatensoße. Später gab es noch ein ausgiebiges Lagerfeuer. Auf der Nachbar-Campsite Nummer #2 kamen später noch zwei Camper mit Doppeldachzelt an, dadurch wurde es bisschen unruhig, das tat der Idylle aber keinen Abbruch. Wieder gab es einen tollen Sternenhimmel, durch die umliegenden Berge war die Fernsicht aber nicht so großzügig wie am Vorabend. Wieder lag ein langer Tag hinter uns und wir waren früh im Bett, circa um 22:00 Uhr gingen die Lichter aus.

Unsere Reiseroute als Map:

Hier nur bis zum Abzweig auf der D707 (Google schafft es nicht, einen Track bis zur Koiimasis Ranch zu erstellen):

Hier dann die Darstellung von der D707, ca. 22km, aber fast 1h Fahrt (leider ohne Strecke):

 


03.05.2022 (Di) – Ein entspannter Tag auf der Koiimasis Ranch

Campingplatz StartKoiimasis Ranch Campsite, Helmeringhausen
Campingplatz ZielKoiimasis Ranch Campsite, Helmeringhausen
gefahrene Kilometer2
Highlights / Wanderung:Spaziergang auf der Ranch und zur Lodge
Wettersonnig und heiß den ganzen Tag

Gegen 7:00 Uhr standen wir auf, am Horizont konnte man den Sonnenaufgang schon erahnen, alles sah sehr idyllisch aus. In Namibia muss man die kurze Zeit des Sonnenaufgangs und Untergangs wirklich optimal nutzen, oft sind es nur ein paar Minuten mit richt gutem Licht. Auf unserer Nachbar-Campsite waren inzwischen auch die sechs Österreicher wach, deshalb war in Toilette und Dusche reges Treiben. Das war uns egal, wir schnappten unsere Kameras und spazierten in Richtung Farmgebäude und Rezeption. Dort angekommen wurden wir vom Hund wieder lautstark begrüßt. Die Rezeption öffnet um 8:00 Uhr, wir bestellten für den Abend Oryx-Filets, die wir am späten Nachmittag abholen konnten.

Wir gingen den gleichen Weg wieder zurück, auf dem Rückweg spürten wir schon, dass es wieder ein heißer Tag werden würde. Auf unserer Camsite angekommen, suchten wir uns erstmal ein schattiges Plätzchen und bereiteten unser Frühstück zu. Heute stand nicht viel auf dem Programm, denn wir hatten eine Doppelübernachtung gebucht. Es gibt zwar einen 5 km lagen Rund-Wanderweg, der an der Rezeption startet, dafür war’s uns heute aber definitiv zu warm. Also chillten wir den ganzen Tag auf unserer Campsite, vertrieben uns die Zeit mit Lesen, Fotografieren, Wäsche waschen und Essen. Ulli spazierte irgendwann hoch zur “Fest in Fels Lodge”, die circa 800 m entfernt liegt. Diese Lodge ist wirklich sehr beeindruckend in den Fels gehauen und auch die Innenräume sind sehr nett gestaltet. Der Mann an der Rezeption kam aus Deutschlang und erzählte, dass in der Lodge gerade nicht viel Betrieb war, bedingt durch Corona aber neuerdings auch durch den russischen Überfall auf die Ukraine.

Während Ulli an der Lodge war, gab es an der Campsite ein paar Vögel zu fotografieren.

Am Nachmittag konnten wir unsere vakuum-verpackten Oryx-Filets abholen. Auch wenn das Farmgebäude nur einen reichlichen Kilometer entfernt war, entschieden wir uns, die Steaks mit dem Camper abzuholen. Einerseits war es sehr heiß (das hätten wir vielleicht noch in Kauf genommen), andererseits waren wir nicht sicher, ob die Hitze dem Fleisch gut tun würde.
Zurück auf der Campsite, startete wieder die für Namibia etwas typische “Abendhektik”. Gefühlt passiert alles gleichzeitig. Das Licht wird erst schöner, dann folgt der Sonnenuntergang, wir wollten etwas kochen, das Lagerfeuer muss in Gang gesetzt werden, wenn man nicht schnell im Dunkeln hocken will. Also setzt Eric den Grill in Gang, Ulli versuchte sich an Butternut-Kürbis in der Pfanne. Den Sonnenuntergang nahmen wir deswegen nur am Rande wahr. Das Ergebnis war aber sehr lecker – Oryx Steaks, gebratener Butternut-Kürbis und Kartoffelbrei (gar nicht so leicht, zwei Beilagen auf nur einer Flamme zuzubereiten). Die Grillkohle beförderten wir dann in den Feuerring und verbrannten gefühlt unsere ganzen Holzvorräte, es war einfach idyllisch hier. Die österreichischen Nachbarn waren am späten Vormittag wieder abgereist und es gab keine neuen Besucher auf den anderen drei Stellplätzen, d.h. wir hatten das ganze Camp für uns alleine.
So ging ein völlig entspannter Tag in wunderschöner Natur zu Ende.

 


Zurück     Weiter

2 Kommentare

  1. Siegfried Brückler

    Hallo Ulli und Eric! Ich kann euch nur beipflichten, dass viele Gegenden von Namibia eine sehr starke Ähnlichkeit mit dem Südwesten haben. Nur ist es in Namibia viel viel ruhiger, bis halt die Ösis am Campingplatz eintreffen :-))
    LG Sigi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.