05.05.2022 (Do) – ein Tag im Sesriem Nationalpark – Big Daddy, Deadvlei, Düne45
Campingplatz Start | Sesriem NWR Campsites |
Campingplatz Ziel | Sesriem NWR Campsites |
gefahrene Kilometer | 128 |
Highlights: | Sesriem Nationalpark Big Daddy Düne Deadvlei Düne 45 |
Wetter | sonnig und heiß den ganzen Tag |
Der Wecker klingelte besonders früh, schon um 5:20 Uhr war für uns die Nacht zu Ende, denn wir hatten für den heutigen Tag ein besonderes Highlight auf dem Plan: Wir wollten schon früh Richtung Sossusvlei und Deadvlei fahren, um den Sonnenaufgang an den großen Dünen des Parks zu erleben. Wenn man auf dem Sesriem Campingplatz übernachtet, hat man den Vorteil, bereits eine Stunde vor der offiziellen Toröffnung in den Park fahren zu dürfen. Dieses innere Tor sollte um 6:00 Uhr öffnen, das äußere erst um 07:00 Uhr. Also machten wir uns schnell fertig, tranken eine Tasse Tee (hatten wir gestern Abend schon gekocht), zogen uns an und fuhren zum Tor. Wir kamen dort um 5:50 Uhr an, vor uns standen vier weitere Autos. Punkt 6:00 Uhr öffnete sich das Tor, unsere Permits wollte niemand sehen, es war wahrscheinlich klar, dass alle, die hier standen, auf dem Campingplatz übernachtet hatten und entsprechend ein Permit besaßen.
Es war noch stockdunkel, die Straße verläuft asphaltiert 60km in den Park hinein, die letzten vier Kilometer sind dann eine sehr sandige Piste. Wir hatten schon im Vorfeld gelesen, dass viele Autos die vorgegebene Geschwindigkeit von 60 km/h nicht einhielten, sondern dass die Straße zum Teil zu einer Rennstrecke wird. Zunächst ging es noch recht gesittet zu, irgendwann kamen aber von hinten die Lichter immer näher und wir wurden von vielen Autos überholt, die es besonders eilig hatten. Wir ließen uns nicht mitreißen und fuhren weiter mit circa 80 km/h – das war eh schon schneller als erlaubt, fühlte sich aber noch vernünftig an. Wir wollten zum Parkplatz am Deadvlei. Eigentlich hatten wir erwartet, dass viele Autos schon an der Düne 45 abbiegen würden, das war aber nicht der Fall. Fast alle fuhren, genau wie wir, direkt bis nach hinten durch.
Am Ende der Asphaltstrecke ließen wir Luft aus den Reifen für die nun folgende Sandpiste, die sich dann ziemlich problemlos fahren ließ. Einfach den anderen Fahrzeugen hinterher fanden wir den richtigen Weg und dann auch bald den Parkplatz am Deadvlei, von wo es dann nur noch zu Fuß weiterging. Der Weg ist einerseits beschildert, andererseits sah man genug Leute, die schon begonnen hatten, den Dünenkamm zu erklimmen. Wir überlegten, ob wir erst auf die Big Daddy Düne oder direkt ins Deadvlei wollten, unterhielten uns unterwegs mit einem Foto-Guide, der ein britisches Ehepaar begleitete, entschieden uns dann aber doch, erst mal ein Stück auf die „Big Daddy“ Düne zu gehen. Recht steil ging es nach oben, noch waren die Temperaturen aber recht angenehm, denn die Sonne war noch nicht da. Als wir ziemlich weit oben waren, kam die Sonne hinterm Horizont hervor. Das sah schon toll aus.
Wir machten viele Fotos und liefen noch ein Stück weiter. Eric zog es dann bald runter ins Deadvlei, er wollte dort unten schon die Stimmung vor Sonnenaufgang einfangen. Also nahm er die steile Dünenseite und ging dort in Serpentinen runter, was vorher schon ein paar Andere gemacht hatten. Ulli blieb noch eine Weile oben und nahm dann später den gleichen Weg hinunter ins Deadvlei. als die Sonne dort so langsam ankam. Die unterschiedlichen Lichtstimmungen waren faszinierend. Erst sind nur die Dünen in der Sonne, die Salzpfanne und die Bäume liegen noch im Schatten, dann erobert die Sonne nach und nach die Salzpfanne, nach und nach werden die Bäume von der Sonne erfasst und fangen an, Schatten zu werfen. All diese verschiedenen Konstellationen haben ihren Reiz. Wir machten viele Fotos, mit uns waren noch einige andere Fotogruppen oder auch einzeln Touristen unterwegs. Mit der Zeit wurden die Leute immer mehr, es ist wie überall im Leben: Manche Fotografen nehmen Rücksicht auf andere Fotografen, anderen ist es egal, sie lassen überall ihre Rucksäcke stehen, rennen rum, werfen sich mit Stativ und Weitwinkelobjektiv in 5er-Gruppen vor den Bäumen auf den Boden, egal ob sie anderen damit im Bild liegen oder nicht. Das Deadvlei ist schon ein Touri-Hotspot.
Gegen 09:30 Uhr hatten wir genug Bilder gesammelt, das Licht wurde hart und war nicht mehr schön, es wurde immer voller, natürlich waren inzwischen auch die Leute hinten angekommen, die erst um 07:00 Uhr durch’s Tor gelassen wurden. Das war für uns der richtige Zeitpunkt, um den Rückweg anzutreten. Auf dem Rückweg kamen uns immer mehr Leute entgegen, es war inzwischen sehr sonnig, sehr heiß, wir waren froh, die schönen Lichtstimmungen vom Sonnenaufgang eingefangen zu haben. Wir fuhren zurück zum nächsten Parkplatz, wo man den Luftdruck wieder auf „Asphalt“ stellen kann, und legten dort unsere Frühstückspause ein, denn wir hatten noch nichts gegessen. Hinter einem Reisebus fanden wir eine nette schattige Sitzgruppe, parkten das Auto direkt daneben und genossen unser Frühstück. Dann fuhren wir wieder Richtung Parkausgang.
An der Düne 45 stoppten wir nochmal, auch hier war ein Parkplatz und die Landschaft sah sehr beeindruckend aus. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel, es war richtig heiß (circa 35°), dazu wolkenlos. Um diese Zeit gingen wir natürlich nicht auf die Düne hoch, sondern blieben unten um ein paar Fotos zu schießen.
Dann fuhren wir die restlichen 45 km aus dem Park hinaus, hielten noch mal am Supermarkt, wo wir Feuerholz und ein paar Getränke besorgten, tankten das Auto mal wieder voll (fast 100 l passten hinein, wir hatten das letzte Mal in Mariental getankt). Dann steuern wir den Campingplatz an, bauten unseren Camper auf der gleiche Site wie am Vortag auf, setzen uns in den Schatten und entspannten.
Irgendwann nutzten wir auch den Pool des Campingplatzes, gingen nach vorne zur Bar um ein bisschen das WLAN zu nutzen und ein paar kühle Getränke zu trinken. Ein völlig entspannter Nachmittag. Wir überlegten, ein weiteres Mal zur Elim Düne zu fahren um dort den Sonnenuntergang zu erleben, entschieden uns aber dagegen. Kurz vor der Dämmerung fingen wir an, unser Abendessen zu kochen (Nudeln, Würstchen & Tomatensoße) und setzten unser Lagerfeuer in Gang. Es war ein bisschen windig, trotzdem gelang uns ein richtig schönes Lagerfeuer und wir verbrannten große Teile unseres Holzvorrates. Noch vor 22:00 Uhr gingen wir ins Bett – zum einen war es seit Stunden stockdunkel, zum anderen hatten wir einen langen Tag hinter uns. Die Nacht wurde nicht ganz so warm wie die vorherige, es war ein Temperatursturz von 10° angesagt. Der Campingplatz war noch leerer als am Vortag, bei 100% war der Tourismus in Namibia noch nicht wieder angekommen.
Unsere Reiseroute als Map
Was fuer fantastische Bilder! Ihr habt dieses tolle Naturschauspiel von seiner schoensten Seite erleben duerfen, ohne Festfahren, bei bestem Licht, ohne viele Menschen und zum Kontrast sogar mit viel Gruen drumherum bespickt, dank der guten Regenzeit in diesem Jahr. Wir standen das letzte Mal eurer Campsite direkt gegenueber, auf der Oshana Campsite. Leider wurde uns diesmal ein Sandsturm zum Verhaengniss, da hatten wir schon genug vom Sand bevor es in den Park ging. Dann halt beim naechsten Mal wieder.
Auf der 4×4 Strecke bis zum Sossusvlei haben wir uns zum ersten und bisher einzigem Mal in Afrika im Sand eingegraben. Wir waren allerdings erst spaeter am Morgen dort, da ist der Sand schon viel heisser und schwieriger zu fahren.
Freue mich auf eure naechsten Etappen!
Hallo Bine,
schön dass dir unsere Bilder gefallen, im Nachhinein war’s die richtige Entscheidung, direkt bis nach hinten durchzufahren. Hatten vorher eine Weile hin und her überlegt, wie wir die Zeit einteilen.
Sandsturm ist natürlich blöd, wir hatten die Doppelübernachtung auch genommen, um das Deadvlei im Notfall einen Tag nach hinten schieben zu können. Da hatten wir Glück.
Wir haben übrigens niemanden gesehen, der sich festgefahren hat, wahrscheinlich waren die Bedingungen auf der Sandpiste dieses Jahr einfach nicht so schwer, uns fehlt ja der Vergleich 😉
Viele Grüße, Eric
Hi Eric,
genau das habe ich auch gedacht, dass aufgrund des vielen Wassers des Tsauchabs in diesem Jahr der Untergrund noch „nass“ genug und somit fester und einfacher war zu fahren. Ein Glueck, denn Schaufeln bei sengender Sonne ist echt kein Vergnuegen.
Um das viele Gruen und das Goldgrass beneide ich euch, einfach ein Traum das Land wieder so farbenfroh zu sehen.
Hi Ulli und Eric!
Da ihr ja begeisterte Fotografen seid, nehme ich an, dass eure Speicherkarten im Deadvlei geglüht haben. Schafe, dass bei eurem Besuch viele Touristen dort waren. Im Jahr 2020 hatte ich das Glück, dass ich für ca. 30 Minuten alleine im Vlei war und die Landschaft so richtig genießen konnte. Wie erwartet habt ihr wiederum tolle Fotos gemacht!!!