Tag 7: von der Koiimasis Ranch über Betta nach Sesriem


04.05.2022 (Mi) – Eine lange Fahrt von der Koiimasis Ranch nach Sesriem

Campingplatz StartKoiimasis Ranch Campsite, Helmeringhausen
Campingplatz ZielSesriem NWR Campsites
gefahrene Kilometer252
Highlights:Teilweise sehr schöne Fahrtstrecke
Zebraherde am Straßenrand
Elimdüne bei Sesriem
Wettersonnig und heiß den ganzen Tag

Nach zwei Nächten auf der Koiimasis Ranch ging es heute weiter, die Fahrt nach Sesriem stand an. Wir standen etwas früher auf als am Vortag, um noch ein bisschen im Morgenlicht zu fotografieren, danach wurde gefrühstückt und alles zusammengepackt. Wir verließen unsere Campsite, nahmen an der Rezeption noch ein paar Oryx-Steaks mit, die dort im Kühlschrank für uns gelagert wurden. Wir verabschiedeten uns von den netten Gastgebern, gegen 09:00 Uhr fuhren wir los. Zunächst mussten wir die 22 km von der Farm bis zur D707 zurücklegen, bei der Ankunft zwei Tage zuvor war diese Strecke in ziemlich üblem Zustand. Bei der Abreise fuhr sie sich erstmal sehr gut, wie frisch gegradet. Wenig später erreichten wir den LKW, der die Straße glättete. Eine ganze Weile war Überholen unmöglich wir zockelten im Schritttempo hinter dem LKW her, irgendwann gab es dann doch eine Möglichkeit zum Überholen, gegen 10:00 Uhr erreichten wir endlich die D707.

Wir fuhren die D707 nach Norden, der Straßenzustand war äußerst bescheiden. Sehr sandige Abschnitte, Wellblech, die Fahrerei war ziemlich mühsam, aber immerhin entschädigte die Landschaft rechts und links der Straße für deren schlechten Zustand. Wir hatten für den heutigen Tag eine ziemlich lange Fahrtstrecke, bei Losfahren zeigte das Navi eine Ankunftszeit von 12:30 Uhr, was völlig illusorisch war. Die geplante Ankunftszeit verschob sich immer weiter nach hinten, weil wir auf den schlechten Straßen nur sehr langsam vorankamen.

Von der D707 wechselten wir auf die C27, besser wurde die Straße kaum. Gegen 11:30 Uhr erreichten wir das kleine Örtchen Betta. Hier hielten wir kurz an, um uns diesen kleinen Ort anzuschauen. Irgendwann hatten wir mal geplant, hier zu frühstücken, weil wir gelesen hatten, dass es ein nettes Café geben sollte. Das Frühstück hatten wir aber bereits heute früh auf dem Campingplatz erledigt, also machten wir nur ein paar Fotos, dann ging es auch schon weiter. Die C27 wurde hier erstmal zur D826, es war heiß, etwa 35°, dazu wolkenlos.Wir wechselten wieder auf die C 27, am Zustand änderte sich wenig, weiterhin ein mühsames Vorankommen.

Irgendwann gab es am Straßenrand Warnschilder, zunächst für Springböcke, dann für Zebras, anschließend sogar für Giraffen. Tatsächlich sahen wir auf der linken Straßenseite plötzlich unzählige Tiere, erst dachten wir an Pferde, aber es waren tatsächlich Zebras. Eine wirklich willkommene Abwechslung, das waren mehr oder weniger die ersten Zebras, die wir in freier Wildbahn sahen. Wir hielten am Straßenrand an, holten unsere Kameras heraus und fotografierten die Tiere. Irgendwann entdeckten wir viele junge Zebras, darunter viele Neugeborene, die noch am Boden lagen, ihre ersten Schritte versuchten oder auch nur zum ersten Mal die Köpfe hoben.

Wir hätten uns dieses Treiben noch viel länger anschauen können, wollten aber die lange Fahrtetappe endlich hinter uns bringen, also ging es weiter. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir endlich Sesriem und steuerten direkt den NWR Campingplatz an. Wir checkten ein, holten uns unser Permit für den Nationalpark (700 NAD für 2 Tage) und bezogen unsere Campsite. Wir hatten über den Platz schon viel Negatives gehört und gelesen, waren deshalb von unserem Stellplatz positiv überrascht. Der Platz war sehr großzügig angelegt und wenig besucht, um unsere Campsite verlief eine flache Mauer, in der Mitte der Campsite stand ein großer Baum, unter dem wir unseren Camper im Schatten parken konnten. Tisch und Stühle raus, ein kaltes Getränk und erstmal einen Moment Erholung von der langen Fahrt, sehr warm war es immer noch. Aber wir wollten zum Spätnachmittag noch zur Elim Düne, also packten wir nochmal alles zusammen und fuhren mit den Camper in den Nationalpark hinein. Kurz hinter dem Parkeingang ging es rechts ab zur “Elim Düne”. Am Parkplatz war fast nix los, außer uns nur ein einziges weiteres Fahrzeug. Es war noch recht früh, die Sonne stand noch ziemlich hoch, der Sonnenuntergang war erst in anderthalb Stunden. Trotzdem war das Licht sehr schön, wir spazierten ein Stück die Düne hoch, erstmal jeder für sich, und machten viel Foto, unter anderem war auch ein Oryx auf der Düne unterwegs. Ganz nach oben zog es uns nicht, wir hatten nicht den Eindruck, dass die Aussicht von ganz oben besser wäre als von weiter unten.

Letztendlich blieben wir gar nicht bis zum Sonnenuntergang, sondern fuhren wieder zurück zum Campingplatz. Dort nutzen wir die Campingduschen und dann war es schon Zeit, zur nahe gelegenen Sossusvlei Lodge zu gehen, wo wir von unterwegs für den Abend das Buffet gebucht hatten. Die Lodge liegt ca. 15 Gehminuten vom Campingplatz weg, man kann auch abends nicht das Auto nehmen, weil die Tore um 18:30 Uhr schließen und man nicht zurück auf den Campingplatz käme. Also liefen wir im Dunkeln, mit Stirnlampen bewaffnet, rüber zur Lodge.
Es erwartete uns eine wunderschön eingedeckte Terrasse, man wies uns unseren Tisch zu, nur Kerzen beleuchteten die Tische ein wenig. Die Atmosphäre war sehr nett, es gab ein Buffet mit Vorspeisen, mehreren Hauptgängen (gebratene Nudeln, frisch gegrilltes Fleisch, Fisch) und Dessert, was wir sehr ausgiebig nutzten. An das Abendessen in der Bagatelle Lodge kam es allerdings bei weitem nicht ran, Gourmetküche war es nicht. Trotzdem war es ein schöner Abend und es war schön, mal wieder nicht selbst kochen zu müssen. Gegen 21:00 Uhr spazierten wir zum Campingplatz zurück, wir hätten auch einen Shuttle zum Gate genommen, gab es aber nicht. Wir saßen noch eine Weile draußen vor dem Camper, es war ein wirklich milder Abend, gegen 22:00 Uhr gingen wir ins Bett, wollten am nächsten Morgen früh raus. Es wartete die vielleicht wärmste Campingnacht des Urlaubs auf uns – die Temperatur fiel in dieser Nacht nicht unter 22 Grad.

Unsere Reiseroute als Map

Auch hier nur ab dem Abzweig auf der D707 (Google schafft es nicht, einen Track bis zur Koiimasis Ranch zu erstellen, es kommen also noch ca. 20km am Anfang dazu):


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6 Kommentare

  1. Hi, wir planen für unsere Namibia-Reise auch einen Teil eurer wunderbaren Route. Dazu, hoffe ich, könnt ihr uns ein wenig weiterhelfen. Es geht um die D707 und/oder die C27 – braucht man hierfür einen Permit? Wenn ja wo bekommt man ihn, was kostet er und wie lang ist dieser gültig? Ich würde mich sehr über eine Antwort von euch freuen 🙂

    • Hallo Domi, schön dass du uns gefunden hast. Für die D707 und C27 braucht man kein Permit. Permits brauchten wir auf unserer Route in den Nationalparks (Sesriem, Etosha – gab es vor Ort) und für die Blutkuppe. Das Permit für die Blutkuppe hatte uns Namibia, CLick&Travel organisiert, hätte man aber wohl auch in Swakopmund oder Sesriem bekommen. Ich hoffe, das hilft euch weiter. VG, Ulli

  2. Super, vielen Dank euch! 🙂

  3. Hallo Ulli und Eric
    Soeben bin ich auf Euren Reisebericht gestossen und habe die ersten Tage bereits mit viel Interesse gelesen. Wir planen eine 3-wöchige Tour im Sommer 2025 wohl mit Übernachtungen in Lodges (für Camping scheinen uns die Nächte im Juli/August zu kalt).
    Auch wir finden “weniger ist mehr” und möchten nicht jeden Tag stundenlang im Auto sitzen. Daher meine Frage: denkt Ihr, diese Route ist auch in ca. 21 Tagen ohne Stress machbar und lohnt sich der Umweg von der Bagatelle Kalahari nach Sesriem über die D707? Es scheinen ja doch etliche (lange!) Kilometer zu sein “nur”, um diese Strasse zu sehen/fahren.
    Vielleicht habt Ihr ja kurz Zeit für eine Rückmeldung – würde mich sehr freuen.

    • Hallo Bea, das freut uns, dass euch unser Bericht gefällt. Ich glaube, wir hatten ursprünglich auch mal mit 21 oder 22 Tagen gestartet und dann durch die zweimalige coronabedingte Verschiebung noch 2 Tage eingebaut, a.A. das Burkhan D’une Retreat. Das war übrigens eines unserer Highlights, das kann euch nur wärmstens empfehlen, auch wenn es gar nicht so weit von Sesriem entfernt ist.
      Zum Südschlenker – das war schon sehr viel Fahrerei, auch wenn die zwei Camps (Koiimasis und Mt.Durban) toll waren. Das würde ich dann an eurer Stelle tatsächlich als Streichkandidat sehen. Den Start in der Bagatelle Kalahari würde ich aber auch empfehlen. Man kann von dort ja auch ganz gut auf kürzerem Weg nach Sesriem und Sesriem mit seinen Dünen ist auch absolut sehenswert. Ich empfehle dir mal noch einen anderen Reisebericht von Freunden von uns, die auch in Lodges unterwegs waren (und weniger Tage als wir):
      https://trakki.reisen/afrika/namibia/namibia-2019

      LG, Ulli

      • Top! Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort und den tollen Reisebericht von Euren Freunden.
        Dann werden wir wohl die D707 eher auslassen und die Zeit woanders nutzen. Möglichkeiten dazu gibt es ja zu genüge.

        Herzliche Grüsse
        Bea

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