Tag 18: Flamsdalen mit Bahn und Mountainbike

Campground StartFlam Camping
Campground ZielFjordgløtt Camping
gefahrene Kilometer197
Wettermorgens Regen, später Sonne, abends nochmal Regen
HighlightsBahnfahrt von Flam nach Myrdal mit der Flamsbahn (Preis 470 NOK p.P. inkl. Radtransport)
RadfahrenMountainbiketour von Myrdal nach Flam (19km)

11.06.2017 – Mit der Flambahn nach Myrdal und den Mountainbikes zurück – später über die Hardangervidda an den östlichsten Punkt unserer Tour

Eigentlich war für den heutigen Tag gutes Wetter angesagt, schon beim Aufwachen hörten wir aber wieder den Regen auf unser Camperdach trommeln. Echt blöd, wir wollten doch heute früh mit der Flambahn nach Myrdal fahren und dann mit den Rädern zurück.

Aber es war ja nicht zu ändern, wir mussten das Wetter nehmen wie es war. Also wurden direkt die Regenklamotten angezogen und gegen 8 Uhr ging es nach schnellen Frühstück mit den Mountainbikes vom Campingplatz in Flam runter zum nahegelegenen Bahnhof. Das war ein bisschen wie ein “déja vu”, am Vortag standen wir an gleicher Stelle bei gleichem Wetter und warteten auf unsere Fjordtour. Heute warteten wir darauf, in den Zug steigen zu können.

Gerade lief ein neues großes Kreuzfahrtschiff im Hafen ein (die MSC Preziosa, noch größer als die gestrige Magellan), das war spannend anzusehen, einfach riesig, diese Schiffe. Vermutlich würden gleich einige der Kreuzfahrttouristen den Zug füllen, und so war es dann auch.

Pünktlich konnten wir in den Zug einsteigen – wir beide waren die einzigen Fahrgäste, die die Fahrräder dabei hatten und mit dem Zug hochtransportieren wollten.

Als der Zug losrollte, hatte der Regen zum Glück aufgehört und wir konnten die Strecke genießen. Es boten sich tolle Blicke auf Wasserfälle, ins Flamsdalen und die umliegenden Berge.

An einem der Wasserfälle (dem Kjosfossen) gab es einen längeren Fotostopp inklusive nordischer Gesangseinlage. Nach ca. einer Stunde kamen wir im fast 800 Meter höher gelegenen Myrdal an.

Die meisten der Fahrgäste blieben sitzen und fuhren mit dem gleichen Zug wieder ins Tal. Einige wenige gab es, die den Rückweg wanderten – das ist eine knapp 20km Strecke, die wunderschön durchs Flamstal führt. Und dann gab es noch uns beide, die mit den Mountainbikes runterfuhren. Wenn man keine eigenen Räder dabei hat, kann man übrigens auch an der Bergstation in Myrdal Mountainbikes ausleihen und in Flam wieder abgeben.

Der erste Teil des Wegs ist sehr steil und auch sehr geröllig, da muss man die Räder teilweise schieben. Das ist aber ein überschaubares Stück. Schon bald konnten wir uns auf die Sattel schwingen. Eine wunderbare Strecke führte uns zurück nach Flam. Wir machten viele Fotostopps und konnten uns gar nicht satt sehen. Da der Zug vorher ordentlich nach oben gefahren war, ging es für uns fast durchgängig bergab.

Da wir einen der ersten Züge am Tag genommen hatten, waren wir, nachdem wir die wenigen Wanderer überholt hatten, völlig allein auf der Strecke unterwegs. Die Regensachen waren übrigens schon lange wieder im Rucksack verstaut – die ganze Zeit schien die Sonne. Es war also wirklich eine perfekte Tour für uns.

Gegen 12 Uhr kamen wir wieder auf dem Campingplatz in Flam an, packten schnell alles zusammen und machten uns auf den Weg. Zunächst gab es noch einen schnellen Einkaufs-Stop im Ort, dann ging es auf die Straße in Richtung Geilo / Uvdalen.

Zunächst ging es über den Aurlandsvegen in Richtung Hardangervidda. Das war eine sehr schöne, aber auch abenteuerliche Straße. Enge Straßen, viele Kurven, unzählige Tunnel (die ebenfalls oft eng und kurvig waren). Auf der Hardangervidda wechselte die Landschaft komplett – es wurde karg und teilweise schneebedeckt. Es ging auch an einem ziemlich zugefrorenen Stausee vorbei.

Heute konnten wir mal wieder wunderbar erleben, wie vielfältig die Landschaft in Norwegen ist.

Gegen 16 Uhr waren wir in Geilo. Ursprünglich dachten wir, dass wir hier übernachten würden, aber so einladend sah es nicht aus, also fuhren wir noch ein Stück weiter ins Uvdalen. In Uvdal selbst schauten wir bei der Stabkirche vorbei, bisher hatten wir noch keine der berühmten Stabkirchen gesehen. Wir kamen dort eine halbe Stunde vor der Schließung an, es regnete mal wieder in Strömen. Da waren wir nicht in Stimmung, zweimal 70 NOK zu bezahlen, um die kleine Kirche von innen anzusehen.

Es ging weiter, wir hofften, bald ein nettes Plätzchen für die Nacht zu finden. Alle bisher passierten Campingplätze sahen extrem verlassen aus. Ein Stück hinter Rødberg wurden wir dann fündig. Etwas abseits der Straße 50 war ein kleiner Platz ausgeschildert – hier hatte sich auch schon eine handvoll anderer Camper eingefunden, und es gab nette, stille Plätze direkt an einem See.

Jetzt musste nur noch der Regen aufhören… Das tat er dann auch und so spazierten wir nach dem Abendessen noch ein Stück hinter dem Campingplatz. Auch hier Idylle pur.

Angeblich sollte am nächsten Tag eine „Schönwetterphase“ beginnen. Das sagte uns unsere Wetter-App und auch der Campground-Host. Da sind wir doch mal gespannt…


Tag 18 als Map:
(das Stück Flam-Myrdal sind wir allerdings mit Bahn und Mountainbike gefahren, nicht – wie auf der Karte dargestellt – mit dem Auto)

Hier die Radtour von Myrdal nach Flam über den Flamsdalsvegen:


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2 Kommentare

  1. Hallo Ulli und Eric,
    das wär auch ein Tag genau nach unserem Geschmack. Hab Werner gerade gesagt das seine Fahrradhalterung in unserem WoMo-Kofferraum auf jedenfall bis nächstes Jahr fertig sein muß damit wir die Mountainbikes mitnehmen können da ich bei Eurer Tour schon gesehen habe das sich diese dort oben durchaus das eine oder andere Mal gut nutzen lassen. Außerdem werden wir uns wohl neben unseren guten Regenjacken auch echte Regenhosen und für die Fahrradhelme auch einen Regenschutz besorgen. Da sich dort oben das Wetter so schnell und häufig ändert ist das Risiko unterwegs von Regen überrascht zu werden schon recht hoch.
    So und jetzt freue ich mich auf die Schönwetterperiode Eurer Tour und hoffe dass Ihr gerade ebensolch schönes Wetter in Südtirol geniesen könnt.
    Liebe Grüße Gabi

    • Hallo Gabi,

      ja, wir finden schon, dass sich das Mitnehmen der Räder gelohnt hat, auch wenn sie nicht jeden Tag zum Einsatz kamen.
      So, und jetzt gehts endlich bald weiter mit dem nächsten Tag. 🙂

      Liebe Grüße, Ulli

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