Tag 11: Lofthus – Wanderung zum Nosi

Campground StartLofthus Camping
Campground ZielLofthus Camping
gefahrene Kilometer0
Wetterdurchwachsen (morgens viel Regen, später Sonne und Regen im Wechsel)
WanderungNosi (11,8km, 1070 HM)

04.06.2017 – Wanderung zum Nosi und an den Rand der Hardangervidda

Heute hatten wir den Plan, auf den Nosi Aussichtspunkt hochzuwandern (direkt ab dem Campingplatz), hatten es aber nicht eilig, denn das Wetter sollte im Lauf des Tages eher besser als schlechter werden.
Also schliefen wir erstmal aus. Nach dem Toastfrühstück verbrachten wir noch einige Zeit im Wohnmobil, bis es draußen irgendwann endlich etwas heller wurde. Nach einer weiteren Zwischenmahlzeit machten wir uns dann frisch gestärkt gegen 13 Uhr auf den Weg.
Der Nosi ist ein hochgelegener Aussichtspunkt direkt am Rand der Hardangervidda auf ca. 900m Höhe, also ungefähr 830 HM über dem Lofthus Campingplatz. Wir stiefelten motiviert los, doch es dauerte gerademal 500m Meter bis zum ersten Regenschauer. Also den Regenschutz über die Rucksäcke, die Regenjacken an und weiter ging’s. Es regnete eine ganze Weile gemächlich vor sich hin, genauso gemächlich wanderten wir bergauf. Ganz schön schweißtreibend das Ganze und bei diesem Wetter auch nur mäßig vergnüglich.

Bald kamen wir an eine Abzweigung zum Hovden, das ist ein tiefergelegener Aussichtspunkt. Theoretisch zumindest, denn Aussicht gab es erstmal gar keine… Wir übten uns in Geduld und irgendwann zogen die tiefhängenden Wolken tatsächlich ein Stück zur Seite, um für ein paar Minuten einen Blick auf den Sorfjord und Lofthus unter uns freizugeben.


Das genügte immerhin, um uns zum Weiterlaufen zu animieren, wir wanderten weiter bergauf, mal sah es aus als würde die Sonne rauskommen, im gleichen Moment fing es aber auch meist an zu regnen. Der Weg war nicht schwer, aber steil und die Steine ganz schön rutschig.

Ca. nach 700HM kamen wir zu den sogenannten Mönchstreppen. Der Legende nach haben Mönche diese Treppenstufen angelegt, um sich beim Herrgott für das immer sonnige Wetter in Norwegen zu bedanken. Kleiner Scherz. 😉
Direkt hinter den Mönchstreppen erreichten wir dann auch den Nosi, es regnete inzwischen nicht mehr, die Sonne ließ sich aber auch bestenfalls sekundenweise blicken, gerade so kurz, dass man die Kamera aus dem regengeschützten Rucksack holen konnte, dann war sie wieder weg, die Sonne.


Trotzdem war die Aussicht sehr schön, bei gutem Wetter lohnt sich die Wanderung auf alle Fälle, weil die Aussicht auf den Sorfjord und den gegenüberliegenden Folgefonna Nationalpark mit seinen Gletschern toll sein muss.
Vom Nosi aus kann man bei entsprechender Witterung und ausreichender Zeit noch eine schöne Höhenwanderung auf der Hardangervidda machen. Wir wollten zumindest mal reinschnuppern und wanderten noch ein bisschen weiter. Direkt gab es ein paar Schneeflecken zu durchqueren. Wir gingen noch ein bisschen weiter und suchten uns einen trockenen Fleck für eine kleine Pause. Gleichzeitig wurde es noch trüber, Nebel oder Wolken, wer weiß das schon, auf alle Fälle war die Sicht fast weg, es wurde windiger und ziemlich eisig. Man kann sich dort oben fühlen wie am Ende der Welt.

Als wir noch ein entferntes Donnergrollen hörten, machten wir uns auf den Rückweg. Am Nosi gab es noch einen kurzen Stop (die Sicht war jetzt etwas besser), es ging wieder die Mönchstreppen runter, für den weiteren Abstieg nutzten wir meist den parallel verlaufenden Fahrweg, weil es bergab über schlammige nasse Felsen doch etwas mühsam gewesen wäre.
Das Wetter wurde zusehends besser, fast schon sonnig, ein noch späterer Start unserer Wandertour wäre also kein Fehler gewesen. Andererseits will man ja auch irgendwann wieder unten ankommen.
Immer mal wieder gab es schöne Ausblicke auf den Fjord, so entstanden noch einige Nicht-Regenbilder.


Kurz vor dem Campingplatz fing es trotz Sonnenschein nochmal an zu regnen, ein Regenbogen war aber nicht zu entdecken.

Am Camper angekommen stand das Abendprogramm an, duschen, kochen, essen, dann neigte sich der Tag dem Ende entgegen.
Der Campingplatz in Lofthus ist definitiv eine Empfehlung, ein sehr schöner Platz.
Die Nosi-Wanderung würden wir bei schönem Wetter auch wiederholen, vielleicht eher im Juli/August, wenn man nicht nur die 800 Höhenmeter, sondern auch die ebene Höhenwanderung (der sogenannte Königinnenweg oder auf norwegisch “Dronningstien”) erleben kann.


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2 Kommentare

  1. Hallo Ulli,
    wandern bei Regen hört sich erstmal nicht so super an. Auf Euren Foto’s ergeben die tief liegenden Wolken aber eine tolle Stimmung und zum Glück war es ja kein Dauerregen . Werner und ich diskutieren gerade wann wohl eine gute Zeit wär um nächstes Jahr in die von Euch besuchte Region zu fahren. Ich wär ja für Juni, Werner meint August/September wär besser da dann kein Schnee mehr die Wanderrouten blockieren dürfte. Muss mal nachschauen wie lange dort oben die Hochsaison geht und ob es im September nicht schon wieder schneit.

    LG Gabi

    • Hallo Gabi,
      Juni ist – vom Wetter mal abgesehen – schon ne tolle Reisezeit gewesen. Die Tage waren unheimlich lang, es ist in der zweiten Urlaubshälfte nachts gar nicht mehr richtig dunkel geworden.
      Beim nächsten Mal werden wir aber vielleicht auch eher den Spätsommer ausprobieren, um einfach noch bessere Wandermöglichkeiten, gerade wenn es auch mal etwas höher gehen soll, zu haben.

      Liebe Grüße, Ulli

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