Tag 8: Wanderung Preikestolen – Roldal

Campground StartPreikestolen Camping
Campground ZielSeim Camping, Roldal
gefahrene Kilometer186
Wettersonnig
WanderungPreikestolen (8,6km, 530HM)

01.06.2017 – Wanderung zum Preikestolen, dann weiter über den Ryfylkevegen nach Roldal

Heute stand eines der Highlights unserer Norwegenreise auf dem Plan – die Wanderung auf den Preikestolen. Weil wir dort unbedingt bei gutem Wetter und vor allem bei guter Aussicht hoch wollten, hatten wir unsere Route etwas angepasst und waren einen Tag früher als geplant hier angekommen. Am Vorabend waren wir wegen des durchwachsenen Wetters und Nebels nicht mehr aufgestiegen, dafür wollten wir heute so früh wie möglich los.

Der Wanderparkplatz, ca. 4km vom Campingplatz entfernt, öffnet um 6:00Uhr seine Schranke, ungefähr um diese Zeit wollten wir dort sein. 5:30Uhr klingelte der Wecker – schnell alles zusammengepackt, Stromkabel und Leveler reingeholt und los ging’s. Vereinzelte andere Camper hatten den gleichen Plan, aber insgesamt war es noch sehr ruhig auf dem Platz und auch der Parkplatz war noch sehr leer.

Am Parkplatz holten wir noch schnell das Frühstück nach, gegen 6:30 starteten wir unsere Wanderung. Es war schon sonnig, aber noch angenehm kühl. Das Angenehmste aber war, dass außer uns zu dieser Zeit kaum andere Wanderer unterwegs waren.

Der Weg ist mit einem roten „T“ wunderbar ausgeschildert, aller 100-200 Meter steht außerdem ein Schild, wie weit es noch ist, verlaufen kann man sich nicht. Insgesamt ist er ca. 4 km lang und führt meist über kleinere und größere Steine, teils wird es auch recht steil. Der Weg ist aber überall sehr gut präpariert, aktuell wurde er an einer Stelle auch gerade von nepalesischen Sherpas ausgebessert.

Kurz vor dem Ziel geht’s über einen großen Felsrücken, der fast wie ein Hochplateau aussieht. Dann kommen noch ein paar schmalere Stellen an einer Schlucht, aber immer gut durch Holzzaun gesichert oder mit Seil zum Festhalten. Hier bekommt man auch den ersten atemberaubenden Blick in den Lysefjord. Dann tauchte sie vor uns auf – die berühmte Felskanzel.

Die Bilder kannten wir natürlich schon aus Reisebüchern und aus dem Internet, oft mit großen Menschenmassen.  Dank unseres frühen Starts waren jetzt, als wir ankamen, nur ein paar wenige Wanderer da, das war schon toll. So war es auch gar nicht so schwer, Bilder an der Felskante zu machen, ohne etliche andere Wanderer mit auf dem Bild zu haben. Auch wenn’s jeder kennt, ein paar Bilder können wir euch nicht ersparen.

Nachdem genug Bilder im Kasten waren und wir uns ein wenig gestärkt hatten, ging es gegen 9:00 Uhr wieder auf den Rückweg. Anfangs war es noch leer…

…aber nach und nach kamen uns immer mehr Wanderer entgegen. Es wurde nicht nur voller, immer mehr Wanderer gaben auch Anlass zum Kopfschütteln. Leute ohne Getränke, mit Jeans & Wollpullover, normalen Straßenschuhen und teilweise auch in „fraglichen Fitnesszustand“ kamen uns entgegen, darunter auch große asiatische Reisegruppen…

Die Wanderung ist insgesamt wirklich toll – nicht nur der Preikestolen als Ziel, sondern auch der Weg dorthin. Inmitten dieser Menschenmassen wäre der Aufstieg für uns aber lange nicht so schön gewesen, wir können jedem nur dringend raten, möglichst früh zu dieser Tour aufzubrechen. Alternativ ist auch ein sehr später Start sicherlich eine gute Idee. Dann hat man noch dazu den Vorteil, dass man Richtung Osten (aus unserer Sicht das schönere Motiv) nicht mehr gegen die Sonne fotografiert. Im Idealfall könnte man den späten Start mit einer Übernachtung oben verbinden, das würden wir gerne machen, wenn wir hier irgendwann nochmal vorbeikommen.

10:15 waren wir wieder am Parkplatz zurück – jetzt war es richtig voll und bereits zusätzliche Parkflächen ausgewiesen. Als ziemlich erstes Wohnmobil verließen wir den Parkplatz.

Auch wenn wir nicht nochmal auf dem Preikestolen Campingplatz übernachten wollten, hielten wir dort nochmal schnell an, um zu duschen, Grauwasser abzulassen und Frischwasser zu laden, dann checkten wir aus.

Gegen 11 Uhr starteten wir auf unsere heutige Tagesetappe – den Ryfylkevegen (R13) möglichst weit nach Norden. Das war ein gutes Gefühl – es war noch recht früh am Tag und wir hatten schon diese tolle Wanderung in den Beinen.

Der Ryfylkevegen gehört zu den ausgewiesenen Landschaftsrouten Norwegens. Gerade bei so sonnigem Wetter wie heute eine wunderbare Strecke, vorbei an verschiedenen Fjorden, teilweise enge, kurvige Straßen, durch unzählige Tunnel, an Bergketten, Seen und Wiesen entlang. Zwischendurch ging es auch einmal mit der Fähre von Nesvik nach Hjelmeland, übrigens wieder für 112 NOK.

Mittagspause machten wir unterwegs an einem kleinen Hafen – Rührei und Toast.

Einen weiteren schönen Stopp gab es an einem Wasserfall, der praktischerweise direkt hinter einem netten Rastplatz in den Fluss stürzte. (an vielen Highlights kann man leider nicht anhalten und fotografieren, hier ging das zum Glück).

Gegen 16 Uhr erreichten wir Roldal und steuerten dort den Seim Campingpatz an. Der Platz liegt unterhalb der E134 auf einer großen Wiese an einem See mit Blick auf die Berge. Sehr idyllisch.

Als wir zum See runtergelaufen waren, mussten wir allerdings feststellen, dass er aus der Ferne besser aussieht als aus der Nähe. Das Ufer war sehr ausgetrocknet und man musste ganz schön weit über Geröll laufen, um überhaupt ans Wasser zu kommen.

Später drehten wir noch eine kleine Runde in den Ort, um ein paar Sachen im Coop einzukaufen. Als wir dort ankamen, war es 17:59 – 18Uhr sollte der Laden schließen. Aber es war gar kein Problem, wir durften noch rein und unseren Kram zusammensuchen. Wirklich nett die Norweger… So gab es zum Abendessen den frisch eingekauften Lachs gegrillt mit Salat und Baguette. Das war übrigens der erste Abend in Norwegen, an dem wir draußen essen konnten.

Einziger Nachteil auf dem wirklich schönen Seim Campingplatz – die Sonne verschwindet schon sehr früh hinter den Bergen der Hardanger Vidda, entsprechend früh wurde es kühl. Später fing es dann auch noch zu regnen an, so dass wir den Rest des Abends im Camper verbrachten.


Tag 8 als Map:

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4 Kommentare

  1. Gabi Fassler

    Hallo Ulli und Eric,
    eine klasse Wanderung habt Ihr Euch da ausgesucht und dazu das passende Timing, anschließend eine landschaftlich tolle Strecke und ein idylisch gelegener Campground mit schönem Grillabend was will das Camperherz mehr.
    Vielen Dank für den Hinweis auf die Seite zur Planung. Beim Wanderführer kennen wir Rother schon sehr gut und sind damit immer sehr gut zurecht gekommen. Da werde ich wohl in der nächsten Zeit mal zur Geo-Buchhandlung (spezialisiert auf Reiseführer, Wanderführer und Landkarten) spazieren und etwas Lektüre erwerben.

    Liebe Grüße Gabi

  2. Diese Wanderung haben wir 1999 zum ersten Mal absolviert. Damals ging ee noch anderesherum um den Berg. Außerdem war die Strecke noch viel ursprünglicher, ohne Holzgeländer…. Das ist eigentlich nicht nötig und verschandelt die tolle Landschaft. Unser Kinder sind den Weg mit 5 und 7 Jahren gegangen. Wir hatte den Preikelstolen als “Traditionswanderung” im Urlaubsprogramm – ca. 7 Jahre lang. Jetzt meiden wir ihn – er ist viel zu touristisch geworden. Eigentlich schade.

  3. Hi Ulli,
    die Gegend sieht wunderschön aus. Ich bin schon ganz verliebt. und hier hat das Wetter ja perfekt gepasst.

    • Hi Sonja,
      Ja, dieser Tag war wirklich ein Traumtag – diese tolle Wanderung ganz früh am Morgen und dann die Fahrt durchs wunderschöne Norwegen. An solch einem Tag vergisst man auch ganz schnell die Regentage 😉.
      Liebe Grüße, Ulli

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