Campground Start | Sandviken Camping |
Campground Ziel | Rjukan Hytte- og Caravanpark |
gefahrene Kilometer | 63 |
Wetter | teils sonnig, teils bewölkt, aber immer trocken |
Wandern | Gaustatoppen |
13.06.2017 – Fahrt nach Rjukan und Wanderung auf den Gaustatoppen
Schon wieder war der Himmel blau und die Sonne schien, als wir aufwachten, so konnten wir auch heute wieder im Freien frühstücken. Der Campingplatz war wirklich sehr idyllisch, wir schauten auf den See und es fühlte sich richtig wie Urlaub an.
So schön es hier auch war, fuhren wir nach dem Frühstück weiter nach Rjukan, das ca. 30km entfernt ist. Dort suchten wir erstmal die Touristeninfo und erkundigten uns nach Wandertipps, vor allem aber den Bedingungen auf dem Gaustatoppen-Trail. Denn das war heute unser Plan, diesen „berühmten“ und markanten Berg Norwegens zu besteigen. Da wir vor einigen Tagen bereits bei 1000 Höhenmetern auf Schneefelder gestoßen waren, waren wir etwas skeptisch, ob die Wanderung aktuell schon möglich wäre, da der Gipfel des Gaustatoppen immerhin auf 1883 Metern liegt. Man versicherte uns aber, alles sei kein Problem, somit stand unserer Wandertour nichts im Wege. Der Trailhead liegt ca. 10 km südlich von Rjukan. Um zum Wanderparkplatz zu gelangen, muss man einige Serpentinen nach oben nehmen. Eine schöne kurze Fahrt, vor allem immer den Gaustatoppen im Blick.
Wir kamen gegen Mittag auf dem Parkplatz an, der auch schon sehr gut gefüllt war. Es war aber kein Problem noch einen Platz für unseren Vantourer zu finden. In der Hauptsaison ist es aber sicher eine gute Idee, diese Wanderung sehr früh zu starten und möglichst nicht am Wochenende.
Der Trail startet bereits oberhalb der Baumgrenze und so führt der Weg vor allem über Steine und viel Geröll. Man steigt von der Westseite auf den Berg auf und sieht deshalb fast die ganze Zeit die Touristenhütte mit ihrem hohen Sendemast oben auf der Bergspitze. Wir waren nicht allein unterwegs, der Weg war gut gefüllt, aber natürlich kein Vergleich zum Preikestolen. Es ging Höhenmeter um Höhenmeter nach oben und die Sicht auf die umliegenden Berge wurde immer besser. Wir hatten einen sehr klaren Tag erwischt und der Fernblick war sehr beeindruckend.
Nach ca. 2,5h erreichten wir die Touristenhütte und den Fernsehturm. Wow, was für ein Blick rundherum. Man sagt, dass man an guten Tagen von hier aus bis zu einem Sechstel der gesamten Landfläche von Norwegen überblicken kann.
Für die meisten Wanderer ist dieser Punkt das Ziel der Tour. Allerdings führt hinter dem Sendemast noch ein schmaler Weg über den Berggrat zum eigentlichen Gipfel. Zunächst war es gar nicht so leicht, diesen Weg zu finden, da er nicht extra ausgeschildert ist. Aber irgendwann entdeckten wir hinter dem Sendemast die roten „Ts” auf den Steinen, die auch diesen Weg markierten. Wir hatten ordentlich Respekt vor diesem Teil des Weges und er sah von hier aus auch alles andere als einfach aus. Aber probieren wollten wir es, es waren ja auch ein paar andere Wanderer unterwegs. Die Steine auf dem Weg waren sehr groß und es war gar nicht so einfach, hier den optimalen Weg zu finden, es war mehr ein Klettern von Stein zu Stein. Deshalb entschied ich (Ulli) mich, wieder umzudrehen und an der Touristenhütte auf Eric zu warten. Eric hingegen wollte den kompletten Weg bis zum “echten” Gipfel in Angriff nehmen. Ich hab dann gesehen, dass hinter mir noch mehr Wanderer umdrehten. Gut zu wissen, dass ich nicht die Einzige war, die gekniffen hat 😉
Während Eric sich bis zum Gipfel kämpfte, wartete ich an der Hütte auf ihn. Die angeblich vielen Wanderer, die wir vorhin aus der Ferne am Gipfel gesehen hatten (und uns bestärkt hatten, diesen Weg in Angriff zu nehmen), entpuppten sich dann aus der Nähe als ca. dreißigköpfige Truppe des norwegischen Militärs. Upps, dann waren außer den Soldaten nicht wirklich viele Wanderer in Richtung Gipfel unterwegs. Eric war somit ziemlich allein am Gipfel, nach ca. einer Stunde kam er wohlbehalten zurück.
Zusammen nahmen wir den Rückweg in Angriff, mittlerweile war es auch schon 16 Uhr. Der Rückweg ging deutlich schneller als der Hinweg, trotzdem musste man sich konzentrieren, bei diesem ganzen Geröll immer einen sicheren Tritt zu finden. Auch beim Rückweg boten sich wieder tolle Blicke über all die norwegischen Bergketten.
Gegen 17:30 kamen wir zufrieden, aber doch etwas erschöpft am Camper an.
Schnell die Wanderschuhe aus, bequeme Schuhe an und dann suchten wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Rjukan. Den hatten wir heute morgen schon gesehen, als wir nach Rjukan gefahren waren. Es war eine große Wiese, wieder recht idyllisch, und bei unserer Ankunft sonnig und ziemlich leer. Wir fanden ein einsames Plätzchen am Rande der Wiese und das beste war – wir hatten nochmal einen perfekten Blick auf den Gaustatoppen. Leider verschwand die Sonne recht früh hinter den umliegenden hohen Bergen so dass wir uns nach dem Essen schnell nach drinnen verziehen mussten.
Tag 20 als Map: