Tag 19: Wanderung Lauviknuten – Telemark

Campground StartFjordgløtt Camping
Campground ZielSandviken Camping
gefahrene Kilometer91
Wetterden ganzen Tag trocken und oft sonnig
WandernLauviknuten

12.06.2017 – vom Uvdalen über eine Hochebene in die Telemark – dort Wanderung zum Lauviknuten

Premiere: Es wurde draußen gefrühstückt, die Wetterprognose stimmte – es war sonnig.

Nach dem Frühstück packten wir zusammen und los ging’s Richtung Rjukan. Eine ganze Weile fuhren wir noch an dem See entlang, an dem unser Campingplatz gelegen hatte. Irgendwann ging es rechts ab über das Gewässer auf eine Nebenstraße. Die Straße hinter Veggli war eine Mautstrecke, an einer Schranke waren direkt 60 NOK zu berappen (bar oder mit Kreditkarte).

Außerdem entpuppte sie sich als Gravel-Road, sie war teilweise nicht asphaltiert. Es ging anständig bergauf, in eine Langlaufregion, das Vegglifjell.

Oben angekommen sah es ein bisschen aus wie auf dem Dempster Highway im Yukon, niedriges Tundragewächs, eine Schotterstrasse, wirklich schön anzuschauen. Dann ging es wieder runter hinein in die Telemarksregion, wir wollten heute in die Nähe von Rjukan kommen. Zum Glück war nicht viel Verkehr. Von hier aus konnten wir bereits erste Blicke zum Gaustatoppen, dem höchsten Berg in Südnorwegen, erhaschen. Toll!

Unterwegs hatten wir uns eine Wanderung ausgesucht, die wir gerne machen wollten, lt. Wanderführer sollte sie Ähnlichkeiten mit dem berühmten Preikestolen haben.

Wir fanden den Parkplatz, eigentlich nicht viel mehr als ein kleiner, unscheinbarer geschotterter Platz an der Straße RV364 (in Richtung Hovin) – weit und breit kein Auto zu sehen. Ok, das war schon mal ein riesiger Unterschied zum Preikestolen, wo täglich hunderte von Autos und Bussen auf dem Wanderparkplatz eintreffen. Wir machten uns wanderfertig und los ging’s. Erstmal ein bisschen runter, dann links auf einen schmalen Pfad, ganz schön feucht war’s. Weiter ging’s, feuchter wurd’s, ob’s wohl viel geregnet hatte? Ja schon, aber das war irgendwie… anders feucht. Ein schlammiger Pfad, daneben ein Tritt auf’s Moos und man sackte fünf Zentimeter tief ein, alles unter Wasser. Ah, das nennt man dann wohl „Sumpf“.

Wir wollten schon unseren Wanderführer verfluchen, stellten dann aber fest, dass wir die Wegbeschreibung gar nicht ganz gelesen hatten. Wir holten das nach und stellten fest: die Wanderung war sehr passend beschrieben „bald findet man raus, warum Norweger gerne in Gummistiefeln wandern“.

Wir marschierten also durch dieses sumpfige Gebiet, überlegten uns bei jedem Schritt, wo der Schuh nicht einsacken könnte, mit der Zeit bekamen wir so etwas wie Übung. Die am Rand stehenden Beerensträucher wurden ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber das war die einzige Möglichkeit, die Schuhe nicht versinken zu lassen.

Irgendwann wurde der Pfad steiniger (wie schön), trockener (sehr gut) und es ging immer weiter hoch,

bis wir nach ca. 1,5h am Ziel ankamen, ein toller Ausblick auf den Tinnsjö. Wir standen auf einem Felsplateau ca. 470m über dem Wasser. Wir hatten die ganze Wanderung über keinen anderen Menschen gesehen.

Oben trugen wir uns in’s Gipfelbuch ein, der letzte Eintrag war drei Tage alt. Das heißt dann im Wanderführer „Geheimtipp“. Wir teilen den Tipp gerne, verbunden mit der dringenden Empfehlung, auf geeignetes Schuhwerk zu achten. Sporties? No way! Bitte feste Wanderschuhe, eine gescheite Imprägnierung wäre kein Fehler. Oder gleich Gummistiefel!

Zurück ging es auf dem gleichen Weg, d.h. es wurde wieder feuchter, immerhin kam man bergab nicht in’s Schwitzen beim Springen von Moosbüschel zu Moosbüschel.

Zurück am Auto fuhren wir weiter Richtung Norden und fanden den avisierten Campingplatz Sandviken in Augstbygdi direkt am Tinnsjö. Ein sehr schöner Platz, ein sonniges Wiesengelände..

Wir fanden einen schönen Stellplatz mit Blick aufs Wasser, der Abend konnte kommen. Allerdings radelten wir noch eine Runde, erst ein Stück aus dem Ort raus, es gab aber keinen Radweg, der Gegenwind war kräftig, das machte keinen rechten Spaß. Also wieder zurück, noch kurz im Supermarkt eingekauft, dann auf den Campingplatz, Grill raus, Bier auf, es wurde ein genütlicher Abend.

Wifi hat der Platz auch, allerdings nur um die Rezeption herum, dort war das Netz allerdings sehr gut. Ein schöner Tag, und die Wetterprognose hatte gestimmt und das Wetter gehalten.

Und auch für morgen war gutes Wetter angesagt – perfekt, denn wir planten eines unserer Wanderhighlights – den Aufstieg auf den Gaustatoppen.


Tag 19 als Map:

Zurück     Weiter

7 Kommentare

  1. Hallo Ulli und Eric,
    schön ein weitere Etappe Eurer Reise lesen zu können und die Wanderung habe ich mir gleich mal notiert. Auch wenn’s feucht war gefällt mir diese auf Euren Bildern ausnehmen gut. Dazu der schöne CG eine tolle Kombination. Sowas wie Lagerfeuer gibt es in Norwegen wohl nicht? Unsere Bergschuhe sind zum Glück gut gepflegt und gerade nach dem Südtirolbesuch wieder neu eingefettet und impregniert. In Gummistiefel wandern ich weiß nicht ob das Spaß macht die Passform ist doch eher nicht so optimal und mit unseren Bergschuhen nicht zu vergleichen. Jetzt bin ich schon ganz gespannt auf den nächsten Tag und Eure Tour auf Gaustatoppen.
    LG Gabi.

    • Hallo Gabi,
      der Ausblick von da oben war wirklich toll. Und dazu diese Einsamkeit, das war schon gut. Aber ein wenig hat uns dieser nasse Weg schon genervt, gerade beim Weg nach oben, wo wir noch nicht wussten, ob sich der Aufstieg lohnt. Lagerfeuermöglichkeiten hatten wir auf all unseren Campingplätzen tatsächlich keine. Nur an einem Platz haben wir gesehen, dass man sich Feuerschalen ausleihen konnte. LG, Ulli

  2. Hallo Ulli und Eric,
    sehe ich das in der Map richtig, dass Ihr für die Wanderung erstmal an der Abzweigung vom CG vorbei gefahren seit und nach der Wanderung dann das Stück wieder zurück seit?
    LG Gabi

    • Hallo Gabi,

      der Abzweig war noch vor dem Ort (Austbygdi), wo der Campingplatz war. Bis zu dem Abzweig hatte die Straße ein ziemliches Gefälle und wir haben den Campingplatz schon von oben sehen können. Ehrlich gesagt war uns in dem Moment aber gar nicht klar, dass das der Platz ist, den wir nach der Wanderung ansteuern sollten. Ich hatte nämlich vorher schon gelesen, dass der Sandviken CG sehr schön sein soll. Aber stimmt schon, das Stück auf der Straße 364 mussten wir doppelt fahren, war aber nicht sehr weit. Das waren an dem Tag alles Straßen, wo uns kaum ein Auto entgegen kam. LG, Ulli

  3. Hi Ihr beiden,
    und diese Wanderung kann man machen ohne zu pfiefen und zu singen und ohne Angst dass hinter der nächsten Kurve ein Bär steht 😉

  4. Ach ja, wie waren denn die Temperaturen bei schönem Wetter?

    • Hallo Sonja,
      Temperaturen waren bei Sonne sehr angenehm, aber nie richtig warm. Ich würde sagen, maximal 20 Grad.
      So bären(angst)freies Wandern ist wirklich sehr entspannt. 😉

      Liebe Grüße, Ulli

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.